Wirtschaft der Woche vom 05. 03. bis 11. 03. 2002

 

   
Busek zur "Zukunftsregion Westbalkan": Pragmatische Lösungen sind gefragt
Schramel: "Ein schwieriges Umfeld, das unseren Firmen aber auch besondere Chancen gibt"
Wien (pwk) - „Für den ´Westbalkan´, d.h. die Staaten des früheren Jugoslawiens, müssen wir auch in Zukunft pragmatische Lösungen finden. Wichtig dabei ist, dass wir allen Ländern dieser Region europäische Perspektiven geben konnten“, betonte der Koordinator des Stabilitätspaktes für Südosteuropa, Erhard Busek, Freitag Nachmittag bei der international besetzten Tagung „Wirtschaftsperspektiven für die Zukunftsregion Westbalkan“ im Haus der Wirtschaft.
„Südosteuropa ist ein Teil Europas, dessen Bedeutung in jüngster Zeit – nach dem 11. September – sogar noch gestiegen ist. Wir alle sind sehr wesentlich davon betroffen, wieweit es uns gelingt, in diesem Raum Stabilität herbeizuführen“, führte Busek, früherer Beauftragter der österreichischen Bundesregierung für EU- Erweiterungsfragen, weiter aus. Seit 1. Jänner 2002 ist Busek neuer Koordinator des Stabilitätspaktes und koordiniert in dieser Funktion die verschiedenen politischen Strategien und Initiativen zur Förderung von Frieden, Demokratie und Wirtschaft in diesen Ländern.
Wie Busek hervorhob, sind in diesem Raum derzeit 60 Projekte mit europäischer Beteiligung im Laufen. Als Beispiele nannte Busek eine neue Donaubrücke zwischen Rumänien und Bulgarien (Baubeginn 2003) sowie ein Reihe von Vorhaben in den Bereichen Wasser, Energie (insbesondere Stromversorgung) und Straßenbau. Ein anhaltendes Problem sei die Schiffbarkeit der Donau bei Novisad. Ab dem Baubeschluss für eine neue Brücke, mit dem demnächst zu rechnen sei, ist mit einer Bauzeit von 26 Monaten zu rechnen. Dies bedeute, dass eine durchgehende Schiffbarkeit erst Ende 2004 zu erwarten sei, meinte Busek. Als weiteres wichtiges Vorhaben nannte Busek den Abschluß von „Freetrade-Agreements“ zwischen den Ländern in diesem Raum. Von insgesamt 21 angestrebten Abkommen seien derzeit acht bereits realisiert.
Die EU bietet im Rahmen von Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen die Möglichkeit einer schrittweisen Integration und auf lange Sicht die Perspektive einer EU-Mitgliedschaft an. Dazu sind allerdings weitreichende politische und wirtschaftliche Reformen notwendig, welche u.a. durch das EU-Förderprogramm CARDS (Community Assistance for Reconstruction, Democratisation and Stabilisation) beschleunigt werden sollen. Das große Interesse heimischer Firmen an diesen Zukunftsmärkten in unmittelbarer Nähe manifestiert sich in der ständig steigenden Zahl von Direktinvestitionen, stellte der stellvertretende Abteilungsleiter der Aussenwirtschaft (AWO), Georg Schramel, einleitend fest: „Das Umfeld ist sicherlich schwierig. Das gibt unseren Exportfirmen aber auch die Chance, in diesen Zukunftsmärkten neu Fuß zu fassen und damit konkrete Geschäftsmöglichkeiten wahrzunehmen“.
An der von Christian Mandl, Leiter der Stabsabteilung EU-Koordination in der WKÖ, moderierten Tagung referierten weiters der GD Außenbeziehungen in der EU-Kommission, Per Vinther, über „Die Zukunft der Beziehungen der EU mit den Westbalkanländern“, der Nationale Koordinator für den Süosteuropa-Stabilitätspakt, Arno Riedel (Außenministerium) über „Die Entwicklungen des Westbalkans aus österreichischer Perspektive“, die österreichischen Handelsdelegierten für Kroatien und die Bundesrepublik Jugoslawien, Peter Hasslacher und Herbert Preclik, über die Geschäftschancen für österreichische Unternehmen sowie der Regional Manager für Südosteuropa in der AWO, Konstantin Bekos.

 
Ost-Sprachen sollen in Schulen auf den Stundenplan
St. Pölten (nöwpd) - Im Hinblick auf die bevorstehende Osterweiterung der Europäischen Union regt der Vizepräsident der NÖ Wirtschaftskammer, Nationalratsabgeordneter Günter Kiermaier, eine Sprachenoffensive an. Nach seinen Vorstellungen sollten auch Tschechisch, Slowakisch, Ungarisch oder Polnisch als Unterrichtsfächer auf den Stundenplan kommen. "Wer neben Englisch als erster Fremdsprache eine zweite aus den Reformstaaten wählt, wird künftig bei Job-Bewerbungen bestimmt einen Trumpf in der Hand halten. Demgegenüber beherrschen in unseren östlichen Nachbarländern sehr viele Menschen die deutsche Sprache", stellte Kiermaier fest.
Zur erfolgreichen Bearbeitung der neuen Märkte würden auch bei den Mitarbeitern österreichischer Unternehmen ausreichende Sprachkenntnisse zunehmend verlangt sein, meinte der Vizepräsident. Er konnte sich anläßlich eines Besuches in der Westslowakei von der Dynamik des dortigen Wirtschaftsraumes ein Bild machen. Nach zuletzt vorliegenden Zahlen haben im Jahr 2000 österreichische Unternehmen 580 Millionen Euro in der Slowakei investiert, was Rang drei hinter Deutschland und den Niederlanden bedeutet. Rund 1.500 heimische Betriebe sind schon jetzt durch Niederlassungen oder Beteiligungen jenseits der March geschäftlich aktiv.

 
Salinen AG steigt ins Softwaregeschäft ein
51-Prozent-Beteiligung an Linux-Schmiede Cubit
Wien/Bad Ischl (pte) - Die Salinen AG steigt in den IT-Markt ein. Der Salzkonzern hat sich mit 51 Prozent, mehrheitlich durch eine Kapitalerhöhung, am Wiener Anbieter von Linux- und Unix-basierten Systemarchitekturen Cubit beteiligt. Die ehemalige Yline-Tochter beschäftigt sich vor allem mit OpenSource-Technologien wie Linux.
Der wichtige Know-how-Transfer und die Erweiterung des Dienstleistungsangebotes der Salinen-IT-Abteilung habe den Ausschlag für die Beteiligung gegeben, so Salinen-Generaldirektor Thomas Jozseffi am Freitag (08. 03.) in einer Cubit-Aussendung. Gleichzeitig, so der Salinen-Chef, sei damit die Kontinuität der bei den Salinen eingesetzten Linux-Systeme im Produktionsbereich gewährleistet.
CUBiT-Geschäftsführer Ludwig Cibulka und sein technischer Leiter Paul Witta, die das Unternehmen vergangenen Herbst aus der Konkursmasse der Yline AG herausgekauft hatten, wollen mit der Kapitalerhöhung nun eine Aufstockung der technischen und personellen Ressourcen vorantreiben. Der IT-Dienstleister beschäftigt laut Aussendung rund 12 Mitarbeiter und kann auf Kunden wie Lion.cc, solve-direct, Salinen, Beko oder Xerox verweisen. Das Unternehmen arbeitet sowohl im Software- als auch im Hardware-Bereich mit den Großen der Branche wie IBM, Oracle, Hewlett-Packard, Compaq oder Cisco eng zusammen.

