Wissenschaft und Technik
der Woche vom 07. 05. bis 13. 05. 2002

   
Kulturelle Bildung als Antwort auf die neuen Herausforderungen des Arbeitsmarktes.
ÖKS feiert 25. Geburtstag mit Podiumsdiskussionen
Wien (öks) - Der ÖKS Österreichische Kultur-Service, dessen Ziel die Förderung kultureller Bildung ist, kann auf 25 Jahre erfolgreiche Tätigkeit zurückblicken. Pro Jahr realisieren 89.000 Jugendliche in Österreichs Schulen kulturelle Schulprojekte, die vom ÖKS initiiert und gefördert werden.
Was lag daher näher, als im Jubiläumsjahr die Schnittstellen zwischen Kunst und Bildung in einer eigenen Studie aufzuzeigen und die Geburtstagsfeierlichkeiten mit vier Podiumsdiskussionen zu begehen. Die erste Diskussionsveranstaltung fand zum Thema "Schlüsselkompetenzen durch kulturelle Bildung" am 10. Mai in der Buchhandlung Prachner/Museumsquartier statt. Ausgehend von der ÖKS-Studie "Kunst und Bildung. Personale Kunstvermittlung in Bildungsprozessen" diskutierten die PodiumsteilnehmerInnen die Bewertung und Zertifizierung von Bildungswirkungen der kulturellen Bildung für das Arbeitsleben und die Rolle der Schule zur Förderung kreativer Fähigkeiten.

Schlüsselkompetenz als Leitbegriff in der Bildungsdebatte
Grundsätzliche Einigkeit besteht darüber, dass Bildung einen wesentlichen wirtschaftlichen und persönlichen Erfolgsfaktor des 21. Jahrhunderts darstellt. Das Thema "Schlüsselkompetenz" wird zu einem Leitbegriff in der Bildungsdebatte. Unter Schlüsselkompetenzen versteht man Mut zur eigenen Idee, die Fähigkeit im Team zu arbeiten, in komplexen Zusammenhängen zu denken, Konzentrationsfähigkeit und kommunikative Kompetenzen. Anforderungen, die eine entstehende globale, dynamische Wissens- und Innovations-gesellschaft stellt. Unter diesem Aspekt könnte das seit 25 Jahren festgeschriebene Ziel des ÖKS, die Förderung der kulturellen Bildung, eine Renaissance erleben. Studien wie die ÖKS Studie "Kunst und Bildung" belegen, dass sich die Ausbildung überfachlicher Kompetenzen durch kulturelle Bildung besonders gut vermitteln lässt.

Schorn: Offizielle Anerkennung von kulturellen Kompetenzen notwendig
Brigitte Schorn präsentierte ein dreijähriges Modellprojekt des BKJ. Ziel ist, die Fähigkeiten, die Jugendliche außerhalb von Schule und Ausbildung durch aktives Musizieren, Theaterspielen, den Umgang mit Medien usw. erwerben, in Zertifikaten sichtbar zu machen. Diese Zertifikate sollen in Bewerbungen eingebracht werden können. Für die Jugendlichen bedeutet dies die offizielle Anerkennung von Kompetenzen, die in "normalen" Zeugnissen nicht lesbar sind. Für Unternehmen liefern die Zertifikate wichtige Informationen über das Persönlichkeitsprofil und die überfachlichen Kompetenzen eines Bewerbers oder einer Bewerberin. "Jugendliche, die langjährige Erfahrungen in einer Theatergruppe, einem Orchester, einer Filmwerkstatt gemacht haben, verfügen über Stärken, die sich in vielen Lebenssituationen bewähren", so Schorn.

Wimmer: Diskussion mit Schulverwaltung und Wirtschaft eröffnen
Michael Wimmer gab zu bedenken, dass sich kulturelle Bildung nicht darauf beschränken dürfe "dass ein Autor vor Weihnachten in die Schule kommt oder eine Theatergruppe kurz vor Schulschluss im Turnsaal spielt, nur weil kein regulärer Unterricht mehr möglich ist." Das sei leider das Klischee einer kulturellen Bildung, sagte Wimmer. "Ich plädiere dafür, im Bildungssystem ein zeitgemäßes Gleichgewicht zwischen kultureller Bildung und elementarem Bildungswesen zu finden. Es ist erwiesen, dass kulturelle Bildung in der Schule der umfassenden Persönlichkeitsbildung dient". Wimmer möchte mit Vertretern der Schulverwaltung und der Wirtschaft eine Diskussion eröffnen, um herauszufinden, welche Schlüsse sich daraus für die österreichische Bildungssituation ergeben können.

