LH Durnwalder bei Bundeskanzler Schüssel in Wien  

erstellt am
05. 05. 03

Bozen/Wien (lpa) - Landeshauptmann Luis Durnwalder hat sich am Freitag (02. 05.) in Wien mit dem österreichischen Bundeskanzler Wolfgang Schüssel zu einem Gespräch getroffen. Drei Punkte standen dabei im Mittelpunkt: die Beziehungen zwischen Rom, Bozen und Wien, der Brennerbasistunnel und die Korridorzüge Lienz-Innsbruck.


Luis Durnwalder Landeshautmann von Südtirol (li) und Bundeskanzler Wolfgang Schüssel

Bild: Martin Schalk © HOPI-MEDIA
Schüssel sicherte Durnwalder weiterhin den Schutz Österreichs in Autonomiefragen zu. Er betonte, dass Österreich nach wie vor am Bau des Brennerbasistunnels interessiert sei und die Korridorzüge als wichtige Verbindung zwischen Ost-, Süd- und Nordtirol auch in Zukunft verkehren sollen.

Beim heutigen Gespräch im Bundeskanzleramt in Wien informierte Durnwalder Kanzler Schüssel über die derzeitige Beziehung zwischen Bozen und Rom und die zurzeit aktuellen Themen der Südtirol Autonomie, wie Schule, Sprache, Proporz und Volkszählung. Sollte Südtirols Autonomie von römischer Seite gefährdet sein, bleibe die Schutzmachtfunktion Österreichs Südtirol gegenüber voll und ganz aufrecht, sicherte Bundeskanzler Schüssel Landeshauptmann Durnwalder zu. Schüssel berichtete seinerseits über verschiedene Aussprachen mit Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi. Wie Schüssel Durnwalder gegenüber betonte, habe er nicht den Eindruck, dass Berlusconi nicht zu den die Südtirolautonomie betreffenden Verpflichtungen stehen wolle.

Bundeskanzler Schüssel entkräftete Durnwalder gegenüber die letzthin aufgetretenen Gerüchte, Österreich sei nicht mehr am Bau des Brennerbasistunnels interessiert. Es gelte nun, so Schüssel, die Finanzierung zu klären. Er selbst wolle sich bei der EU für Beiträge für die Planung und für den Bau des Tunnels stark machen. Weiters müsse man eine Gesamtregelung im Transitabkommen finden. Auch die Querfinanzierung müsse, so Schüssel, zugelassen werden. Der Bau des Brennerbasistunnels, sei nach wie vor auch aus österreichischer Sicht unbedingt notwendig und müsse vorangetrieben werden, sagte der österreichische Bundeskanzler.

Verständigt haben sich Durnwalder und Schüssel auch über die Korridorzüge von Lienz nach Innsbruck. In den vergangenen Monaten wurde über die Aufrechterhaltung dieser Zugverbindung diskutiert. Probleme gab es auch hinsichtlich der Tarifgestaltung. Schüssel erklärte sich bereit mit dem zuständigen Minister zu sprechen, um in dieser Sache eine positive Lösung zu finden, die sowohl für die Österreichische Bundesbahn und die Italienische Eisenbahn akzeptabel sei. Die Korridorzüge sollten, wie Schüssel hervorhob, als Verbindung der drei Teile Tirols, Nord-, Süd- und Osttirol, auch künftig verkehren.
     
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