Wirtschaft der Woche vom 21. 05. bis 27. 05. 2002

   
Verzetnitsch ist zu Gesprächen über Lehrlingsausbildung bereit
Problembewusstsein der WKÖ erster Schritt in Richtung Lösung
Wien (ögb) - Als positiven Schritt in die richtige Richtung bewertet ÖGB-Präsident Fritz Verzetnitsch, dass der Präsident der WKÖ Christoph Leitl ebenso wie der Präsident der Wiener Wirtschaftskammer Walter Nettig das Problem des akuten Lehrstellenmangels offen ansprechen.
"Das Problem zu lokalisieren ist ein guter Anfang, um gemeinsam Lösungen finden zu können. Jetzt geht es darum, rasch auf Sozialpartnerebene gemeinsame Programme für lehrstellensuchende Jugendliche zu entwickeln", erklärt Verzetnitsch.
Ziel müsse es sein, so der ÖGB-Präsident, Jugendliche nicht nur in kurzfristige Kurse zu stecken, sondern ihnen eine langfristige Perspektive zu einem qualifizierten Berufsabschluss zu eröffnen. "Eine arbeits- und sozialrechtliche Absicherung mit einer entsprechenden Bezahlung, um sich das Leben finanzieren zu können, sind für uns als Gewerkschaft dabei unverzichtbare Bestandteile", so Verzetnitsch.
Bei den Betroffenen handelt es sich nicht nur um 3.239 Jugendliche, die sofort eine Lehrstelle suchen, sondern auch um zusätzlich 9.579 Jugendliche, die sich ebenso für einen Ausbildungsplatz interessieren. "Das Problem ist also weit größer, als angenommen und verstärkt sich noch um jene jungen Menschen, die vom Repetierverbot, welches mit Ende dieses Schuljahres wirksam wird, betroffen sind", so der ÖGB-Präsident. Denn sollte Ministerin Gehrer die Möglichkeit mit mehr als drei Nicht-Genügend im Abschlusszeugnis der ersten Klasse einer berufsbildenden höheren Schule die Klasse wiederholen zu dürfen, nicht weiter einräumen, werden zusätzlich 2.000 bis 4.000 Jugendliche auf den Lehrstellenmarkt drängen.
"Die politisch Verantwortlichen sind aufgefordert, den Jugendlichen eine Perspektive mit Zukunft zu eröffnen und die dafür notwendigen finanziellen Mittel in ausreichendem Maß zur Verfügung zu stellen", so Verzetnitsch abschließend.

 
Kärntner Gewerbeaktion: "Kleine Betriebe - große Förderung"
LH Haider und LHStv. Pfeifenberger sprechen von umfangreichster Förderaktion für kleine Betriebe bisher
Klagenfurt (lpd) - Nach der Tourismusoffensive und dem Auftragsvergabepaket soll nun für Gewerbetreibende mit einer Top-Förderaktion der nächste wirtschaftspolitische Schritt des Landes gesetzt werden. Landeshauptmann Jörg Haider und LHStv. Karl Pfeifenberger stellten am Freitag (24. 05.) die Initiative für Kleinunternehmen mit dem Ziel "Kleine Betriebe - große Förderung" vor.
Damit werde laut Haider und Pfeifenberger "die umfangreichste Förderaktion für Kleinst- und Kleinbetriebe im gewerblich-industriellen Bereich" in Gang gesetzt. Insgesamt 8,7 Mio. Euro stellt das Land dafür aus Reserven der Dividendenausschüttung der Landesholding zur Verfügung.
Schon früher als Gewerbereferent habe er sich um eine Förderung für die kleinen Gewerbebetriebe bemüht, erklärte Haider. Daran soll jetzt angeknüpft werden. Schließlich haben rund 90 Prozent der Kärntner Gewerbebetriebe unter 50 Mitarbeiter. Nach seinen Vorstellungen und dank neuer Richtlinien könnte auch der Lebensmittelsektor einbezogen werden (bis zum kleinen Fleischerbetrieb), was bisher durch die EU nicht möglich war. Er erwarte sich mit den zusätzlichen Investitionen mehr Wirtschaftsdynamik und dadurch auch mehr Beschäftigung.
Für den jetzigen Gewerbe- und Wirtschaftsreferenten LHStv. Pfeifenberger geht es bei der Aktion vordringlich auch darum, die ländlichen Regionen zu erreichen, um dort die Abwanderung zu stoppen und Dauerarbeitsplätze zu sichern. In Kärnten entsprechen 11.700 produktionsorientierte Betriebe den Kriterien, die den 20prozentigen Fördersatz des Landes erhalten können, erläuterte Pfeifenberger.
Für die Abwicklung der Gewerbeaktion sorgt der Kärntner Wirtschaftsförderungsfonds (KWF). KWF-Vorstand Erhard Juritsch erläuterte, dass erst mit der sogenannten Freistellungsverordnung der EU diese Richtlinien sowie deren rasche Freigabe möglich wurden und somit Rechtssicherheit für die Förderungen erreicht werden konnte.
Ziel der Kärntner Gewerbeaktion ist die Weiterentwicklung bestehender und die Gründung neuer, wettbewerbsfähiger Unternehmen im industriell-gewerblichen Bereich zur Sicherung und zum Ausbau der Wettbewerbsposition. Kleinunternehmen und Personen, die ein solches zu gründen beabsichtigen sind dabei förderberechtigt. Als Kleinunternehmen gelten Betriebe mit bis zu 49 Mitarbeitern und einer Bilanzsumme von maximal fünf Mio. Euro oder einem Umsatz von maximal sieben Mio. Euro. Diese Betriebe müssen den Bereichen Gewerbe, Industrie oder produktionsnahe Dienstleistung angehören.
Die zielgruppenorientierte Förderbreite reicht von mindestens 50.000 Euro bis maximal 500.000 Euro und richtet sich nach den durchschnittlichen Anschaffungs- und Herstellungskosten. Inbegriffen sind auch Aufwendungen für Leasing, Mieten und Produktionsmittel. Zusätzlich zu diesem KWF-Zuschuss, der nicht zurück zu zahlen ist, können die Unternehmer noch Bundeszuschüsse beziehen. Insgesamt ist so eine Förderung bis zu 27 Prozent möglich.
Schwerpunkte der Unterstützung sind Know-How-Transfers, Verbesserungen der Infrastruktur und technischen Anlagen, neue Produktentwicklungen, Modernisierungs- und Automatisationsinvestitionen und die Erwerbung von Patentrechten. Die Richtlinie tritt mit 1. Oktober d. J. in Kraft und ist bis Ende September 2004 befristet.

