Personalia
der Woche vom 28. 05. bis 03. 06. 2002

   
Goldener Rathausmann für Howard Joel
Wien (rk) - Kulturstadtrat Dr. Andreas Mailath-Pokorny überreichte am Freitag (31. 05.) im Roten Salon des Wiener Rathauses in einer Feier im kleinen Kreis Howard Joel einen Goldenen Rathausmann.
Howard Joel, der Vater von Billy und Alexander Joel, lebt heute - nach einer wechselvollen Geschichte, der Vertreibung aus Deutschland durch die Nationalsozialisten und Jahren der Emigration - seit langem in Wien. Sein Schicksal und das seiner Familie sind Thema des Films "Die Akte Joel", der bereits mehrfach ausgezeichnet wurde und nun in Wien im Rahmen der Romy Gala abermals prämiiert wird. Kulturstadtrat Mailath-Pokorny betonte, er überbringe Howard Joel den Dank der Stadt Wien, im besonderen auch des Bürgermeisters und der Wiener Landesregierung.. Dass Howard Joel heute in Wien lebe, wissend um die dunklen Seiten der Geschichte der Stadt, sei eine Auszeichnung für Wien.
Howard Joel ist in Deutschland geboren , wo seine Familie einen - später arisierten - Versandhandel betrieb und musste mit seinen Eltern bei der Machtergreifung der Nationalsozialisten emigrieren. Nach Lebensstationen in Cuba und den USA führte ihn sein Weg zurück nach Europa und schließlich nach Wien, wo er heute lebt. Joel hat unter anderem in Cuba gemeinsam mit Fidel Castro Elektrotechnik studiert, war in den USA als Dirigent gemeinsam mit Julius Rudell engagiert und in Wien für General Electrics im Osthandel tätig. Seine beiden Söhne, Weltstar Billy Joel und der auch an der Wiener Volksoper tätige Dirigent Alexander Joel haben ihre künstlerische und berufliche Heimat in der Musik gefunden. Die wechselvolle und von den tragischen Ereignissen des 20. Jahrhunderts begleitete Lebensgeschichte Howard Joels und seiner Familie ist Thema des Films Die Akte Joel", den Beate Thalheim geschrieben und inszeniert hat und DoRo produziert haben. Der Film wurde bereits mit der Goldenen Rose von Montreux und beim New York Film Festival ausgezeichnet. Als Lehrstück für Toleranz und Begegnung der nachfolgenden Generationen appelliert er gegen den Antisemitismus und generell für das Miteinander der Menschen. Kulturstadtrat Mailath-Pokorny betonte, es sei ein mutiger Schritt der Familie Joel gewesen, ihre doch sehr schmerzliche Geschichte öffentlich zu machen. Wien sei dankbar, weil dieser Mut zum Dialog und der Auseinandersetzung mit diesem dunklen Kapitel der Geschichte beiträgt.

 
Wolf Theiss Award für Wolfgang Faber
Salzburg (uni) - Wolfgang Faber, Assistent am Institut für Österreichisches und Europäisches Privatrecht der Universität Salzburg, erhielt für sein "Handbuch zum neuen Gewährleistungsrecht", erschienen im Neuen Wissenschaftlichen Verlag, Wien, 2001, den renommierten Wolf Theiss Award.
Dieser Preis wurde 2002 zum dritten Mal gemeinsam von Wolf Theiss & Partner, einer der führenden Wiener Wirtschaftskanzleien, und der Tageszeitung "Der Standard" vergeben.
Das neue Buch von Wolfgang Faber behandelt die aufgrund einer EG-Richtlinie notwendig gewordene Novellierung des österreichischen Gewährleistungsrechts durch das Gewährleistungsrechts-Änderungsgesetz aus dem Jahr 2001. Mit dem GewRÄG setzt Österreich neben der EG-Verbrauchsgüterkaufrichtlinie 1999/44/EG auch andere Reformvorhaben um. So wurde die Frage der Konkurrenz zwischen Gewährleistungs- und Schadenersatzansprüchen nun gesetzlich geregelt. Mit Faber wurde nach Sonja Janisch (2000) zum zweiten Mal ein Mitglied des Instituts für Österreichisches und Europäisches Privatrecht der Universität Salzburg mit dem Wolff Theiss Award ausgezeichnet.
Zwei Preise erhielt Wolfgang Faber bereits im Herbst 2001 für seine Dissertation über „Risikohaftung im Auftrags- und Arbeitsrecht“, nämlich einen Förderpreis des Kulturfonds der Stadt Salzburg und den in Linz vergebenen Walter-Haslinger-Preis für wissenschaftliche Arbeiten zu wirtschaftsrelevanten Rechtsbereichen.

