Personalia (neue Rubrik)
der Woche vom 11. 03. bis 18. 03. 2002

   
Georg Spatt zum neuen Ö3-Chef bestellt
Wien (orf) - ORF-Generaldirektorin Dr. Monika Lindner hat auf Vorschlag von Hörfunkdirektor Mag. Kurt Rammerstorfer Georg Spatt (35) zum neuen Ö3-Chef bestellt. Georg Spatt war, nach dem Ausscheiden von Ö3-Senderchef Dr. Bogdan Roscic aus dem ORF, seit Jahresbeginn bereits mit der interimistischen Leitung des Senders beauftragt. Hörfunkdirektor Mag. Kurt Rammerstorfer hat die Redakteursversammlung von Ö3 am 14. März 2002 über die Bestellung Spatts informiert. Die Bestellung wurde von der Redakteursversammlung einstimmig begrüßt.

ORF-Generaldirektorin Dr. Monika Lindner über den neuen Ö3-Chef
"Die Bestellung von Georg Spatt zum Ö3-Senderchef ist ein Zeichen der Kontinuität. Mit dieser Besetzung ist eine Grundlage dafür geschaffen, dass der beispiellose Erfolg, den die Mannschaft von Ö3 in den letzten Jahren gegen mittlerweile 59 Privatsender eingefahren hat und damit das Hitradio Ö3 zum unumstrittenen Marktführer macht, auch in den nächsten Jahren fortgesetzt wird. Für den ORF ist der Ö3-Erfolg überlebensnotwendig - sowohl was die Publikumsakzeptanz als auch was den Finanzierungsbeitrag anlangt, den Ö3 erwirtschaftet."

Hörfunkdirektor Mag. Kurt Rammerstorfer zum neuen Ö3-Chef
"Georg Spatt ist seit 1998 als stellvertretender Ö3-Programmchef in alle Entscheidungen, die die wesentlichen Entwicklungen und die Abläufe des Senders betroffen haben, involviert. Spatt ist ein exzellenter Programmmacher und erfahrener Radioprofi, der sich auch als interimistischer Leiter von Ö3 äußerst bewährt hat. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit ihm und seinem Team."

Georg Spatt über seine Bestellung
"Ich freue mich über die Bestellung durch Generaldirektorin Dr. Monika Lindner und werte das als Vertrauensbeweis in die Arbeit des Teams, mit dem ich in den letzten Jahren erfolgreich zusammengearbeitet habe. Ich sehe diese Bestellung auch als Auftrag, den Weg der kontinuierlichen Verbesserung bei Ö3 fortzuführen."
Georg Spatt sammelte bereits während seines Studiums (Holzwirtschaft an der Universität für Bodenkultur) 1988 als freier redaktioneller Mitarbeiter bei Ö3 erste journalistische Erfahrungen. Von 1989 bis 1995 arbeitete Spatt bei verschiedenen Privat-Radio-Sendern. So unter anderem als Producer bei der "Antenne Austria" und als Programmdirektor bei "Radio CD". 1991 gründete Georg Spatt nebenbei mit zwei Kollegen eine Werbeagentur ("ppi Werbeagentur GmbH"), die sich anfangs auf die Gestaltung und Produktion von akustischen Werbemedien konzentrierte, im Laufe der nächsten Jahre aber zu einer klassischen Full-Service Agentur ausgebaut wurde. Seit 1. Juni 1996 ist Georg Spatt bei Ö3 mit der strategischen Programmplanung befasst. Im Frühjahr 1998 wurde Spatt stellvertretender Senderchef von Ö3. Nach dem Wechsel von Ö3-Senderchef Dr. Bogdan Roscic als General Manager zu Universal Music Österreich war Georg Spatt seit 1. Jänner 2002 mit der interimistischen Leitung von Ö3 betraut.

