Graz geigt auf  

erstellt am
04. 02. 03

Stadtmusikszene: Live-Musik in Grazer Gaststätten
Graz (2003) - Das Projekt "Stadtmusikszene", welches das Steirische Volksliedwerk für das Kulturhauptstadtjahr 2003 entwickelt hat, geht in die erste Runde. Dabei handelt es sich um die Idee der Vermittlung von Musik an Gaststätten jeder Art. Alles via Internet.

Mehr und mehr wird der Geräuschpegel unserer Stadt vom Lautsprecher beherrscht. Vorgefertigte Musikfolgen sollen Aktivität signalisieren, erzeugen jedoch ein hektisches Klima. Mit dem Projekt "Stadtmusikszene" wird versucht, eine neue Live-Musikszene in Graz aufzubauen. Die vorhandene Musikalität und das Bedürfnis nach direktem Musikerlebnis werden dabei verknüpft. Studenten der Musikuniversität, des Landeskonservatoriums, Mitglieder zahlreicher Chöre und Musikensembles haben die Möglichkeit, in Grazer Gaststätten mit musikalischen Darbietungen verschiedenster Art aufzutreten. Die Palette reicht weit: von Klassik bis Jazz, Volksmusik über Multi-Kulti bis hin zu Ethno und Schlager kann alles dargeboten werden. Das Wirtshaus ist wie ein Biotop, ein System von Beziehungen mit Eigengesetzlichkeiten und Spielregeln, die nur der Wirt beherrscht.

Ansprechpartner und Akteure der Stadtmusikszene sind einerseits die Gaststättenbetreiber - also Wirtinnen und Wirte - und andererseits die Musikerinnen und Musiker unserer Stadt. Die Initiative geht dabei von beiden Seiten aus. Zum einen engagieren Gastwirte Musiker, um damit spezielle Atmosphäre und kulturelles Flair in ihre Lokale zu bringen. Zum anderen suchen Musiker geeignete Auftrittsmöglichkeiten, die sie bei den entsprechenden Gaststätten finden. Beide Gruppen kommunizieren miteinander über die Homepage http://www.stadtmusikszene.at. Das Organisationsbüro in der Griesgasse 24 bietet den Gastwirten und Musikern Beratung und Hilfe an und übernimmt die Bewerbung der jeweiligen Veranstaltungen. Für besondere herausragende Projekte gibt es im Kulturhauptstadtjahr 2003 die Möglichkeit einer speziellen Förderung, und zwar sowohl in organisatorischer als auch finanzieller Hinsicht.

Zwanzig bis dreißig Gaststätten auf beiden Seiten der Mur - darunter auch alteingesessene Musikantenstätten wie der "Heinrichhof" oder der "Babenbergerhof" - werden in diesem Jahr zu Orten, in denen sich verschiedene Publikumsschichten ebenso finden wie Musikstile, zu Stätten einer komplexen interkulturellen Rezeption. Das könnte über den Anlass der Kulturhauptstadt 2003 hinaus zu einer dauerhaften Bereicherung des Stadtlebens werden.
 
 
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