Dobart: EU benötigt Unternehmergeist und soziale Fähigkeiten
"Auch innerhalb der EU wird diskutiert, welche Kompetenzen EU-BürgerInnen benötigen, um auf dem Arbeitsmarkt bestehen und an der demokratischen Gesellschaft aktiv teilnehmen zu können. Neben Kompetenzen wie IT-Fertigkeiten, Fremdsprachen, technologische Kultur sind auch Unternehmergeist und soziale Fähigkeiten gefragt und die beiden letzteren sind eng mit kultureller Bildung verbunden", berichtete Anton Dobart und wies auf das DeSeCo Projekt seiner Sektion hin. Für Dobart ist auch die Freude an den Grundfertigkeiten Rechnen, Lesen und Schreiben untrennbar mit einer neuen Lehr- und Lernkultur verbunden, die auf kreative, künstlerische Aspekte setzt.

Hill: Bildungsmethodik vernachlässigt das Schöpferische und Kreative im Kind
Christine Hill thematisierte insbesondere die soziokulturelle menschliche Seite in der Erziehung. "Die Kinder werden diesbezüglich total vernachlässigt", sagte Hill. Die derzeitige Bildungsmethodik schaffe Eliteschulen und Hochakrobatik auf der Kopfebene, aber vernachlässige das Schöpferische und Kreative im Kind. Hill forderte die Einbeziehung innovationsbereiter LehrerInnen in die Qualitätsentwicklung im Schulbereich und das Hinführen zu kultureller und damit verbundener sozialer Kompetenz. "Ich bin entsetzt, dass bei vielen Kindern so viel Angst herrscht. Kaum ein Bub oder Mädchen geht angstfrei in die Schule." Gleiches gelte für LehrerInnen. Hill wünschte sich ein verpflichtendes Coaching für LehrerInnen, wo sie "ihre Sorgen abladen und Psychohygiene betreiben können."

 
  Landesrat Fill: "Oberösterreich ist zum Land der Tüftler und Erfinder geworden!"
Linz (lk) - Silicon Valley ist ein Begriff – und Oberösterreich befindet sich auf dem besten Wege, internationale Bekanntheit in Sachen Erfindungsgeist zu erlangen. "Wobei wir uns nicht nur mit Computern beschäftigen", wie Wirtschafts-Landesrat KommR Josef Fill betont. "Unsere Unternehmen und Forschungseinrichtungen sind in praktisch jeder Disziplin aktiv."
Mittlerweile ist das Bundesland bei der Entwicklung neuer Ideen zu Österreichs absoluter Nummer eins geworden, wie jetzt auch das Statistische Zentralamt Europas (Eurostat) bestätigt.
Die Technologie- und Marketinggesellschaft des Landes (TMG) konnte eindrucksvolle Zahlen vorlegen: Nach der erwähnten Erhebung von Eurostat lag das Land ob der Enns im Jahr 2000 mit stolzen 244 Patenten vor allen anderen Regionen Österreichs. Nur Wien konnte halbwegs mithalten – mit 239 Einreichungen musste es sich trotzdem noch hinter Oberösterreich einreihen.

Technologienetzwerk wird noch enger geknüpft
Auch bei der Rubrik "Ideen pro Kopf" liegt das Bundesland ganz vorne – 370 Patente pro Einwohner bedeuten bundesweit den zweiten Platz, einzig Vorarlberg hatte hier die Nase mit 731 Geistesblitzen vorne. "Man sieht also, dass sich unsere Technologiepolitik bezahlt macht. Die Statistik ist für uns ein Ansporn, das Netzwerk an Technologiezentren, Fachhochschulen, HTLs und vielen anderen Einrichtungen noch enger zu knüpfen", freut sich Wirtschafts-Landesrat Fill. Ein ganz wichtiger Baustein für dieses Gebäude sei naturgemäß auch die TMG: "Die Technologie- und Marketinggesellschaft ist sozusagen zum technologischen Nervenzentrum unseres Bundeslandes geworden. Hier laufen alle Fäden zusammen – vom Cluster bis hin zur Betreuung jener Unternehmen, die sich in Oberösterreich ansiedeln wollen und somit für weitere Technologie-Impulse sorgen werden."