 
Marcic-Preis 2002 geht an Hubert Feichtlbauer
Schausberger: Souveräne Stimme im Konzert der österreichischen Publizistik
Salzburg (lk) - Die Begründung der Jury für den Vorschlag der Preisverleihung an Hubert Feichtlbauer lautet wie folgt: „Hubert Feichtlbauer (geb. 1932) hat wie viele seiner prominenten Altersgenossen in publizistischen Berufen einen wichtigen Schritt seiner Karriere in Salzburg gesetzt. Anders als seine René-Marcic-Preis-Vorgänger durchlief er jedoch hier nicht die Grundstufe, die den in Obernberg am Inn geborenen Oberösterreicher nach Matura und Studium zunächst zur „Rieder Volkszeitung" und zum Linzer „Volksblatt" führte.
1965 kam er zu den „Salzburger Nachrichten", wo er die Leitung des Ressorts Innenpolitik übernahm. Auf dieser Plattform entwickelte er sein typisches Feichtlbauer-Profil: das Profil eines Handwerk und Kunst des Journalismus vereinenden Vollblut- Publizisten, vielseitig in der Annahme immer neuer Aufgaben, prinzipientreu, wenn es um das Einhalten seiner einmal gefundenen Linie ging.
1970 ging Feichtlbauer nach Wien, um dort als Chefredakteur der „Wochenpresse" (1970-1972) und später des „Kurier" (1972-1975) zu arbeiten. Als Korrespondent für den „Kurier" ging er in die USA (1976-1978). Zurückgekehrt, wurde er zunächst Chefredakteur der katholischen Wochenzeitung „Die Furche" (1978-1984), ehe er schließlich die Leitung der Presseabteilung der Bundeswirtschaftskammer übernahm (bis 1992). Seither arbeitet er als freier Publizist. Sein besonderes Engagement galt stets der katholischen Publizistik (Vorstand des Verbands katholischer Publizisten 1979-1991 und Vorsitzender der Pressekommission des Katholischen Zentrums für Massenkommunikation). Ein linientreuer Kirchenjournalist war er nie, aber auch kein „Linker" – obwohl er sich 1998 zum Vorsitzenden der Plattform „Wir sind Kirche" wählen ließ und mit zahlreichen Publikationen in die Diskussion über den Weg der österreichischen Kirche zwischen aggiornamento und Konservativismus eingriff. Seine Stellungnahmen sind mutig, offen und unmissverständlich, aber stets so gehalten, dass die Würde der Gegenseite respektiert und die Fortsetzung des Gesprächs offen gehalten wird. Das gilt auch für seine kritischen Buchpublikationen (zuletzt „Der Aufstand der Lämmer" [1995], „Zerbricht die Kirche?" [1999] und die ‚notwendige Bilanz‘ in Sachen Nationalsozialismus und Rassismus: „Der Fall Österreich" [2000]).
Respekt vor den „anderen" kennzeichnete seine Beiträge zur Salzburger Fernsehdiskussionsreihe „Feindbilder" (1987/88), zu der er als Diskussionsleiter und Diskutant wesentliche Impulse beigesteuert hat. Und Respekt vor der Würde des Menschen war es, der ihn immer wieder zu Fragen der journalistischen Ethik hat Stellung nehmen lassen. Ob als Mitglied des Österreichischen Presserates – sein Vorsitzender war er 1994/95 – oder als freier Publizist: Stets setzte er sich für „Wahrhaftigkeit und Freiheit" ein ebenso wie für die Beachtung der Grenzen, die sich aus Moral, Verfassung und Gesetz für den Journalisten ebenso ableiten wie für alle Menschen. Unangefochten kann er – gestützt auf funktionale Autorität – seinen Standeskollegen, den „Wachhunden der Demokratie", die Frage nach der Kontrolle der öffentlichen Kontrolleure stellen: „Und wer verbellt die Hunde?"
Hubert Feichtlbauer ist eine in jeder Hinsicht souveräne Stimme im Konzert der österreichischen Publizistik."
Mitglieder der Jury sind unter dem Vorsitz von ORF-Generalintendant a.D. Gerd Bacher die Universitätsprofessoren für Publizistik und Kommunikationswissenschaften in Salzburg und München, Dr. Michael Schmolke und Dr. Heinz Pürer, Chefredakteur Eberhard Zwink, ORF- Redakteur Siegbert Stronegger und als Geschäftsführer der Leiter des Landespressebüros Dr. Roland Floimair.

