Kultur und (Volks-)Musik
der Woche vom 21. 05. bis 27. 05. 2002

   
Sonderausstellung Wolfgang Hutter
Egon Schiele-Museum Tulln von 17. Mai bis 13. Oktober 2002
Tulln (pts) - Das Egon Schiele-Museum Tulln präsentiert in einer umfassenden Schau Werke des berühmten Wiener Phantasten Wolfgang Hutter. Zahlreiche Ölbilder, Lithographien und Radierungen können von 17. Mai bis 13 Oktober 2002 täglich außer Montag im Sonderausstellungsraum des Museums bewundert werden.
Wolfgang Hutter wurde am 13. Dezember 1928 in Wien geboren und wuchs in einem bürgerlichen Arzthaushalt auf. Später erfuhr er, dass er der natürliche Sohn des bekannten Malers und Schriftstellers Albert Paris Gütersloh ist. Diese ererbte Begabung bestimmte fortan seinen Lebensweg.
Nach normaler Schulausbildung wurde er Student an der Akademie der bildenden Künste in Wien in der Meisterklasse für Malerei bei Albert Paris Gütersloh und schloss das Studium mit dem Diplom der Akademie ab. Schon in jungen Jahren war sein Stil unverwechselbar. Zusammen mit Arik Brauer, Ernst Fuchs, Rudolf Hausner, Helmut Kies, Helmut Leherb, Anton Lehmden und anderen gehörte er der "Wiener Schule des Phantastischen Realismus" an (von Gütersloh die Phantasmagoriker" benannt) .
Hutter war aktives Mitglied des legendären Art Club und beteiligte sich an allen Art Club-Ausstellungen im In- und Ausland. Zu seinen wichtigsten Ausstellungen gehört u.a. eine Großausstellung, veranstaltet von der Kestner-Gesellschaft in Hannover, die durch die bedeutendsten deutschen Großstädte führte und den Begriff "Wiener Schule des Phantastischen Realismus" in Mitteleuropa bekannt machte. Es folgten Ausstellungen in den Vereinigten Staaten von Amerika und Japan. Diese Wanderausstellungen erregten enormes Aufsehen und wurden ein Jahrzehnt später wiederholt.
Die Qualität seiner Arbeiten und seine Kunst brachten es mit sich, dass Wolfgang Hutter an die Akademie (heute Universität) für angewandte Kunst in Wien berufen und dort mit der Leitung einer Meisterklasse für Malerei betraut wurde. 30 Jahre arbeitete er mit seinen Studenten und war mit großem Verständnis für junge Talente ein Gärtner, der behutsam junge Pflanzen zum blühen brachte.
Der größte Teil seiner Werke befindet sich heute über alle Welt verstreut in Privatbesitz. Sein Haus und seine Lebenssphäre hat der Künstler im Lauf der Jahre als eigenes Hutter-Museum gestaltet, das allerdings nicht öffentlich zugänglich ist. Gelegentliche Besucher jedoch berichten voll Begeisterung.
Wolfgang Hutter lebt und arbeitet heute als emeritierter Universitätsprofessor in Wien. Er ist Träger etlicher nationaler und internationaler Auszeichnungen. Zahlreiche Einzelausstellungen und Beteiligungen an Ausstellungen in aller Welt begleiten seinen malerischen Weg.

 
Salzburg ist stolz auf sein Landestheater
Raus: Landestheater weist Jahr für Jahr sehr gute künstlerische Produktionen und gute wirtschaftliche Zahlen auf
Salzburg (lk) - Beim 7. Österreichischen Theatertreffen im Salzburger Landestheater treffen dieses Wochenende die Intendanten der großen Theater Österreichs zusammen. Salzburgs Kulturreferent Landesrat Dr. Othmar Raus nutzte am Samstag (25. 05.) die Gelegenheit, die Bedeutung der Theaterarbeit für die kulturelle Entwicklung der Bundesländer hervorzuheben.
„Theater schaffen es – trotz der Konkurrenz vieler anderer Kulturformen, auch heute noch – starken kulturellen Einfluss auf die Gesellschaft zu nehmen", so Raus. Am Rande des Theatertreffens lobte Raus das Salzburger Landestheater: Neben den künstlerischen Erfolgen stimmen auch die wirtschaftlichen Fakten.
Das Salzburger Landestheater ist wirtschaftlich eines der führenden Häuser Österreichs. Es weist ein Einspielergebnis von rund 25 Prozent der Ausgaben auf. Das ist ein weit überdurchschnittliches Ergebnis. Zurückzuführen ist das Ergebnis auf die umsichtige künstlerische Führung des Hauses. Besonders bei der Platzausnutzung nimmt das Salzburger Landestheater österreichweit einen exzellenten Platz ein. Mit einer Auslastung von deutlich mehr als 90 Prozent befindet man sich in einer Spitzengruppe, der nur wenige Theaterhäuser angehören. Darüber hinaus kann sich Salzburg auch bei der Anzahl der eigenen Veranstaltungen sehen lassen.
Raus hob ferner hervor, dass wirtschaftlich gute Zahlen die Voraussetzung dafür sind, dass künstlerische Arbeiten im Vordergrund stehen können.
Das Österreichische Theatertreffen ist ein Ort des Ideenaustausches und der Koordination zwischen den Landestheatern. Es wurde 1986 auf Anregung des Salzburger Intendanten Lutz Hochstraate ins Leben gerufen. Nachdem die vergangenen sechs Treffen in den verschiedenen Bundesländern stattfanden, ist heuer Salzburg Gastgeber.