Auch bei den Förderungen hat Oberösterreich die Nase vorne
Die Nase vorne hat Oberösterreich auch bei den Förderungen aus dem Topf des Forschungs-Förderungs-Fonds (FFF): So wurden im Vorjahr von 138 Betrieben beachtliche 177 Projekte eingereicht und mit 25,27 Millionen Euro unterstützt. Zur Illustration: Platz Nummer zwei in dieser Rangliste belegt wiederum Wien – wobei hier mit 140 Projekten der Abstand weitaus größer ausfällt als bei den Patenten. "Allein beim Barwert der Förderungen können wir mit 23,4 Prozent österreichweit fast ein Viertel der Gelder für uns verbuchen", rechnet Fill vor.

 

Abfall-Innovationspreis "Phönix" 2002 ging in die Steiermark
Hauptpreis für Abfallwirtschaftsverband Weiz, weitere Preise für Rezyrit GmbH, divitec metal VerwertungsGmbH und Verein für Jugendforschungsgruppen
Wien (öwav) - Am Mittwoch (08. 05.) überreichte Sektionschef Dr. Leopold Zahrer in Vertretung von Umwelt- und Landwirtschaftsminister Mag. Wilhelm Molterer den Abfallinnovationspreis "Phönix" 2002 an den Abfallwirtschaftsverband Weiz Steiermark) für das Projekt "G’scheit feiern - Mit regionaler Energie zur Nachhaltigkeit".

Auszeichnungen für innovative Abfalllösungen
Der Abfallwirtschaftsverband Weiz betreute 2001 rd. 70 Veranstaltungen mit mehr als 150.000 Besuchern und versuchte, diese umfassend nachhaltig zu begleiten. Ergebnis: Rd. 80% des üblicherweise bei Großveranstaltungen anfallenden Abfalls konnten vermieden werden. Möglich wurde dies durch eine neuartige Kombination von bewährten Einzelmaßnahmen: Der völlige Verzicht auf Einweggeschirr war der erste Schritt, in Ergänzung dazu bezog man die notwendigen Ressourcen aus der Region, was einerseits die Wertschöpfung in der Region beließ, zum anderen Transportemissionen verringerte. Zur Abrundung versuchte man, den Individualverkehr zur An- und Abreise durch ein Netz aus öffentlichen Transportmitteln, Fahrgemeinschaften etc. einzudämmen. Auf Grund des großen Erfolgs soll diese Idee nun in der ganzen Steiermark zur Anwendung kommen. Insgesamt attestierte die Jury dem Projekt, das von der Fachabteilung 19D des Amts der Steiermärkischen Landesregierung tatkräftig unterstützt wird, einen ganzheitlichen nachhaltigen Ansatz, der die Abfallwirtschaft nicht als isolierten Aspekt behandelt, sondern in einen ökologischen Gesamtzusammenhang stellt. Der Hauptpreis war mit Euro 3.000,- dotiert.
Auf den zweiten Platz (Preisgeld Euro 2.000,-) gereiht wurde die Einreichung der Rezyrit GmbH mit Sitz in Kukmirn Burgenland) "Dachsysteme (Photovoltaik-Dachsysteme)". Rezyrit erzeugt neuartige Dachsysteme aus Altkunststoff, die mehrere Vorteile gegenüber herkömmlichen Dächern aufweisen: Geringeres Gewicht, daher geringere Kosten für Unterkonstruktionen und Montage, höhere Beständigkeit gegenüber Umwelteinflüssen und Wiederverwertbarkeit. Zudem können Photovoltaik-Elemente zur Energiegewinnung aus Sonnenlicht direkt eingebunden werden.
Die divitec metal VerwertungsGmbH (Oberpullendorf, Burgenland) erreichte den ebenfalls mit Euro 2.000,- dotierten 3. Platz mit dem Projekt "Gewinnung von verwertbaren Sekundärrohstoffen aus Metallverbunden wie z.B. Elektroaltgeräten". Mittels rein mechanisch-physikalischer Aufbereitung werden ohne schädliche Nebenwirkung für die Umwelt Sekundärrohstoffe, insbesondere Metalle, in vermarktbarer Qualität gewonnen. Die verwendete Zerkleinerungstechnik ersetzt durch Nutzung der Sprödbrüche die händische Vorzerlegung insbesondere von Elektroaltgeräten (ausgenommen Bildschirme, Displays u.Ä.). Mittels anschließender manueller Sortierung werden neben schadstoffhaltigen Bauteilen jene Grobteile ohne weitere Zerkleinerung aussortiert, die direkt verwertbar sind. Durch eine weitergehende Zerkleinerung des Feinteiles in der Hammermühle kommt es zu einer Verkugelung des Metalls aus den Verbunden. Dies liefert in Kombination mit diversen Trenntechniken sortenrein verwertbare Metalle.
Mit einem Sonderpreis wurde das "Youth Recycling Network" des Vereins für Jugendforschungsgruppen (Wien/Linz) bedacht. In diesem Netzwerk werden Recycling-Ideen Jugendlicher gesammelt, in - zum Teil internationalen - Projekten vertieft und publiziert. So sollen das Problembewusstsein Jugendlicher gefördert und Recycling langfristig positiv besetzt werden. Die Jury wertete diese Anstrengungen als wertvolle erste Schritte auf dem Weg zu größeren Lösungen und vergab einen Sonderpreis in der Höhe von Euro 1.000,-.
Zwei weitere Einreichungen, die sich für das Finale des "Phönix" qualifiziert hatten, wurden mit Urkunden ausgezeichnet:

