Personalia
der Woche vom 21. 05. bis 27. 05. 2002

   
Dr. Gisela Hopfmüller zur Leiterin der ORF-Hauptabteilung "Bildung und Zeitgeschehen" bestellt
Generaldirektorin Lindner: "Weitere Frau an der Spitze einer Hauptabteilung"
Wien (orf) - Auf Vorschlag von Informationsdirektor Gerhard Draxler hat ORF- Generaldirektorin Dr. Monika Lindner die bisherige "Report"-Chefin Dr. Gisela Hopfmüller zur Leiterin der Hauptabteilung "Bildung und Zeitgeschehen" bestellt. Hopfmüller tritt ihre Funktion mit 1. Juni an. Die nächsten Ausgaben des "Report" wird Sabine Zink moderieren.
Generaldirektorin Dr. Lindner zu dieser Neubestellung: "Mit Dr. Gisela Hopfmüller steht nun eine weitere Frau an der Spitze einer wichtigen ORF-Hauptabteilung. Frau Dr. Hopfmüller gehört zu den profiliertesten Journalisten des Landes und ist ein Zeichen dafür, welche Bedeutung dem Bereich 'Bildung und Zeitgeschehen' künftig eingeräumt werden soll."
Informationsdirektor Gerhard Draxler: "Die Dokumentationen aus der Hauptabteilung 'Bildung und Zeitgeschehen' gehören zu den Vorzeigeprodukten des ORF-Programmangebots. Mit Dr. Gisela Hopfmüller an der Spitze dieser Abteilung ist Fortführung und Ausbau dieser auch international viel beachteten Performance sichergestellt."
Dr. Gisela Hopfmüller: "Ich freue mich sehr über meine Bestellung. Selbstverständlich ist es eine besonders reizvolle Aufgabe, eine der anspruchsvollsten Hauptabteilungen des ORF zu leiten, und diese Aufgabe ist für mich die gute und logische Fortsetzung meines Weges im ORF. Bildung und Zeitgeschehen den Zuseherinnen und Zusehern nahe zu bringen - in aktuellen Formen, in Magazin- und Dokumentationsformen - stellt hohe Anforderungen an alle Beteiligten und ist natürlich gesellschaftspolitisch enorm relevant. Intelligentes Innehalten, um bei wichtigen Themen in die Tiefe zu gehen, das ist in unserer atemlosen Zeit wichtig. Wobei Innehalten nicht Stehenbleiben heißt, sondern sich Zeit nehmen zur Reflexion. Diesen Anspruch gilt es in Formen zu bringen, die in die Lebenswirklichkeit möglichst vieler Zuseher passt, also möglichst breitflächiges Zuseherinteresse findet."
Gisela Hopfmüller, Jahrgang 1955, maturierte 1973 mit "ausgezeichnetem Erfolg" in Klagenfurt und studierte ab 1973, um ihren Wunsch nach einer zukünftigen journalistischen Tätigkeit mit einer Fachausbildung zu stützen, Kunstgeschichte und Germanistik in Graz. 1980 promovierte sie zum Doktor der Philosophie. Erste journalistische Erfahrungen sammelte sie schon während ihrer Schul- und Studienzeit als Ferialpraktikantin und freie Mitarbeiterin bei der "Volkszeitung" in Klagenfurt und der "Süd-Ost Tagespost" in Graz. Von 1980 bis 1982 arbeitete sie als Kulturredakteurin bei der "Volkszeitung", ab 1981 leitete sie dort dieses Ressort. Nach ihrer Übersiedlung nach Wien wurde sie vom damaligen FPÖ-Obmann Dr. Norbert Steger für die FPÖ-Bundespressestelle engagiert, in der sie von 1982 bis Anfang 1984 tätig war. Im Februar 1984 kam Hopfmüller zum ORF, zunächst als freie Mitarbeiterin. Ab Juli desselben Jahres war sie unter dem damaligen Chefredakteur Rudolf Nagiller als Redakteurin im Ressort Innenpolitik in der Radio-Information tätig. Im August 1991 folgte sie dem verstorbenen Erich Eichinger als Ressortleiterin für Innenpolitik nach.
Seit März 1997 war Gisela Hopfmüller Sendungsverantwortliche des "Report", im Oktober desselben Jahres übernahm sie auch die Moderation des politischen TV-Wochenmagazins des ORF, das sie am Dienstag, dem 21. Mai 2002, zum letzten Mal moderierte. 1999 wurde sie zusätzlich mit der Sendungsverantwortung von "Report international" und 2001 mit der Leitung des Europa-Panoramas" betraut. Weiters leitete Gisela Hopfmüller "Betrifft"-Diskussionen, Wahlkampfkonfrontationen und die Sommergespräche".

