Zum tödlichen Attentat auf Zoran Djindjic  

erstellt am
13. 03. 03

Bundeskanzler tief betroffen über Ermordung von serbischen Premier Djindjic
Schüssel: »Mit Zoran Djindjic große Hoffnung am Balkan ausgelöscht worden«
Wien (bpd) - Tief betroffen reagierte Bundeskanzler Wolfgang Schüssel am Mittwoch (12. 03.) auf die Nachricht von der Ermordung des serbischen Premierministers Zoran Djindjic: "Ich habe mit Zoran Djindjic nicht nur einen persönlichen Freund verloren, den ich schon in seiner Zeit als damaliger Oppositionspolitiker in Serbien schätzen gelernt habe. Mit diesem verabscheuungswürdigen Attentat wurde auch eine große Hoffnung für eine positive Entwicklung am Balkan ausgelöscht. Djindjic hat unter enormen persönlichen Risiko für ein freies, demokratisches Serbien gekämpft und einen Weg in die EU vorgezeichnet."

Der Bundeskanzler übermittelte der Familie des Premierministers sein tiefstes Mitgefühl. "Wir trauern mit Ihnen und der serbischen Bevölkerung um einen außergewöhnlichen, mutigen und tatkräftigen Menschen. Ich hoffe, dass seine Ideen und sein politisches Vermächtnis weiterleben werden", so der Bundeskanzler.

 

Gusenbauer tief erschüttert über Ableben Djindjics
Wien (sk) - Zutiefst erschüttert zeigte sich SPÖ-Vorsitzender Alfred Gusenbauer am Mittwoch (12. 03.) über die Nachricht vom Tod des serbischen Ministerpräsidenten Zoran Djindjic nach einem hinterhältigen Mordanschlag. In einem Telegramm sprach Gusenbauer der Demokratischen Partei Serbiens im eigenen Namen sowie im Namen der gesamten Sozialdemokratischen Partei Österreichs seine aufrichtige Anteilnahme aus.

"Zoran Djindjic war einer der führenden Politiker Serbiens und aufgrund seiner Persönlichkeit und Weisheit weit über die Grenzen hinweg bekannt und geschätzt", so Gusenbauer. "Sein Engagement und seine Leistungen werden auch in unserer Bewegung unvergessen bleiben, wir haben mit ihm mehr als einen Freund verloren. Wir werden Zoran Djindjic stets ein ehrendes Andenken bewahren. Er wird in unserer Erinnerung weiterleben", heißt es in dem Telegramm Gusenbauers.

 

Ferrero-Waldner zutiefst schockiert
»Djindjic repräsentierte das nach Europa orientierte Gesicht Serbiens«
Wien (bmaa) - In einer Reaktion auf das tödliche Attentat auf den serbischen Premierminister Zoran Djindjic zeigte sich Außenministerin Ferrero-Waldner "zutiefst schockiert" und verurteilte den Anschlag auf den serbischen Premierminister auf das Schärfste. "Ich bin über diese abscheuliche Tat tief erschüttert, umso mehr, als ich Premierminister Djindjic persönlich gut kannte und geschätzt habe. Ich drücke seiner Frau und Familie mein tief empfundenes Mitgefühl aus". Weiters gab Ferrero-Waldner ihrer Hoffnung Ausdruck, dass "die demokratischen Kräfte in Serbien so stark gefestigt sind, dass extreme Kräfte keinen Nutzen aus diesem Anschlag ziehen werden können. Österreich unterstütze die Demokratie in Serbien und Montenegro nachdrücklich. Djindjic sei "einer der Väter der serbischen Demokratie gewesen, der sich unermüdlich, trotz mannigfacher Schwierigkeiten, für dieses Ideal eingesetzt hat. Er repräsentierte das neue, nach Europa orientierte Gesicht Serbiens." "Auch hinsichtlich der Beziehungen zu Österreich war Djindjic stets ein Freund und verlässlicher Partner und besuchte unser Land oftmals. Während seiner Besuche in Österreich, aber auch in Belgrad war er stets ein gern aufgesuchter und immer aufgeschlossener Gesprächspartner" fügte Ferrero-Waldner hinzu. Zum jetzigen Zeitpunkt sei "nicht klar, ob dieser Anschlag auf das organisierte Verbrechen oder politische Gegner zurückzuführen ist". Dennoch könne "schon jetzt davon ausgegangen werden, dass die Attentäter und ihre Hintermänner möglicherweise auch eine Schwächung des demokratischen und rechtsstaatlichen Systems verfolgen." "Dieses Attentat zeigt die enormen Schwierigkeiten auf, mit denen die demokratische Regierung Serbiens zu kämpfen hat. Die internationale Gemeinschaft muss sich nunmehr vorbehaltlos auf die Seite der demokratisch orientierten Kräfte stellen, um eine Destabilisierung des Landes und der ganzen Region zu verhindern", schloss Ferrero-Waldner.

 

Van der Bellen bestürzt über Mord an Zoran Djindjic
Djindjic hat wichtigen Beitrag zur Demokratisierung geleistet
Wien (grüne) - Der Bundessprecher der Grünen, Alexander Van der Bellen, ist bestürzt über die Ermordung des serbischen Ministerpräsidenten Zoran Djindjic und verurteilt den Mordanschlag aufs Schärfste.

Djindjic habe einen wichtigen Beitrag für die Demokratisierung Ex-Jugoslawiens geleistet und sei ausschlaggebend dafür gewesen, dass Milosevic vor knapp zwei Jahren an das Haager Tribunal ausgeliefert wurde. Djindjic' politische Handlungen seien zwar manchmal umstritten gewesen, so etwa die Aberkennung der Parlamentsmandate der Abgeordneten der DSS von Kostunica im vergangenen Jahr. Dennoch stehe Djindjic für die Demokratisierung und Europa-Öffnung des Landes, so Van der Bellen.

Van der Bellen appellierte an die serbische Gesellschaft, den durch diesem keine weitere Gewalt folgen zu lassen und die Demmokratisierung des Landes fortzusetzen.
 
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