 
Mailath ehrte Lodinsky, Löwinger, Neuwirth, Rott und Tanner
Wien (rk) - Kulturstadtrat Dr. Andreas Mailath-Pokorny überreichte am Mittwoch im Wiener Rathaus das "Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien" an Peter Lodinsky, Sissy Löwinger, Roland Neuwirth, Klaus Rott und Traude Tanner- Banndorff. In seiner Laudatio würdigte Andreas Mailath-Pokorny die vielfältigen Talente und Ausdrucksfähigkeiten der Ehrengäste, die auf vielen Gebieten Besonderes leisteten. Zur Freude des Publikums und zur Ehre Wiens. Die Auszeichnung sei der Dank des Landes Wien.
Sissy Löwinger, die im Namen aller Geehrten die Dankesworte sprach, sagte, dass sie Ihren Erfolg ihrem Interesse für ihren Beruf verdanke, aber vor allem auch der harten Arbeit, dem Fleiß und der Disziplin. "Denn, dass es der Herr den Seinen im Schlaf gibt, das stimmt einfach nicht", meint die zierliche Volksschauspielerin. Die Würdigung sei ein Ansporn, weiter zu machen, versicherte Sissy Löwinger. Roland Neuwirth bedankte sich musikalisch. Mit seinem Ensemble spielte er "Des is' klassisch in Vienna" und als Zugabe eine neue Komposition von Manfred Kammerhofer.
Buchautor, Regisseur, Komiker, Versemacher und Zauberer Peter Lodinksy studierte nach dem Gymnasium erst einmal Medizin, sattelte dann aber auf Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte um. Parallel dazu besuchte er die Filmakademie und die Schauspielschule Krauss, die er mit Auszeichnung abschloss.
In seinem Kabarett "Der Würfel" brachte er optisch anspruchsvolle, satirische Programme mit einer Prise Magie auf die Bühne. Damit gab es in Wien drei führende Kabarettbühnen: Den Farkas im Simpl, den Bronner in der Fledermaus und eben den Würfel" in der Himmelpfortgasse. Sechs Jahre war Peter Lodynski dort erfolgreich als Autor, Akteur und Regisseur tätig.
Einer großen Öffentlichkeit bekannt wurde Peter Lodinsky mit seinen Fernsehsendungen. Mit "Lodynski s Flohmarkt Company" errang er die Goldene Rose von Montreux, den Chaplin-Preis und den Hollywood Award of World TV.
Mit "Un-tierisch-heiter" ist Peter Lodynski auch unter die Autoren gegangen.
In seinen satirischen Programmen hat Peter Lodinsky auch Weitblick und Gespür für sensible Themen bewiesen: Bereits vor dreißig Jahren hat er den Umweltschutz als Thema in seinen Programmen aufgenommen.
Als Kind des bekannten Schauspielerpaars Paul und Liesl Löwinger stand Sissy Löwinger bereits als Mädchen auf der Bühne. Sissy Löwinger lernte alles, was man fürs Theater braucht: Täglich drei Stunden Klavier, Ziehharmonika, Sprechunterricht, Literaturstudium, Schauspielausbildung bei Dorothea Neff, Tanz bei Willy Fränzl und Gesang bei Professor Rittersheim.
Parallel zu dieser umfangreichen Ausbildung eignete sich Sissy Löwinger in der traditionsreichen Löwinger Bühne Theaterroutine an.
Durch die Produktionen der Löwinger Bühne als Fernsehaufzeichnungen im ORF, die noch heute für viele Fernsehzuseher geradezu Kultstatus genießen, etablierte sich Sissy Löwinger als eine der populärsten Schauspielerinnen des deutschsprachigen Raumes. An der Seite ihres Vaters Paul Löwinger und ihrer Tante Gretl glänzte sie in zahlreichen Volksstücken der Familienbühne.
Sissy Löwinger gestaltete auch das Programm der Bühne wesentlich mit, führte Regie, schrieb einige Stücke unter einem Pseudonym selbst und organisierte Gastspielreisen durch Deutschland und die USA, wo sie Riesenerfolge feierte. 1996 wandte sie sich einem völlig neuen Projekt zu, sie wurde Co-Direktorin im Zirkus Althoff-Jacobi. Seit 1997 tourt die Löwinger Bühne wieder durch Österreich.
"Philosoph des Wienerliedes" wurde Roland Josef Leopold Neuwirth einmal genannt. Der Heurigen und seine Musik - aus diesen Wurzeln schöpft Roland Neuwirth. Durch einen "Berg von Kitsch" musste er sich wühlen, um zu den wirklichen Kostbarkeiten dieses Genres vorzudringen.
Die Beschäftigung Neuwirths mit der Schrammelmusik und dem Wienerlied verlief nicht immer konfliktfrei. Keineswegs nämlich dachte Neuwirth an eine bloß museale Bewahrung der Tradition; vielmehr ging es und geht es ihm in erster Linie um eine lebendige, zeitgemäße Fortsetzung derselben. 1974 gründete er zu diesem Zweck die nach ihm benannten "Neuwirth-Schrammeln" in der klassischen Besetzung mit zwei Violinen, Knöpferlharmonika und Kontragitarre. 1983 erfolgte die Umbenennung in Extremschrammeln" und zugleich entstand eine Symbiose von Schrammelmusik und den früheren Lieben Neuwirths, Rock, Blues, Funk und später auch Pop - noch vor der wenig später einsetzenden Hochkonjunktur der "schrägen" Volksmusik.