 
Auszeichnung für Honorargeneralkonsul Agathon Aerni
Verleihung des Österreichischen Ehrenzeichens für Wissenschaft und Kunst I. Klasse
Bern/Wien (bmaa) - Der Doyen des Bernischen Konsularkorps Agathon AERNI wird am 27. Mai 2002 mit dem Österreichischen Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst I. Klasse für seine vielfältige Tätigkeit im diplomatischen Dienst, und insbesondere sein Wirken für Österreich durch Forschungen über die österreichisch-schweizerischen diplomatischen Beziehungen ausgezeichnet werden.
1929 in Bern geboren, hat er nach Studien an den Universitäten Bern, Michigan State und Stanford sein Abschlussdiplom in Business Administration erworben. Er war anfänglich Dozent an amerikanischen Universitäten, dann in leitender Stellung für Grossbanken in San Francisco und Bern tätig. Bilaterale Missionen im Bankensektor von Uganda, Jamaika sowie Trinidad und Tobago, dessen Honorargeneralkonsul er seit 1972 ist, haben ihm neben dem beruflichen Erfolg zahlreiche Anerkennungen und Ehrungen eingebracht. Aerni ist Bürger von Bern und Stubengenosse der bürgerlichen Gesellschaft zu Kaufleuten und in allen Ebenen des Berner Lebens fest verankert.
Insbesondere durch zahlreiche historische Publikationen, so zu den Standseilbahnen in der Schweiz, zur Militärgeschichte, zur Geschichte der schweizerischen Auswanderungen und über ausländische diplomatische Vertretungen in der Schweiz hat sich Generalkonsul Aerni über seinen ursprünglichen Beruf hinaus einen guten Namen gemacht und als kultureller Brückenbauer gewirkt.
Anlässlich des 150 jährigen Bestehens der Österreichischen Botschaft in Bern hat er, gemeinsam mit dem Wiener Autor Rudolf Agstner, eine vielbeachtete Studie unter dem Titel "Von der k.k. Gesandtschaft zur Österreichischen Botschaft" im Verlag der Diplomatischen Akademie Wien herausgebracht, die detailreich und spannend die diplomatischen und konsularischen Beziehungen der beiden Nachbarländer darstellt.