  • Bezirksabfallverband Steyr-Land / Gemeinde Laussa, Garsten/Laussa "Erstmaliger Einsatz eines EDV-unterstützten mengenbezogenen Entsorgungssystems für die Restmüllsammlung einer Gemeinde in Österreich") und
  • Oberösterreichische Landesabfallverwertungsunternehmen AG, Wels "Flächendeckende Sammlung von Compact Discs in OÖ. zur stofflichen Verwertung")

"Phönix - Einfall statt Abfall"
Die Vermeidung und Verwertung von Abfällen führe zu mehr Materialeffizienz und bringe neben betriebswirtschaftlichem auch volkswirtschaftlichen Nutzen, unterstrich Zahrer. Der "Phönix" soll die Ideensuche und Ideenverbreitung auf diesem Gebiet anregen und praxisnahe, innovative Projekte vor den Vorhang holen.
DI Dr. Werner Flögl, Präsident des Österreichischen Wasser- und Abfallwirtschaftsverband (ÖWAV), ergänzte, dass in Zeiten des Übergangs von der Abfall- zur Stoffstromwirtschaft besondere Herausforderungen entstünden. Daher sei es besonders wichtig, zukunftsweisende Ansätze auszuzeichnen und damit einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen.
Der "Phönix" ist eine Initiative des Umwelt- und Landwirtschaftsministeriums gemeinsam mit dem ÖWAV.


 
TU-Graz: Dissertationen und Diplomarbeiten in Buchform
Publikation soll wirtschaftliche Nutzung der akademischen Arbeiten anregen
Graz (pte) - Die Diplomarbeiten und Dissertationen der Technischen Universität Graz aus dem Jahr 2001 sind wieder in Buchform erschienen. Das Druckwerk umfasst 117 Dissertationen und 746 Diplomarbeiten in Kurzfassung. Wie auch im Vorjahr ist das Werk mit einem umfangreichenden Schlagwort-Verzeichnis versehen.
"Diplomarbeiten und Dissertationen sind konkrete Ergebnisse von wissenschaftlichen Anstrengungen, die lernende, lehrende und forschende Angehörige der TU Graz erfolgreich abgeschlossen haben. In diesem Überlappungsbereich von Forschung und Lehre, von angeleiteter und selbstständiger wissenschaftlicher Arbeit entfaltet die technische Universität ihre Leistungsfähigkeit in umfassender Weise", so Erich Hödl, Rektor der TU Graz, im Vorwort des Werkes. Das Buch sei immer noch als Wissensspeicher sehr nützlich und unverzichtbar. Für genauere Forschungen steht die Internet-Datenbank der Universität unter http://www.tugraz/forschung zur Verfügung. Auch dort ist eine Suchfunktion nach Schlagworten möglich.
Das Jahrbuch ist eine Fundgrube für die Suche nach technologischen Entwicklungen zur wirtschaftlichen Nutzung durch österreichische Unternehmen sowie zur Suche nach Kooperationspartnern für neue Projekte in Forschung und Entwicklung in den betreuten Instituten. Auf 460 Seiten finden sich neben den Autoren und Autorinnen der Arbeiten Abstracts zu den einzelnen Fachgebieten. "Von den insgesamt 887 Autoren sind 29 Prozent weiblichen Geschlechts", so Franz Holzer, Leiter der Forschungs- und Technologieinformation (FTI) und Herausgeber des Buches. Die Tendenz sei weiter steigend. "Das Buch gibt weiters umfassende Auskunft darüber, welche technischen und wissenschaftlichen Fragestellungen an der TU behandelt werden", so Holzer.

