Schotten in Wien: Auf den Spuren der Gründerväter  

erstellt am
13. 03. 03

Wien - Vom 23. Mai bis 28. September kehren die Benediktinermönche des Schottenstiftes zu ihren Wurzeln zurück. Handschriften, Skulpturen, bauliche Fragmente aus Irland, Regensburg und Wien dokumentieren die ersten 250 Jahre nach der Gründung des Schottenstiftes 1155 auf der Freyung.

Schwerpunkt der Ausstellung über die iroschottischen Gründerväter des Benediktinerstiftes sind die ältesten Musikdenkmäler Wiens in Form von kostbaren und großteils noch nie veröffentlichten liturgischen Fragmenten.

Das Schottenstift auf der Wiener Freyung wurde 1155 von eingewanderten iroschottischen Mönchen gegründet und bis 1418 auch bewohnt, bevor diese es im Zuge der Reform Herzog Albrecht V. verlassen hatten. Die Ausstellung im Museum im Schottenstift dokumentiert Geschichte und Herkunft der Mönche und deren Leben und Bedeutung für das mittelalterliche Wien anhand von noch erhaltenen Beständen ihrer Kultur.

Die ersten in Wien ansässigen Benediktinermönche stammten aus Irland und importierten nicht nur ihre Kultur, sondern unterhielten u. a. rege Kontakte mit dem Gründungskloster St. Jakob in Regensburg. Die Exponate stammen daher nicht nur aus den Archiven des Schottenstiftes, der Österreichischen Nationalbibliothek, dem Archiv der Universität Wien, sondern auch der Bischöflichen Zentralbibliothek in Regensburg und Archiven in Irland, der Schweiz, usw.

Gezeigt werden u.a. die Gründungsurkunde des Schottenstiftes in Wien und die Gründungsurkunde der, dem Konvent wissenschaftlich überaus verbundenen, Wiener Universität. Gustostückerln sind aber die mittelalterlichen Musikfragmente des 12. - 13. Jahrhunderts aus dem Regensburger und Wiener Schottenstift.

Spuren der ersten Schotten in Wien findet man aber nicht nur in Handschriften und liturgischen Fragmenten, sondern auch in der Architektur. Objekte wie die Reste der ersten Schottenkirche in Wien (Romanische Kapelle), die im Museum im Schottenstift ausgestellte romanische Säule und die in der Romanischen Kapelle aufgestellte älteste Marienstatue Wiens machen die Gründerzeit des Stiftes greifbar.

Die musikkulturelle Bedeutung der Iroschotten für Wiens Musikgeschichte kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden.

Anlässlich der Ausstellung wird deshalb auch ein international besetztes Fachsymposium zum Thema stattfinden. Ein Buch über "Die Musik der irischen Benediktiner in Wien"/Dr. Martin Czernin, Verlag ADEVA-Akademische Druck. und Verlagsanstalt/Graz wird ebenfalls anlässlich der Eröffnung der Ausstellung präsentiert.

Öffnungszeiten: Mo.-Sa. 10.00 bis 17.00 Uhr
An kirchlichen Feiertagen ist das Museum im Mai und Juni 2003 GESCHLOSSEN.

Infos:
http://www.schottenstift.at
     
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