 
Der Mensch im Mittelpunkt - Rotkreuz-Tage in Kaernten
Hand Polster geht nach 32 Jahren als Generalsekretär in Ruhestand
Wien (örk)
- "Ziel des Roten Kreuzes ist es, menschliches Leid überall und jederzeit zu verhüten oder zu lindern. Im Mittelpunkt steht immer der Mensch" sagt Hans Polster, der Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes (ÖRK), der mit Ende Juni in den Ruhestand tritt. Seinen Abschied nimmt er in Spittal an der Drau, wo vom 31.05. - 01 06.2002 der jährliche Sanitätshilfebewerb des ÖRK stattfindet.
In den 32 Jahren seiner Amtsperiode als Generalsekretär wurde das ÖRK zur führenden humanitären Organisation in Österreich. Der neue Generalsekretär des ÖRK ist Dkfm. Dr. Wolfgang Kopetzky. "Um den ständig neuen Anforderungen entsprechen zu können, hat sich in der täglichen Arbeit der Rotkreuz-Helfer in den letzten 32 Jahren viel verändert - im Rettungsdienst, in der Katastrophenhilfe, und in den Gesundheits- und sozialen Diensten genauso wie im Blutspendewesen" lässt der scheidende Generalsekretär die letzten Jahre Revue passieren "Doch die Aufgabe, Leid zu lindern, ist gleich geblieben."
Auch die regelmäßig stattfindenden Bewerbe dienen diesem Zweck: die Mitarbeiter im Rettungsdienst optimal auf ihren Einsatz im Notfall vorzubereiten. Beim Sanitätshilfe-Bundesbewerb in Spittal messen sich die besten Retter Österreichs und eine Gastgruppe aus Deutschland. In mehreren Praxis- und Theoriestationen treten sie am Samstag, den 1. Juni ab 9.00 in einem fairen Bewerb an. Sie müssen praxisbezogene Situation bewältigen: Zum Beispiel die Versorgung von Unfallopfern nach Verkehrs- oder Haushaltsunfällen. Dabei ist genaues Arbeiten, schnelles Handeln und nicht zuletzt Teamgeist gefordert. Die Bewerbsstationen befinden sich alle im Stadtgebiet von Spittal und sind bequem zu Fuß erreichbar. Am Abend des Bewerbes gibt es eine Abendveranstaltung mit Siegerehrung. Die Bundessieger werden Österreich beim europaweiten Erste Hilfe-Bewerb 2003 in Tschechien vertreten. "Die wahren Gewinner des Bewerbes" so Hans Polster "sind die Menschen, denen die gut ausgebildeten Rotkreuz-Sanitäter helfen können".

 
Montfortorden für Kurt Bergmann
Verleihung durch LH Sausgruber am 17. Juni 2002
Bregenz (vlk) - Kurt Bergmann, Initiator von "Nachbar in Not" und "Licht ins Dunkel", erhält den Montfortorden in Gold. Damit würdigt das Land Vorarlberg sein langjähriges und großartiges soziale Engagement", betont Landeshauptmann Herbert Sausgruber.
Die Überreichung dieser hohen Landesauszeichnung findet am Montag, 17. Juni 2002 anlässlich der Dankes-Veranstaltung von "Licht ins Dunkel" im Montfortsaal im Landhaus in Bregenz statt.
Kurt Bergmann, ein gebürtiger Niederösterreicher, war über Jahrzehnte hinweg im ORF tätig: Als Hauptabteilungsleiter für Öffentlichkeitsarbeit, Generalsekretär, Landesintendant in Niederösterreich und der Steiermark und langjähriges Mitglied im Kuratorium des ORF. Elf Jahre lang war er auch Abgeordneter zum Nationalrat.
Kurt Bergmann rief viele soziale Hilfsaktionen ins Leben und engagierte sich sehr für die sozial Schwächeren. Landeshauptmann Sausgruber: "So hat er über die Aktion "Licht ins Dunkel" über 2,9 Millionen Euro für Sozialprojekte in Vorarlberg zur Verfügung gestellt. Mit diesem Geld konnten Projekte der Lebenshilfe, Caritas und anderer heimischer sozialer Organisationen finanziert werden". Daneben wurden auch zahlreiche in Not geratene Vorarlberger Familien aus den Spendengeldern unterstützt.