 
Österreich exportiert kräftig in die MOEL- und GUS-Staaten
Russland legt derzeit am meisten mit fast 40 % Exportplus zu
Wien (pwk) - "Der österreichische Außenhandel mit den MOEL- und GUS-Staaten verzeichnete im Vorjahr insgesamt eine sehr positive Entwicklung. Sowohl die Exporte mit einer Steigerung um 6,3 % gegenüber dem Vorjahr als auch die Importe mit einem Plus von 6 % liegen angesichts der weltweiten Konjunkturdelle über dem Durchschnitt des Gesamtaußenhandels Österreichs mit Europa", stellt Georg Schramel, stellvertretender Leiter der AWO, anlässlich der Außenhandelstagung Mittel-Osteuropa fest.
"Spitzenreiter im Vorjahr waren eindeutig Russland mit einem Exportplus von fast 40 Prozent, die Ukraine mit plus 22 Prozent und die Slowakei mit plus 21 Prozent, was mit dem enormen Nachholbedarf in diesen Ländern zusammenhängt", so Schramel.
Der Gesamtwert der österreichischen Exporte in die Länder Ungarn, Tschechien, Polen, Slowakei, Russland und Ukraine erreichte von Jänner bis November 2001 einen Betrag von 8,05 Mrd Euro, die österreichischen Importe 7,6 Mrd Euro. "Unter den Hauptabnehmerländern österreichischer Waren liegt trotz eines Minus von 5,6 Prozent nach wie vor Ungarn deutlich an erster Stelle mit 3 Mrd Euro, gefolgt von Tschechien mit fast 2 Mrd Euro und Polen mit 1,1 Mrd Euro. Kopf an Kopf folgen die Slowakei als Abnehmerland österreichischer Waren im Wert von 858 Mio Euro und Russland mit 827 Mio Euro", analysiert Schramel die Exportsituation. "Importseitig ergibt sich ein ähnliches Bild, wobei Polens Exporte nach Österreich im Vorjahr immerhin um mehr als 20 Prozent zulegten und einen Wert von 845 Mio erreichten. Größter Importeur nach Österreich ist nach wie vor Ungarn mit 2,5 Mrd Euro, gefolgt von Tschechien mit fast 2 Mrd Euro und Kopf an Kopf Russland mit 1,07 und Slowakei mit 1,04 Mrd Euro", so Schramel.
"Trotz leicht rückläufigem Export nach Ungarn ist die Investitionslust österreichischer Unternehmen in Ungarn ungebrochen. Insgesamt investierten österreichische Unternehmen seit der Wende bereits 2,3 Mrd Euro und repräsentieren damit 10 Prozent der gesamten ausländischen Investitionen", analysiert Peter Rejtö, Handelsdelegierter in Budapest, die österreichische Investitionslandschaft in seinem Betreuungsbereich. "Die Gesamtzahl der mit österreichischem Kapital gegründeten Firmen liegt bereits bei 5.500, wobei 3.500 auch operativ tätig sind. Branchenmäßig ist die österreichische Präsenz im ungarischen Wirtschaftsleben bereits so verzweigt, dass Schwerpunkte kaum auszumachen sind", so Rejtö.
"In Tschechien behauptet Österreich weiterhin seine Stellung als drittwichtigster Auslandsinvestor. Die bisher getätigten Investitionen erreichten 2001 bereits die 3 Mrd Euro-Grenze", so Michael Angerer, Handelsdelegierter in Prag. "In den osteuropäischen Investitionsmagneten Polen mit ausländischen Gesamtinvestitionen von über 59 Mrd Euro investierten bis zur Jahresmitte 40 Unternehmen aus Österreich 1,36 Mrd Euro in Projekte von über 1 Mio US- Dollar. Das tatsächliche Investitionsvolumen ist aber größer, da österreichische Klein- und Mittelbetriebe im Regelfall ihr Engagement mit geringeren Werten starten und daher statistisch nicht erfasst werden", kommentiert Rudolf Thaler, Handelsdelegierter in Warschau, die Situation in Polen. "Durch den sprunghaften Anstieg der österreichischen Direktinvestitionen in der Slowakei im Vorjahr, wodurch wir neben Deutschland und den Niederlanden zu den bedeutendsten Auslandsinvestoren in der Slowakei zählen - immerhin beträgt Österreichs Anteil an den gesamten Auslandsinvestitionen bereits 18,5 Prozent - und der zunehmenden Binnennachfrage, ist in Zukunft mit einem weiteren Anstieg des Handelsvolumens mit der Slowakei zu rechnen", ist Josef Altenburger, Handelsdelegierter in Pressburg optimistisch.
"Das Russland-Geschäft war für Österreich im vergangenen Jahr extrem positiv mit einem Zuwachs von 40 Prozent", so der Handelsdelegierte in Moskau, Hans Kausl. Die Zuversicht der russischen Unternehmer hat sich auf westliche Lieferanten übertragen und der Zustrom etablierter und neuer Exporteure ist klar erkennbar. Die österreichische Exportwirtschaft hat die Chancen dieses Aufschwunges genützt, sodass auch 2002 mit einem weiteren Plus von mindestens 10 Prozent gerechnet werden kann", ist Kausl überzeugt. "Mit der Ukraine gibt es ebenso rosige Aussichten", ist Christian Gessl, Handelsdelegierter in Kiew, erfreut. "Die österreichischen Importe aus der Ukraine haben sich in den vergangenen Jahren verfünffacht und die österreichischen Exporte sogar versechsfacht", so Gessl. Das österreichische Investitionsvolumen betrug bis 2001 immerhin 160 Mio Euro und konzentriert sich auf die Bereiche Handel, Transport, Leichtindustrie sowie im Finanz- und Kreditwesen.

 
Österreichischer Bauernmilchpreis lag 2001 im EU-Spitzenfeld
Heimischer Milchpreis übertraf im November 2001 den deutschen Wert
Wien (aiz) - Die österreichischen Bauernmilchpreise stiegen 2001 im Jahresverlauf stark an und lagen im Jahresmittel deutlich über dem EU-Schnitt. Dies geht aus einem internationalen Preisvergleich des niederländischen Bauernverbandes LTO, der diese Erhebungen monatlich durchführt, hervor. Demnach wurden im Jahresschnitt 2001 innerhalb der EU für Milch mit 4,20% Fett und 3,35% Eiweiß EUR 32,04 je 100 kg gezahlt.
An der Spitze der namhaften Molkereiunternehmen der Union lag Parmalat (Italien) mit EUR 36,96, an letzter Stelle die britische Molkerei First Milk mit EUR 27,98. Die Alpenrepublik lag gemäß einer Auswertung der Vereinigung österreichischer Milchverarbeiter (VÖM) mit EUR 33,18 im Spitzenfeld.
Berücksichtigt man hier noch die - auf Grund der klein strukturierten Produktion und der geografischen Benachteiligungen - höheren Erfassungskosten, so käme man auf einen heimischen Schnitt von EUR 34,71 je 100 kg.
Die von LTO erhobenen Erzeugermilchpreise wurden alle auf Basis einer Jahresanlieferung ab 350.000 t, einer Milch mit 50.000 Keimzahl und 300.000 Zellzahl sowie ohne Umsatzsteuer berechnet. Die dabei berücksichtigten Molkereiunternehmen repräsentieren rund 50% der EU-Milchproduktion.
Mehr Milchgeld als die österreichischen Milchbauern erhielten im Jahresschnitt 2001 jene italienischen Milchbauern, die an Parmalat lieferten, nämlich EUR 36,96 je 100 kg. An zweiter Stelle rangierte in der LTO-Erhebung die niederländische Molkerei Friesland Coberco Dairy mit EUR 34,01, an dritter die finnische Kymmpi-Gruppe mit EUR 33,21. Danach kommt bereits der österreichische Durchschnittspreis von EUR 33,18.

Schlusslicht Großbritannien und Schweden
Mit EUR 27,98 beziehungsweise EUR 29,11 erlösten die britischen Farmer, die an First Milk und Express Dairies lieferten, weit weniger für ihren Rohstoff, auch der schwedische Molkereigigant Arla Foods zahlte nur EUR 30,62 je 100 kg.

Neuseeländische Milchverarbeiter zahlen nur EUR 17,65
Ein Vergleich der europäischen Milchpreise mit jenen, die von wichtigen Mitbewerbern am Weltmarkt gezahlt werden, ist äußerst aufschlussreich: Während in den USA im Vorjahr durchschnittlich EUR 36,59 je 100 kg gezahlt wurden, also mehr als in der EU, lag der neuseeländische Erzeugermilchpreis mit EUR 17,65 nicht einmal bei der Hälfte. Daraus wird ersichtlich, warum Neuseeland so erfolgreich auf dem Weltmarkt ist, warum es keine Stützungen für den Export von Milchprodukten beansprucht und innerhalb der WTO gleiches von anderen Ländern fordert.

Alpenrepublik im Dezember-Vergleich noch weiter vorne
Im jüngsten LTO-Vergleich der Erzeugermilchpreise vom Dezember 2001 liegt Österreich auf Grund der im Jahresverlauf vorgenommenen Preiserhöhungen noch weiter vorne: Das EU-Mittel wird von LTO mit EUR 33,12 angegeben, der höchste Wert wurde von Glanbia (Irland) mit EUR 37,30 erreicht, der tiefste abermals von der britischen First Milk Company mit EUR 29,25. Österreich käme in der LTO-Rangliste mit EUR 36,13 (ohne Berücksichtigung der höheren Erfassungskosten) an der dritten Stelle zu liegen.

Österreich überholte Deutschland gegen Jahresende 2001
Die regelmäßig von der Agrarmarkt Austria vorgenommene Milchpreiserhebung, basierend auf den tatsächlichen Fett- und Eiweiß- Werten, ergibt für Jänner 2001 einen österreichischen Durchschnittspreis von EUR 31,32 je 100 kg. Im Laufe des Jahres wurde der Auszahlungspreis der Molkereien kontinuierlich gesteigert und kletterte bis November 2001 auf EUR 36,99.
Ein Vergleich mit Deutschland (auf Basis 3,7% Fett und 3,4% Eiweiß) ergibt, dass die österreichischen Molkereien im Schnitt zu Jahresbeginn 2001 noch spürbar weniger als jene in der Bundesrepublik zahlten, im November 2001 wurden aber sowohl die bayerischen als auch die gesamtdeutschen Durchschnittswerte übertroffen.

 
OMV erzielte 2001 neues Rekordergebnis
Wien (omv) - Die OMV ist im Geschäftsjahr 2001 neuerlich deutlich gewachsen. Der Jahresüberschuss erreichte mit einem Zuwachs von 18% auf 382 Mio EUR den Höchststand in der Unternehmensgeschichte. Mit 610 Mio EUR übertraf das EBIT (Gewinn vor Zinsen und Steuern) das Vorjahresergebnis um beinahe ein Viertel. OMV-Generaldirektor Wolfgang Ruttenstorfer: "Als finanzstarker, schlanker Konzern haben wir - wie schon im Jahr 2000 - die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen optimal genutzt. Die OMV ist damit auch für ein weniger günstiges Umfeld im Jahr 2002 gut positioniert."
Stark entwickelte sich 2001 auch der Cash flow: Die OMV erwirtschaftete einen Cash flow von 786 Mio EUR gegenüber 611 Mio EUR im Jahr zuvor. Das entspricht einem Zuwachs von 29%. Der Umsatz (ohne Mineralölsteuer) erhöhte sich von 7.454 um 4% auf 7.736 Mio EUR, das Eigenkapital wuchs um 14% auf 2.248 Mio EUR. Der ROACE (Return on Capital Employed) stieg von 12% auf 14% an.