 
Leitl: "Riesenerfolg" bei Österreichs Exporten in die Slowakei
50 % Steigerung innerhalb von 2 Jahren - erstmals über 1 Mrd Euro Exportvolumen
Wien (pwk) - Als "Riesenerfolg" bezeichnet WKÖ-Präsident Christoph Leitl die Entwicklung des Außenhandels zwischen Österreich und seinem Nachbarstaat Slowakei. "Nach einer Steigerung der österreichischen Exporte um 23,1 % auf 946 Mio Euro im Jahr 2001, nehmen diese auch heuer in ähnlicher Höhe zu und werden deutlich die Mrd Euro-Grenze überschreiten.
Dies bedeutet die Sicherung von rund 20.000 Arbeitsplätzen in Österreich. Bei den Investitionen von Klein- und Mittelbetrieben sowie im Bankenbereich liegt Österreich in der Slowakei an erster Stelle", berichtet Leitl, der am Freitag (24. 05.) mit dem slowakischen Präsidenten der Industrie- und Handelskammer, Peter Mihok, in Pressburg zusammen trifft.
Zentrales Gesprächsthema stellt die EU-Erweiterung und die bestmögliche Vorbereitung auf österreichischer und slowakischer Seite dar. "Ziel des Treffens ist, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit von Unternehmen weiter zu vertiefen, die durch INTERREG-Mittel auch besonders gefördert wird", erklärt Leitl. So werden unter dem Projektnamen "Spolu" (d.h. auf slowakisch: gemeinsam) in Zusammenarbeit mit den Wirtschaftskammern und der Betriebsansiedelungsgesellschaft Eco-Plus Unternehmen in der niederösterreichischen, der slowakischen und tschechischen Grenzregion durch individuelle Beratungsleistungen und Networking in ihren grenzüberschreitenden Wirtschaftsaktivitäten unterstützt. Andere interessante Projekte des Arbeitsprogramms der EUREGIO Weinviertel-Südmähren-Westslowakei im Rahmen von INTERREG beziehen sich auf den Aufbau von Tourismuskooperationen, Informations- und Ausbildungsprogramme, Knowhow-Transfer, grenzüberschreitendes Umweltmonitoring und die Bildung eines Alternativenergie-Netzwerkes.
"Bei den Kooperationen der Wirtschaftskammern beider Staaten soll auf die speziellen Anforderungen auf beiden Seiten der Grenzen bestmöglich eingegangen werden", so Leitl und weist als Präsident von Eurochambres auf deren Jahresthema EU-Erweiterung" hin. "Die slowakische Wirtschaftskammer ist ein wichtiges Eurochambres-Mitglied und ihr Präsident Mihok eine der stärksten Stützen im Erweiterungsprozess. Ihm kommt eine Schlüsselrolle in der bestmöglichen Vorbereitung zu." Leitl, der gestern in Kopenhagen die Vorstellungen der österreichischen Wirtschaft zur dänischen EU-Präsidentschaft, deren Schwerpunkt die EU-Erweiterung ist, übergeben hat, wird Mihok als ersten von den Gesprächen in Dänemark informieren und mit ihm die weiteren Vorgangsweisen festlegen.
Auf EU-Ebene ist die Wirtschaftskammer Österreich stark in die ARGE 28, einer Arbeitsgemeinschaft aus 28 Kammern zur KMU-Förderung in den Grenzregionen, involviert, die auch die österreichische Grenzregion zur Slowakei umfasst. "Für österreichische Unternehmen ergeben sich in der Beitrittsvorbereitung der Slowakei erhöhte Marktchancen vor allem in den Bereichen Energie, Infrastruktur sowie Umweltschutz, bei dem besonderer Nachholbedarf besteht und der durch EU-Förderungen stark unterstützt wird", weiß Leitl.
Um die Chancen der Erweiterung voll nützen und die Risiken minimieren zu können, gelte es neben den Grenzregionen auch die Infrastruktur auf Vordermann zu bringen", so Leitl. Zur Abklärung der prioritären Verkehrsprojekte in Österreich und den Beitrittskandidatenländern nimmt Leitl deshalb auch an der am Nachmittag stattfindenden KMU-Konferenz des europäischen Wirtschaftsbundes "Connecting Europe" mit Paul Rübig, dem slowakischen Verkehrsminister sowie dem Generaldirektor der Slowakischen Eisenbahnen in Bratislava teil. Als vorrangig für die österreichisch-slowakische Grenzregion streicht Leitl vor allem den Straßenausbau der Spange Kittsee sowie im Schienenbereich eine qualitativ hochstehende Verbindung zwischen Wien und Bratislava hervor.

 
Kapsch Technologielieferant für LKW-Maut-System in Österreich
Wien (pts) - Die Entscheidung der Asfinag ist auch eine Entscheidung für die in Europa bereits zum Standard erhobene Mikrowellentechnologie. Kapsch – Weltmarktführer am Sektor innovativer Verkehrstelematiksysteme – sieht darin auch eine Stärkung der heimischen Mautindustrie.
Die Asfinag hat sich für das von Kapsch entwickelte, international erprobte technische System zur Mauteinhebung entschieden, das bereits in 28 Ländern Europas, Asiens, Lateinamerika sowie in Australien im praktischen Einsatz steht und sich Tag für Tag bewährt. Fast zeitgleich hat sich auch Chile für ein hochmodernes, mikrowellenbasiertes Mautsystem von Kapsch entschieden.
Die Entscheidung für Mikrowellen-Technologie sichert, dass Österreichs zukunftsweisendes Mautsystem mit anderen – unabhängig von der jeweiligen Systementscheidung - in Europa kompatibel ist: eine "Mikrowellen-Schnittstelle“ ist zwingend vorgeschrieben. Das bedeutet, dass Österreichs Frächter kein Problem bei ihren Fahrten quer durch Europa haben werden. Der Einsatz der erprobten Mikrowellentechnologie bedeutet auch die lückenlose Verfolgung von Mautprellern, ohne einem riesigen und kostenintensiven Aufgebot von Kontrollorganen auf der Straße. Jeder vom System erfasste LKW wird die Straßenverkehrsabgabe leisten müssen, wodurch Verzerrungen im Wettbewerb verhindert werden.
Die Realisierung wird umgehend in Angriff genommen, um die für die Umsetzung wichtiger Projekte zur Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur erforderlichen Mittel ehest möglich zu generieren. Erfreulich: die Wertschöpfung zum Projekt findet zu nahezu 100 % im eigenen Land statt und kommt daher der heimischen Industrie zugute. Die erst kürzlich der Öffentlichkeit vorgestellte Road Intelligence Group wird ihr umfassendes Know-how in die Realisierung der LKW-Maut Österreich einfließen lassen.