 
Auszeichnungen des Landes Wien für Adel, Brezinka, Baum und Hajós
Wien (rk) - Kurt Adel, Wolfgang Brezinka, Peter Baum und Géza Hajós erhielten am Mittwoch (22. 05.) im Wiener Rathaus hohe Auszeichnungen des Landes Wien. Die feierliche Verleihung nahm Kultur- und Wissenschaftsstadtrat Andreas Mailath-Pokorny vor, die Laudationes hielt Dozent Dr. Christian Ehalt.
Die Ehrengäste repräsentieren die Bandbreite des Wiener Kultur- und Geisteslebens, so Mailath-Pokorny in seinen einleitenden Worten. Er bedankte sich bei den Ehrengästen für die herausragenden und verdienstvollen wissenschaftlichen Leistungen, die sie erbracht haben.
Dozent Dr. Christian Ehalt, Leiter des Wissenschaftsreferates der Stadt Wien, ging in seinen Laudationes auf Leben und Werk jedes Einzelnen ein, bevor er abschließend die Gemeinsamkeiten betonte: Es sei die kompromisslose Suche nach Wahrheit und nach Klarheit, die sie verbinde. Darüber hinaus seien "alle vier begeisterte Vermittler ihres Wissens, beseelt vom pädagogischen Eros".
Professor Kurt Adel, Pädagoge und Literaturwissenschafter, unterrichtete bis zu seiner Pensionierung Deutsch und Englisch am Elisabeth-Gymnasium. 1940 wurde er wegen der "Nürnberger Rassegesetze" von der Universität verwiesen und war auf ein Selbststudium aus Büchern angewiesen. Neben seiner Lehrtätigkeit war er Herausgeber und Verfasser wichtiger zahlreicher literaturwissenschaftlicher Werke, z. B. "Österreichische Literaturgeschichte der 90er Jahre" und "Die Literatur Österreichs an der Jahrtausendwende". Darüber hinaus veröffentlichte er wissenschaftliche Aufsätze und Artikeln in Fachzeitungen.
Univ. Prof. Wolfgang Brezinka studierte Philosophie, Psychologie, Pädagogik und Volkskunde an der Universität Salzburg, das er 1949 mit "summa cum laude" abschloss. Er war Gastprofessor in Deutschland, Südtirol und Südafrika und hielt Vorträge in den meisten Ländern Europas, in Amerika, Australien und Ostasien. Sein Spezialgebiet ist die Geschichte der Pädagogik in Österreich; zu diesem Thema verfasste er ein Werk, das in der Universitätsgeschichte neue Maßstäbe setzte: "Pädagogik in Österreich. Die Geschichte des Faches an den Universitäten vom 18. bis zum Ende des 20. Jahrhunderts. Band 1: Pädagogik im Habsburger-Reich und in der Republik. Pädagogik an der Universität Wien".
A.o. Univ. Prof. Peter Baum ist seit 1973 Direktor der Neuen Galerie der Stadt Linz. Zuvor war er von 1962 bis 1973 in Wien als Kunstkritiker, Fotograf und Kulturjournalist für österreichische Tageszeitungen tätig. Darüber hinaus war er Galerist und Kurator zahlreicher Ausstellungen zur österreichischen Kunst der Gegenwart sowie von Einzelausstellungen in- und ausländischer Künstler. Analog zu den Ausstellungen verfasste er Kataloge sowie Monographien und Bücher zeitgenössischer Künstler, z. B. über Hans Staudacher, Karl Korab und Othmar Jaindl. 1996 fungierte er gemeinsam mit Gustav Peichl und Walter Koschatzky als Kurator für die Jubiläumsausstellung "Kunst aus Österreich 1896-1996" in der Bundeskunsthalle Bonn.
Univ. Prof. Geza Hajos ist seit 1986 Leiter der Abteilung für Gartenarchitektur im Bundesdenkmalamt. Er wurde 1942 in Budapest geboren, wo er auch Kunstgeschichte und Geschichte studierte. 1965 übersiedelte er nach Wien und promovierte an der Universität Wien im Fach Kunstgeschichte. Über den "Umweg" der Denkmalpflege und des Denkmalschutzes kam er zur Gartenkunstgeschichte und Gartendenkmalpflege, seit 1992 hat er Lehraufträge zu diesem Gebiet. Er veröffentlichte Fachbücher, darunter "Die Kunstdenkmäler Wiens - die Kirchen des 3. Bezirks" und "Schönbrunn". Besonders sein 1989 veröffentlichtes Buch "Romantische Gärten der Aufklärung - englische Landschaftskultur des 18. Jahrhunderts in und um Wien", erschienen im Böhlau-Verlag, ist bis heute ein wichtiges Zeichen für die Aufarbeitung einer mehr oder weniger unbekannten Vergangenheit. Zuletzt arbeitete er gemeinsam mit Wendelin Schmidt-Dengler und dem Historischen Museum an der Ausstellung "Gärten in Kunst und Literatur" in der Hermesvilla.