Raffinerien und Marketing mit größter Steigerung gegenüber 2000
Der Bereich Raffinerien und Marketing (R & M) erwirtschaftete ein EBIT von 223 Mio EUR und erreichte damit eine Steigerung von 182% gegenüber dem Vorjahr. Im Raffinerie-Geschäft trugen hauptsächlich die gute Mengensituation und der Wegfall der Kosten für Anlagenstillstände zu diesem Ergebnis bei.
Einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg leistete der Bereich Marketing, bedingt durch die Erhöhung der Mengen im Tankstellen- wie im Kundengeschäft, durch höhere Kundenmargen und durch eine Reduktion der Kosten.
Das internationale Tankstellennetz vergrößerte sich um 7% auf 626 Stationen. Ingesamt verfügt die OMV nun über 1.160 Tankstellen, davon 534 in Österreich.
Im inländischen Tankstellengeschäft wurde die Ein-Milliarde-Liter-Marke überschritten. Das Kunden-Geschäft wuchs überproportional zur Marktentwicklung. Im Vergleich zum Vorjahr stieg das Kundengeschäft - Inland um 9% und im Ausland um 18%.
Mit der Gründung von Tochtergesellschaften in Jugoslawien und Bosnien-Herzegowina 2001 ist die Expansion im Tankstellenbereich flächenmäßig im Wesentlichen abgeschlossen. "Wir sind nun in allen bedeutenden Märkten vertreten", so Generaldirektor-Stv. Gerhard Roiss. Besonders erfreulich sei auch, dass R & M im Vergleich zu den anderen Geschäftsbereichen für 2001 die größte Ergebnissteigerung erwirtschaftet hat.

Weiterhin gutes Ergebnis für Exploration und Produktion
Im Vergleich zum Jahr 2000 sank der Rohölpreis (Marke Brent)- bei starken Schwankungen - um knapp 14% von durchschnittlich 28,4 auf 24,5 USD/bbl. Dieser Rückgang sowie höhere Explorationskosten konnten durch die positive Entwicklung des Dollarkurses im Verhältnis zum Euro nicht wettgemacht werden. Das hatte zur Folge, dass der Geschäftsbereich Exploration und Produktion (E & P) mit einem um 15% auf 273 Mio EUR gesunkenen EBIT abschloss. OMV Vorstand Helmut Langanger zum E & P Ergebnis: "Dennoch war auch im Rekordjahr 2001 Exploration und Produktion mit 45% Anteil am Gesamt EBIT der größte Ertragsbringer für die OMV".
Die verstärkte Exploration im vergangenen Jahr ist auch Voraussetzung für künftiges Wachstum in diesem Bereich. Explorationserfolge erzielte OMV in Australien, Libyen und Österreich; im Iran, Irland und Jemen wurden erste Schritte zur Aufsuchung von Öl- und Erdgaslagerstätten gesetzt. 2001 startete die OMV überdies erfolgreich die Produktion im pakistanischen Gasfeld Miano. Anfang 2002 wurde die Produktion im Gasfeld Skene sowie im Öl- und Gasfeld Jade in der britischen Nordsee aufgenommen. 2001 produzierte die OMV rund 78.000 bbl/d. Der Bereich E & P wird sein Wachstum in Zukunft weiter forcieren.

Gewinnzuwachs im deregulierten Erdgasmarkt
Der Erdgas-Bereich erreichte mit einem EBIT von rund 111 Mio EUR eine Steigerung von 5% gegenüber dem Vorjahr. Ein deutliches Nachfrageplus von 7% auf 7,8 Mrd m3 verzeichnete der heimische Erdgasmarkt. Der Verbrauch von Haushalten und Kraftwerken ist sogar zweistellig gewachsen. Förderung und Importe stiegen jedoch nur leicht, weil der Mehrbedarf von etwa 0,6 Mrd m3 überwiegend durch den Abbau von Erdgasmengen in unterirdischen Speichern aufgebracht wurde. Die Erweiterung der Trans-Austria-Gasleitung (TAG) brachte eine zusätzliche kontrahierte Transportkapazität von 3 Mrd m³. Die OMV nutzte bereits 2001 die Deregulierung um - zusätzlich zu den Erdgasversorgungsunternehmen - in Kooperation mit Partnern auch Industrie- und andere Großkunden direkt zu versorgen. Wir konnten uns im ersten Jahr des liberalisierten Marktes sehr gut behaupten. Das ist nicht zuletzt Ergebnis der erfolgreichen Ausgliederung des Erdgasbereichs, die uns wesentlich flexibler macht", betonte Ruttenstorfer.

Gestiegene Erlöse bei Chemie und Kunststoffen
Der Geschäftsbereich Chemie und Kunststoffe (C & K) konnte insgesamt ebenfalls zulegen und sein EBIT um rund 37% auf knapp 49 Mio EUR erhöhen.
2001 war für C & K aber auch ein Jahr der zunehmend schwierigen Rahmenbedingungen: Die europäische Chemieindustrie verzeichnete im Vorjahr ein Produktionswachstum von nur rund 1%. EU-weite Rücknahmen der Kapazitäten zur Herstellung von Pflanzennährstoffen bewirkten jedoch einen Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage bei Stickstoffdünger. In den Geschäftsfeldern mit rückläufigem Absatz - Melamin und Harnstoffe - war der Preisverfall limitiert.

2002: Schwierige Rahmenbedingungen - OMV weiterhin gut positioniert
Das laufende Geschäftsjahr werde durch die aus heutiger Sicht niedrigen Rohölpreise und Raffineriemargen schwieriger werden, den seit mehreren Jahren anhaltend positiven Trend der Unternehmensentwicklung aber sicher nicht umkehren, so Ruttenstorfer. "Wir sind zuversichtlich, durch Wachstum aus eigener Kraft auch unter geänderten Rahmenbedingungen zwar keinen neuerlichen Rekord, aber ein respektables Ergebnis zu erreichen". Ziel der OMV sei eine Verdoppelung der Marktposition in den nächsten fünf bis sieben Jahren: "Wir wollen doppelt so viel Rohöl wie heute fördern und doppelt so viele Produkte verkaufen". Entsprechend dieser nachhaltigen Wachstumsstrategie sind für die Jahre 2002 bis 2004 erhöhte Investitionen von rund 2,7 Mrd EUR geplant, die vor allem die Expansion der Kernbereiche E & P, Marketing sowie Melamin unterstützen.
Unverändert, so Ruttenstorfer, werde die OMV auch ihre Finanzziele verfolgen und damit einen ROACE von 13% anstreben.

 
Vorarlberg auf dem Weg zum Solarland
LR Rein präsentierte neue Solarfibel
Bregenz (vlk) - Das Land Vorarlberg hat mit den seit Juli 2001 geltenden Förderrichtlinien für die Nutzung der Sonnenenergie die Weichen für einen nachhaltigen Umgang mit Energie gestellt. Die nun vorliegende Solarfibel bietet wertvolle Informationen rund um das Thema Solarenergie für zu Hause. Für Wohnbaulandesrat Manfred Rein, der die Broschüre heute, Freitag, im Landhaus präsentierte, befindet sich Vorarlberg längst auf dem Weg zum Solarland.
Während die fossilen Energieträger irgendwann unweigerlich zur Neige gehen, ist Sonnenenergie in beliebiger Menge und unabhängig von internationaler Preispolitik verfügbar. "Diese Energie kann jeder nutzen, aktiv oder passiv, auf jeden Fall kostenlos", sagte Rein.
Die Vorarlberger Solaranlagenförderung ist nicht nur stark vereinfacht worden, als erstes Bundesland fördert das Ländle auch aktiv die solare Raumheizung. Werden mit der Solaranlage 15 Prozent des Raumwärmebedarfes gedeckt, sind bei Eigenheimen bis 3.634 Euro Förderungsmittel erhältlich, bei Mehrwohnungshäusern 30 Prozent der Investitionskosten. Jeder Förderungswerber erhält mit der Förderungszusage einen Service-Scheck. Dadurch soll der einwandfreie Betrieb für die ersten Jahre gewährleistet und gesichert werden.
Erfreulich für Landesrat Rein: "Die neue Förderung greift bereits. Noch im letzten Jahr konnten bereits 732 Anlagen gefördert werden. Dies gibt gegenüber dem Jahr 2000 einen Zuwachs von 76 Anlagen. In den ersten beiden Monaten des Jahres 2002 konnten bereits für 156 Anlagen Förderungszusagen ausgestellt werden. Hochgerechnet sind heuer über 800 zu erwarten." Angepeilt wird ein Jahresvolumen von 1.000 Anlagen. Neben Infos zur Förderung gibt die neue Solarfibel auch zur praktischen Anwendung der Solartechnik und über die Investitionskosten Auskunft und liefert Planungshilfen und praktische Tipps. Auch eine Übersicht der Beratungs- und Informationsstellen nicht fehlen. Die Broschüre kann auch im Internet unter www.vorarlberg.at als pdf-Dokument heruntergeladen werden.