1984 erhielt er den ORF-Sonderpreis für die Weiterentwicklung der Wiener Musik verliehen wurde. 1995 fand er mit den Herz.Ton.Schrammeln" zur klassischen Schrammelmusik zurück, freilich ohne daneben seine bisherigen Errungenschaften zu vernachlässigen. Andererseits versuchte er sich auch erfolgreich an verschiedenen Großformen, die an erstrangigen österreichischen Konzertinstitutionen aus der Taufe gehoben wurden, z. B. das Hörspiel "Hunds - eine Kläfforette" und die Bühnenmusik zu Nestroys Posse "Heimliches Geld - heimliche Liebe". Den Nestroy-Ring der Stadt Wien hatte Neuwirth übrigens schon davor, im Jahr 1994, für die satirische Darstellung Wiens und seiner Bevölkerung erhalten.
Neuwirth setzt sich nicht nur durch seine Musik, sondern auch in Wort und Schrift für die Wiener Musik ein, so etwa in dem 1999 von ihm herausgegebenen Buch "Das Wienerlied". Seit 2000 ist er gemeinsam mit Karl Hodina künstlerischer Leiter des Festivals "wean hean".
"Leiwand, alles geritzt", wurde zum Markenzeichen von Klaus Rott. In der schon legendären Fernsehserie "Ein echter Wiener geht nicht unter" überzeugte er an der Seite von "Mundl" Karl Merkatz als dessen Sohn "Karli".
Nach der Matura absolvierte Klaus Rott eine Schauspielausbildung im Max-Reinhardt-Seminar, die er 1963 abschloss, und ging anschließend nach Deutschland. 1968 kehrte Rott nach Wien zurück und ist seither am Theater der Jugend als Regisseur und Schauspieler tätig. Er hat dort nicht nur drei Direktoren, sondern auch einige Schülergenerationen erlebt. Seine Bekanntheit, die verdankt Klaus Rott, wie viele seiner Kollegen, dem Fernsehen und Film. Neben der Fernsehserie "Ein echter Wiener geht nicht unter" spielte er auch in "Mozart und meisel" und im "Kaisermühlen-Blues" mit.
Er filmte mit allen großen heimischen Regisseuren, mit Franz Novotny, Reinhard Schwabenitzky, Peter Patzak, Karin Brandauer und immer wieder mit Axel Corti. Axel Corti, der schon im Reinhardt-Seminar einer seiner Lehrer war, war es auch, der ihn für seine erste große Fernsehrolle, die Rolle des Franz in der Literaturverfilmung "Der Sohn eines Landarbeiters wird Bauarbeiter und baut sich ein Haus", vor die Kamera holte. Auf diese Zusammenarbeit folgten mehrere gemeinsame Produktionen.
Als Tochter des Redakteurs Viktor Banndorff wuchs Traudlinde Tanner-Banndorff in Wien auf und beschäftigte sich bereits als Jugendliche mit kulturwissenschaftlichen Themen. Während ihres Studiums der Kunstgeschichte, Alten Geschichte und Klassischen Archäologie vertiefte sie ihre wissenschaftliche Arbeit durch einen Studienaufenthalt in Griechenland und zahlreiche Forschungsreisen.
Nach ihrer Promotion war Traudlinde Tanner-Banndorff in der wissenschaftlichen Forschung und als Verlags-Lektorin tätig. In jenen Jahren begann sie mit ihrer journalistischen Tätigkeit; in ihren Beiträgen präsentiert sie vor allem das facettenreiche Kulturleben der Stadt Wien aus verschiedenen Perspektiven.
In ihren hervorragenden Beiträgen über bildende Kunst und Theateraufführungen stellte Traude Tanner-Banndorff besonders Wien-spezifische Themen vor. Ein besonderes Anliegen war ihr auch die Vorstellung junger Künstler, die sie aufgrund ihrer regen publizistischen Tätigkeit einem breiten Publikum bekannt gemacht hat. Mit der Etablierung der Quartalszeitschrift "Tafelspitz" erreichten ihre Beiträge über das kulturelle Leben Wiens und dessen Geschichte auch ein internationales Publikum.
Sissy Löwinger, die im Namen aller Geehrten die Dankesworte sprach, sagte, dass sie Ihren Erfolg ihrem Interesse für ihren Beruf verdanke, aber vor allem auch der harten Arbeit, dem Fleiß und der Disziplin. "Denn, dass es der Herr den Seinen im Schlaf gibt, das stimmt einfach nicht", meint die zierliche Volksschauspielerin. Die Würdigung sei ein Ansporn, weiter zu machen, versicherte Sissy Löwinger.
Roland Neuwirth bedankte sich musikalisch. Mit seinem Ensemble spielte er "Des is' klassisch in Vienna" und als Zugabe eine neue Komposition von Manfred Kammerhofer.