 
Bundesministerin Elisabeth Gehrer ist 60
Wien (övp-pd) - Mit Ausnahme von Verteidigungsminister Herbert Scheibner, der derzeit in Pakistan und Afghanistan ist, gratulierte die gesamte VP-FP-Regierungsmannschaft, kamen Rektoren, Wissenschafter, Künstler, Museumsdirektoren, Industrielle und viele andere ins Technische Museum. Per Video wurden Glückwünsche u.a. von Bildungs-EU-Kommissarin Viviane Reding, Ex-Stadtschulratspräsident Kurt Scholz und RZB-Generaldirektor Christian Konrad überbracht.

Schüssel dankte für ihr Lebenswerk
Schüssel dankte Gehrer für ihr Lebenswerk. Mit ihr sei eine Politikerin am Werk, die ihr Amt verstehe. Der Kanzler hob in seiner Rede die Widerspruchsfreudigkeit der Ministerin hervor und sagte: "Bewahre dir diesen Geist, nicht des Widerspruchs um des Widerspruchs willens, sondern der Sache wegen". Er, Schüssel, sei stolz auf sein "handverlesenes Regierungsteam", niemand habe ihn enttäuscht. Gehrer sei darin "ein ganz besonderer Edelstein".

Fingerprints hinterlassen
In der Bildung habe sie "außerordentliche Finger- und Foot-Prints hinterlassen", sagte der Kanzler und erwähnte u.a. den verstärkten Fremdsprachenunterricht und Computereinsatz an den Schulen, die Begabtenförderung und die Uni-Reform.

Freundschaftsbecher
Die Regierung stellte sich als Geschenk mit einem 150 Jahre alten Freundschaftsbecher aus böhmischer Werkstatt ein, der Gehrers Sammlung bereichern soll. Vom Technischen Museum erhielt die Ministerin einen nach ihr benannten Stern inklusive eines alten Fernrohrs zum Beobachten.

Überraschungsgäste
Das größte Geschenk dürften die Organisatoren der Feier Gehrer aber mit drei Überraschungsgästen gemacht haben: Aus Hart im Zillertal, wo Gehrer 1961 als Volksschullehrerin zu arbeiten begonnen hat, kam der heutige Bürgermeister des Orts, Johann Haun, mit dem sie damals Theater an der Volksschule gespielt hat. Aus Peru wurde Pater Diego eingeflogen, der dort ein Kinderhilfsprojekt leitet, das Gehrer unterstützt und für das sie auch auf Geschenke verzichtete und stattdessen für Spenden bat. Und schließlich kam aus Albanien Schwester Miriam, eine Vinzentinerin, die ein Hilfsprojekt in Durres leitet, das Gehrer schon als Vorarlberger Landesrätin ins Leben gerufen hat.

