Jubiläumsausstellungen im italienischen
Museo Casabianca von Oberösterreich gestaltet
 

erstellt am
14. 03. 03

Malo/Vicenza - Linz (lk) - Das größte Privatmuseum zeitgenössischer Grafik in Italien, das Museo Casabianca in Malo/Vicenza, feiert heuer sein 25jähriges Bestehen. Daher erging an das Büro für kulturelle Auslandsbeziehungen des Landes Oberösterreich die Einladung, die ersten beiden Jubiläumsausstellungen im März und April 2003 zu gestalten.

Gezeigt werden die beiden Ausstellungen "Mail-Art" und "Totalpoesie", bereits das 215. und das 216. Projekt in der oberösterreichischen Aktion "Grenzgänger". Kulturelle Auslandsbeziehungen wie diese, stellen einen unentbehrlichen Teil der österreichischen Außenpolitik dar. Sie bieten noch lange nicht ausgeschöpfte Möglichkeiten zum Dialog zwischen Nord und Süd, zwischen West und Ost. Dazu benötigen Sie den partnerschaftlichen Austausch und die Realisierung gemeinsamer kooperativer Projekte. Kulturelle Auslandsbeziehungen prägen das Erscheinungsbild unseres Landes im Ausland nachhaltig, erleichtern das gegenseitige Kennenlernen und das Verständnis für einander und schaffen eine sehr gute Grundlage für wirtschaftliche Kooperationen. Seit 1990 verfügt Oberösterreich als einziges der österreichischen Bundesländer über ein eigenes "Büro für kulturelle Auslandsbeziehungen".

Als kultureller Beitrag in der aktuellen Diskussion über die Erweiterung der Europäischen Union wurde im Jahr 2000 eine spezielle Projektreihe namens "Bernsteinstraße" konzipiert. Die "Bernsteinstraße" umfasst alle Länder entlang dieses historischen Handels- und Kulturweges von der Adria bis zur Ostsee. Daher wird besonders mit den Beitrittskandidaten zur EU, auch den künftigen, das Gespräch auf kultureller und wissenschaftlicher Ebene intensiviert, mit dem Ziel, einander noch besser kennenzulernen.

So zeigt die Ausstellung "Mail-Art" Arbeiten der beiden tschechischen Fotokünstler Anna und Karel Kocourek aus Pilsen und des Schriftstellers und bildenden Künstlers Richard Wall aus Katsdorf. Vor sechs Jahren haben sie einander bei einem Grenzgänger-Projekt kennengelernt und schicken seither einander Fotokarten, Collagen und Mischtechniken zu. Über 400 Sendungen haben bis heute ihre Adressaten erreicht.

Grenzgänger-Projekte sind stets Impulsgeber für weiterführende Aktivitäten - gerade zwischen Künstlern aus verschiedenen Herkunftsländern. Diese Ereignisse sind prozesshaft und interaktiv geplant. Dabei sind, wie beim Projekt "Mail-Art", stets neue persönliche Begegnungen und somit das Kennenlernen neuer Situationen gewollt.

Gemeinsames Erleben in der Gegenwart baut Brücken in die Zukunft! Das ist Sinn und auch Aufgabe aller Grenzgänger-Projekte.

"Mail Art" wird nach der Präsentation in Malo im Tschechischen Zentrum in Wien zu sehen sein.

Zur Ausstellung erschien in der “Edition Grenzgänger” als Folge Nr. 35 der gleichnamige Katalog mit Texten von Vladimír Birgus, Klas Daublebsky, Jirí Gruša, Josef Hrubý und Aldemar Schiffkorn (in tschechischer und deutscher Sprache). Darin sind auch drei neue Gedichte von Richard Wall enthalten, die von Josef Hrubý ins Tschechische übertragen worden sind.

Der Katalog (76 Seiten, 80 Abb., brosch., ISBN 3-901246-26-6) kann auch zum Preis von EUR 10,-- über das Büro für kulturelle Auslandsbeziehungen (Landstraße 31/219, A-4020 Linz) bezogen werden.

In der Ausstellung "Totalpoesie" zeigt Anna Kocourková in ihren Fotoarbeiten die umfassende Poesie des Alltags auf - die poetische Wirkung der schlichten, einfachen Dinge, ja oft sogar der banalen Situation.

Sie führt nicht Regie, sie inszeniert nicht, bevor sie auf den Auslöser drückt. Die Fotos werden von ihr nachträglich nicht weiter bearbeitet. Die Bilder präsentieren sich dem Besucher der Ausstellung so, wie sie aufgenommen wurden.

Annas Fotoarbeiten zeichnen sich durch extreme Reduktion auf das Wesentliche aus, formulieren eine klare Aussage.

Anna Kocourková ist Trägerin der Kulturmedaille des Landes Oberösterreich und hat 2001 den St.-Anna-Preis in Anerkennung ihrer großen Verdienste um die länderübergreifende kulturelle Zusammenarbeit in Mitteleuropa erhalten. Seit dem Fall des Eisernen Vorhanges arbeitet sie eng mit dem Büro für kulturelle Auslandsbeziehungen zusammen und hat unzählige Kunstprojekte, auch mit Künstlern aus Oberösterreich, in den mitteleuropäischen Ländern verwirklicht. Sie ist Begründerin der Gesellschaft "Communicatio" in Klatovy.

Beide Jubiläumsausstellungen werden am 16. März 2003, um 11.00 Uhr, im Museo Casabianca (Largo Morandi 1, I-36034 Malo) vom Direktor und Gründer des Museums, Architekt Giobatta Meneguzzo, und Dr. Aldemar Schiffkorn eröffnet und bis 25. April 2003 gezeigt.

Gleichzeitig mit den beiden Kunstausstellungen wird eine Vorschau mit Fotos von Anna und Karel Kocourek über das große europäische Kunstprojekt in der Reihe Grenzgänger "Johannes von Nepomuk – der Heilige Mitteleuropas" gezeigt. Die Nepomuk-Ausstellung wird, nach großen Erfolgen in Tschechien und Deutschland, ab September 2003 in einer der großen vicentinischen Villen, der Villa Ghellini in Villaverla, zu sehen sein.

Weitere Informationen sind unter www.auslandskultur.at und www.museocasabianca.com abrufbar.

Das Büro für kulturelle Auslandsbeziehungen des Landes Oberösterreich arbeitet seit 13 Jahren erfolgreich mit dem Museo Casabianca zusammen.
     
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