Irak-Krise: Rotes Kreuz richtet sich
auf Versorgung von 460.000 Menschen ein
 

erstellt am
13. 03. 03

Wien (rotes kreuz) - Ein Krieg gegen den Irak würde die derzeit bereits kritische humanitäre Situation in dem Land am Golf weiter verschlimmern. Um im Ernstfall rasch und effizient auf die Bedürfnisse der betroffenen Menschen reagieren zu können, plant das internationale Netzwerk des Roten Kreuzes derzeit mögliche Hilfseinsätze im Irak und seinen Nachbarstaaten. Wien (ÖRK) - "Wir hoffen natürlich, dass in der Irak-Frage eine friedliche Lösung gefunden wird. Angesichts von möglichen Flüchtlingsströmen muss die Hilfe professionell vorbereitet und koordiniert werden", sagt Monika Unterleuthner, beim ÖRK zuständig für die internationale Katastrophenhilfe.

Der gemeinsam agierende Verbund aus Internationalem Komitee vom Roten Kreuz (IKRK), Föderation des Roten Kreuzes und den nationalen Gesellschaften könnte nach momentanem Stand etwa 460.000 Menschen versorgen.

Dabei stellt die Katastrophenvorsorge des IKRK Hilfsgüter für etwa 100.000 bis 150.000 Menschen zur Verfügung. Die Föderation des Roten Kreuzes könnte in den Nachbarländern des Irak insgesamt 310.000 Flüchtlinge aufnehmen.

Das Österreichische Rote Kreuz hat die internationalen Stellen in Genf über die mögliche Bereitstellung von Ressourcen informiert. Auf Anfrage könnten Experten-Teams für die Wasseraufbereitung und -versorgung, Suchhunde-Staffeln und Koordinations-Teams aus Österreich entsandt werden. Für längerfristige Einsätze stehen Delegierte aus den Bereichen Gesundheit, Logistik und Wasser bereit.

Die österreichischen Emergency Response Unites (ERUs) für "Water and Sanitation" sind auf der ganzen Welt gefragte Wasserspezialisten. Die Einsatzteams bestehen aus jeweils fünf erfahrenen Mitarbeitern und sind innerhalb von 48 Stunden an Ort und Stelle. Eine Wasseraufbereitungsanlage kann pro Tag je nach Art der Anlage zwischen 15.000 und 60.000 Menschen mit Trinkwasser versorgen.

Als einzige internationale Hilfsorganisation ist das IKRK nach wie vor im Irak präsent und beabsichtigt weiterhin in Bagdad zu bleiben. In Anbetracht der drohenden Kriegsgefahr wurden Mitarbeiter, die nicht im Notfall eingesetzt werden, in angrenzende Staaten umgesiedelt.
     
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