 
LH Pröll Ehrenmitglied des Dachverbandes der Südmährer
Vertriebene haben Recht auf sorgfältigen Umgang mit Geschichte
St. Pölten (nlk) - „Wenn Prag seinen Weg und seinen Stil nicht ändert, wird es immer schwieriger vorstellbar, dass es zu einer zeitgerechten Ratifizierung des Beitrittsvertrages durch das Österreichische Parlament kommt.“ Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll beharrte anlässlich der Überreichung der Ehrenmitgliedschaft durch den Dachverband der Südmährer abermals auf ein Einlenken Prags in der Frage der Benes-Dekrete.
„Eine unbewältigte Vergangenheit ist ein schlechter Wegbegleiter in die Zukunft“, sagte Pröll. Dabei verlieh er der Hoffnung Ausdruck, „dass Tschechien im Interesse einer Versöhnung sehr wohl weiß, was es in der Frage der Vertriebenen zu tun hat“. Für ihn hätten alle Menschen, die von diesem Schicksal betroffen sind, ein Recht auf einen sorgfältigen und sensiblen Umgang mit der Geschichte.
Überreicht wurde die Ehrenmitgliedschaft durch den Obmann des Dachverbandes der Südmährer, Dr. Gottlieb Ladner, der dem Landeshauptmann für sein mutiges Engagement und die klare Haltung in der Frage der Vertriebenen dankte und um weitere Unterstützung ersuchte. Der Landeshauptmann gehöre damit zur Riege derer, „die mit Herz und Verstand wissen, was uns bewegt“, so Ladner.

 
Vom Schaltwart zur Banken-Führung
Landesauszeichnung für Raiffeisen-Generaldirektor Dr. Georg Dopppelhofer
Graz (lk) - Er führt seit nahezu 20 Jahren eines der größten steirischen Bank- und Kreditinstitute. „Und er lernte von Kindesbeinen an, was es bedeutet, etwas zu bewahren, etwas aufzubauen, etwas zu erwerben, zu fördern und zu leiten“, betonte Landeshauptmann Waltraud Klasnic im Grazer Congress: Gemeint ist Raiffeisen-Generaldirektor Dr. Georg Doppelhofer, den die steirische Regierungschefin mit dem Großen Goldenen Ehrenzeichen des Landes Steiermark im Rahmen der Feier 75 Jahre Raiffeisenlandesbank auszeichnete.
Doppelhofer war mit 38 Jahren einer der jüngsten Bankmanager, der diese Aufgabe nach dem plötzlichen Tod seines Vorgängers im Jahr 1983 übernommen hatte – eine Parallele zu Landesobmann Dipl.-Ing. Josef Riegler, der 1993 Hubert Schwab nachgefolgt war. Heute leitet Generaldirektor Doppelhofer ein Großunternehmen und hatte alle technischen Umstellungen von der händischen Überweisung zum Internet-Banking zu organisieren. Im Vorjahr erzielte Raiffeisen eine Bilanzsumme von 13,3 Milliarden Euro und ist mit einem Anteil von 33 Prozent zum Marktführer bei der Kreditvergabe in der Steiermark aufgestiegen. LH Klasnic zeichnete den Lebensweg Doppelhofers nach, dem eine derartige Berufskarriere keineswegs in die Wiege gelegt worden war. Das Studium hatte sich der am 12. März 1945 in Schwöbing bei Krieglach geborene Bauernsohn unter anderem „als Schaltwart im Fernmeldeamt Stuttgart, als Anzeigen-, Obst- und Gemüseverkäufer und als Nachtarbeiter im Milchhof verdienen müssen“. 1970 erfolgte die Promotion zum Doktor der Rechtswissenschaften. Vor seinem Einstieg bei Raiffeisen war Generaldirektor Doppelhofer im Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) Steiermark als EDV-Spezialist und Erwachsenenbildner aktiv. „In die Periode seines Wirkens fällt der Neubau des WIFI in der Grazer Grabensstraße“, erklärte Landeshauptmann Waltraud Klasnic.
Am Festakt nahmen unter anderem Klasnics Amtsvorgänger Dr. Josef Krainer und Dr. Friedrich Niederl teil, deren Namen eng mit Raiffeisen verbunden sind. LH Josef Krainer I. und Dr. Niederl hatten als Landesobmänner die Geschicke von Raiffeisen jahrelang entscheidend geprägt.