 
Fit für Basel II
"Basel II wird ca. 10% der KMUs in Österreich schwer zu schaffen machen.
Innsbruck/Rum (twp) -Weitere 30% werden sich wegen Basel II verstärkt mit den Themen Finanzmanagement und Controlling auseinander setzen müssen", so der Unternehmensberater Mag. Albert Ungerer. Denn durch die neuen Vorschriften zur Unterlegung von Krediten mit Eigenkapital und eine viel stärker am Kapitalmarkt ausgerichtete Bonitätsbeurteilung der Banken werde sich die Kreditvergabepraxis ändern.
"Es gab in den letzten Jahren einen ganz massiven Fortschritt in der Bewertung des Kreditausfallsrisikos. Die Methoden wurden verfeinert und weiterentwickelt. Deshalb ist Basel II nur die Spitze eines Eisberges", erläutert Ungerer, der auf die Fachberatung für KMUs in den Bereichen Finanzierung und externes Controlling spezialisiert ist, denn häufig verfügen kleinere Unternehmungen nicht über einschlägige Fachabteilungen. "Das Outsourcing an den Finanzierungs- und Controllingspezialisten ist gerade für KMUs eine effiziente und kostengünstige Alternative".
Ungerer sieht auch einen Handlungsbedarf im Bereich der Wirtschafts- und Steuerpolitik. "Erforderlich sind folgenden Maßnahmen: Die Beendigung der Diskriminierung von Eigenkapital, die Zuschreibungen auf Verkehrswerte mit Steuerstundung zur Aufdeckung stiller Reserven, die Stärkung der Selbstfinanzierungskraft der kleineren Unternehmungen durch Begünstigungen für nicht entnommenen Gewinne und der verbesserte Zugang zum Kapitalmarkt auch für KMUs im Wege von Mittelstandsfinanzierungsgesellschaften mit realistischen Renditeerwartungen. Die Wirtschaftspolitik sollte endlich aus dem Null-Defizit-Dauertiefschlaf aufwachen".
Im Hinblick auf Basel II empfiehlt der Berater die verstärkte Beachtung jener Finanzkennzahlen, welche das Rating stark beeinflussen (Eigenkapitalausstattung, Liquidität, fiktive Rückzahlungsdauer, Ertragsstärke). "Zusätzlich zu den "hard facts" werden die Banken aber auch verstärkt qualitative Größen beachten. Dazu zählt das gesamte betriebliche Planungs- und Steuerungswesen. Dabei bleibt natürlich die Zukunftssicherung des Unternehmens das Hauptziel", erläutert Ungerer den zunehmenden Nutzen des Controllings.
Basel II werde den Umgang der Unternehmen mit dem Finanzierungsthema beeinflussen. "Die Bedeutung von Beteiligungskapital wird stark zunehmen, das gilt natürlich auch für Kapitalgarantien von Förderstellen. Auch "Finanzierungsvermeidungsstrategien" werden ein Thema sein. Den Sicherheiten kommt ein erhöhter Stellenwert zu, ebenso der optimalen Präsentation des Unternehmens vor Finanziers und der Auswahl des richtigen Finanzierungspartners. Im betrieblichen Finanzmanagement sollten auch die bereits bestehenden Finanzierungen routinemäßig geprüft und optimiert werden. Gerade im heiklen Finanzierungsbereich kann ein spezialisierter und unabhängiger Berater viel zur Zukunftssicherung und Ertragsoptimierung beitragen" so Ungerer zum Angebot seiner Finanzierungsberatung.

 
  Gericom hält trotz Umsatzeinbruch an Planzahlen fest
Intel-Lieferungsausfall für Minus von 50 Prozent verantwortlich gemacht - Aktienkurs bricht ein
Linz (pte) - Der am Neuen Markt notierte Linzer Notebook-Hersteller Gericom hat im ersten Quartal dieses Jahres einen Umsatz- und Ergebniseinbruch hinnehmen müssen. Der Umsatz schrumpfte um 46 Prozent von 163,3 auf 87,99 Mio. Euro und der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) gab in derselben Größenordnung von 8,13 auf 4,34 Mio. Euro nach.
Grund dafür sei die verspätete Einführung des P4-Prozessors von Intel, erklärte Gericom am Freitag (24. 05.) in einer Ad-hoc-Aussendung. Vorliegende Kundenbestellungen über Notebooks, die mit dem P4 ausgestattet sein sollten, konnten daraufhin nicht bedient werden, hieß es weiter. Gericom zeigte sich aber weiter zuversichtlich, die Jahres-Planzahlen zu erreichen, sollte das "Konsumverhalten im zweiten Halbjahr wieder stärker ansteigen".
Das Unternehmen habe auf die Entwicklung flexibel reagiert und liefert - nachdem ein Großkunde auf AMD-Notebooks von Mitbewerbern umgestiegen war - seit 1. April auch Notebooks mit CPUs von AMD aus. Bereits im April 2002 seien die Umsatzzahlen mit einem Plus von 17 Prozent gegenüber April 2001 wieder steil nach oben gegangen. Zusätzlich zu den Mainstream-Notebooks soll das Geschäft mit Nischenprodukten in diesem Bereich ausgebaut werden: Seit 1. Mai ist das Outdoor-Notebook X5 auf dem Markt, das sich durch Stoßsicherheit und Spritzwasserresistenz auszeichnen soll. Ab 1. Juni will Gericom ein Design-Notebook mit einer Transmeta-CPU anbieten und für das zweite Halbjahr werden PC-ähnliche Produkte" angekündigt.
Der Aktienkurs stürzte infolge der schlechten Quartalszahlen bis 10.40 Uhr um 14 Prozent auf 14,20 Euro ab. Im 52-Wochen-Hoch notierte das Papier bei 39,40 Euro, im 52-Wochen-Tief bei 13,50 Euro. Das historische Tief wurde vor wenigen Wochen nach einem - inzwischen vom Unternehmen widerlegten - Gerücht über drohende Liquiditätsengpässe erreicht. Gericom-Chef Hermann Oberlehner setzte auf den Urheber dieses Gerüchtes ein "Kopfgeld" von 100.000 Euro aus.