 
"Song Contest 2002" in ORF 1 - 1,232.000 waren dabei Manuel Ortega auf Platz 18
Wien (orf) - 1,232.000 ORF-Zuseherinnen und Zuseher (18 % Reichweite, 66 % Marktanteil) drückten am Samstag (25. 05.) Manuel Ortega, dem österreichischen Vertreter beim "47. Eurovision Song Contest 2002" im estnischen Tallinn, die Daumen. Dennoch wurde die gute Performance des 22-Jährigen "nur" mit 26 Punkten und damit Platz 18 honoriert.
Ortega nach seinem Auftritt: "Natürlich bin ich enttäuscht, aber nicht niedergeschlagen. Es gab ein Leben vor dem Song Contest - es wird ein Leben nachher geben. Es tut mir leid, ich habe mein Bestes gegegeben."
Der Sieg ging an diesem Abend an die Vertreterin eines Nachbarlandes des Gastgebers Estland. Lettlands Maria N überzeugte die Zuseher mit ihrem fröhlichen "I wanna" und einer ansprechenden Bühnenshow. Lettland gewann damit in einem spannenden Kopf an Kopfrennen vor Malta (Ira Losco mit "7th Wonder") und Estland, mit dem Lied "Runaway", gesungen von einer Schwedin, Sahlene. Die im Vorfeld favorisierte Deutsche Corinna May (Musik: Ralph Siegel) landete mit ihrer Hymne "I can’t live without Music" (Musik: Ralph Siegel) vier Ränge hinter Österreich auf Platz 21.
Ein Jahr Zwangspause für Österreich Für Österreich bedeutet der 18 Rang ein Jahr Pause im nächsten Jahr. Denn nach dem neuen EBU-Reglement für 2003 haben sich heuer nur die besten 13 Länder für den Bewerb nächstes Jahr qualifiziert. Detail am Rande: Obwohl Manuel Ortega mit mehr Punkten als Corinna May bedacht wurde, ist Deutschland im nächsten Jahr fix mit dabei. Denn als einer der vier größten EBU-Beitragszahler zählt Deutschland neben Frankreich, Spanien und England zu den Fixstartern beim Song Contest, unabhängig von der jeweiligen Platzierung.
Fünf Länder votierten für Österreich - zwölf Punkte aus der Türkei Das TV-Publikum aus fünf Ländern votierten Samstag abend für Österreich. Überraschend dabei - zwölf Punkte aus der Türkei. Russland und Zypern gaben je einen Punkt für Österreich ab, Belgien fünf und die Schweiz bedachte ihren Nachbarn mit sieben Punkte.
Die Wertung des ORF-Publikums - und die entsprechende Endplazierung 12 Punkte - Großbritannien (4) 10 Punkte - Lettland (1) 8 Punkte - Malta (2) 7 Punkte - Bosnien (15) 6 Punkte - Kroatien (11) 5 Punkte - Schweiz (22) 4 Punkte - Schweden (8) 3 Punkte - Estland (3) 2 Punkte - Slowenien (14) 1 Punkte - Deutschland 21)
Der "48. Grand Prix d’Eurovision de la Chanson" wird im nächsten Jahr einer schönen Tradition folgend im Gewinnerland des Vorjahres und damit in Lettland ausgetragen.