 
WKÖ: Road Pricing für LKWs muss sorgfältig vorbereitet werden
Fachverband unterstützt jüngste Aussagen Minister Reicholds zum Thema Road Pricing
Wien (pwk) - "Das Road Pricing für LKWs muss wegen seiner langfristigen und strukturellen Wirkungen sorgfältig vorbereitet werden," betont der Geschäftsführer des Fachverbandes Güterbeförderung in der Wirtschaftskammer Österreich, Mag. Rudolf-Christian Bauer, im Zusammenhang mit jüngsten Äußerungen des neuen Verkehrs- und Infrastrukturministers Matthias Reichhold. "Wir sehen uns hier auf einer Linie mit dem neuen Ressortchef".
"Es war uns von Anfang an klar, dass am LKW-Road Pricing kein Weg vorbei führt. Wir sind allerdings immer für eine zeitgemäße Lösung auf der Basis der Technologien des 21.Jahrhunderts eingetreten", merkt Bauer an. Die derzeit laufenden Ausschreibungen zeigten, dass Minister Reichhold "auf den Technologiezug aufgesprungen" ist und die Vergabeverfahren korrekt weiterführt.
Die Tariffestsetzung ist neben der Klärung der einzusetzenden Technologie, einer der heikelsten Punkte des Road- Pricing-Projektes. Die Wirtschaftskammer habe das Mauthüttensystem nicht nur wegen der hohen Errichtungskosten abgelehnt. Dieses hätte auch einzelne Regionen in Österreich stark diskriminiert. Damit wäre der Schaden für die stark exportorientierte heimische Wirtschaft enorm gewesen.
Damit das neue Tarifsystem für Wirtschaft und Konsumenten verkraftbar ist, wird die WKÖ Vorschläge präsentieren, die auf der Grundlage wissenschaftlicher Expertisen erarbeitet werden, kündigt Bauer an.
Die Einführung des Road Pricing müsse allerdings mit einer Entlastung bei den fixen Straßensteuern verbunden sein. "Aufgrund der Wegekostenrichtlinie der EU muss die Straßenbenützungsabgabe automatisch entfallen, denn zwei Abgabesysteme sind für den gleichen Steuergegenstand nicht zulässig". Die österreichische Kraftfahrzeugsteuer für LKW sei mit 4.360,-- Euro derzeit die höchste in Europa. Diese Steuer bewirke eine massive Inländerdiskriminierung und störe damit den internationalen Wettbewerb er Transportwirtschaft und damit auch den österreichischen Export.
"Wir haben schon mehrmals signalisiert, dass wir ein zukunftsträchtiges Road Pricing-System mittragen werden, wenn die Rahmenbedingungen stimmen", so Bauer abschließend.

 
Seepacht-Tarife - Erleichterung für Betriebe und Vereine
Rossmann: "Bedanke mich bei den Vorstandsdirektoren der ÖBF für ihre Gesprächsbereitschaft und ihr Verständnis"
Wien (bmwa) - Bei einem gestern (06. 03.) zwischen Tourismus-Staatssekretärin Mares Rossmann und den Vorstandsdirektoren der Österreichischen Bundesforste (ÖBF), Dr. Uher und Dr. Erlacher, geführten Gespräch konnten in Bezug auf die Pachttarife für Seegrundstücke - zusätzlich zu den bereits vereinbarten Übergangsfristen - weitere Einigungen erzielt werden.
Im Zuge der Ankündigung der Bundesforste, die Seepacht-Tarife für private Seegrundbesitzer um 8% pro Jahr zu erhöhen, hatte Tourismus-Staatssekretärin Mares Rossmann erklärt, dass eine derartige Belastung für die Ferienhotellerie untragbar sei und sie sich bei den Bundesforsten dafür einsetzen werde, dass es dazu nicht kommen werde. Im gestrigen, sehr konstruktiven Gespräch mit den beiden Vorstandsdirektoren der ÖBF sei sie mit ihren Bedenken auf Verständnis gestoßen. Es konnten daher - zusätzlich zu den bereits vereinbarten Übergangsfristen - folgende Einigungen erzielt werden: Ermäßigungen für Sport-Vereine, die im öffentlichen Interesse stehen (z.B. Rudervereine) - betriebliche Einzellösungen in Härtefällen (z.B. private Strandbäder) - Einrichtung einer Hotline durch die ÖBF
Es wurde weiters nochmals festgehalten: kein Badeschilling - Eislaufen und privates Tauchen frei - keine Änderungskündigungen auf 10 Jahre aufgrund des Eigentümerwechsels - alte Verträge (Vertragsabschluss vor 1985) unkündbar
"Für viele Betriebe ,die jetzt schon unter der Einsaisonalität leiden, hätte eine uneingeschränkte Erhöhung der Pachttarife das Aus bedeutet. Das Folgeszenario wären Konkurse, Appartementbauten und auch der Zugang zu den Seen wäre nicht mehr gewährleistet. Mein Dank gilt daher nochmals den Vorstandsdirektoren der ÖBF, Dr. Uher und Dr. Erlacher, für ihre Gesprächsbereitschaft und ihr Verständnis, sich um einzelne Härtefälle anzunehmen und eine verträgliche Lösung zu erarbeiten", so Rossmann.

 
Wien startet Technologiekooperation mit NRW
Gemeinsames Vorgehen sichert EU-Milliarden
Wien (rk) - "Im Gleichschritt mit der Globalisierung der Wirtschaft muss es auch zu einer Globalisierung des Wissens kommen", betonte am Donnerstag Wiens Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Dr. Sepp Rieder im Anschluss an eine offizielle Reise nach Nordrhein Westfalen auf Einladung des dortigen Ministerpräsidenten Wolfgang Clement. "Wir kamen in Düsseldorf überein, künftig in Fragen der Technologieentwicklung intensiv und auf Basis einer schriftlichen Vereinbarung zusammenzuarbeiten. ...
Konkret betrifft dies den gemeinsamen Auftritt in Brüssel im Rahmen von EU-Forschungsprojekten, den Bereich Energiewirtschaft samt neuer Energieformen, Clusterbildung im Biotech-Bereich, Qualifizierungsmaßnahmen, Kommunikation im Wissenschaftsbereich, Nano- und Mikrotechnologie sowie die gegenseitige Unterstützung bei Großprojekten."
"Diese Kooperation wird natürlich durch die räumliche Distanz zwischen Wien und Nordrhein Westfalen erleichtert, da man bei konkreten Projekten nicht als direkter Konkurrent auftritt. In unsere Kooperation mit einbezogen werden soll im Rahmen der Vienna Region natürlich auch Niederösterreich. Ich werde in den nächsten Tagen mit den dortigen Verantwortlichen einen diesbezüglichen Kontakt herstellen. Ebenso hoffen wir, die Wiener Hochschulen in die Kooperation einbinden zu können", erklärte Rieder.
Schon kommende Woche würden sich, so Rieder, die ersten Arbeitsteams zu den einzelnen Fachbereichen konstituieren. Im Spätsommer bzw. Frühherbst soll es dann zur Unterfertigung einer schriftlichen Vereinbarung über die Zusammenarbeit kommen.
An der offiziellen Reise nach Düsseldorf nahmen neben Rieder auch der Vorsitzende des Finanz- und Wirtschaftssausschusses und Vizepräsident der Wirtschaftskammer, KR Fritz Strobl, der Geschäftsführer des Wiener Wirtschaftsförderungsfonds, DI Dr. Bernd Rießland, sowie der Vorsitzende des Rates für Forschung und Technologieentwicklung, DI Dr. Knut Consemüller, teil.
Für Consemüller nimmt der künftige Kooperationsvertrag eine österreichweite Entwicklung im Technologiebereich vorweg: "Die Kooperation Wiens ist ein wichtiger Teil der gesamtösterreichischen Strategie, Wissen auszutauschen und zu globalisieren. In diesem Sinne dient die Zusammenarbeit über Staatsgrenzen hinweg auch als Katalysator etwa für Niederösterreich oder die Universitäten, die ja in Österreich im Gegensatz zu Deutschland Bundessache sind." Die Vorreiterrolle Wiens etwa im Bereich Biotechnologie erkennend, so Consemüller, habe der Rat für Forschung und Technologieentwicklung bereits mehr als 70 Mio. Euro in die Förderung der Biotechnologie in der Vienna Region investiert.
Dr. Bernd Rießland: "Die Erschließung von Forschungsmitteln aus den großzügigen EU-Budgets, vor allem im Bereich der Life Science, ist nach dem 6. Rahmenprogramm nur in Kooperation mit mehreren Regionen aus dem EU-Bereich umzusetzen. Die Kooperation mit NRW ist ein wesentlicher Baustein dafür, den österreichischen Anteil an diesen Mitteln entsprechend unserer wissenschaftlichen Potenz zu maximieren."

NRW: ähnliche wirtschaftspolitische Ziele wie in Wien
Bei allen Gegensätzen der Dimensionen, NRW ist mit 18 Mio. Einwohnern das größte Bundesland der Bundesrepublik, ähneln sich die grundsätzlichen wirtschaftspolitischen Zielsetzungen: Schwerpunkt der Aufgabe der öffentlichen Hand ist der langfristige Invest-Bereich, also Ausbildung, Infrastruktur und Technologieentwicklung. Schwerpunkt des privaten Sektors ist natürlich die effiziente wirtschaftliche Umsetzung und Ertragsoptimierung.
Dabei ergeben sich beispielweise folgende Aktionsfelder an der Schnittstelle zwischen "öffentlich" und "privat":
o Keine Abwanderung von Spitzenkräften

o Wirtschaftliche Verwertung von Patenten

o Kooperation Klein- und Mittelbetriebe und Hochschulen.

Das 6. Forschungsrahmenprogramm der EU
Dafür stehen von Herbst 2002 bis 2006 insgesamt 17,5 Mrd. Euro zur Verfügung. Voraussetzung für die Lukrierung der Mittel ist die Zusammenarbeit von drei EU-Regionen mit dem Ziel, die "Zersplitterung" der europäischen Forschungstätigkeit zu reduzieren. Die administrative Abwicklung wird, abweichend vom 5. Rahmenprogramm, dezentral effizienten Forschungsgruppen übergeben, die nach Qualität ausgewählt werden. Dementsprechend ist die Kooperation mit Partnern wie NRW so wichtig, um bei der Steuerung der Vergabe der Forschungsmittel maßgeblich beteiligt zu sein.
Ein weiterer Partner Wiens im 6. Forschungsrahmenprogramm wird u.a. Berlin sein.