 
Industriekonjunktur: Vertrauen in den Aufschwung festigt sich
Exporte ziehen an, keine Aufwärtstendenzen bei Auftragsbeständen und Produktion
Wien (pwk) - "Wir sind derzeit in einer sehr instabilen Zeit. Alle hoffen auf eine positive Konjunkturentwicklung, doch noch ist der Aufschwung nicht wirklich greifbar. Allerdings müssen wir alles tun, damit das Vertrauen in den Aufschwung erhalten bleibt, denn auch die konjunkturelle Entwicklung hat viel mit Emotion, psychologischen Faktoren und vor allem Risikobereitschaft zu tun", betonte Wolfgang Damianisch, Geschäftsführer der Bundessparte Industrie der Wirtschaftskammer Österreich, am Donnerstag (23. 05.) im Rahmen einer Pressekonferenz zum Thema Industriekonjunktur.
Nach Auswertung aller Fachverbandsberichte könne man von einer leichten Belebung der Exporte sprechen, jedoch fehle bei den meisten eine positive Entwicklung der Auftrags- und Produktionswerte. Das sei umso bemerkenswerter, da die wichtigsten Handelspartner Österreichs in den letzten Quartalen merkliche Wachstumsrückgänge in Kauf nehmen mussten. "In Deutschland sank allein im Monat März, im Vergleich zum Vorjahr, der Produktionsindex um 4%. Auch die Erzeugerpreise mussten eine rückläufige Tendenz hinnehmen", so Werner Clement, Vorstand des Industriewissenschaftlichen Institutes.
In der Industrieproduktion habe sich das Bild nicht wesentlich verbessert. Die meisten Branchen wie: Gießerei, Bekleidung, Stein/Keramik, Metallwaren, Elektro- und Elektronikindustrie und vor allem die Metallindustrie melden fallende, der Rest - mit Ausnahme der ledererzeugenden Industrie - stagnierende Werte. Auch bei den Auftragseingängen sei noch kein positiver Effekt festzustellen. Hier melden vor allem Gießerei, Elektroindustrie und der generell unter der Konjunkturflaute leidende Baubereich sowie die bauabhängigen Bereiche stark fallende, die übrigen Branchen fallende oder stagnierende Tendenz. Lediglich aus der ledererzeugenden Industrie und der Lebensmittelindustrie würde Produktionswachstum gemeldet. Auch für den Arbeitsmarkt könne in naher Zukunft keine Entwarnung gegeben werden. Mit Investitionen werde zugewartet. Vor allem die hohen Rohstoff- und Energiekosten, aber auch die schwache Konsumgüternachfrage werden von vielen Branchen beklagt.
Allerdings seien die Konjunktursignale durchaus heterogen: So zeigten sich innerhalb der Elektroindustrie, Papier und Pappeverarbeitung und Chemie leichte Verbesserungen bei einigen Produktgruppen. "Obwohl die Aufwärtstendenz der Konjunktur noch sehr marginal ist, kann es doch als positives Zeichen gesehen werden, dass die Exportumsätze gehalten, bei Glas, Textil und Holz sogar leicht gesteigert werden konnten und die Unternehmen steigende Auftragseingänge erwarten", stellte Damianisch fest. "Auch die Zukunftsindikatoren aus der internationalen Konjunkturentwicklung sehen zumindest positiv aus" ergänzte Clement, obwohl noch nicht abgeschätzt werden könne, wie sich die Strafzölle auf Stahlimporte durch die USA auswirken werden oder sich der Ölpreis mittelfristig entwickeln werde.
Daher müsse nun alles daran gesetzt werden, eine Verunsicherung der Unternehmen zu vermeiden. Planungssicherheit sei ebenso gefragt wie Unterstützungsaktivitäten, Anreize für Forschung und Entwicklung, eine Verbesserung der Standortqualität durch die Umsetzung des Generalverkehrswegeplans, oder eine Anschlussfinanzierung bei der Vergabe von Mitteln durch den Rat für Forschung und Technologieentwicklung. "Ein wichtiges Signal wäre auch, bei der Umsetzung von EU-Richtlinien eine oftmals falsch verstandene 'traditionelle Vorzugsschülerrolle Österreichs' endlich aufzugeben", schloss Damianisch.

 
Neues Bundesvergabegesetz bringt deutliche Verbesserungen für Wirtschaft
Mitterlehner: "Rechtsschutz erstmals auch im Unterschwellenbereich, mehr Transparenz und Verwaltungsvereinfachungen. KMU profitieren"
Wien (pwk) - "Deutliche Verbesserungen für die heimische Wirtschaft, besonders für unsere zahlreichen Klein- und Mittelbetriebe", sieht Reinhold Mitterlehner, Generalsekretär- Stellvertreter der Wirtschaftskammer Österreich, durch das am Mittwoch (22. 05.) vom Nationalrat beschlossene, neue Bundesvergabegesetz.
Das Gesetz ist die Grundlage für ein einheitliches materielles Vergaberecht für Bund, Länder und Gemeinden. Und Mitterlehner weiters: "Die Wirtschaft ist mit dem Gesetz sehr zufrieden. Es schafft Rechtssicherheit, Transparenz, Anwendungsvereinfachungen und auch die rechtlichen Grundlagen für eProcurement. All das spart unseren Betrieben Zeit und Kosten und sichert einen transparenten fairen Leistungswettbewerb. Ein gelungener Beweis für Verwaltungsreform." Aus Sicht der Wirtschaft besonders zu begrüßen sind die Ausdehnung des vergabespezifischen Rechtsschutzes für Ausschreibungen im Unterschwellenbereich (200.000 Euro im Dienstleistungs- und Lieferbereich, 5 Mio. Euro bei Bauausschreibungen), die Rechtsvereinheitlichung durch die Einarbeitung der Bestimmungen der ÖNORM 2050 in das Gesetz, sowie die Verwaltungsvereinfachungen in Form der Verankerung des Auftragnehmerkatasters Österreich im Gesetz.
"Schneller und professioneller Rechtsschutz war dringend notwendig. Mit der neuen Kontrollbehörde wird dem Erfordernis nach einem raschen Spezialrechtsschutz Rechnung getragen, erstmals auch für Aufträge im Unterschwellenbereich", begrüßt Mitterlehner die neu geschaffene Kontrollbehörde. "Bis dato gab es für den Bieter im Unterschwellenbereich ja nur die Möglichkeit langwierige kostspielige Schadenersatzprozesse vor den ordentlichen Gerichten zu führen."
Durch die Verankerung des Auftragnehmerkatasters im Gesetz werden die ausschreibungsrelevanten Unternehmerdaten für öffentliche Auftraggeber elektronisch gespeichert und somit Kosten gespart. Mitterlehner: "Auch das ist ein Schritt in Richtung der Verwirklichung von eProcurement."