 
Ehrenpreis für NÖ Blasmusikkapellen
Pröll zeichnete beste Kapellen des Landes aus
St. Pölten (nlk) - Die besten 29 Blasmusikkapellen Niederösterreichs wurden heute im St. Pöltner Landhaus von Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll mit Ehrenpräsenten aus Gold, Silber oder Bronze ausgezeichnet. "Diese Präsente sind ein Dank des Landes für die großartige Leistung der vielen Blasmusikvereine", betonte Pröll. Blasmusik trage zur Identifikation bei.
Die Musikvereine seien zudem ein wesentlicher Teil der Volkskultur. Der niederösterreichische Blasmusikverband, der heuer sein 50-jähriges Bestehen feiert, sei ein wichtiger Motor für das musikalische Leben in Niederösterreich. Das Land hat rund 460 Blasmusikkapellen mit ca. 20.000 Musikanten. In Niederösterreich spielt 12.000 Mal im Jahr eine Kapelle auf. Das Land unterstützt die Vereine mit 190.000 Euro pro Jahr. "Diese Förderung ist eine Gegenleistung für die Leistung der Musiker", erklärte Pröll.

 
Goldenes Ehrenzeichen für Architekt Harry Seidler
Wien (rk) - Am Samstag Abend (18. 05.) verliehen Bürgermeister Dr. Michael Häupl und Wohnbaustadtrat Werner Faymann das goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien an den weltbekannten Architekten Harry Seidler. Die Ehrung erfolgte im Rahmen der Eröffnungsfeierlichkeiten für das von Seidler geplante Hochhaus Neue Donau.
Der 1923 Wien geborene international tätige Architekt zählt zu den renommiertesten Planern weltweit. Prägend für Seidlers Architekturauffassung war die Ausbildung beim Bauhaus-Begründer Walter Gropius, sowie ein anschließender Formkurs beim vormaligen Bauhauslehrer Josef Albers und die Mitarbeit im Büro des führenden Architekten Marcel Breuer in New York. Vor allem letztgenannter beeinflusste neben Le Corbusier das Schaffen Seidlers.
Seidler, der wegen des Terrors der Nationalsozialisten aus seiner Heimatstadt nach Großbritannien flüchten musste, studierte bis 1940 in Cambridge. Im darauf folgenden Jahr, 1941, übersiedelte er nach Kanada wo er an der Universität Manitoba mit dem Studium der Architektur begann. 1946 graduierte Harry Seidler und begann in New York bei Marcel Breuer zu arbeiten. Breuer war ebenso ein weltberühmter Vertreter des Bauhaus-Stils wie Josef Albers, bei dem Seidler anschließend Design studierte.
Die Architektur Harry Seidlers findet sich in allen Weltteilen wieder. Seine Gebäude sind in Sydney, Paris, New York, Venedig, Malaysia, Saudi Arabien, Hong Kong, Singapur, Mexiko und den USA zu sehen und dienen als Konzernzentralen, Museen und Bürogebäude. Darunter befinden sich unter anderem das bekannte Hong-Kong Club Building sowie die Australische Botschaft in Paris.
Das Besondere an Seidlers Schaffen für Wien ist seine Engagement im sozialen Wohnbau. Mit dem 522 Wohnungen umfassenden Wohnpark Neue Donau" plante Seidler einen der neuen Stadtteile Wiens. Das markanteste Gebäude Harry Seidlers ist das an den Wohnpark anschliessende "Hochhaus Neue Donau" mit insgesamt 235 Wohnungen und etwa 1.500 Quadratmeter Büro- und Archivfläche, der die neue Silhouette der Stadt entscheidend mitprägt. Auch für die Planung des angrenzenden Kino-Centers zeichnet Seidler verantwortlich.