Vermischtes und Internet
der Woche vom 05. 03. bis 11. 03. 2002

   
Maroni gerettet!
Wien (pts) - Das Europäische Forschungsprogramm mit Beteiligung von ARC Seiberdorf research zur Rettung der europäischen Edelkastanie wurde erfolgreich abgeschlossen. Es gelang einen Impfstoff zu entwickeln, der die Edelkastanie in Zukunft vor dem Tod durch Pilzbefall bewahren kann. Außerdem konnte durch die Forschungsarbeiten ein Genarchiv der Kastanie eingerichtet werden, wodurch die lokalen österreichischen Kastaniensorten in ihrer Vielfalt für die Zukunft erhalten bleiben.

Entwarnung für die Kastanienbäume in Österreich: Das Schicksal der amerikanischen Edelkastanie wird ihnen erspart bleiben
Was bisher geschah: Der Kastanienrindenkrebs führte zwischen 1900 und 1950 zur vollständigen Ausrottung der Edelkastanie in den USA. In den 60er Jahren erreichte diese Epidemie Österreich. Vor allem die Kastanienbäume im Burgenland und der Steiermark waren durch den Pilzbefall bedroht. Die charakteristischen Zeichen sind abgestorbene Blätter und aufgesprungene Rinden. Der "Kastanienrindenkrebs" ist nicht zu verwechseln mit der Miniermotte, die den Rosskastanienbäumen im Wiener Prater zu schaffen macht. Der für den "Baumkrebs" verantwortliche Pilz gelangt über Verletzungen der Rinde in den Baum, zerstört das umliegende Gewebe, lässt die Blätter welken und führt schließlich zum Absterben des Baumes.
Was tun? Österreich initiierte ein europaweites Forschungsprogramm, in dem eine biologische Bekämpfungsmethode entwickelt werden sollte. Das Programm mit Beteiligung von ARC Seibersdorf research startete 1996 und wurde soeben erfolgreich abgeschlossen: So können in Zukunft sogenannte hypovirulente Pilzstämme als Impfstoff (kurz: Hypovirulenz) gegen die Krebserkrankung eingesetzt werden und damit den bereits bedrohten österreichischen Edelkastanienbestand retten.
Um diesen "Impfstoff" entwickeln zu können, musste zuerst festgestellt werden, welche Pilze welche Edelkastaniensorte bedrohen: So sammelten die Seibersdorfer ForscherInnen insgesamt 1500 Proben des Pilzes (Cryphonectria parasitica Murr.) und katalogisierte sie. Auf diese Weise konnten insgesamt 15 Pilzgruppen, vegetative Kompatibilitätsgruppen genannt, identifiziert werden. Dabei stellte sich heraus, dass zwei von ihnen für 80% der erkrankten Kastanien verantwortlich sind. In Zukunft soll in Zusammenarbeit mit einer steirischen Firma der Impfstoff produziert und vertrieben werden, damit bereits erkrankte Kastanien behandelt werden können.
Die Wirksamkeit des Impfstoffs hängt daneben auch von den kastanienspezifischen Verteidigungsmaßnahmen, die der bestimmte Baum bei einer Infektion trifft, ab: Dieses Abwehrsystem konnte im Zuge des Projektes analysiert werden.

Edelkastanie im Glas
Quasi als Nebenprodukt ist aus diesem Forschungsprogramm auch ein bei ARC Seibersdorf research angesiedeltes Genarchiv entstanden. Diese in vitro Sammlung beherbergt Edelkastanien, welche in Brutschränken wachsen. Damit soll eine "genetische Erosion" verhindert werden. Genetische Erosion meint dabei den Verlust der genetischen Diversität dieser Baumart. Bei Verringerung der genetischen Vielfalt, kann die Edelkastanie nicht mehr angemessen auf veränderte Umweltbedingungen, wie zum Beispiel Klimaänderungen, reagieren. Das Genarchiv in Seibersdorf kann somit zur Erhaltung der genetischen Vielfalt der Edelkastanie für die Zukunft beitragen.
Das Forschungsprogramm wurde durch das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft sowie das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur unterstützt.