 
Molterer zeichnet Jane Goodall und Erwin Kräutler mit Konrad-Lorenz-Preis aus
Wien (bmlfuw) - Umwelt- und Landwirtschaftsminister Mag. Wilhelm Molterer hat die englische Verhaltensforscherin Dr. Jane Goodall und den in Brasilien tätigen österreichischen Bischof DDDr. Erwin Kräutler am Montag (11. 03.) abend mit dem Konrad-Lorenz-Preis 2002 ausgezeichnet. "Die beiden Preisträger vertreten auf mutige, hervorragende Weise die Prinzipien der Nachhaltigkeit. Sie stehen für die Symbiose von Lebensraum und Mensch, und sie sind das Gewissen, das uns mahnt, Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen", sagte Molterer in seinen Gratulationsworten.
Jane Goodall hat sich weltweit einen Namen als Schimpansenforscherin in Tansania gemacht. Ihr bahnbrechenden Erkenntnisse über das Zusammenleben dieser Tiere hat auf wissenschaftlicher Ebene das Verhältnis zwischen dem Menschen und seinen nächsten Verwandten völlig neu definiert. Heute engagiert sich Goodall weltweit für die Erhaltung natürlicher Lebensräume, für bessere Lebensverhältnisse benachteiligter Menschen in Afrika und für die Steigerung des Umweltbewusstseins Jugendlicher.
1953 hat Goodall ihr Wirken in Afrika begonnen, und zwar als Assistentin des berühmten Anthropologen und Paläontologen Louis Leakey. Während ihre Wegbegleiterin Diane Fossey das Leben der Gorillas studierte, widmete sich Goodall frei lebenden Schimpansen. Sie fand heraus, wie diese Tiere Werkzeuge benutzten, wie sie lernen und wie sie Gefühle wie Liebe oder Aggressivität entwickeln. "Wir Menschen sind nicht die einzigen Lebewesen mit Persönlichkeit", fasste Goodall gestern in ihren Dankesworten ihre Erkenntnisse zusammen.
Das von Goodall eingerichtete internationale Forschungszentrum im Gombe-Nationalpark in Tansania führt heute ihre Forschungsarbeit fort. Indessen widmet sie selbst sich Entwicklungsprogrammen für ärmere Bevölkerungsgruppen in Tansania mit den Schwerpunkten Gesundheit, Landwirtschaft und Frauenarbeit. Das von ihr ins Leben gerufene Netzwerk Roots and Shoots" (= Wurzeln und Sprossen) hat sich zum Ziel gesetzt, Jugendlichen den Umweltschutz nahe zu bringen. 4.000 Gruppen in 70 Ländern arbeiten mit. "Trotzdem ist diese Arbeit nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Die Zerstörung des Regenwalds, Schlägerungen um des Profits willen und die ungerechte Güterverteilung in Afrika halten an", so Goodalls bitteres Resümee.
Die zweite Heimat des gebürtigen Vorarlbergers Erwin Kräutler liegt in Brasilien. Seit mehr als 30 Jahren gilt sein Einsatz den Lebensrechten und Lebensbedingungen der indianischen Urbevölkerung. Als Bischof der Diözese Xingu und als Präsident des Indianermissionsrates der brasilianischen Bischofskonferenz trat und tritt Kräutler gegen soziale Missstände, gegen Ausbeutung und für die Erhaltung des Regenwalds als Lebensraum für die indianische Urbevölkerung ein. Mehrmals wurde er für sein Engagement bedroht und verfolgt.
Trotz vieler Erfolge, unter anderem der Verankerung der Indio-Rechte in der brasilianischen Verfassung, sieht Kräutler seine Mission noch lange nicht abgeschlossen. "Ich werde weiter meine Stimme erheben", bekräftigte er in seinen Dankesworten. "Weil Brasilien seine Auslandsschulden abtragen muss, wird zuerst im Bildungs-, Sozial- und Gesundheitswesen gespart. Vor den Toren von Spitälern sterben Menschen, weil es dort keinen Platz für sie gibt." Die Indianerbehörde werde finanziell ausgehungert, die Markierung der angestammten Indianergebiete stehe vielerorts noch immer aus, und die Landreform werde oft durch kriminelle Machenschaften verhindert, kritisierte der Bischof. Der einzige Weg sei jener von "Solidarität und Liebe". Kräutler sprach von der "Globalisierung der Liebe": "Weder Gewalt noch Krieg haben die Welt besser gemacht. Der Einsatz von Waffen ist unberechtigt. Krieg sät Tod und Elend und schreit immer nach Vergeltung."
"Nachhaltige Entwicklung ohne gerechte Verteilung der Güter ist nicht möglich", unterstrich auch Molterer. Es sei Aufgabe der Politik, der unumkehrbaren Globalisierung jenen Rahmen zu geben, der Nachhaltigkeit im ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Sinne sicherstelle. Puncto gerechter Entwicklungshilfe sei auch Österreich angesprochen. "Die Politik darf vor der Globalisierung nicht die Segel streichen. Im Gegenteil: Sie muss selbst die Segel setzen", lautete das Resümee des Ministers.
Der Konrad-Lorenz-Preis ist übrigens mit 21.800 Euro dotiert und geht je zur Hälfte an die beiden Preisträger.