 
Carcoustics zieht 156-Millionen-Euro-Auftrag an Land
Ehemalige Vorarlberger Illbruck liefert Bauteile für neuen 3er BMW und den Audi A6
Klaus (twp) - Carcoustics Austria liefert für den neuen 3er BMW als Systementwickler und Produzent Akustik-Bauteile für den Motorraum. Das Auftragsvolumen bis etwa 2011 beläuft sich auf 120 Millionen Euro.
Für den neuen Audi A6 werden ebenfalls Schalldämmungsteile entwickelt und hergestellt, hier stehen bis 2010 rund 36 Millionen Euro in den Auftragsbüchern. "Damit ist der Standort Klaus für die nächsten Jahre mit Aufträgen eingedeckt", erklärt Geschäftsführer Richard Geißler dem Wirtschaftspressedienst twp.at.
Carcoustics beliefert BMW und Audi als auch Fiat bereits seit Jahren mit Bauteilen für akustische und thermische Isolierung, insbesondere für die Bereiche Motor-, Innen- und Kofferraum. Seit 1996 produzierte Carcoustics solche Teile etwa für 500.000 aktuelle 3er BMW pro Jahr. Hergestellt werden diese Fahrzeuge größtenteils in Bayern.
Carcoustics Austria ist eine 100-Prozent-Tochter von Carcoustics International GmbH, einem Konzern mit 2300 Mitarbeitern an 14 Standorten in elf Ländern und zuletzt 278 Millionen Euro Jahresumsatz. Bis Ende Februar 2002 firmierte die gesamte Unternehmensgruppe mit Hauptsitz im deutschen Leverkusen als Illbruck Automotive. Im Rahmen eines Management-Buy-Outs übernahmen führende Mitarbeiter 10 Prozent des Unternehmens, 90 Prozent werden von der niederländischen Investmentfirma NIB Capital Private Equity gehalten.
Am 1974 gegründeten Standort in Klaus beschäftigt Carcoustics Austria 260 Mitarbeiter und setzte im Vorjahr 41 Millionen Euro um. Für die nächsten zwei Jahre erwartet Geißler einen Umsatz in dieser Größenordnung, erst 2004 soll das Geschäftsvolumen auf 44 Millionen Euro anwachsen. Das jährliche Investitionsvolumen beläuft sich derzeit auf rund zwei Millionen Euro. Dieses Geld fließt insbesondere in die Ausstattung des Maschinenparks.
In Vorarlberg befinden sich sowohl Entwicklung als auch Produktion. Für ein neues Automodell von Fiat erhielt Carcoustics Austria jüngst den Entwicklungsauftrag für die Gesamtakustik. Hergestellt werden diese Teile jedoch in Turin, wo demnächst ein neues Produktionswerk entstehen soll. Der gesamte Auftrag beläuft sich auf 90 Millionen Euro, Angaben zu den reinen Entwicklungskosten wollte Geißler nicht machen.

 
Boomregion Shanghai auf dem Weg zur Nummer Eins in China
Österreichs Exporte 2001 nahmen fast um 50 Prozent zu – Headquarter für Asiengeschäfte zahlreicher Firmen
Wien (pwk) - "Shanghai beginnt das 21. Jahrhundert mit dem klar erklärten Ziel, wirtschaftlich die Nummer 1 in China, ja sogar in Asien, zu werden", so beschreibt die österreichische Handelsdelegierte in Shanghai, Birgit Murr, die aktuelle Situation vor Ort.
Damit findet Shanghai zu der Rolle zurück, die es in den späten 20-iger und 30-iger Jahren bereits inne hatte: eine der lebhaftesten Wirtschaftsmetropolen im fernen Osten. Shanghai wurde nach der kommunistischen Machtübernahme 1949 systematisch in den Hintergrund gedrängt. Die Wirtschaftsstruktur, vor der kommunistischen Machtübernahme durch Leichtindustrie und zahlreiche kleine und mittelgroße Unternehmen insbesondere der Privatwirtschaft gekennzeichnet, wurde durch den Aufbau der Schwerindustrie und Verstaatlichung geprägt.
"Die Trendwende für die Entwicklung Shanghais war die signalsetzende Errichtung der neuen Wirtschaftzone Pudong, wo binnen 10 Jahren aus einem landwirtschaftlich schwach genutzten Brach- und Schwemmland ein hochmoderner, prestigeträchtiger neuer Stadtteil 'aus dem Boden gestampft' wurde, der heute das Image des modernen Shanghai und gleichzeitig des neuen Chinas prägt", so Murr. Das BIP-Wachstum betrug zwischen 1991 und 1999 durchschnittlich 12,3 % pro Jahr und lag damit deutlich über dem gesamtchinesischen Durchschnitt. Zwischen 1990 und 1999 nahm der Anteil des von privaten Unternehmen sowie Unternehmen mit Auslandskapital erwirtschafteten Beitrag zum BIP Shanghais von 3,9 % (1990) auf 24,8 % (1999) zu.
Murr: "Besonders interessant ist die Entwicklung Shanghais als Standort ausländischer Investitionen. War vor 10 Jahren noch das Pearlflussdelta in Südchina die Boomregion des Landes, ist nunmehr das Jangtzedelta an der Ostküste die wirtschaftlich dynamischste Region, in deren Zentrum Shanghai als derzeit gefragtester Standort für ausländische Investitionen liegt. Shanghai wird nicht nur als Ausgangspunkt zur Marktbearbeitung Chinas gewählt, sondern entwickelt sich auch immer mehr zum regional Hub' bzw. zum 'Headquarter' für die Asienoperationen zahlreicher Firmen."
Das Interesse der österreichischen Wirtschaft an Shanghai steigt demnach auch rapide an. Die österreichischen Ausfuhren nach Shanghai direkt erreichten im Jahr 2001 108,4 Mio USD, was gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg von 46,8 % bedeutet. 2001 waren nach dieser Statistik bereits ein Sechstel der österreichischen Exporte als direkt nach Shanghai gehend registriert. Mit einer Fortsetzung dieser Tendenz ist aufgrund der zahlreichen österreichischen Investitionen zu rechnen. Die österreichischen Importe aus Shanghai stiegen vergleichbar mit dem Gesamtchinadurchschnitt um 14,4 % auf 25,2 Mio USD an. Die österreichischen Firmen erkennen mehr und mehr, dass ein ernsthaftes Chinageschäft ohne Präsenz im Lande selbst heute nicht mehr zu machen ist. Der Besuch von Bundespräsident Thomas Klestil gemeinsam mit einer umfangreichen österreichischen Firmendelegation unter Führung von WKÖ-Präsident Christoph Leitl im Mai 2001 gab einen bedeutenden Impuls für das Engagement der österreichischen Wirtschaft in Shanghai. Derzeit sind in Shanghai und in den umliegenden Ostprovinzen bereits 70 österreichische Firmen mit Produktionsstätten bzw. Repräsentanzbüros vertreten.

 
  Jungunternehmerpreis 2002: Erfolgreiche Gründer und Übernehmer ausgezeichnet
Erste Plätze gehen nach Linz, Münzkirchen und Feldkirchen
Linz (pwk-oö) - Um hervorragende Leistungen junger Unternehmer ins Rampenlicht zu stellen, gleichzeitig damit aber auch diesen Personen Anerkennung für ihr Engagement zu zollen, schrieb die Junge Wirtschaft Oberösterreich gemeinsam mit der Fachgruppe Unternehmensberatung und Informationstechnologie heuer bereits zum elfen Mal den OÖ. Jungunternehmerpreis aus.
Unter der Leitung des Vorsitzenden Dr. Heinz Schöppl hatte die Jury mit Werner Deschu, Mag. Helmut Bouchal und Dkfm. Kurt Hitzinger Einreichungen in den drei Kategorien "Einstieg in neue Märkte", "Gemeinsam stark durch Kooperation" und "Erfolgreich als regionaler Anbieter" zu bewerten. Der Sonderpreis wurde für heuer unter dem Thema "die schrägste Geschäftsidee" vergeben.
"In allen Kategorien reflektieren die Einreichungen ein Bild der oberösterreichischen Jungunternehmer, das positiv in die Zukunft blicken lässt", freute sich Schöppl gestern abend anlässlich der Preisverleihung mit anschießender Start-up-Party der Gründerwoche über die hohe Qualität der Einreichungen.
"Die Jungunternehmer zeigen vor, wie sich junge oberösterreichische Betriebe auch auf Auslandsmärkten erfolgreich behaupten, sie zeigen vor, wie man gerade als Kleinbetrieb neue Marktnischen und Kundenbedürfnisse entdecken und darauf erfolgreich aufbauen kann und sie zeigen weiters vor, wie Innovation zum Erfolg führen kann", so JW-Landesvorsitzender Peter Lehner, der die Preise gestern abend gemeinsam mit WKÖ-Präsident Dr. Christoph Leitl, WK-Vizepräsident Dr. Rudolf Trauner, LH-Stv. Franz Hiesl und Rundschau-Geschäftsführerin Mag. Eveline Pupeter-Fellner überreichte.