 
Freizeitforscher: Wandel vom Wohlstands- zum Wohlfühltourismus
Österreicher: Renaissance am Balkan – Deutsche setzen auf Urlaub in der Heimat
Wien (pte) - Die kooperierenden Forschungsinstitute, das Ludwig Boltzmann Institut für Freizeit- und Tourismusforschung und das deutsche B.A.T. Freizeit-Forschungsinstitut, haben heute (07. 03.), Donnerstag die Ergebnisse der 7. Österreichischen und der 18. Deutschen Tourismusanalyse 2002 präsentiert. Rückblickend ist feststellbar, dass sowohl in Österreich wie auch in Deutschland Urlaubsreisen aufgrund der Konjunkturkrise vorübergehend an Bedeutung einbüßen.
Der Wunsch nach lauten Events und schnellen Erlebnistrips hält sich vorerst in Grenzen. Laut dem Leiter des Ludwig Boltzmann Instituts für Freizeit- und Tourismusforschung, Peter Zellmann, zeichnet sich ein Wandel vom Wohlstands- zum Wohlfühltourismus ab.
Die Bilanz der vergangenen Reisesaison 2001 zeigt, dass in Österreich die Reisefreudigkeit eher zunimmt, der langjährige Durschnittswert damit aber noch nicht erreicht ist. Der Kurzzeitreiseboom der zwei- bis viertägigen Reisen hält mit einem Anteil von acht Prozent an. Das Segment der Kurzurlauber zwischen fünf und 13 Tagen hat sich aber von 18 Prozent auf einen 14 Prozent Anteil deutlich verringert. Die Reiseintensität der deutschen Bundesbürger, die wenigstens fünf Tage verreisten, erreichte den tiefsten Stand seit der deutschen Wiedervereinigung und hielt 2001 bei 51 Prozent. Der Rückgang ist auch bei Reisen von mehr als zwei Wochen feststellbar. In Übereinstimmung mit der Entwicklung in Österreich steigt das Interesse an Kurztrips von zwei bis vier Tagen. Erstmals seit vier Jahren ist in Österreich eine Steigerung der durchschnittlichen Reisedauer von 12,3 (2000) auf 12,8 (2001) Tage zu vermerken. Im Durchschnitt bleibt die Reisedauer aber deutlich hinter dem deutschen Durchschnitt von 14,2 Tagen.
Laut Horst Opaschowski vom B.A.T. Freizeit-Forschungsinstitut ist in Deutschland heuer das Inland und Italien als Reiseziel im Aufwind. Der Deutschlandurlaub gilt in der kommenden Saison als touristischer Krisengewinner. Im vergangenen Jahr entschieden sich 20 Prozent der Bundesbürger für einen Urlaub im eigenen Land. 2002 ist der Anteil auf 23 Prozent gestiegen, was hochgerechnet einer Zuwachsrate von rund 1,9 Mio. Urlaubsreisenden entspricht. Die deutsche Hitliste der Reiseziele wird nach wie vor von Spanien (13 Prozent), Italien (neun Prozent) und Österreich (sieben Prozent) angeführt. Dennoch wird sich der seit 1999 zu beobachtende Abwärtstrend zu Lasten Spaniens auch in der kommenden Saison fortsetzen. Deutlich drängen Griechenland (sechs Prozent) und die Türkei (sechs Prozent) nach.
In Österreich scheint sich die Reiseeuphorie des Vorjahrs nicht zu wiederholen. 32 Prozent sind jetzt schon sicher nicht zu verreisen. Mit einem Rückgang um zwei Prozent sind 43 Prozent zu einer Reise festentschlossen. Der Balkantrend wird sich auch heuer wieder fortsetzen. Griechenland (zehn Prozent), vor allem aber die Feriengebiete Sloweniens und Kroatiens (neun Prozent) und die Türkei (sechs Prozent) zählen zu den aufstrebenden Wunschurlaubszielen der Österreicher. Italien, mit 14 Prozent noch Spitzenreiter und Spanien (sieben Prozent) könnte weiter verlieren. Der für das Jahr 2001 von manchen Experten vorausgesagte Inlandsreiseboom hat nicht stattgefunden. Mit 27 Prozent Urlauberanteil sank das Interesse an heimischen Seen und Bergen sogar deutlich um fast 15 Prozent. Kärnten bleibt dennoch für heimische Urlauber im Aufwind. Der Urlauberanteil erreichte neun Prozent, gefolgt von der Steiermark mit sechs Prozent.
Trotzdem der Wintertourismus kein globaler Trend ist, hat die Nächtigungsziffer um fast 25 Prozent zugelegt. Die Experten raten der österreichischen Tourismuswirtschaft aber, wenn auf diese Marktnische gesetzt werde, dem Spezialangebot wesentlich mehr Bedeutung als bisher zuzumessen. Denn aus dem Marktanteil der heimischen Gäste sei das Zukunftspotenzial für den Wintertourismus jedenfalls nicht zu speisen. Von lediglich 14 Prozent der österreichischen Winterurlauber machten nur neun Prozent auch Wintersporturlaub. Zuwachsraten verzeichnen Winterurlaube im Süden und Wellnessurlaube. Der Trend gehe in Richtung "mehr verwöhnen als erleben". Die Menschen inszenieren ihre Zufriedenheit und Wohlbefinden als Antwort auf die Spaßgesellschaft.