 
Van der Bellen gratuliert Meissner-Blau zum 75. Geburtstag
Geschichte und Erfolg des Grünen Projekts mit ihrem Namen untrennbar verbunden
Wien (gruene) - "Im Namen des Grünen Nationalratsklubs und der Grünen Partei wünsche ich Freda Meissner-Blau alles Liebe zum 75. Geburtstag", gratuliert der Bundessprecher der Grünen, Alexander Van der Bellen.
"Die Geschichte und der Erfolg des Grünen Projekts sind mit Freda Meissner-Blau untrennbar verbunden. Ohne ihren persönlichen und politischen Einsatz wäre der Einzug der Grünen in den Nationalrat und ihr nachfolgender Aufstieg undenkbar gewesen. Freda Meissner-Blau ist eine Galionsfigur der Grünen und Ökologiepolitikerin der ersten Stunde. Sie hat die Umwelschutzpolitik immer international verstanden und den europäischen Gedanken vertreten. Ihrer persönlichen und politischen Leistung kann ich nur tiefen Respekt zollen", so Van der Bellen.

Auch Nationalratspräsident Fischer gratulierte
Wien (pk) - Im Namen des Nationalrats und im eigenen Namen hat Nationalratspräsident Heinz Fischer der früheren Obfrau des Grünen Klubs, Freda Meissner-Blau, zu deren 75. Geburtstag herzliche Glückwünsche übermittelt. "Man muss nicht immer einer Meinung sein, um die Tätigkeit eines in der Öffentlichkeit stehenden Menschen zu schätzen", schreibt Fischer und stellt fest, die Politikerin habe "vieles angestoßen, vieles bewegt und manches verändert".
Meissner-Blau, 1927 in Dresden geboren, gehörte dem Nationalrat vom 17. Dezember 1986 bis 6. Dezember 1988 an. 1986 war sie Kandidatin bei der Bundespräsidentschaftswahl.