 
Konsumenten können Bio-Produkte nicht wirklich zuordnen
Umfrage: Viele halten konventionelle Produkte für Bio-Marken
Wien (aiz) - Fast zehn Jahre nach dem Start von Biomarken wie "Ja! Natürlich" fangen die Konsumenten mit dem Biobegriff noch immer nicht wirklich etwas an. Das ist das ernüchternde und überraschende Ergebnis einer Umfrage, die INFO Research International für das Handelsmagazin "CASH" durchgeführt hat.
Das Magazin ließ gestützt erheben, welche Marken bei den Verbrauchern für biologisch erzeugte Lebensmittel stehen. Resultat: Zwar schneiden "Ja! Natürlich" (76% sagen, dass diese Produkte biologischen Ursprungs sind) und "Spar Natur Pur" (65%) noch am besten ab, aber auch bei Marken mit konventioneller Rohstoffbasis wie "Schärdinger" oder "Landhof" ist fast die Hälfte der Konsumenten überzeugt, ein echtes Bioprodukt in Händen zu halten, so die Umfrage.
Selbst die tatsächliche Öko-Marke "Bio+" wird mit 39% schlechter bewertet, ebenso die erst kurz am Markt befindliche Rewe-Produktreihe "Alpha Pan", die allerdings im Gegensatz zu "Ja! Natürlich" ihre ökologische Qualität kommunikativ nicht in den Vordergrund rückt. Bemerkenswert ist, dass auch Haltbar-Kaffeeobers wie "Maresi" (21%) und Mineralwasser wie "Römerquelle Emotion" (28%) für Bioprodukte gehalten werden.
Fazit der Umfrage von "CASH": Bezüglich Bioprodukten sind sehr viele Konsumenten schlecht informiert. Frauen wussten übrigens bei den tatsächlichen Biomarken meist besser Bescheid als Männer. Die Umfrage wurde bei 500 Personen repräsentativ Ende April 2002 durchgeführt.

 
Bartenstein: Wirtschaftsbeziehungen zwischen Österreich und Kroatien im Aufwind
Wirtschaftsminister begleitet Bundespräsidenten auf Staatsbesuch nach Kroatien
Wien (bmwa) - Wirtschafts- und Arbeitsminister Dr. Martin Bartenstein wird Bundespräsident Dr. Thomas Klestil zu einem Staatsbesuch vom 22. bis 24. Mai nach Kroatien begleiten. Bei einem Treffen mit seinem kroatischen Ressortkollegen Linic wird neben dem Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen und der weiteren Annäherung Kroatiens an die Europäische Union das Investitionsinteresse österreichischer Firmen einen Schwerpunkt bilden.
Eine hochrangige Delegation von 47 österreichischen Unternehmen nimmt an diesem Staatsbesuch teil. Kroatien ist ein Top-Land unter den "Noch nicht- Beitrittskandidaten". Bartenstein betonte, dass Österreich als de-facto Nachbarstaat seit jeher den Weg Kroatiens in Richtung Europäische Union unterstützt hat und auch weiterhin fördern wird.
Österreich ist in Kroatien mit einem Investitionsvolumen von ca. 2 Milliarden Euro und einem Marktanteil von 27 % größter Auslandsinvestor vor Deutschland mit 25 % und den USA mit 18 %. Auch der Außenhandel zwischen Österreich und Kroatien zeigt mit Jahresende 2001 eine erfreuliche Entwicklung. Die österreichische Exportwirtschaft lieferte im vergangenen Jahr Waren im Wert von ca. 880 Millionen Euro nach Kroatien, ein Plus von ca. 32 % und damit 12 % der gesamten EU-Exporte. Die österreichischen Importe beliefen sich auf 321,3 Millionen Euro, das ist ein Plus von 13,5%. Dieser Trend setzt sich auch Anfang 2002 mit zweistelligen Zuwächsen fort. Insgesamt ist Österreich mit einem Marktanteil von 7 % Handelspartner Nummer 5 für Kroatien.
Die Unterzeichnung des Stabilitäts- und Assoziierungsabkommens mit der EU vom 29. Oktober 2001, das am 15.3.2002 von Österreich als erstem EU-Mitgliedsstaat ratifiziert wurde, ist ein Meilenstein auf dem Weg der Integration Kroatiens in die EU. Durch diesen Vertrag kommt es im Wirtschaftsverkehr Kroatiens mit der EU zu Handelserleichterungen durch assymetrische Zollsenkungen und zu Liberalisierungen bei Dienstleistungen, Niederlassungen und im Kapitalverkehr.
Kroatien wird nach Erfüllung der Beitritts-Voraussetzungen seinen Antrag für eine Aufnahme in die EU stellen. 77 % der kroatischen Bevölkerung sind für einen EU-Beitritt. Kroatien hat auch die Bedeutung der regionalen Integration erkannt, was sich unter anderem auch an Freihandelsverträgen mit 27 Staaten zeigt. Dadurch sind bereits jetzt 80 % des kroatischen Außenhandels zollbegünstigt oder zollfrei.