 
"Die Burg im Gespräch" am 7. Juni
Gert Voss und Ignaz Kirchner über Thomas Bernhards "Elisabeth II."
Wien (orf) - In der Reihe "Die Burg im Gespräch" im RadioKulturhaus steht am 7. Juni Thomas Bernhards "Elisabeth II." auf dem Programm. Über dieses letzte Drama Bernhards, das als österreichische Erstaufführung in der Regie von Thomas Langhoff am 30. Mai über die Burgtheaterbühne gehen wird, diskutieren die Schauspieler Gert Voss, Ignaz Kirchner und die Dramaturgin Ursula Voss.
Herrenstein: "Die Königin von England grauenhaft aber ich bedauere sie nicht sie könnte abdanken weggehen sich zurückziehen die Leute machen sich unter der Krone zum Narren die Könige haben immer nur eine Narrenkrone aufgehabt"
In "Elisabeth II." von Thomas Bernhard sieht man einen zum Leben wild entschlossenen Todeswütigen am Werk, der sich in der Hohen Schule der Einsamkeit übt, den fast blinden Großindustriellen Rudolph Herrenstein mit Kunstbeinen. Um halb acht früh schieben ihn der Diener Richard und die Haushälterin Frau Zallinger im Rollstuhl in den hochherrschaftlichen Jahrhundertwendesalon. Er wartet auf seinen Neffen und auf seinen Freund Guggenheim und auf einige Bekannte, lauter fürchterliche Leute".
Diese fürchterlichen Leute - allesamt Exponenten jener Wiener Gesellschaft, die sich dafür hält - werden sich im Verlauf des Samstagvormittags in Herrensteins Salon versammeln, um dann vom Balkon aus der auf Wien-Besuch weilenden englischen Königin zuzujubeln. Das wird um die Mittagszeit sein.
High noon im Salon im dritten Stock am Wiener Opernring, denn es kommen immer mehr und immer mehr Stützen der Gesellschaft und immer mehr und mehr drängen sich auf den Balkon ... Als die Queen im Jubel vorbeifährt, kommt es, als der letzte Gast mit der überschwänglichen Parole "God save the Queen" auf den Balkon tritt, zur bestürzenden Schlussszene: "Ein plötzlicher Krach und Aufschrei aller auf dem Balkon Stehenden; der Balkon reißt ab und stürzt in die Tiefe." Außer Herrenstein, der in seinem Rollstuhl im Salon mit seinem Diener Richard verblieben ist, kommt die ganze Gesellschaft um - "wahrscheinlich".
Im RadioKulturhaus diskutieren die Hauptdarsteller Gert Voss (Herrenstein) und Ignaz Kirchner (Diener Richard), sowie die Dramaturgin Ursula Voss. Moderation: Andrea Schurian.
"Die Burg im Gespräch" ist eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Burgtheater und findet am Freitag, den 7. Juni um 19.30 Uhr im Großen Sendesaal des RadioKulturhauses statt. Eintritt: 10,50 / 12,70 Euro. Weitere Informationen zum Programm des RadioKulturhauses gibt es auf der Homepage http://kultur.orf.at/radiokulturhaus oder über das Kartenbüro (Tel. 01/501 70-377).

