Stenzel: EU darf sich auf Zypern nicht erpressen lassen  

erstellt am
12. 03. 03

Die EU-Parlamentarierin bedauert Scheitern der Zypern-Verhandlungen
Straßburg (evp-pd) - "Es ist keine Frage, dass der Rückschlag der Zypern-Initiative von Kofi Annan in erster Linie auf das Konto der türkischen Zyprioten geht. Dieses Nicht-Ergebnis muss aber auch der EU vor Augen führen, dass die türkische Strategie verfehlt ist, einer Zypern-Lösung so lange im Wege zu stehen, solange die EU keinen Beitrittsverhandlungen mit der Türkei zustimmt. Die EU darf sich nicht erpressen lassen", forderte die ÖVP-Europasprecherin und EP-Delegationsleiterin Ursula Stenzel am Dienstag (11. 03.) in Strassburg.

Die Hoffnung, dass ein vereintes Zypern als einheitlicher souveräner Staat mit einem bizonalen Charakter und politischer Gleichberechtigung zwischen Griechen und Türken der EU beitreten könnte, habe leider einen Rückschlag erlitten, als die letzten Gespräche des UNO-Generalsekretärs Kofi Annan mit den beiden zypriotischen Führern, Tassos Papadopoulos und Rauf Denktasch heute morgen scheiterten.

"Trotz dieser Enttäuschung gebe ich die Hoffnung noch nicht ganz auf, dass bis zum 16. April, wenn in Athen Zypern den EU-Beitrittsvertrag unterzeichnen soll, vielleicht doch noch eine Lösung im Sinne Annans erreicht werden kann", so Stenzel weiter. Zu diesem Zeitpunkt werde Türkeis neuer starker Mann Recep Tayyip Erdogan bereits der türkischer Ministerpräsident sein und sich vielleicht leichter tun in dieser Funktion auf Annans Friedenplan einzuschwenken. Trotzdem sei gerade angesichts des Ringens um eine neue Irak-Resolution des UN-Sicherheitsrates der Zypern-Rückschlag ein weiteres Symptom für die Schwäche der Vereinten Nationen.

"Sollte bis zum 16. April kein Durchbruch gelingen, dann tut mir dies in erster Linie für die türkischen Zyprioten leid, die durch die Zementierung der Teilung der Insel um beträchtliche Zuwendungen der EU kommen werden und in einem sehr nachteiligen Zustand im Gegensatz zum griechisch-zypriotischen Teil verharren werden", sagte Stenzel abschließend.
     
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