 
Franco Andolfo - Abschiedsgala des Sinatras vom Wörther See
Nach 35 Jahren sagte eine Legende "Ciao" - Kärntens Landeshauptmann Haider überreichte höchste Auszeichnungen an
Velden (lpd) - "Ciao Amici Ciao" schmetterte Franco Andolfo in den Saal seiner ehemaligen Bar in Velden. Das Casino lud am Mittwoch (29. 05.) Abend für "seinen" großen Entertainer zu einer großen Abschiedsgala und: alle kamen, die den Künstler über 35 Jahre seiner musikalischen Laufbahn begleitet haben!
Kärntens Landeshauptmann Jörg Haider hatte für den Mann, der bereits jetzt zu einer "Legende vom Wörther See" geworden ist, eine besondere Auszeichnung mitgebracht. "Unser" Frank Sinatra oder Dean Martin erhält mit dem Landesorden in Silber das zweithöchste Ehrenzeichen, welches das Land überhaupt vergibt, so Haider. Leo Wallner, Generaldirektor der Casinos Austria, kam mit einer "goldenen Kugel" im Gepäck. Denn das Roulette-Motto "rien ne va plus" gilt für Franco Andolfo nicht.
Obwohl es auch schon Momente in seinem Leben gab, bei dem es fast hieß "nichts geht mehr". Dementsprechend ist für ihn selbst seine Wiedergenesung - vor einem Jahr lag er auf der Intensivstation - das "absolut" wichtigste. Steherqualitäten, Kämpfernatur, Perfektionist und vor allem liebenswerter Mensch wurden dem Lebenskünstler von bzw. vor einer beeindruckenden Reihe von Festgästen attestiert. Der Moderator des Festes, Michael Tala, meinte liebevoll: "Ein Mann, der seine großartige Zukunft bereits hinter sich gelassen hat.
Franco Andolfo ist jedoch nicht nur als Sänger ein "Hit", auch als Komponist mit über 50 bekannten Titeln (Ciao Amici Ciao) oder dem Sound-track für die Fernsehserie "Ein Schloss am Wörther See". Seine größte Stärke aber, darin waren sich alle Laudatoren einig, lag in seinen Live-Auftritten. Obschon er oftmals ein Weltpublikum vor sich hatte, blieb seine Beziehung zu Kärnten immer aufrecht und unbebremst, dankte der Landeshauptmann dem international anerkannten "Urgestein" und richtigen Kärntner" für seine Verdienste.
Der gebürtige Italiener aus der Provinz Padua hatte 1956 den ersten Velden-Vertrag in der Tasche, mußte aber aus arbeitsrechtlichen Bestimmungen nach Deutschland ausweichen. 1967 kam es zu seinem ersten Auftritt in der legendären Schloßbar in Velden. Nach 22 Saisonen - unterbrochen nur durch einen einzigen Krankenstandstag - wechselte er in den Francos Club im Casino Velden. 1989 kam es nach dem großen Umbau zur glanzvollen Wiedereröffnung und er werkte als selbständiger Unternehmer und Gastronom. Die österreichische Staatsbürgerschaft wurde ihm 1983 verliehen.
Sein Wirkungskreis blieb aber nicht auf den Wörther See beschränkt. Er heuerte auch auf Kreuzschiffen an. Begab sich auf die Spuren von Elvis Presley oder Frank Sinatra und seinem "rat pack" im Hotel Hilton in Las Vegas. Gab hoch über den Wolken ein einmaliges Konzert während dem Flug von Wien nach den USA. Daneben trat in der Eden Bar auf und nicht weniger als 17 Mal beim Wiener Opernball sowie bei dem in New York im Waldorf Astoria.
Reich an Auszeichnungen war das Leben des nunmehrigen Landesorden-Trägers schon bisher ("Cavaliere della Republica Italiana", Goldene Ehrenring der Marktgemeinde Velden, Große Goldene Ehrenzeichen des Landes Kärnten oder der Goldene Rathausmann vom damaligen Wiener Bürgermeister Helmut Zilk überreicht). Der frühere Casino Velden Direktor KR Hermogen Sandermann wußte denn auch zu berichten wie die Antwort zumeist ausfiel auf die vielgestellte Frage "wo denn sein Spielbetrieb liegt?": na direkt neben Francos Club!