 
Entwicklungsbank verstärkt Kooperation mit RZB
Finanzierungsrahmen über 45 Mio. Euro für KMU unterzeichnet
Wien/Bukarest (pte) - Die EBRD (European Bank for Reconstruction and Development / Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung) hat zusammen mit der Europäischen Kommission den RZB-Tochterbanken in Bulgarien, Polen, Rumänien und der Tschechischen Republik 54,75 Mio. Euro zur Finanzierung von Klein- und Mittelbetrieben (KMU) zur Verfügung gestellt.
Diese Kreditbeträge sind Teil eines EU-Programmes, das KMU den Zugang zu Krediten erleichtern und die Entwicklung dieses Sektors nachhaltig unterstützen soll. "Der Mittelstand ist das Rückgrat jeder Volkswirtschaft. Nur wenn wir diesen Sektor stärken, können wir nachhaltiges Wirtschaftswachstum in der Region fördern", so RZB-Auslandschef Herbert Stepic.
Im Rahmen der KMU-Finanzierungsabkommen genehmigte die Europäische Entwicklungsbank vier Kreditlinien in einer Gesamthöhe von 45 Mio. Euro. 15 Mio. Euro gehen an die rumänische Banca Agricola Raiffeisen, je zehn Mio. Euro an die Raiffeisenbank Bulgaria und die tschechische Raiffeisenbank sowie eine Fazilität in Euro und Zloty für die Raiffeisen Bank Polska - ebenfalls im Gegenwert von 10 Mio. Euro. Die Europäische Kommission offeriert darüber hinaus 9,75 Mio. Euro für technische Assistenzleistungen. Zusätzlich wurde auch ein nachrangiger Kredit für die Raiffeisen Bank Polska S.A. in Höhe von 20 Mio. Euro unterschrieben, mit dem die Bank ihre Expansion in Polen vorantreiben soll.
Die KMU-Fazilität wurde im April 1999 im Rahmen des Phare-Programmes der Europäischen Kommission ins Leben gerufen. Bislang hat die EBRD 23 Banken in allen zehn EU-Beitrittskandidatenländern 333 Mio. Euro zur Verfügung gestellt, wobei der genehmigte Rahmen insgesamt 425 Mio. Euro ausmacht. Knapp 6.000 Unternehmen mit rund 70.000 Mitarbeitern haben von Finanzierungen im Rahmen dieses Programmes bereits profitiert. Das Phare-Programm ist derzeit einer der Hauptkanäle, über den die Europäische Union finanzielle und technische Kooperationen mit den Beitrittskandidaten abwickelt. Das dafür vorgesehene Budget beläuft sich auf ca. 1,5 Mrd. Euro pro Jahr.

 
  voestalpine setzt Einkaufstour fort
Niederländisches im Bahninfrastruktur-Unternehmen soll übernommen werden
Linz (pte) - Die voestalpine, die bis zum Geschäftsjahr 2005/2006 von derzeit 3,4 auf einen Umsatz von fünf Mrd. Euro wachsen will, hat den nächsten Übernahmekandidat im Auge. Über das Tochterunternehmen voestalpine Bahnsysteme sollen 70 Prozent an der niederländischen Railpro übernommen werden, teilte der Konzern in einer Aussendung mit. Eine Einigung über die Eckpunkte betreffend des mehrheitlichen Erwerbs sei erzielt worden.
Railpro ist ein auf den niederländischen Bahninfrastrukturmarkt spezialisiertes Handels- und Dienstleistungsunternehmen, das im Geschäftsjahr 2001 mit 140 Mitarbeitern rund 125 Mio. Euro umgesetzt hat. Der voestalpine-Aktienkurs blieb bis Dienstag (21. 05.), 12.00 Uhr, trotz dieser Übernahme-Nachricht unverändert bei 33,43 Euro (52-Wochen-Hoch: 36 Euro; 52-Wochen-Tief: 27,30 Euro).
Mit dem Erwerb des niederländischen Unternehmens setzte der Linzer Konzern seine Akquisitionstour fort: Gegen Ende des Vorjahres wurde die Übernahme von Elmsteel, einem Lieferanten von Rohrkomponenten für Automobilhersteller, bekannt gegeben und der ebenfalls holländische Automobil-Zulieferer Polynorm erworben.

 
Erzeugerpreisindex*) für März 2002 fiel gegenüber März 2001 um 1,6%
Wien - Im März 2002 erreichte der vorläufige industrielle Erzeugerpreisindex Österreichs
(2000=100) nach Berechnungen der Statistik Austria 99,9 Punkte und lag damit um 1,6% unter dem Ergebnis vom März 2001. Gegenüber dem Vormonat war der Index im März 2002 steigend (+0,3%). Eine Auswertung nach Verwendungskategorien zeigt im Jahresvergleich folgendes Ergebnis: eine Preissteigerung war bei den kurzlebigen Konsumgütern (+0,7%) zu beobachten, während die Preisentwicklung bei den langlebigen Konsumgütern (-0,4%), den Investitionsgütern (-0,7%), bei den Vorleistungsgüter (-2,4%) und bei der Energie (-3,6%) rückläufig war.

*) Hybridindex für den Industriebereich (ÖNACE-Abschnitte C bis E) auf Basis von Durchschnittswerten, Großhandelspreisen sowie Preisinformationen für Ausrüstungsinvestitionsgüter.

 
Toifl: Österreich muss nachhaltige Maßnahmen beim Denkmalschutz setzen!
Rubbellos-Aktion brachte 2,18 Mio Euro - Steuerzweckbindung der Rubbellose erster Schritt - 20.000 neue Jobs möglich
Wien (pwk) - "Durch Restaurierung und Erhaltung von Kulturbauten könnten 20.000 neue Jobs geschaffen werden", betonte der Obmann der Bundessparte Gewerbe und Handwerk der Wirtschaftskammer Österreich Georg Toifl am Sonntag (19. 05.). Neben der Rubbellos-Aktion auf Initiative von Bildungs- und Kulturministerin Elisabeth Gehrer und den beschlossenen Mitteln zur Konjunkturbelebung seien mehr und weiterführende Maßnahmen notwendig.
Als Beispiele nannte Toifl die EU-Richtlinie für eine Mehrwertsteuer-Absenkung für arbeitsintensive Dienstleistungen oder Umsatzsteuererleichterungen für Kirchen und Diözesen. Intensiviert werden müssen aber auch die Überlegungen, Sponsoring im Bereich der Kultur und Denkmalerhaltung absetzbar zu machen", forderte der Gewerbeobmann.
Die Bundessparte sei über das Ergebnis der "Rubbellos-Aktion" von Bildungsministerin Elisabeth Gehrer gemeinsam mit den österreichischen Lotterien zu Gunsten des Denkmalschutzes "erfreut und sieht an Hand dieser konkreten Maßnahme einen Schritt in die richtige Richtung. Jeder Euro für den Denkmalschutz sei eine Investition in neue Jobs" so Toifl. So sei zuletzt in einer Studie der UEAPME (Europäischer Handwerks- und KMU-Verband) erhoben worden, dass allein in Österreich durch Restaurierungen und die Erhaltung von Kulturbauten 20.000 neue Jobs geschaffen werden könnten.
Derzeit gibt es in Österreich rund 36.000 erhaltungswürdige, historische Bauten. Damit dieses kulturelle Erbe für die Nachwelt erhalten bleibt, müssten in den nächsten 10 Jahren rund 11 Mrd. Euro investiert werden. "Diese gewaltigen Investitionen können wir budgetär nur dann in den Griff bekommen, wenn wir alle steuerlichen Spielräume in Österreich nützen und die Rahmenbedingungen so ändern, dass es auch für kleine Anleger interessant und attraktiv ist, in die Erhaltung unseres kulturellen Erbes zu investieren", betonte Toifl.
Andere Länder wie Holland oder England hätten bereits erkannt, dass eine rechtzeitige Bewahrung und präventive Instandhaltung teure Sanierungen und Renovierungen erspare, was letztlich auch im öffentlichen Interesse ist. "Daran sollte sich Österreich ein Beispiel nehmen", forderte der Obmann.
Dass Denkmalschutz ein enormer Exportschlager werden könne, dafür sorge schon die solide österreichische Ausbildung mit Meisterprüfung, die in Europa ein überdurchschnittliches Niveau garantiere. "Unser Kapital ist ein großes Exportpotential an Fachwissen und handwerklicher Kunst", so Toifl. Damit dies so bleibt, haben die Bundessparte und die Wirtschaftskammer Österreich bereits vor Jahren eine Stipendienaktion zur Fortbildung im Europäischen Zentrum Venedig für Berufe in der Denkmalpflege ins Leben gerufen. Handwerksmeister können sich in San Servolo zwei Semester lang intensiv mit traditionellen Handwerkstechniken der Denkmalpflege beschäftigen.