 
Karl Stoss ist RZB-Vorstand
Wien (rzb) - Dr. Karl Stoss hat heute (11. 03.) sein Mandat als Vorstandsdirektor der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB) übernommen. Er ist für die Geschäftsbereiche "Transaction Services" und "Credit Management" verantwortlich und wird mit Jahreswechsel noch die Bereiche "Investment Banking" sowie "Treasury" übernehmen.
Karl Stoss verstärkt damit das Vorstandsteam um Generaldirektor Dr. Walter Rothensteiner, dem Generaldirektor-Stellvertreter Dr. Herbert Stepic, Helfried Marek, Dr. Karl Sevelda und Mag. Manfred Url angehören.
“Ich freue mich, die Entwicklung einer so erfolgreichen und dynamischen Bank wie der RZB mitgestalten zu können”, sagt Stoss, der selbst einer der arriviertesten Banker Österreichs ist. Er ist im Dezember 2001 in die RZB eingetreten und war davor Generaldirektor-Stellvertreter der Österreichischen Postsparkasse AG (P.S.K.) sowie zehn Jahre lang Partner und Bereichsleiter am MZSG Management Zentrum St.Gallen. Der Schwerpunkt lag dabei in der Beratung von Finanzdienstleistern in Deutschland, der Schweiz, Luxemburg und Österreich, insbesondere auch für die Raiffeisen Bankengruppe.

