Frauen reden mit  

erstellt am
21. 02. 03

CARE praktiziert Frauengleichberechtigung innerhalb der Organisation und durch weltweite Frauenprojekte
Wien - 70 Prozent von den 1,2 Milliarden Menschen, die in Armut leben, sind Frauen. Mehr als 50 Prozent der direkten EmpfängerInnen durch CARE-Projekte sind daher Frauen. Auch innerhalb der weltweittätigen Hilfsorganisation CARE steht das Bemühen um Frauengleichberechtigung an oberster Stelle. Der Frauenanteil bei CARE beträgt derzeit weltweit 31 Prozent. In den CARE-Büros des Nordens ist der Frauenanteil höher, auch auf der Senior-Managementebene. Die Führungsebene bei CARE Österreich ist weiblich, an deren Spitze steht die Geschäftsführerin Mag. Ulrike Schelander.

"Die Projekte der internationalen Hilfsorganisation CARE zielen nicht nur auf die Befriedigung der Grundbedürfnisse ab, wie Nahrung, Trinkwasser, Gesundheit, Bildung etc., sondern stellen den Rechtsanspruch auf diese Bedürfnisse ins Zentrum. Bei uns bedeutet daher dieser Rechtsanspruch, die Einbindung von Frauen in Entscheidungsprozessen auf unterschiedlichen Ebenen, wie Haushalt, Gemeinde, National und International", betont Ulrike Schelander, Geschäftsführerin CARE Österreich. Dieses politische Mitspracherecht verdeutlicht zum Beispiel das CARE-Projekt "Frauenforum" in Guatemala.

Um die Partizipation der Frauen zu fördern wurde 1999 das Frauenforum (Foro de la mujer) gegründet, Mitglieder dieser nationalen Plattform sind Frauenorganisationen und Einzelpersonen. Ziel ist, Frauen zu stärken, für ihre Rechte einzutreten und ihnen die Mitbestimmung zu ermöglichen.

Das Frauenforum ist auf verschiedenen Ebenen organisiert: national, regional und lokal. Ein Beispiel für eine regionale Initiative der Plattform ist die Frauenorganisation ADIMH, die das Frauenforum im Bundesland Huehuetenango Nordosten Guatemalas vertritt. ADIMH richtet sich an rund 10.500 indigene Frauen und deren Familien - 840 Frauen sind aktive Mitglieder der Organisation. Die Frauen gehören neun verschiedenen Volksgruppen an, sind überwiegend Analphabetinnen und sprechen nur die jeweilige Mayasprache. CARE nahm schon 1999 Kontakt mit dem Frauenforum auf, und begann im Jahr 2002 ADIMH zu unterstützen. Ermöglicht wird das aus Mitteln der Europäischen Union, die in Guatemala eine Reihe von Projekten zu Förderung der Demokratie finanziert sowie der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit und privaten SpenderInnen. "Wir sehen unsere Aufgabe darin, ADIMH in der Organisationsentwicklung zu unterstützen und so die Durchsetzungskraft des Vereins zu stärken", beschreibt Hildegard Wipfel, Programmdirektorin bei CARE Österreich das Ziel des Projekts. Da Lesen und Schreiben essentielle Grundlagen für politische und wirtschaftliche Mitbestimmung und Eigenständigkeit sind, organisiert CARE auch Unterricht für die Mitglieder von ADIMH.

Ulrike Schelander: "CARE ist bemüht, auch innerhalb der weltweiten Organisation die Frauengleichberechtigung zu leben und als gutes Beispiel voranzugehen. Das heißt in unserem Fall in 72 Ländern der Welt, die Stellung der Frau in jedem Land mit seinen eigenen sozialpolitischen, ökonomischen und kulturellen Umfeld sowie deren Geschichte zu berücksichtigen". Bei CARE Österreich bestehen die MitarbeiterInnen zu 2/3 aus Frauen.
 
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