Energiewirtschaft und alternative Energieformen
Auch NRW hat in der Energieerzeugung einen traditionellen Schwerpunkt bei kalorischen Kraftwerken, wobei man im Gegensatz zu Wien vor allem auf die im Land vorhandene Braunkohle setzt. So liefern in NRW vier Braunkohlekraftwerke 18 Prozent der gesamten deutschen Stromproduktion.
Gleichzeitig hat sich NRW als Vorreiter bei der Erforschung und Entwicklung alternativer Energieformen etabliert. Hier wird es zu einer vertieften Zusammenarbeit zwischen Wien und NRW kommen.

Nano-Mikrotechnologiebereich
Zu den technologischen Schwerpunkten sowohl Wiens als auch NRWs zählt die sogenannte Nano- bzw. Mikrotechnologie. Hier geht es vor allem um die Materialverarbeitung und Werkstoffentwicklung in winzigsten Bereichen. Dieser Technik kommt beispielsweise im automobilen Sektor besondere Bedeutung zu. Eines der international bedeutendsten wissenschaftlichen Zentren in diesem High-Tech-Bereich ist die Technische Universität Wien.

 
Neues Gewährleistungsrecht auf dem Prüfstand
Wilhelminenberg-Gespräche 2002 grosser Erfolg
Wien (bmj) - Stolze 200 Teilnehmer, davon die Hälfte Unternehmer, informierten sich am Mittwoch (07. 03.) bei den traditionellen Wilhelminenberg-Gesprächen über das neue Gewährleistungsrecht. Unter dem Titel "Das neue Gewährleistungsrecht in Theorie und Praxis" beleuchteten insgesamt neun hochkarätige Experten diese Thematik aus unterschiedlichen Blickwinkeln und widmeten sich dabei hauptsächlich den Fragestellungen, die sich aus der Sicht des Unternehmers ergeben.
Konsumentenschutzminister Dieter Böhmdorfer freute sich über die zunehmende Akzeptanz dieser Veranstaltung. Das neue Gewährleistungsrecht sei, so Böhmdorfer, "ein Meilenstein der Gesetzgebungsperiode, eine Novelle mit einer wichtigen und großen Tragweite." Böhmdorfer dankte der Wirtschaft, dass die Umstellung auf die neue Gesetzeslage nicht fundamental bekämpft, sondern mit Zurückhaltung aufgenommen wurde. Es gäbe zwei Wege, den des Crashes und den des Miteinanders. "Wir", so Böhmdorfer, "suchen den Weg des Miteinanders - im Interesse der Konsumenten aber auch der Wirtschaft." Diese Tagung sollte dahingehend ein Zeichen setzen.
Eine Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Justiz hat gezeigt, dass der Informationsbedarf in Bezug auf das neue Gewährleistungsrecht sowohl auf Verbraucher- als auch auf Unternehmerebene erheblich ist. Dies bestätigte Dr. Peter Kolba vom Verein für Konsumenteninformation in seinem Vortrag über die Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Der Verein habe überprüft, ob und inwieweit die neue Rechtslage in der Praxis Anwendung findet. "Die Ergebnisse zeigen", so Kolba, "dass die meisten Unternehmen, nämlich 60 %, zwar auf die neue Rechtslage reagiert haben, die wenigsten allerdings gesetzeskonform." Ein Beispiel: Erst vor kurzem wurden die Allgemeinen Geschäftsbedingungen eines Computerhändlers abgemahnt, die über 50 Klauseln beinhalteten, davon alleine rund 20 Verstösse gegen das geltende Gewährleistungsrecht. "Hier ist Aufklärung und Handlungsbedarf gefragt", so Dr. Kolba.
"Kundenfreundliche Reklamationsbehandlung lohnt sich", meint auch Kommunikationsberater Mag. Wolfgang Gruber. Die Unternehmen müssten den Kunden nicht mehr vertragsrechtlich, sondern endlich als Partner ansehen, so Gruber, und alles tun, um diesen Partner zufriedenzustellen. "Es ist die Pflicht des Unternehmers, das Thema Gewährleistung zur Sprache zu bringen und die Grosszügigkeit so zu forcieren, sodass es als Investition gesehen wird", betont Gruber. Dies sei nur dadurch möglich, auf den Kunden einzugehen, ihn zu ermutigen, ihn über die Erwartungen hinaus zufriedenzustellen und in punkto Reklamation zu überraschen.
Mit besonderer Spannung wird der Vortrag der geladenen Experten von drei renommierten österreichischen Unternehmen (TUI, H&M, Philipps) heute Nachmittag erwartet. Sie berichten über erste praktische Erfahrungen im Umgang mit dem neuen Gewährleistungsrecht und präsentieren vielversprechende Marketingstrategien.

 

Erdgasverbrauch im Jahr 2001 um 7 Prozent gestiegen
Forderungen der österreichischen Gaswirtschaft bei der Liberalisierung des Gasmarktes
Wien (pwk) - „Im Jahr 2001 wurden in Österreich ca. 7,6 Milliarden Kubikmeter Erdgas abgesetzt. Im Vergleich zu 2001 bedeutet dies eine Steigerung um sieben Prozent", erklärte Heinz Krug, Geschäftsführer der Austria Ferngas Gesellschaft m.b.H., am Dienstag (05. 03.) im Rahmen des Jahrespressegespräches des Verbandes Gas&Wasser (ÖVGW) und des Fachverbandes Gas&Wärme der Wirtschaftskammer Österreich.
Im Sektor Haushalt und Gewerbe kam es aufgrund 18.000 neuer Haushalts- bzw. Gewerbekunden zu einer Verbrauchssteigerung von etwa 12 Prozent bzw. 300 Millionen Kubikmeter Erdgas. (Im Haushaltsbereich ist Erdgas mit einem Anteil von 29 Prozent der meist verwendete Brennstoff für Heizzwecke). In Industrie und Chemie war ein geringer Verbrauchsrückgang von knapp 1 Prozent bzw. 30 Millionen Kubikmeter zu verzeichnen. Der Einsatz im Kraftwerkssektor hat sich um etwa 220 Mio. Kubikmeter oder rund 18 Prozent gegenüber 2000 erhöht.
Die Erdgasaufbringung verringerte sich um ca. 3 Prozent auf rund 7.770 Millionen Kubikmeter. 78 Prozent davon wurden importiert (Russland knapp 59 Prozent, Norwegen und Deutschland 11 bzw. 8 Prozent). Mehr als 200 Millionen Kubikmeter Erdgas wurden durch neue Lieferanten aufgebracht. Die Öffnung des Gasmarktes hat in Österreich also bereits Platz gegriffen.
Der Obmann des Fachverbandes Gas&Wärme, Generaldirektor Karl Skyba, zeigte sich beim Pressegespräch bezüglich günstigerer Kosten für Gaskunden dennoch skeptisch. Der zur Stellungnahme versandte Entwurf für die Novelle des Gaswirtschaftsgesetzes (GWG II) sieht eine Reihe neuer Institutionen vor. „Diese Vielzahl bringt eine gewaltige Aufblähung der Kosten nicht nur der Regulation, sondern jeder Transaktion auf dem Gasmarkt mit sich".
Skybas Kritik richtete sich auch gegen die Vorreiterrolle bei der Liberalisierung des Gasmarktes: „Österreich hat bereits die EU-Gas-Richtlinie besonders ambitioniert umgesetzt. Folge dieser Politik ist, dass sich die Ausgangsposition für Erdgasunternehmen aus Ländern mit moderaterer Liberalisierung, die österreichische Firmen aufkaufen wollen, verbessert hat“.
Besonders kritisch beurteilten Skyba und Vorstandsdirektor Friedrich Gerstl, Leiter des Hauptausschusses Gas im Verband Gas&Wasser, eine Reihe von Sondertatbeständen, die der Entwurf vorsieht. So wird ein Sonderkartellrecht geschaffen, dessen Verbotstatbestände jedoch nicht klar definiert werden, und auch ein Sonderschadenersatzrecht, das eine Haftung für das Verhalten Dritter vorsieht.
Verfassungsrechtlich bedenklich und mit rechtsstaatlichen Prinzipien nicht zu vereinen ist die Bestimmung, mit der die Behörde sich das Recht einräumt, von Erdgas- und Speicherunternehmen jederzeit und ohne konkreten Anlassfall beliebige Daten und Auskünfte einzuholen. Damit werde die Feststellung der Schutzwürdigkeit von Daten in das Belieben einer Behörde gestellt und ein Sonderrecht für die Gaswirtschaft geschaffen, das eine eklatante Ungleichbehandlung zu allen anderen Wirtschaftszweigen darstellt.
Der Obmann des Fachverbandes bedauerte, dass Erfahrung und Know-How der Gaswirtschaft nur dann eingefordert werden, wenn es gilt, unfachgemäße oder unpraktische Details zu reparieren. In die Gestaltung der Grundkonzeption eines Gasmarktes unter den Bedingungen voller Liberalisierung war die österreichische Gaswirtschaft nicht eingebunden. Sie forderte und fordert bei der Liberalisierung des Gasmarktes jedenfalls die Beachtung folgender Grundsätze:

+ Verhältnismäßigkeit der Mittel

+ Versorgungssicherheit: Eingriffe sollen so erfolgen, dass

  • Ausbau und ein hoher Qualitätsstandard der Infrastruktur gefördert werden
  • die erforderlichen Gasmengen auch verlässlich zur Verfügung stehen
  • alle Marktteilnehmer ausreichende Kompetenz, Kreditwürdigkeit und technisch- operative Verlässlichkeit aufweisen
  • die energiepolitische Verantwortung und entsprechende Maßnahmen für die Sicherheit des Gesamtsystems im Gesetz verankert werden.