 
Bernhard Bieche neuer Chefredakteur im ORF-Landesstudio Kärnten
Wien (orf) - ORF-Generaldirektorin Dr. Monika Lindner hat auf Vorschlag von ORF-Landesdirektor Dr. Willy Mitsche Bernhard Bieche zum Chefredakteur des ORF-Landesstudios Kärnten ernannt. Bieche tritt die Nachfolge von Dr. Willy Mitsche an, der im Februar dieses Jahres Direktor des Landesstudios Kärnten geworden ist. Landesdirektor Dr. Mitsche hat die Redakteursversammlung am 11. März 2002 über Bieches Bestellung informiert. Diese wurde von der Redakteursversammlung einstimmig begrüßt. Bieche tritt ab sofort seine neue Funktion an.

Generaldirektorin Dr. Monika Lindner zum Wechsel in der Chefredaktion
"Mit Bernhard Bieche übernimmt ein journalistischer Voll-Profi aus Kärnten die Funktion des Chefredakteurs im Landesstudio. Bieche hat in Radio und Fernsehen wertvolle Erfahrungen gesammelt. Seine Bestellung zum Chefredakteur ist eine Bereicherung für das Landesstudio."

Willy Mitsche zu "seinem" neuen Chefredakteur
"Bernhard Bieche ist ein profilierter, junger, dynamischer und engagierter Journalist des ORF, der die Grundsätze der Unabhängigkeit, Ausgewogenheit, Fairness und Objektivität stets in den Mittelpunkt seiner Arbeit stellt. Mit Bernhard Bieche wird ein Generationenwechsel in der Führungsebene des Landesstudios vollzogen. Trotz seiner relativen Jugend ist er ein erfahrener Profi, der im Sport- und Politikbereich bereits viel Erfahrung sammeln konnte. Er ist ein Garant für die Kontinuität der aktuellen Qualitätsberichterstattung in Radio und Fernsehen."

Bernhard Bieche zu seiner Bestellung
"Ich freue mich auf diese Aufgabe und werde versuchen, die erfolgreiche Arbeit meiner Vorgänger fortzusetzen. Ziel ist es, mit der Radio- und Fernsehinformation unser Marktführerschaft zu festigen. Mit 37 Jahren habe ich noch viel Energie für die nächsten Jahrzehnte im ORF Kärnten."
Bernhard Bieche wurde am 28. März 1964 in Villach geboren. Nach dem Besuch der Volksschule und des Gymnasiums inskribierte der aus der Gemeinde Weißenstein stammende Bieche 1984 an der Pädagogischen Akademie in Klagenfurt, wo er 1987 seine Lehramtsprüfung in den Fächern Englisch und Geschichte absolvierte. Während seines Studiums machte Bernhard Bieche seine ersten Radio-Erfahrungen als Moderator bei privaten Radiosendern in Italien. Nach Beendigung des Studiums wechselte er zum ORF Kärnten. Seine Laufbahn als ORF-Mitarbeiter begann 1987 in der Sportredaktion, wo er als Redakteur, Reporter, Moderator und Regisseur in Radio und TV zum Einsatz kam. Weiters war er als stellvertretender Ressortleiter Sport für die Koordination zuständig. 1991 wechselte Bernhard Bieche in den Aktuellen Dienst. Politik und Wirtschaft sind die Schwerpunkte seiner journalistischen Arbeit ("ZiB", "Report", "Kärnten heute", ZDF, 3sat, Ö1, Ö2, Ö3). Seit 1999 ist er auch stv. Chef vom Dienst im Radio. In dieser Position hat er an der Umgestaltung der aktuellen Information wesentlich mitgearbeitet. Zwischen 1989 und 1993 war er zudem Sendungsverantwortlicher und Moderator des Liveprogramms von Radio Kärnten auf der Klagenfurter Messe. Bernhard Bieche ist verheiratet und Vater von drei Kindern (14, 8, 6). Er lebt mit seiner Familie in Klagenfurt/Wölfnitz.

 

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