 
Generalsekretär des Europarates Walter Schwimmer wird 60
Wien/Straßburg (pk) - Seinen 60. Geburtstag feiert im Juni der amtierende Generalsekretär des Europarates Walter Schwimmer. Geboren 1942 in Wien, besuchte er nach der Volksschule das Gymnasium, wo er 1960 maturierte. Ein daran anschließendes Jus-Studium beendete Schwimmer mit der Promotion zum Dr. iur. im Jahre 1964, um danach als Rechtsschutzsekretär in die Dienste der Gewerkschaft der Privatangestellten einzutreten. Ab 1971 war Schwimmer Bundessekretär des ÖAAB.
Im ÖAAB begann auch der politische Aufstieg Schwimmers. Seit 1963 gehörte er dem Bezirksvorstand des Leopoldstädter ÖAAB an, ab 1971 war er dessen Vorsitzender. Von 1984 bis 1996 stand Schwimmer dem Wiener AAB vor, seit 1973 war er Bezirksparteiobmann der ÖVP Leopoldstadt. 1975 sollte er überdies noch Präsident des Mieterbundes werden, ab 1986 war er Klubobmannstellvertreter der ÖVP-Parlamentsfraktion.
In den Nationalrat zog Schwimmer im November 1971 ein, wo er bald Bautensprecher seiner Fraktion werden sollte. Ab 1990 gehörte er der Parlamentarischen Versammlung des Europarates an, 1999 übersiedelte er nach 28 Jahren im Nationalrat ganz nach Strassburg, um seitdem dort als Generalsekretär des Europarates zu wirken.

 
40 Jahre "Künstler besuchen Kranke"
Über 600 Künstler stellten ihr Talent in den Dienst der guten Sache
Graz (lk) - Freude und Spaß sind zwei der besten Therapeuten, hatte sich Prof. Erwin Riegler vor 40 Jahren gedacht, als er die Aktion „Künstler besuchen Kranke“ ins Leben rief.
An die 15.000 Patienten in allen steirischen Krankenhäusern und vielen Privatspitälern konnten seitdem bei Volksmusikstücken, Mundartgedichten, Gesang und Musik aus der Welt der Oper, Operette und des Musicals für einige Stunden ihren Krankenhausaufenthalt vergessen. Über 600 Künstler haben in den vergangenen Jahren ihr Talent in den Dienst dieser Aktion gestellt.
Das 40jährige Jubiläum wurde am Montag (27. 05.) im Beisein von vielen Künstlern und Persönlichkeiten, die diese Aktion unterstützten, feierlich begangen. Landeshauptmann Waltraud Klasnic würdigte Prof. Erwin Riegler als Initiator und Motor. „40 Jahre lang diese Aktion mit Leben zu erfüllen, erfordert ein ganz besonderes Engagement. Es heißt, das Gute, das man tut, kommt immer zu einem zurück. Ich wünsche von Herzen, dass es zu Ihnen zurückkommt.“

 
  Goldenes Verdienstzeichen des Landes OÖ für Prinz Andreas von Sachsen-Coburg und Gotha
Linz/Greinburg (lk) - Das Oberhaupt des Gesamthauses Sachsen-Coburg und Gotha Prinz Andreas wurde am Montag (27. 05.) von Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer im Schloss Greinburg mit dem Goldenen Verdienstzeichen des Landes Oberösterreich ausgezeichnet.
Das Schloss Greinburg ist seit 1823 im Besitz des Hauses Sachsen-Coburg und Gotha. Seit 1976 wurde das Schloss unter erheblichem finanziellen Aufwand der Familienstiftung restauriert.
Unter anderem wurden dabei die herzoglichen Appartements, die sogenannten "Coburger-Zimmer" originalgetreu wieder hergestellt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Prinz Andreas von Sachsen-Coburg und Gotha ist verantwortlich, dass das gesamte Schloss Greinburg auch für die Öffentlichkeit geöffnet und die Räumlichkeiten für verschiedene Veranstaltungen genutzt werden können. Heute werden viele kulturelle Feste, wie etwas die Kulturwochen im Schloss Greinburg durchgeführt.
Die Wiederherstellung der "Sala Terrena" ist ebenfalls auf den Geehrten zurückzuführen. Die "Sala Terrena", ein Kulturgut europäischen Ranges, ist ein gewölbter Saal, der vollständig mit einem Mosaik aus Donaukieseln ausgekleidet wurde. Auch die Wiederherstellung dieses einmaligen Raumes wurde mit erheblichem Aufwand der Familienstiftung und des Landes Oberösterreich in Angriff genommen und konnte heute feierlich eröffnet werden.
"Dank des umfassenden Wirkens von Prinz Andreas ist heute Schloss Greinburg zu einem Schmuckstück geworden. Der Geehrte hat sich damit um die Region, den Bezirk Perg, aber darüber hinaus um Oberösterreich mit seiner Initiative und seinem Einsatz großartige Verdienste erworben", so LH Pühringer in seiner Laudatio.