Bildungspolitik  

erstellt am
18. 02. 03

Gehrer: Regierung bestellt 30 Frauen in Uniräte
Wien (bm:bwk) - Auf Vorschlag der zuständigen Bildungsministerin Elisabeth Gehrer hat die Bundesregierung weitere 59 Mitglieder der Universitätsräte bestellt. Während die Universitäten von 59 Universitätsratsmitgliedern nur 10 Frauen nominierten, hat die Bundesregierung 30 Frauen bestellt. "Ich bedauere es sehr, dass die Universitäten so wenige Frauen in die Uniräte entsandt haben. Es ist meine feste Überzeugung, dass es genügend Frauen gibt, die den gesetzlichen Anforderungen und dem Qualifikationsprofil eines Universitätsratsmitglieds entsprechen. Deshalb bin ich auch sehr froh, dass von unseren 59 Universitätsratsmitgliedern mehr als die Hälfte engagierte und hoch qualifizierte Frauen aus Wissenschaft, Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft sind", erklärte Gehrer.

Nachdem alle Universitäten den Zeitplan eingehalten haben und ihre Universitätsräte bis Ende Jänner ernannt haben, war es nun Aufgabe der Bundesregierung mit ihren Nominierungen gleichfalls für eine zügige Fortsetzung der Universitätsreform zu sorgen. Nach dem jetzt erfolgten Beschluss können die Universitätsräte ihre konstituierenden Sitzungen abhalten und das noch fehlende Mitglied sowie eine Vorsitzende bzw. einen Vorsitzenden aus ihren Reihen wählen. Eine der ersten Aufgaben des Universitätsrates ist die Auswahl des Rektors bzw. der Rektorin aus dem Dreiervorschlag des Gründungskonventes. An mehreren Universitäten sind die diesbezüglichen Ausschreibungsfristen bereits abgelaufen, die Wahl kann somit zügig durchgeführt werden.

Mit dem heutigen Beschluss hat die Bundesregierung einen Ausgleich zu den Nominierungen der Universitäten hinsichtlich der vertretenen Berufsgruppen, wissenschaftlichen Disziplinen und des Geschlechts geschaffen. Auch auf die regionalen Bedürfnisse der Universitäten wurde eingegangen. Handlungsbedarf sah Gehrer vor allem beim Frauenanteil, da lediglich 17% der von den Universitäten benannten Mitglieder Frauen sind: "Mit meinen Nominierungen habe ich für ein ausgewogeneres Verhältnis zwischen Frauen und Männern in diesem für die Universitäten so wichtigen Gremium gesorgt. Die Mitglieder der Universitätsräte werden für die nächsten fünf Jahre ihr Wissen und ihre Erfahrung den Universitäten zur Verfügung stellen. Ich danke allen für die Bereitschaft, Verantwortung für die Zukunft unserer Universitäten zu übernehmen."

Auf die "frischgebackenen" Universitätsrätinnen und Universitätsräte kommen wichtige Aufgaben zu. Dazu gehören neben der Auswahl des Rektors aus einem Dreiervorschlag des Gründungskonventes die Genehmigung der Entwicklungsplanung und der Leistungsvereinbarungen sowie der Budget- und Rechnungsabschluss.

 

 Niederwieser zu Uniräten: Gehrer ignoriert Wünsche der SPÖ
Eindruck, dass Schwarz-Blau od. ÖVP-Minderheitsregierung steht, verfestigt sich
Wien (sk) - Es sei bezeichnend, dass Bildungsministerin Gehrer als Start zu möglichen Gesprächen mit der SPÖ am Montag (17. 02.) die Liste aller Universitätsräte vorlegt, "wohlwissend, dass die SPÖ den Stopp der Umsetzung der missglückten Universitätsreform fordert", erklärte SPÖ-Wissenschaftssprecher Erwin Niederwieser Montag gegenüber dem Pressedienst der SPÖ.

Gehrer habe damit deutlich gemacht, dass "der Zug weiterfährt und ignoriert die Wünsche der SPÖ völlig". "Es kann sich nun jeder einen Reim darauf machen, was die ÖVP vorhat. Für mich verfestigt sich auf jeden Fall der Eindruck, dass die ÖVP Schwarz-Blau oder eine Minderheitsregierung plant. Konstruktive Gespräche mit den Sozialdemokraten will sie offensichtlich nicht", so Niederwieser abschließend.

 

 Rauch-Kallat: ÖVP-Frauen setzen Taten und handeln
Bildungsministerin Gehrer sorgt für ausgewogenes Verhältnis in Uniräten
Wien (övp-pk) - "Als Frauenchefin der ÖVP begrüße und unterstütze ich die Art und Weise, in der sich Bildungsministerin Gehrer wieder einmal für Frauen eingesetzt hat", sagte ÖVP-Generalsekretärin Abg.z.NR Maria Rauch-Kallat am Montag (17. 02.). Ministerin Gehrer habe von 59 Universitätsmitgliedern 30 engagierte und hoch qualifizierte Frauen aus Wissenschaft, Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft in die Universitätsräte nominiert, nachdem von den Universitäten nur zehn Frauen entsandt wurden.

"Die Nominierungen von Ministerin Gehrer zeigen wiederum, dass die ÖVP nicht nur von Frauenpolitik spricht, sondert Taten setzt und handelt", so die Frauenchefin. Außerdem würden die Zahlen beweisen, dass es genügend Frauen gebe, die ihr Wissen und ihre Erfahrung den Universitäten zur Verfügung stellen wollen und den gesetzlichen Anforderungen eines Universitätsratsmitglieds entsprechen. Dank dem von Bildungsministerin Gehrer geschaffenen Ausgleich sei es trotz allem erfreulich, "in Zukunft darauf vertrauen zu dürfen, dass die Anliegen der Frauen in den Universitätsräten vertreten sein werden", so Rauch-Kallat.

Verwundert zeigte sich Rauch-Kallat über die heutige Kritik Niederwiesers. Gerade er habe in der Vergangenheit immer wieder den niedrigen Frauenanteil unter den Universitätsräten kritisiert und einen Geschlechterausgleich durch den Beschluss der Bundesregierung gefordert. Auch der Fahrplan zur Umsetzung sei im Universitätsgesetz genau geregelt. "Als Wissenschaftssprecher ist Niederwieser sicher bekannt, dass die Bundesregierung die Uniräte bis Ende Februar bestellen muss. Die amtierende Bundesregierung nimmt ihre Aufgaben verantwortungsvoll wahr, während es von der SPÖ keinen einzigen Vorschlag zur Bestellung der Universitätsräte gab", schloss Rauch- Kallat.
     
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