Arbeitsmarkt etwas stabilisiert  

erstellt am
03. 04. 03

Dennoch vergleichsweise hohe Arbeitslosigkeit Teilzeitquote auf Rekordniveau
Wien (statstik austria) - Die negative Entwicklung am Arbeitsmarkt hat sich gegen Ende des Vorjahres zwar abgeschwächt, dennoch fällt die Bilanz für das Jahr 2002 deutlich schlechter aus als für das Jahr 2001, vor allem für die Männer. Die Zahl der Arbeitslosen nach EU-Definition lag nach den Ergebnissen der Mikrozensus-Erhebung der Statistik Austria im Dezember 2002 mit 156.000 um 5,9 Prozent über dem Vorjahresmonat, nachdem in der ersten Jahreshälfte 2002 noch zweistellige Zuwachsraten zu beobachten waren.

Im Jahresdurchschnitt 2002 (vorläufige Ergebnisse) lag die Arbeitslosigkeit mit 161.000 um 18.000 Personen über dem Vorjahr, was eine Zunahme von 13 Prozent bedeutet. Bei den Männern stieg die Arbeitslosigkeit sogar um nahezu ein Fünftel (19 Prozent), bei den Frauen immerhin auch um 6 Prozent. Der Anstieg der Arbeitslosenquote nach EU-Berechnung von 3,6 Prozent 2001 auf 4,0 Prozent 2002 war der höchste seit 1992/1993. Die Arbeitslosenquote der Männer stieg besonders kräftig von 3,5 Prozent 2001 auf 4,1 Prozent 2002 und lag damit gegen die langjährige Tendenz sogar über jener der Frauen, die von 3,8 auf 3,9 Prozent zunahm.

Die Entwicklung bei den Erwerbstätigen verlief zwischen Männern und Frauen unterschiedlich. Einem minimalen Rückgang bei den Männern um –0,1 Prozent auf nunmehr 2,139.000 Erwerbstätige steht eine Zunahme bei den Frauen um 2,4 Prozent auf 1,697.000 gegenüber. Insgesamt war somit eine Ausweitung um 1,0 Prozent auf 3,836.000 Erwerbstätige zu verzeichnen.

Der Zuwachs der Erwerbstätigkeit geht fast ausschließlich auf das Konto der Teilzeitbeschäftigung. Die Zahl der Teilzeitarbeitskräfte erhöhte sich insgesamt um 36.000 oder 5,8 Prozent auf 655.000; die Teilzeitquote erreichte mit 17,6 Prozent einen neuen Rekordwert für den Jahresdurchschnitt. Teilzeitarbeit legte sowohl bei den Männern (+4,9 Prozent auf nunmehr 98.000) als auch bei den Frauen (+6,0 Prozent auf 557.000) zu. Teilzeitarbeitsplätze sind somit weiterhin zu 85 Prozent weibliche Arbeitsplätze. Bereits mehr als ein Drittel der Frauen (34,8 Prozent) gegenüber einem von zwanzig Männern (4,7 Prozent ) arbeiten Teilzeit.

Die Daten wurden im Mikrozensus nach dem internationalen Labour-Force-Konzept erhoben und unterscheiden sich daher von den Daten registrierter Arbeitslosigkeit des AMS bzw. den Beschäftigtendaten der Sozialversicherungsträger.

Erwerbstätige: Personen, die in der Woche vor der Befragung zumindest eine Stunde gegen Bezahlung als Unselbständige bzw. als Selbständige oder Mithelfende Familienangehörige gearbeitet haben oder zwar wegen Krankheit, Urlaubs etc. nicht gearbeitet haben, aber einen Arbeitsplatz (auch als Selbständige oder mithelfende Familienangehörige) hatten. Als „Erwerbstätige" zählen auch Präsenz-/ Zivildiener und Karenzurlauberinnen bzw. Karenzurlauber.

Arbeitslose: Nicht Erwerbstätige, arbeitssuchend, aktive Maßnahme der Arbeitssuche gesetzt und innerhalb von zwei Wochen verfügbar; oder nicht erwerbstätig und vor Antritt neuer Stelle.

Die Summe der Erwerbstätigen und der Arbeitslosen ergibt die Erwerbspersonen, der Anteil der Arbeitslosen an den Erwerbspersonen ergibt die Arbeitslosenquote.
     
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