+ Keine Benachteiligung der österreichischen Gaswirtschaft im Wettbewerb mit ausländischen Konkurrenten

+ Ökonomie und Kosten der Regulation: Institutionen und Abläufe sind so zu gestalten, dass

  • die Kompetenzen klar zugeordnet und ausreichend determiniert sind
  • die Eingriffe in unternehmerische Verantwortung möglichst gering gehalten und
  • die Kosten der Regulierung minimiert werden, indem ein einfaches Modell mit effizienten Abläufen eingeführt wird sowie die Kosten der Regulation in einem sinnvollen Verhältnis zu den erreichbaren wirtschaftlichen Einsparungen stehen.


 
Neusiedler baut Russland-Geschäft aus
68,5 Prozent von Syktyvkar für 252 Mio. Dollar übernommen
Wien (pte) - Der österreichische Papiererzeuger Neusiedler AG, ein Tochterunternehmen von Mondi Europe, hat sein Russland-Geschäft erweitert. Wie das Unternehmen am Mittwoch (06. 03.) in einer Aussendung mitteilte, werde man weitere 68,5 Prozent der Aktien des russischen Forstunternehmens Syktyvkar Forest Enterprise ("Syktyvkar") kaufen. Der Kaufpreis beträgt 252 Mio. Dollar. 19,4 Prozent der Syktyvkar-Aktien befanden sich bereits seit 1997 im Besitz der Mondi Europe Gruppe. Die Transaktion bedarf noch der Zustimmung der russischen Anti-Monopol-Behörden.
Der Erwerb beinhalte die Holz- und Transport- sowie Anlage- und Maschinenbaubeteiligungen der Gruppe als auch die gesamte Verkaufsorganisation. Mit vier Papiermaschinen und einer vollintegrierten Zellstoffanlage produziert das russische Unternehmen jährlich ca. 700.000 Tonnen, davon entfallen 400.000 Tonnen auf ungestrichene, holzfreie Papiere, 150.000 Tonnen auf Wellpapperohpapier und 150.000 Tonnen auf Zeitungsdruckqualitäten. Die nunmehrige Mehrheitsbeteiligung von ca. 87,9 Prozent wird in die Neusiedler AG eingegliedert. Der Erwerb soll Neusiedler als führenden europäischen Hersteller von Kopier- und Druckpapieren für den Bürobedarf mit Produktionsstätten in Österreich, Ungarn, Slowakei und Israel weiter stärken, hieß es.

 
Schwerwiegendes Hindernis für österreichische Firmen in Deutschland beseitigt
Pauschale Freistellungen vom Steuerabzug für Bauleistungen nun auch für österreichische Unternehmer
Wien/München (pwk) - "Nach Gesprächen mit dem bayerischen Finanzministerium stellt das Finanzamt München II seit Anfang Februar auch österreichischen Unternehmern zeitlich befristete "pauschale" Freistellungsbescheinigungen aus. Damit ist das schwerwiegendste Hindernis für österreichische Firmen im Zusammenhang mit dem neuen Steuerabzug für Bauleistungen in Deutschland beseitigt", berichtet der österreichische Handelsdelegierte in München Gerhard Meschke. Bisher mussten österreichische Firmen für jeden einzelnen Bau- und Montageauftrag einen eigenen Antrag stellen und im Regelfall den entsprechenden Werkvertrag vorlegen.
"Bei der Antragstellung ist dem zuständigen Finanzamt München II eine möglichst detaillierte Darstellung der in Deutschland zu erbringenden Leistungen vorzulegen. Dabei empfiehlt sich zur Vermeidung von Rückfragen die Beilage eines exemplarischen Werkvertrages", so der Handelsdelegierte. Bei erstmaliger Antragstellung wird derzeit die Freistellung in der Regel mit 12 Monaten befristet. Der Antragsteller erhält ein Exemplar der Originalfreistellung und legt eine Kopie dieser Freistellung seiner Rechnung an den deutschen Kunden bei.
Die Verlängerung einer Freistellung kann mit einer Gültigkeitsdauer von bis zu drei Jahren ausgestellt werden. Vor einer Verlängerung kann das Finanzamt Angaben zu sämtlichen Aufträgen in Deutschland aus dem vorangegangenen Freistellungszeitraum verlangen. Die österreichische Außenhandelsstelle München empfiehlt österreichischen Unternehmen daher, Auftragslisten über sämtliche in Deutschland ausgeführten Aufträge zu führen.
Diese Erleichterung im Vollzug erfolgt im Vorgriff auf eine zu erwartende Änderung des derzeitigen Durchführungserlasses. Nach Aussage des bayerischen Finanzministeriums werden damit Unternehmer aus der EU deutschen Unternehmern gleichgestellt. Firmen mit Problemen im Zusammenhang mit dem Steuerabzug für Bauleistungen und der Antragstellung auf Freistellungsbescheinigungen wird empfohlen, sich mit den Außenhandelsstellen in München oder Frankfurt in Verbindung zu setzen.

 
AMS: Ende Februar gab es um 39.0000 mehr Arbeitslose
Arbeitslosigkeit stieg um 15,6 % auf rund 287.000 Jobsuchende
Wien (ams) - Der Anstieg der Arbeitslosigkeit setzte sich im Februar weiter fort. Mit 287.049 Jobsuchenden nahm die Arbeitslosenzahl gegenüber dem Vorjahr um 38.687 Personen oder 15,6 % zu. Die nach EU-Kriterien ermittelte saisonbereinigte Arbeitslosenquote lag im Februar bei 3,7 % (vorläufiger Wert) nach 3,9 % im Vormonat. Die nach nationalen Kriterien errechnete Arbeitslosenquote stieg von 7,5 auf 8,5 %.
Die Dynamik am Arbeitsmarkt blieb auf hohem Niveau: Im Februar verzeichneten die regionalen Geschäftsstellen des Arbeitsmarktservice (AMS) 58.071 Zugänge (um 2.784 oder 5,0 % mehr als im Vorjahr) und 76.513 Abgänge (um 4.043 oder 5,6 % mehr als im Vorjahr) aus der Arbeitslosigkeit. Weiter gesenkt werden konnte die Dauer der Arbeitslosigkeit: Im Februar war eine arbeitslose Person im Durchschnitt 90 Tage ohne Job, um 14 Tage weniger als im Vorjahr.
Ende Februar waren 186.365 Männer und 100.684 Frauen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr fiel der Arbeitslosenanstieg bei den Frauen (plus 14.180 oder 16,4 %) niedriger aus als bei den Männern (plus 24.507 oder 15,1 %). Fast ein Drittel (88.405 oder 30,8 %) der arbeitslos gemeldeten Personen hatte eine (Wieder)Einstellungszusage eines Arbeitgebers.
Vom Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr waren alle drei großen Berufsbereiche betroffen: In den Produktionsberufen war der Zuwachs der Arbeitslosigkeit mit 20,9 % (plus 14.678) am relativ stärksten. Vom Anstieg waren vor allem Personen aus Metall/Elektroberufen und Hilfsberufen betroffen. Im Dienstleistungsbereich stieg die Zahl der Jobsuchenden um 19.311 oder 20,6 %. Dafür ausschlaggebend waren Zunahmen bei den Büro-, Handels-, Reinigung-, Verkehrs- und technischen Berufen. In den Saisonberufen stieg die Arbeitslosenzahl gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 4.668 oder 5,5 %. Vom Anstieg waren vor allem Bauberufe (1.397 oder 2,4 %) und Fremdenverkehrsberufe (plus 2.961 oder 15,9 %) betroffen.
Wie bereits in den Vormonaten nahm die Arbeitslosigkeit in allen Altersgruppen zu. Bei den unter 25-Jährigen stieg die Arbeitslosigkeit um 7.118 oder 20,8 %, bei Personen im Haupterwerbsalter zwischen 25 und 49 Jahren nahm die Zahl der Jobsuchenden um 24.169 oder 14,7 % zu. Bei den über 50-Jährigen lag die Arbeitslosigkeit um 7.400 oder 14,9 % über dem Vorjahresniveau.
Nach Regionen betrachtet war die ungünstige Entwicklung am Arbeitsmarkt in allen Bundesländern feststellbar. Den relativ stärksten Arbeitslosenanstieg gab es in Wien (plus 29,3 %), in Vorarlberg (plus 29,1 %) und in Oberösterreich (plus 15,1 ). Mittlere Zunahmen gab es in Salzburg (plus14,4 %), in der Steiermark (plus 10,7 %), in Niederösterreich (plus 9,3%) und in Kärnten (plus 8,2 %). In Tirol (plus 5,4 %) und im Burgenland (plus 2,8 %) war der Anstieg vergleichsweise am niedrigsten.

 

Wien fördert Unternehmen bei "Produktfindung"
500.000 Euro jährlich für Entwicklung neuer Produkte
Wien (rk) - "Ab April dieses Jahres stehen Wiener Unternehmen für die Entwicklung neuer Produkte zusätzlich 500.000 Euro jährlich an Förderungen zur Verfügung" erklärte Wiens Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Dr. Sepp Rieder am Dienstag (05. 03.) im Rahmen des Mediengespräches des Bürgermeisters.
Ermöglicht werde das durch eine Kooperation der Stadt Wien mit dem Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie im Rahmen der "Sonderrichtlinien für die gemeinsame Förderung einer Technologie- und Strukturoffensive, Produktfindung 2001 - 2006. Stadt Wien und Bund teilen sich die Kosten der Förderaktion, operative Partner, bei denen auch um die Förderung angesucht werden kann, sind der Wiener Wirtschaftsförderungsfonds bzw. der ERP-Fonds.
Die Beteiligung Wiens am Förderprogramm steht am 11. März auf der Tagesordnung des Finanz- und Wirtschaftsausschusses.

