Wien: Filmarchiv Austria zeigt »Kino vor dem KZ«   

erstellt am
27 02. 03

Wien (rk) - Filme mit Künstlern, die später zu Opfern des NS- Regimes wurden, zeigt das Filmarchiv Austria vom 6. März bis 1. April im Metro Kino unter dem Titel "Kino vor dem KZ": eine Auswahl von Filmen, an denen rund 50 KZ-Opfer beteiligt waren, die bis in die 30-er Jahre als Schauspieler, Regisseure, Produzenten, Drehbuchautoren oder Liedtexter Träger der österreichischen beziehungsweise der deutschsprachigen Filmkultur waren und nach ihrem gewaltsamen Tod großteils in Vergessenheit gerieten. Spezielle "Tributes" werden dabei Robert Dorsay, Joachim Gottschalk, Kurt Gerron, Fritz Grünbaum, Ida Jenbach, Paul Morgan und Otto Wallburg gewidmet, im Rahmen der Schau wird auch die 2002 entstandene, bereits für den Oscar nominierte Kurt Gerron- Dokumentation "Prisoner of Paradise" als Europäische Erstaufführung gezeigt.

Die Präsentation der Reihe hängt mit der umfassenden Aufarbeitung der Verfolgung Filmschaffender im Dritten Reich durch das Filmarchiv zusammen. Im Zusammenhang mit der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit diesem düsteren Kapitel der Geschichte geht es auch um die Restaurierung und Wiederaufführung der Filme unter Mitwirkung jüdischer Künstler, Zeugnisse einer reichen Filmlandschaft, deren Protagonisten mit der Herrschaft der Nationalsozialisten verfolgt und schließlich ermordet wurden. Zu sehen sind bekannte Titel wie "Der Kongress tanzt", "Der blaue Engel", "Die Drei von der Tankstelle", "Heut ist der schönste Tag in meinem Leben", aber auch zahlreiche in Vergessenheit geratene Raritäten sowie Filme, die nach ihrer Restaurierung bzw. Umkopierung in neuen Kopien gezeigt werden können, etwa "Die große Liebe", "Die Rosenkreutzer", "4 1/2 Musketiere" oder "Die Stadt ohne Juden" nach dem Roman von Hugo Bettauer. Es gibt drei Vorstellungen täglich (16.30 Uhr, 18.30 Uhr und 20.30 Uhr), ein Teil der Filme wird an zwei Terminen gezeigt.

"Bronner im Kino"
Im Rahmen der Reihe werden auch drei Abende unter dem Titel "Bronner im Kino" mit Gerhard Bronner als Kino-Conferencier geboten. Er präsentiert dabei Filmausschnitte der Ära, kombiniert mit Liedern und Texten der 30er Jahre, die er selbst vorträgt. Die Termine, jeweils Samstag, 20 Uhr: 22. März: "Tonfilmschlager der 30er Jahre", 29. März "Tribut an die von den Nazis ermordeten Filmkünstler", 5. April: Tribut an Willi Forst. An diesen Tagen sind die anderen Vorführtermine um 16 Uhr und 18 Uhr.

Kartenpreise für die Bronner-Abende 18 Euro, bzw. 15 Euro für Mitglieder des Filmarchivs.

Eintrittspreis ansonsten einheitlich 7 Euro, für Mitglieder des Filmarchivs 5 Euro. Weitere Informationen über das Programm: www.filmarchiv.at/
 
zurück