 
RealNetworks beschleunigt Content-Plattfrom RealOne
TurboPlay fängt sofort zu Spielen an
Seattle (pte) - RealNetworks hat die endgültige Version seiner Contentplattform RealOne veröffentlicht. Kern des "Gold Release" ist die TurboPlay-Technologie, die Broadband-Benutzern ein unmittelbares Abspielen von Audio- oder Video-Clips ermöglichen soll. Die nervenaufreibende Wartezeit entfällt, da die Clips nicht mehr vor dem Start in einen Buffer gespeichert werden müssen.
Diese Leistungssteigerung gegenüber dem bisherigen System wird vor allem mit einer effizienteren Nutzung der vorhandenen Bandbreite erreicht. TurboPlay soll so nach Angaben von RealNetworks eine fünf Mal höhere Übertragungsgeschwindigkeit gegenüber früheren Streaming-Systemen erreichen. Gleichzeitig erhält damit der Benutzer die Möglichkeit zum Vor- oder Zurückspulen. Dabei sei für den Anbieter keine Nachrüstung der Server-Infrastruktur oder eine neuerliche Codierung des Contents notwendig, so RealNetworks.
RealNetworks orientiert sich mit der Veröffentlichung der Gold Release von RealOne zunehmend an gebührenpflichtigen Fernsehangeboten. So führt das Unternehmen mit der Endversion seiner Content-Plattform den Abonnenten-Dienst RealOne SuperPass ein, der je nach Angebot zwischen 9,95 und 19,95 Dollar kosten soll. Der Benutzer erhält dafür Zugang zu Diensten wie CNN-Video oder der Basketball-Liga. Mit der Einführung der kostenpflichtigen Content-Angebote ändert das Unternehmen gleichzeitig sein Geschäftsmodell. In Zukunft sollen bis zu 50 Prozent der Umsätze aus dem Content-Geschäft kommen.

 
Winnetou alias Okitay Duanay in Istanbul
Pierre Brice war von ihm begeistert, dem “Halbblut” Okitay Duanay und holte ihn zu den Karl May Spielen nach Bad Segeberg. Bald darauf wurde dem in Deutschland lebenden Photomodell die Rolle des "Winnetou" in Kaernten, den grössten Festspielen weltweit, angeboten. Es folgten TV-Rollen an der Seite von Norbert Braun, "Dragos-mit der Schuld geboren" und demnaechst wird der fesche Held, der übrigens für die Teilnahme im Big Brother nominiert wurde und absagte, in Istanbul zu Gast sein. Da Okitays Vorfahren türkischer Abstammung sind, ist auch das Fernsehen am Bosphorus an dem berühmten Schauspieler interessiert ...

 
Kandidatur Fußball-EM 2008 nimmt konkrete Formen an
Nur geringfügiger Ausbau beim Finalort Happel-Stadion erforderlich
Wien (rk) - Im Hotel Intercont präsentierten die Verantwortlichen von Österreich und der Schweiz die gemeinsame Kandidatur zur Bewerbung der Fußball-EM 2008. Der Countdown ist somit angelaufen. Unbeirrbar, dass sich sechs weitere Konkurrenten um diese Ausrichtung bewerben werden, ist man vom Erfolg überzeugt.
"Jede starke Idee braucht einen starken Partner" argumentierte Koordinator Bernd Fisa. Das Sponsoren-Team für diese Kandidatur ist bereits komplett, die Vorbereitungen laufen nunmehr auf Hochtouren, die so laut dem Projektleiter der Eidgenossen, Thomas Helbling, insgesamt 3,6 Millionen Euro betragen werden, die Organisationskosten selbst beziffert er mit 80 Millionen Euro. Was unser Nachbarland betrifft: Das Stadion in Basel - wo am 21. August ein freundschaftliches Länderspiel zwischen den beiden Ländern ausgetragen wird - ist betriebsfertig, die weiteren vorgesehenen EM-Stätten in Basel (bis 2003), Bern (2004) und Zürich (2006) sind voll im Terminplan. Dagegen spießt sich in Österreich noch einiges. Verantwortlicher Wolfgang Gramann: "Im Happel-Stadion, wo das Finale vorgesehen ist, sind nur geringfügige Ausbauten von Nöten". Salzburg ist 2003 fertiggestellt, Innsbruck ebenfalls zeitgerecht, doch, so der heimische Projektleiter, "ist Klagenfurt derzeit noch das Sorgenkind". Österreich bewirbt sich übrigens nunmehr ab 1996 bereits zum 3. Mal um eine EM-Kandidatur. Allseits vertritt man die Meinung, dass über die Konkurrenten ein steiniger Weg führt, doch man strahlt Zuversicht aus. Am 19. August inspiziert eine UEFA-Delegation die Austragungsorte in beiden Ländern. Kapitän Andy Herzog übernimmt sozusagen die sportliche Schirmherrschaft im Namen des ÖFB für diese Bewerbung.

 

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