Rieder: Wien führender Standort bei innovativen Energiesystemen  

erstellt am
25 02. 03

Erste Gas-Brennstoffzelle Österreichs in Probebetrieb bei Wiengas
Wien (rk) - "Wien als Umweltmusterstadt ist auch Vorreiter bei der Erforschung innovativer Energiesysteme", erklärte Wiens Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Vizebürgermeister Dr. Sepp Rieder am Montag (24. 02.) im Rahmen einer Medienkonferenz, in der das erste in Österreich im Probebetrieb befindliche Gas-Brennstoffzellen-Heizgerät


v.li.n.re.: Mag. Rudolf Stelzl (Vaillant Österreich), Dr. Michael Brosset (Vaillant International), Mag. Helmut Miksits (Wiengas) und StR. Dr. Sepp Rieder
Foto: PressefotoVotava
vorgestellt wurde. Die von der Firma Vaillant entwickelte Brennstoffzelle erzeugt sowohl Wärme als auch Strom und ist für Gewerbebetriebe oder Einheiten von mehreren Wohnungen sinnvoll. Der große Vorteil dieser nun erstmals in Österreich im Praxistest erprobten Technologie ist der hohe Nutzungsgrad von rund 80 Prozent und die Tatsache, dass bei der kalten Verbrennung nahezu keine Schadstoffe entstehen.

"Ich sehe die Zusammenarbeit mit Vaillant auf dem Gebiet der Brennstoffzelle im Sinne unserer Umwelt- und Energiepolitik. Das Wiengas-Team kann auf diesem Weg innovative, energieeffiziente und umweltfreundliche Energieanwendungsmöglichkeiten erproben, die in Zukunft den Energiemarkt beeinflussen können", so Rieder. "Die Beteiligung an der Entwicklung der Brennstoffzelle bis zur geplanten Marktreife bedeutet für Wiengas, federführend an dieser Technologie mitwirken zu können."

Das erste Brennstoffzellen-Heizgerät Österreichs ist in einer Wiengas-Werkstätte in der Erdbergstraße 236 in Wien Simmering in- stalliert. Die mit dieser Brennstoffzelle erzeugte Energie (Heizung, Warmwasser, Strom) wird zur Gänze in der Wiengas-Werkstätte genutzt. Die Kooperation mit Vaillant ist vorläufig auf ein Jahr beschränkt, weitere gemeinsame Projekte sind jedoch - im Sinne der bisherigen Zusammenarbeit - angedacht.

Niedrige Schadstoffemissionen und vielfältige Anwendungen
Der Schwerpunkt bei den derzeitigen Energieversorgungskonzepten liegt in deren Umweltverträglichkeit und der möglichst optimalen Nutzung des Brennstoffs. Die Brennstoffzelle mit äußerst niedrigen Schadstoffemissionen - Reduktion des CO2 -Ausstoßes um 25 bis 50 Pro- zent gegenüber herkömmlichen Systemen - und ihren vielfältigen An-wendungsmöglichkeiten gilt dabei als eine der Technologien der Zukunft. Die Anwendungen reichen von Blockheizkraftwerken, Kombikraft- werken, von Brennstoffzelle und Gasturbine bis zu Personenkraftwa- gen, Bussen, Schiffen und vieles mehr.

Zwtl.: Innovative Energietechnik im Sinne der Umwelt

Die Forschung und Entwicklung auf dem Sektor Energieanwendung hat im Sinne des Umweltschutzes mehr an Bedeutung gewonnen. Die Dis- kussion um die Beeinflussung des Klimas durch das Treibhausgas CO2 und die beschränkt zur Verfügung stehenden fossilen Energieträger führten zu einem Diskussionsprozess, der einen nachhaltigeren Umgang mit den Energieressourcen forcierte. Das Brennstoffzellen-Gerät wird mit Erdgas betrieben. Durch die "kalte" Verbrennung entsteht elekt- rische Energie und Wärme. Die Endenergie wird somit dort erzeugt, wo sie verbraucht wird.

Obwohl die Stadt Wien bereits eine Vorreiterrolle in der Kraft- Wärme-Kopplung übernommen hat, besteht in dieser Technologie die Möglichkeit, die erfolgreiche Wiener Energiepolitik auszubauen. Auch die Interessen im Hinblick auf die Luftreinhaltung werden von der Brennstoffzelle - auf Grund ihrer "kalten" Verbrennungstechnologie - erfüllt. Durch die optimale Energieausnutzung können bis zu 50 Prozent der CO2-Emissionen eingespart werden. Die CO- und CxHy - Emissionen liegen unter der Nachweisgrenze. Auf Grund dieser chemi- schen Reaktion gibt es auch keine Stickoxyde.


In Wien sind rund 60 Prozent aller Gasanlagen Österreichs im Einsatz. Das sind etwa 1,4 Millionen Gasgeräte, davon ca. 600.000 Gasgeräte für Heizzwecke, die von WIENGAS versorgt werden. Die Länge des Wiengas-Gasrohrnetzes beträgt 3.425 Kilometer.

Alle Wienstrom-Kraftwerke mit Kraft-Wärme-Kopplung ausgestat- tet: Reduktion der Schadstoffemissionen um bis zu 97 Prozent
Die Funktionsweise der Brennstoffzelle ist der Funktionsweise der Wiener Kraft- Wärmekopplung ähnlich. Auch hier wird aus einer Energiequelle Wärme und Strom erzeugt. Die Innovation der Kraft- Wärme-Kopplung ist einer der Hauptgründe für die hervorragende Luftqualität der Millionenstadt Wien. So wurde zum Beispiel im Jahr 2001 das weltweit sauberste Kraftwerk - das Kraftwerk Donaustadt - in Be- trieb genommen.

Wienstrom hat in den letzten 25 Jahren alle gebauten Kraftwerke mit einer Kraft- Wärme- Kopplung ausgestattet. Alleine dadurch konnten im Jahr 2000 ca. 166.000 Tonnen Heizöl eingespart werden. Ebenso konnte eine Reduktion um 525.000 Tonnen Kohlendioxid erreicht werden.

Darüber hinaus verringerten sich in den vergangenen 25 Jahren durch gezielte Umweltschutzmaßnahmen die Schwefeldioxid-Emissionen um 99 Prozent und die Stickoxid-Emissionen um 87 Prozent.
 
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