 
  Pühringer präsentiert Grünen Bericht 2001 für Oberösterreich
ÖPUL noch stärker angenommen - Immer mehr Bäuerinnen führen Betriebe
Linz (aiz) - Der intensive Wandel der jüngsten Zeit in der Landwirtschaft hat viele Bäuerinnen in Führungspositionen gebracht. Das bestätigt der Grüne Bericht 2001 über die wirtschaftliche und soziale Lage der oberösterreichischen Land- und Forstwirtschaft, den Landeshauptmann Josef Pühringer als Agrarreferent des Landes am Freitag (17. 05.) vorstellte. Dem Bericht zufolge werden mehr als ein Drittel (34%) der oberösterreichischen Höfe bereits von Bäuerinnen geführt. Nur mehr 28% der Höfe werden von Bauer und Bäuerin gemeinsam geführt (früher fast ausschließlich) und 38% vom Bauern.
Ein Grund für diese Entwicklung ist der hohe Nebenerwerbsanteil von 56%, bei dem überwiegend der Mann in einem anderen Beruf arbeitet. Dazu kommt in 2.000 Betrieben die Direktvermarktung und in 1.300 Höfen der Urlaub am Bauernhof, wo die Bäuerinnen ebenfalls im Vordergrund stehen. In der fachlichen Weiterbildung (Betriebswirtschaft, EDV-Kurse) nehmen Bäuerinnen bereits die Hälfte der Plätze ein.
Weiter gewandelt hat sich auch in Oberösterreich die Agrarstruktur. So stellten 1995 noch 39.690 Bauern einen Mehrfachantrag nach den INVEKOS (Integriertes Verwaltungs- und Kontrollsystem)-Richtlinien, im Vorjahr nur mehr 32.861 Betriebe. Von letzteren nahmen aber 96% (+2%) am Umweltprogramm ÖPUL teil.

BSE und Milchstruktur machen zu schaffen
Die augenfälligste Veränderung zeigt die Milchproduktion. Die Zahl der Milchlieferanten sank von fast 30.000 im Jahr 1990 auf 16.735 Ende 2001. Die Milchproduktion hat aber seit 1994 um 134.300 t auf 851.600 t zugenommen. Oberösterreich ist das Milch-Bundesland Nummer eins. Mit einer Durchschnittsanlieferung von 50.890 kg je Kuhhalter und Jahr ist dies aber dennoch eine Kleinstruktur. Nur 0,1% der Betriebe haben in Österreich mehr als 50 Kühe (in Dänemark 45%, in England 57%).
Im Jahr 2001 wurden auch Oberösterreichs Rindermäster von der BSE-Krise schwer getroffen: Ihr Preiseinbruch betrug 14%. Das Land leistete mit EUR 3,68 Mio. einen spürbaren Teilausgleich. Den 19.476 oberösterreichischen Bergbauern kam erstmals der neue Berghöfekataster zu Hilfe; sie erhielten EUR 41 Mio. (+20%) Erschwernisabgeltung. Österreichweit erzielten die Bauern im Vorjahr einen Einkommenszuwachs von 10,9%. Im Indizesvergleich zu 1995 (= 100%) lagen sie allerdings erst bei 97,1%, im Vergleich mit einem durchschnittlichen Arbeitnehmer lag das Pro-Kopf-Einkommen bei 59%.

 
Start für den steirischen Zukunftsfonds
Neue Initiative, dotiert mit sieben Millionen Euro
Graz (lk) - Der „Call for Ideas“ ist erfolgt, der „Zukunftsfonds Steiermark“ geht an den Start. Dotiert mit jährlich 7,3 Millionen Euro (rund 100 Millionen Schilling) ist diese Einrichtung eine neue Initiative zur Förderung innovativer Projekte aus den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Forschung, Qualifikation, Jugend und Kultur.
Einen „Schlüssel zur Zukunft“ nannte der Chef der Fachabteilung für Wissenschaft und Forschung in der Landesregierung, Dr. Peter Piffl-Percevic, anlässlich der Präsentation das Förderungsinstrument, dessen Gründung Landeshauptmann Waltraud Klasnic in ihrer Regierungserklärung ankündigt hatte. Nach monatelanger genauer Vorbereitung ist es nunmehr soweit: Der Zukunftsfonds geht in seine erste Runde.
Ressort- und kompetenzübergreifend, aufgeschlossen und unbürokratisch werde man in der Behandlung der Anträge vorgehen, versprach Piffl-Percevic. Neue Möglichkeiten der Unterstützung und Förderung herausragender Projekte sieht der Vorsitzende des Expertenbeirates, Univ.-Prof. Dr. Manfred Prisching. Er erwartet Einreichungen aus unterschiedlichen Gebieten und Diszplinen, vorrangig aus zukunftsorientierten Wirtschaftszweigen. „Wir werden die Vorhaben genau prüfen, ohne jedoch zu einer Wirtschaftsförderung werden zu wollen“, so der Experte.
Die Voraussetzungen für die Betreibung des Fonds sind sowohl auf Regierungsebene als auch im Landtag geschaffen, die Fördermaßnahmen EU-konform. Gespeist wird der Fonds aus Privatisierungserlösen des Landes. Wesentliche Ziele sind, die Steiermark als High-Tech-Produktionszentrum, als Forschungs- und Qualifizierungs-Standort und als Bindeglied zwischen der EU und Südosteuropa zu stärken. Vorgesehen ist ein zweistufiges Einreichmodell, wobei in der ersten Phase eine Projektbeschreibung ausreicht. Bis Anfang Juli können in diesem ersten Durchgang Förderansuchen gestellt werden, danach beginnt für den fünf Fachleute umfassenden Expertenbeirat die Sichtung und Prüfung der Vorhaben.
Angesiedelt ist die Geschäftsstelle in der Fachabteilung 6a – Wissenschaft und Forschung. Trauttmansdorffgasse 2, 8010 Graz. Infos gibt es auch im Internet: www.zukunftsfonds-steiermark.at