 
Diplom-Ingenieur Computerspiel
Graz (uni) - Am Fachhochschul-Studiengang "Informations-Design" der FH Joanneum erlernen Studierende die hohe Kunst des Spiele Design. Die Verbindung zwischen Computerspielen und einer akademischen Ausbildung mag auf den ersten Blick verwunderlich aussehen, allerdings hat die Spiele-Industrie erstmals in ihren weltweiten Umsätzen zur Filmindustrie aufgeschlossen und ist damit zu einem mächtigen Wirtschaftsfaktor geworden.
Umfassend ausgebildete Experten in diesem Bereich werden auch in Österreich gesucht. Dem entspricht der Studiengang "Informations-Design" in Graz mit einer speziellen Ausbildung.
Nach vier Semestern Grundstudium mit Fächern wie Typographie, Multimedia Art, User bezogenes Design und Ausstellungsdesign, entscheiden sich die Studierenden von "Informations Design" für eine von drei Vertiefungsrichtungen, "Major" genannt. Im Major Interaction and Media Design lernen die Studierenden neben Spiele Design auch Screen Design, Flash Animation, Interactions Design und vieles mehr. Unterrichtet werden sie von hochkarätigen Stars der Szene wie Marin Gazzari, einer der führenden Spiele Designer Österreichs, der bereits für Sierra Studios an "Half Life" gearbeitet hat. Derzeit leitet Gazzari den Bereich "Game Design & Content Creation" der Wiener Firma "neo Software", einem der führenden österreichischen Computerspielehersteller. "neo Software" entwickelte erfolgreiche Spiele wie "Rent-A-Hero", "Die Völker", "Der Clou!2" oder ganz aktuell "Max Payne" für Microsofts Next Generation Konsole Xbox - das erste Spiel aus Österreich, das es an die Spitze der US Charts geschafft hat.
Von der Lehrtätigkeit renommierter Spiele-Designer profitieren auch die Studierenden von "Informations-Design": "Die Mischung zwischen Theorie und Praxis ist an der Fachhochschule perfekt", sagt Thea Lindes, Studentin des 6. Semesters. "Durch die vielen ‚Gurus' aus Österreich und dem Ausland, die bei uns lehren, sind wir so weit, dass wir bereits an internationalen Festivals teilnehmen können".
Wer aus seiner privaten Spielleidenschaft einen Beruf machen möchte, sollte auf jeden Fall die Webseiten von neo Software und des Grazer FH-Studiengangs Informations-Design besuchen.

 
  Satellitennavigation für Linzer die LILO
Innovatives Zugleitsystem ab Juni im Test
Linz (mag) - Erhöhte Anforderungen an die Sicherheitstechnik wird die geplante Taktverdichtung der künftig in den neuen Linzer Hauptbahnhof eingebundenen Linzer Lokalbahn stellen. Statt herkömmlicher, aufwändiger Blockstellentechnik kommt dabei ein von der Welser Fachhochschule für Industrielle Informatik und Automatisierungstechnik in Zusammenarbeit mit dem Lokalbahnbetreiber Stern & Hafferl entwickeltes, kostengünstigeres neues System zum Einsatz.
Es arbeitet mit den vom Satellitennavigationssystem GPS gelieferten Positionsdaten, die unter anderem in der Luft- und Seefahrt und bei Vermessungsaufgaben verwendet werden. Ab Juni wird das Zugleitsystem mit zwei Garnituren der Lokalbahn Gmunden - Vorchdorf getestet. Drei weitere Garnituren werden bis Jahresende umgerüstet. Ab 2004 erhalten 14 LILO-Triebwagen die pro Fahrzeug rund 7000 Euro kostende Technik. Die Kosten für Entwicklungsarbeiten und die technische Ausstattung des Testbetriebes in Höhe von rund 410.000 Euro wurden vom Land Oberösterreich finanziert.
Die Position der Fahrzeuge wird durch den Einsatz von Differential-GPS-Empfängern mit einer Genauigkeit von einigen Metern erfasst und per Datenfunk an den Rechner der Betriebsleitzentrale übertragen. Ist die Strecke frei, erhält der Triebfahrzeugführer ein entsprechendes Signal. Auch das Haltesignal wird per Funk übertragen. Erfolgt keine Reaktion, leitet das System eine Zwangsbremsung ein. Die Haltestellenanzeigen in den Fahrzeugen werden ebenfalls per Funk gesteuert. Technische Detailaspekte des Zugleitsystems waren Themen mehrerer Diplomarbeiten von Studierenden der Welser Fachhochschule für Industrielle Informatik und Automatisierungstechnik.