Unterstützung bei systematischer Produktfindung
Die Förderung wird im Rahmen der Wiener Innovations- und Technologieoffensive "wiennovation" für systematische Produktfindungsprozesse in Unternehmen bis zu 1000 Mitarbeitern gewährt. Die Förderung setzt in der frühestmöglichen Phase des Innovationsprozesses - lange vor konkreten Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten - an.
Gefördert werden Kosten für externe Berater und Personalkosten für interne Mitarbeiter, wobei die Finanzierung der Zuschüsse je zur Hälfte vom Bund und von der Stadt Wien getragen wird.
Dabei sollen folgende Fragen beantwortet werden:

  1. In welchem Umfeld, zu welcher Problemstellung sollen Ideen für innovative Produkte und Verfahren gesucht werden?
  2. Welche alternativen oder komperativen Problemlösungsansätze gibt es?
  3. Wie sind die Stärken und Schwächen, Chancen und Risken dieser Ansätze zu bewerten?

Einreichstellen für die Produktfindungs-Förderung sind wie erwähnt der WWFF bzw. der ERP-Fonds, wobei die Prüfung und administrative Abwicklung der Anträge beim ERP-Fonds liegt.

Gesamtförderung bis 45.000 Euro pro Unternehmen
Insgesamt stehen so maximal 45.000 Euro pro Unternehmen zur Verfügung, externe Beratungskosten werden bis zu 50 Prozent (max. 30.000 Euro), interne Personalkosten bis zu 30 Prozent (max. 15.000 Euro) gefördert.
Mindestens 25 Prozent der förderbaren Projektkosten müssen in Form von Eigenmitteln bzw. nicht geförderten Fremdmitteln finanziert werden.


 
Weiterführung der Milchausgabe-Automaten gesichert
Linz (lwk) - "Wir bemühten uns um Erhaltung der Milchausgabe-Automaten. Die Landwirtschaftskammer finanzierte deshalb eine Studie. Diese führte auch durch den Einsatz von LR Haubner zur Überarbeitung der "Richtlinie zur Ausstattung und Prüfung von Milchausgabeautomaten". Die LK Oberösterreich konnte so auch für die übrigen Bundesländer eine Weiterführung der Milchausgabeautomaten erreichen", freut sich Präsident Kletzmayr über den Erfolg.

Die meisten Automaten hätten eingestellt werden müssen
Nur 22 von 96 Milchausgabeautomaten in Oberösterreich entsprechen den ursprünglichen Anforderungen der Richtlinie. Alle übrigen hätten jetzt eingestellt werden müssen. Neuanschaffungen sind meist nicht wirtschaftlich, da ein Automat bis zu 7.267,- Euro kostet.

Studie bestätigt - keine hygienische Beeinträchtigung
Die Landwirtschaftskammer und der Verband Ernte für das Leben OÖ waren bemüht, Lösungen für die Milchautomatenbetreiber zu finden. Zwei Automaten wurden in der Bundesanstalt für alpenländische Milchwirtschaft-Rotholz untersucht.
Ein Beanstandungspunkt waren die fünf bis acht Milliliter Restmilch, die nach dem Abfüllen im ungekühlten System (Schlauch) zurückbleiben. Die Untersuchung hat gezeigt, dass selbst bei einer Umgebungstemperatur von 30 °C nach einer Standzeit von fünf Stunden die Keimzahl der danach abgefüllten Milch nicht erhöht ist.
"Auch bei höheren Temperaturen besteht also selbst nach mehreren Stunden keine hygienisch nachteilige Beeinflussung der abgegebenen Milch", erklärt der Präsident.

Intensiver Einsatz von LK und LR Haubner führte zu Erfolg
Diese Ergebnisse wurden von der Landwirtschaftskammer und Ernte mit Frau LR Ursula Haubner abgeklärt. Landesrätin Haubner nahm Kontakt mit Bundesminister Haupt auf. Im Hygieneausschuss wurde daraufhin die Richtlinie nun nochmals überarbeitet.
"Dank der vereinten Anstrengungen ist es uns gelungen, dieses wichtige wirtschaftliche Standbein für bäuerliche Direktvermarkter zu sichern. Mit der überarbeiteten Milchautomaten-Richtlinie haben aber auch die Konsumenten die Garantie, dass sie weiterhin nur absolut einwandfreie Milch auf den Tisch bekommen", betont Haubner.

 
Integrationsvertrag – Bartenstein: Mehr Klarheit bei Schlüsselarbeitskräften
Entscheidend für Erfolg ist gelungene Harmonisierung von Ausländerbeschäftigungsrecht und Fremdenrecht
Wien (övp-pd) - "Mit dem Entwurf zum Integrationsgesetz sind wir nicht nur einen Schritt, sondern zwei bis drei in die richtige Richtung gegangen", sagte Wirtschafts- und Arbeitsminister Dr. Martin Bartenstein bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Innenminister Dr. Ernst Strasser und FPÖ-Klubobmann Ing. Peter Westenthaler am Montag, den 04. März. Bei den Schlüsselarbeitskräften sei durch die Festlegung eines Mindestgehaltes von 1.962 Euro brutto im Monat und anderer Kriterien "mehr Klarheit" geschaffen worden, entscheidend für den Erfolg des Entwurfes sei die gelungene Harmonisierung von Ausländerbeschäftigungsrecht und Fremdenrecht. Bartenstein dankte zudem dem Koalitionspartner, der in den Verhandlungen "viel Verständnis für die Bedürfnisse der Wirtschaft" aufgebracht habe.
Angehörige von Ausländern mit Aufenthalts- und Arbeitsbewilligung würden nach fünf Jahren legalem Aufenthalt den freien Zugang zum Arbeitsmarkt erhalten, erklärte Bartenstein zur Harmonisierung von Ausländerbeschäftigungsrecht und Fremdenrecht. Jugendliche, die das letzte Pflichtschuljahr in Österreich absolviert hätte, würden in Zukunft den freien Zugang zum Arbeitsmarkt erhalten, so der Arbeitsminister.
"Zum einen haben wir die Neudefinition der Schlüsselarbeitskräfte und zum anderen die Öffnung für Saisonniers in allen Bereichen der Wirtschaft", so Bartenstein. Der Arbeitgeber erhalte für die Saisonarbeitskräfte eine Beschäftigungsbewilligung für maximal sechs Monate, die um maximal sechs weitere Monate verlängert werden könne, "ohne dass sich deshalb ein Recht auf Zuwanderung oder Familiennachzug ableitet", so der Wirtschaftsminister. Diese Beschäftigungsbewilligung werde erst nach Arbeitsmarktprüfung durch das AMS erteilt, sodass sichergestellt sei, dass es nicht entsprechende inländische Arbeitskräfte gebe. "Selbstverständlich müssen diese Saisoniers nach Kollektivvertrag bezahlt werden", betonte Bartenstein.
Bartenstein hob insbesondere die Verfahrensvereinfachung für die Zulassung von Schlüsselarbeitskräften hervor. "Bisher hat das Verfahren drei Monate gedauert, jetzt soll dies innerhalb eines Monates möglich sein, durch das One-Stop-Shop-Verfahren, das über die zuständige Bezirksverwaltungsbehörde abgewickelt wird", erklärte der Wirtschaftsminister. Eine Vignette im Pass werde die Zulassung als Schlüsselkraft am österreichischen Arbeitsmarkt ersichtlich machen. Der Antrag auf Zulassung werde zwar vom Antragsteller gestellt, aber vom Arbeitgeber eingebracht, gleichzeitig werde der Antrag mit einer entsprechenden Mitteilung der regionalen Geschäftsstelle des AMS weitergeleitet, so Bartenstein.
Zu den verpflichtenden Deutschkursen erklärte der Wirtschaftsminister, diese seien "sinnvolles Instrument" und würden die Möglichkeiten am Arbeitsmarkt erhöhen. Für arbeitslose Ausländer werde er einen Erlass verfügen, dass das AMS die Kosten für diesen Kurs zu übernehmen habe, schloss Bartenstein.