 
Weniger Erstklässler in Volksschulen, Trend zu berufsbildenden höheren Schulen hält an
Wien - Im laufenden Schuljahr 2001/02 machen sich laut Statistik Austria erstmals die sinkenden Geburtenzahlen der vergangenen Jahre bemerkbar. So ist die Zahl der Volksschüler gegenüber dem Vorjahr um 1,6% auf 387.408 Schüler zurückgegangen. Dagegen hält der Trend zu berufsbildenden höheren Schulen weiter an; bereits 123.149 Schüler, das sind um 2,3% mehr als im Vorjahr und um 28,4% mehr als vor zehn Jahren, besuchen diesen Schultyp (ohne land- und forstwirtschaftliche Schulen).
Nach Berechnungen der Statistik Austria ist die Zahl der Volksschüler im laufenden Schuljahr 2001/02 gegenüber dem Vorjahr um 1,6% auf 387.408 zurückgegangen. Nach in den letzten Jahren ständig gestiegenen Besuchszahlen ist das der niedrigste Wert seit 1996. Aufgrund der sinkenden Geburtenzahlen der letzten Jahre sind vor allem in den ersten Klassen rückläufige Schülerzahlen zu beobachten. In ganz Österreich gibt es um 3.371 Erstklässler weniger als im Vorjahr (-3,5%).
Auch in den Sonderschulen werden niedrigere Besucherzahlen verzeichnet (2001/02: 13.337, -1,9% gegenüber 2000/01); dieser Trend entstand jedoch schon zu Beginn der neunziger Jahre. Steigende Schülerzahlen im Bereich der Allgemeinbildenden Pflichtschulen gibt es im Vorjahresvergleich hingegen bei den Hauptschulen (265.781, +0,8%) und den Polytechnischen Schulen (19.750, +0,8%).
Die AHS-Unterstufe wird im laufenden Schuljahr von 110.194 Schülern besucht (3,1% mehr als im Vorjahr) - vor allem in den ersten Klassen sind hier Zuwächse zu verzeichnen (+6,3%). Die Relation zwischen Hauptschülern und Schülern der AHS-Unterstufe liegt bei 70,7% zu 29,3%, in den ersten Klassen 68,8% zu 31,2%. Vor fünf Jahren lag das Verhältnis noch bei 72,0% zu 28,0% (insgesamt) bzw. 71,8% zu 28,2% (erste Klassen). Die Tendenz in der unteren Sekundarstufe geht somit verstärkt in Richtung AHS-Unterstufe. Im Gegensatz dazu gingen im Schuljahr 2001/02 die Besucherzahlen in den Klassen der AHS-Oberstufe im Vergleich zum Vorjahr um 2,1% und im Vergleich zu 1996/97 um 5,2% auf 76.123 Schüler zurück.
Der Zustrom zu berufsbildenden höheren Schulen hält auch im Schuljahr 2001/02 weiter an. 123.149 Schüler (ohne Schüler in land- und forstwirtschaftlichen Schulen) besuchen entsprechende Ausbildungsformen. Das sind um 2,3% mehr als im Vorjahr und sogar um 19,2% mehr als noch vor fünf bzw. 28,4% mehr als vor zehn Jahren. Dabei sind Zuwächse in allen Typen der berufsbildenden höheren Schulen (technische und gewerbliche, kaufmännische und wirtschaftsberufliche höhere Schulen) in ungefähr gleichem Ausmaß zu beobachten.
Nachdem die Schülerzahlen in berufsbildenden mittleren Schulen jahrelang im Sinken begriffen waren, werden in diesem Bereich im laufenden Schuljahr ebenfalls Zuwächse verzeichnet: 54.621 Schüler bedeuten ein Plus von 1,4% gegenüber dem abgelaufenen Schuljahr, jedoch noch immer ein Minus von 7,0% gegenüber dem Schuljahr 1996/97. Der Besuch sonstiger allgemein bildender Schulen ist heuer mit 5.824 Schülern um 1,2% stärker als im Vorjahr, jener der Anstalten der Lehrer- und Erzieherbildung (26.729) um 3,0% stärker, wogegen die Besucherzahlen in berufsbildenden Akademien nahezu identisch mit dem Vorjahr sind (4.108 Schüler, -0,3%).