 

Industrie: Innovation braucht Strategie und neues Durchstarten
Fritz: Innovationspolitik muss neu Durchstarten
Wien (pdi) - Eine innovationspolitische Zwischenbilanz und die Herausforderungen für die nationale und europäische Innovationspolitik waren Themen einer Pressekonferenz anlässlich der Veranstaltung der Industriellenvereinigung "Innovationsstandort Österreich - Konzepte für die Zukunft".
"Um das Ziel der Bundesregierung - Steigerung der die F & E-Quote auf 2,5 Prozent bis 2005 - zu erreichen, müssen zusätzlich mindestens rund 2,9 Mrd. investiert werden. Der überwiegende Anteil wird von den Unternehmen kommen müssen. Dies ist jedoch nur dann möglich, wenn es neben einer deutlichen Verbesserungen der Standortbedingungen weitere Incentives gibt und die Mittel des Offensivprogrammes der Bundesregierung und der Landesinitiativen wirtschaftsnahe ausgegeben werden", betonte der Generalsekretär der Industriellenvereinigung, Dkfm. Lorenz Fritz.
Die Innovationspolitik der Bundesregierung muss nochmals bis 2003 durchstarten, wobei vor allem dem neuen Bundesminister für Innovation eine Schlüssel-Rolle zukommt. "Die bisherigen innovationspolitischen Statements geben durchaus Anlass für einen Vertrauensvorschuss - Bundesminister Reichhold ist sich der innovationspolitischen Herausforderung bewusst."
Der IV-Generalsekretär nannte beispielhaft drei Strategiefelder, die sensibel für den Erfolg der österreichischen Innovationspolitik sind:

  • Innovationspolitik braucht Vernetzung: Insbesondere bei der Abstimmung der Strategien und Ressourcen zwischen Bundes- und Länderebene aber auch Universitäten/Wissenschaft und Wirtschaft liegt großes Potenzial Bündnis für Innovation). Beispiel: Stärkung der Innovationsregion Ost gegenüber einzelnen Landesinitiativen.
  • Österreich braucht die "Besten Köpfe" für die Innovation: Der naturwissenschaftlich-technische Nachwuchs muss an Schulen und Hochschulen gefördert, die Anwerbung hochqualifizierter Wissenschafterinnen und Wissenschafter sowie von Studierenden für alle forschungstreibenden Institutionen und Unternehmen erleichtert werden. Nur die Verknüpfung von Bildungs- und Forschungsinvestition (beispielsweise FHS-Studienplätze mit Forschungsinitiativen) zeigt Wirkung.
  • Innovationsfinanzierung sicherstellen: Ohne Innovationsbudget 2003 und dem Vorziehen einer Folgefinanzierung 2004 bis 2006 wird eine Reihe von Innovationsprojekten nicht umsetzbar sein. Steuerliche Incentives für unternehmensinterne Schulungsmaßnahmen und die Gründung einer österreichischen Nationalstiftung für Forschung und Technologieentwicklung sind umzusetzen.

Klar bekannte sich der IV-Generalsekretär zu einer speziellen Headquarter-Policy" neben einer Innovationspolitik für Klein- und Mittelunternehmen.

Soboll: Europäische Innovationspolitik notwendig
"Die Europäische Kommission hat sich zum Ziel gesetzt, Europa bis 2010 zur wettbewerbfähigsten und dynamischsten Wirtschaft zu gestalten, die ihre Kraft durch Wissen und Kreativität schöpft. Die europäische Industrie unterstützt den dazu unterbreiteten Kommissionsvorschlag, gemeinsam eine Strategie zu entwickeln und sich dabei insbesondere auf die Stärkung von Forschung und Entwicklung in den europäischen Ländern zu konzentrieren. Der Vorschlag sieht vor, bis zum Ende des Jahrzehnts die gesamten F & E-Ausgaben in Europa bezogen auf das Bruttosozialprodukt von 1,7 % auf 3 % zu steigern", betonte Dr. Horst Soboll, Leiter der Forschungspolitik DaimlerChrysler AG und Chairman der Research and Technological Development Working Group der UNICE.
Die europäische Industrie geht dabei davon aus, dass nicht allein das Verhältnis der F & E-Aufwendungen zum Bruttosozialprodukt der Maßstab ist, sondern dass konkrete Ziele zur Förderung von Innovation in den einzelnen Ländern der Europäischen Gemeinschaft verfolgt werden. Somit muss auch auf europäischer Ebene Innovationspolitik in erster Linie der Unterstützung einer industriellen Wettbewerbsfähigkeit dienen, um das ehrgeizige Innovationsziel zu erreichen. Erst wenn im globalen Vergleich die Rahmenbedingungen für Innovation in Europa attraktiv genug sind, werden die Unternehmen ihre F & E-Aufwendungen wesentlich steigern können.
Als Voraussetzungen nannte Soboll unter anderem:

  • Für das europäische Forschungsprogramm müssen die Teilnahmebedingungen deutlich erleichtert werden, z.B. im Hinblick auf Fragen der Haftung oder Übernahme von Managementkosten bei integrierten Projekten.
  • Schaffung eines einheitlichen Europäischen Gemeinschaftspatents.
  • Ausgestaltung des europäischen Beihilferahmens für F & E in der geplanten Neuregelung, damit keine Nachteile für die Unternehmen im globalen Maßstab entstehen.
  • Verbesserung der finanziellen und steuerlichen Begünstigung von Unternehmen für Innovationstätigkeit.
  • Förderung einer weiteren freien Marktentwicklung, so durch Deregulierung und Privatisierung.
  • Weitere Liberalisierung der Arbeitsmärkte.

List: Strategische Innovationsvorhaben auf Projektbasis stärken
Der Vorsitzende der Geschäftsleitung der AVL List GmbH und Mitglied des European Research Advisory Board, Prof.h.c. DI Helmut List, sieht im Innovationsziel der Bundesregierung (2,5 Prozent F & E Quote), nur eine Zwischenstation: "Immer größere Teile des wirtschaftlichen Lebens werden von Innovation geprägt, daher müssen auch immer mehr Mittel in Innovation und Veränderung investiert werden." Aus Ergebnissen aus Wissenschaft und Forschung, die in Produkte und Dienstleistungen umgesetzt werden, entsteht Beschäftigung in nahezu allen Unternehmensbereichen ebenso wie im eigentlichen Bereich der Innovations- und Forschungstätigkeit: "Innovation schafft Beschäftigung".
Helmut List forderte darüber hinaus mehr Flexibilität bei der Finanzierung von Innovation ein: "Neben den wichtigen Investitionen in Strukturen wie Kompetenzzentren, muss noch stärkeres Gewicht auf strategische Innovationsvorhaben auf Projektbasis gelegt werden. Dies dient nicht zuletzt auch der noch wirtschaftsnäheren und vernetzteren Innovationsstrategie".


 
Polen als größtes EU-Beitrittsland Magnet für Auslandsinvestoren
Attraktiver und ausbaufähiger Markt für Österreichs Wirtschaft - verstärkte Marktbearbeitung in den Regionen notwendig
Wien (pwk) - "Polen wird als das größte EU-Beitrittsland auch in Zukunft ein Magnet für Auslandsinvestoren sein", stellt der österreichische Handelsdelegierte in Warschau Rudolf Thaler fest. "Bislang wurden 59,1 Mrd. Euro investiert", so der Handelsdelegierte, wobei "das Engagement österreichischer Unternehmen in Polen, die vielfach auch zu den Investitionspionieren gehören, besonders erfreulich ist. Für diese Rolle wurde Dr. Peter Haselsteiner (Bauholding) von Staatspräsident Kwasniewski persönlich mit dem Ritterorden ausgezeichnet. Bis zur Jahresmitte 2001 investierten 39 österreichische Unternehmen 1,36 Mrd. Euro in Projekte über 1,15 Mio. Euro. "Damit liegt Österreich an siebter Stelle unter den EU-Investoren", so Thaler.
Das tatsächliche Investitionsvolumen ist noch größer, da österreichische KMU im Regelfall unter 1,15 Mio. Euro ihr Engagement starten und somit nicht erfasst werden. Zu der Exportsituation berichtet Thaler, dass sich die österreichischen Exporte trotz rückläufiger Inlandsnachfrage relativ gut gehalten haben. Sie stiegen in den ersten zehn Monaten um 7,4% auf 770,9 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahr. Damit ist Österreich unter den EU-Staaten der neuntgrößte Handelspartner. Absatzchancen gibt es nahezu in allen Branchenbereichen wie Zulieferungen für die Industrie, Dienstleistungen, Logistik, Umweltschutz. Ein großer Bedarf besteht z.B. in den Kommunen an Kläranlagen, Abfallverwertungsanlagen, Sanierung des Trinkwassersystems, Kanalisierung etc. Mehr als 150 Umweltverantwortliche aus der Region Warschau zeigten großes Interesse an den MUT, Wabag, ic Consulenten, Ades etc. im Rahmen der Stadttechnologiekonferenz der Wien-Tage in Warschau.
"Um Marktanteile halten und ausbauen zu können, ist eine verstärkte Marktbearbeitung vor allem in den Regionen erforderlich, das Nutzen von Akquisitionschancen im Rahmen der Privatisierung und das Ausschöpfen von Synergien durch eine gemeinsame Marktbearbeitung. Größte Gefahr eines Importanteilverlustes wäre ein Zuwarten auf den bevorstehenden EU-Beitritt. Poleninteressierte Unternehmen sollten bei ihren strategischen Entscheidungen primär das große wirtschaftliche Potenzial Polens im Visier haben und sich weniger vom momentan langsameren Wirtschaftswachstum abhalten lassen." Ein wichtiger Baustein ist die Messeteilnahme. Die Außenhandelsstelle bietet Unterstützung bei der Messevorbereitung an, z.B. in Form von Einladungen potenzieller Geschäftspartner. Die Firma M.M. Betriebs- und Handelsunternehmen/Bad Vöslau, die Biodieselanlagen der Firma Edtmayer vertreibt, nahm erstmals an der Gruppenausstellung der WKÖ bei der Umweltmesse POLEKO teil und stieß dank einer gezielten Aussendung der Außenhandelsstelle auf großes Interesse. Zu einem attraktiven Werbeinstrument hat sich auch das Wirtschaftsbulletin entwickelt, das beispielsweise von der Firma Topcall mit 1.000 Exemplaren als gezielte Kundeninformation verwendet wurde. "Gerade der persönliche Kontakt und der Aufbau einer Vertrauensbasis ist für eine erfolgreiche langfristige Geschäftsbeziehung in Polen wichtig", so Thaler, der auf die im Juni geplante Wirtschaftsmission nach Warschau und Katowice aufmerksam macht. "Gerade für Polen-Neulinge ist dies eine effektive Möglichkeit, sich mit den Marktgegebenheiten vertraut zu machen, interessante Geschäftspartner ohne Kommunikationsprobleme und lange Anreisewege kennen zu lernen." (Anmeldeschluss ist der 08.03.2002).

 

°