 
"Kontakte" zu Kultur und Kulinarik
Kabon-Vernissage von LH Haider eröffnet – Ein Fest für alle Sinne: Bilder, Musik, Texte, Gaumenfreuden
Klagenfurt (lk) - Unter dem Generalmotto „Kontakt“ stand Donnerstag (23. 05.) Abend eine Vernissage mit „Literaricum und Kulinarium“ im Konzerthaus-Cafe-Restaurant „Kabon“. Und in Kontakt treten konnte man nicht nur mit Kultur, sondern auch mit vielen daran Interessierten.
Der Initiatorin Claudia Haider ist es wieder gelungen, für ein volles Haus und beste Stimmung zu sorgen. Sie will das einmalige Ambiente des neueröffneten Kabon in Klagenfurt auch künftig „für solch gelungene Abende nutzen“. Die Eröffnung der Ausstellung nahm Kulturreferent LH Jörg Haider vor.
Im Hinblick auf den Besucheransturm sagte der Landeshauptmann, dass hier nicht nur mit den Bildern, sondern auch durch „Kontakte und Kommunikation“ miteinander gute Zeichen gesetzt werden. Es sei somit ein berufliches, privates und gesellschaftliches Ereignis mit dem typischen Kärntner Wesensmal: „Durch’s reden kommen die Leut‘ z’sammen!“ Ausserdem dient die Veranstaltung dazu, Netzwerke der bzw. für die Frauen zu fördern. Zur Ausstellung meinte Haider, dass zwei Klagenfurter Künstlerinnen ihre Stimmungen und Erlebnisse in Bildersprache umgesetzt hätten.
Die ausgebildete Kindergärntnerin Barbara Graber (28) hat sich seit den 90er Jahren autodidaktisch mit verschiedensten Techniken der Malerei und Töpferei auseinandergesetzt. Die Studentin der Publizistik und Pädagogik zeigt sich stolz über ihre Entwicklung.
Graber: „Als Kind hab‘ ich begonnen die Wände zu bemalen und jetzt hänge ich meinen spielerischen Umgang mit Erde und Sand als Kunstwerke an die Wand!“ Die Anziehungskraft der Elemente (Wasser, Feuer, Luft, Farbe) begleitet sie und prägt ihre Kreativität.
Die den Künstlernamen „Merlyn“ (36) tragende gelernte Floristin wiederum verschrieb sich erst vor zwei Jahren ganz und gar der Kunst.
Allerdings malt und schreibt sie seit rund zehn Jahren und kann bereits auf eine Reihe von Ausstellungen zurückblicken. Ihre Spezialität sind „meisterhafte Kinderbilder für Groß und Klein“, die eine positive und freudige Stimmung ausstrahlen sollen.
Neben den Bildern und einem Text aus der Feder von Merlyn trug Klaviermusik als Untermalung zu einem Fest für alle Sinne bei und das Kabon-Catering sorgte mit „Alles Püree“ dafür, dass auch die Gaumenfreuden nicht zu kurz kamen.

 
Auferstehung und Himmelfahrt Jesu
Salzburger Bachchor und Mozarteum Orchester Salzburg
Salzburg - Das monumentale Oratorium - aufgeführt 1774 in Hamburg - gilt als musikalisches Vermächtnis von Carl Philipp Emanuel Bach und zählt zu dessen Hauptwerken. Qualitativ wie quantitativ lässt es viele Oratorien von C. Bachs Zeitgenossen weit hinter sich.
Bemerkenswert ist auch die Wertschätzung, die Mozart diesem Werk entgegenbrachte: Zehn Jahre nach dessen Uraufführung leitete Mozart selbst drei Aufführungen des Oratoriums in Wien. Ivor Bolton, designierter Chefdirigent des Mozarteum Orchesters und international bekannter Spezialist für diese Art von Musik, ist der beste Anwalt für das geniale und äußerst diffizile Werk, das in Salzburg in großer Besetzung erstmals zu hören sein wird.
Zu hören am: 2. Juni 2002, 19.30 Uhr, Große Aula
Silvia Weiss, Sopran, Johannes Chum, Tenor, Philip Zawisza, Bariton
Dirigent: Ivor Bolton
Karten: 16,- bis 34,90 Euro; Salzburger Bachgesellschaft, Kaigasse 36/I.,
5020 Salzburg, Tel.: ++43 / (0)662 / 43 53 71-0, Fax: 0662/ 43 53 71-4

 
Wolfmayr: Gesamte Kreativwirtschaft in Europa ist im Umbruch
Hauptausschuss beschließt Abhaltung einer parlamentarischen Filmenquete
Wien (övp-pk) - Im Hauptausschuss wurde am Donnerstag (23. 05.) die Abhaltung einer parlamentarischen Enquete betreffend die Zukunft des österreichischen Films im europäischen Kontext und mögliche Maßnahmen zur Verbesserung der Chancen des Filmstandortes Österreich beschlossen.
Termin: 3. Juli 2002, 9.00 Uhr bis 14.00 Uhr, im Parlament. "Diese Enquete entspricht der Tatsache, dass die gesamte Kreativwirtschaft in Europa im Umbruch ist, was sich auch auf die Situation des österreichischen Films auswirkt", betonte ÖVP-Kultursprecherin Abg. Dr. Andrea Wolfmayr nach Schluss der Hauptausschusssitzung.
"Die Rahmenbedingungen haben sich geändert. Der österreichische Markt befindet sich in einer ganz besonderen Situation: er ist besonders klein und muss sich innerhalb des größeren, deutschsprachigen Raumes und in der Folge auch im europäischen Raum behaupten und einen eigenen Platz schaffen. Anfänge sind in dieser Hinsicht mit hervorragenden Film-Produktionen ja bereits gemacht", sagte Wolfmayr.
Doch der Film boome weltweit und sei daher als sehr komplexes Thema in größeren Zusammenhang zu sehen, "nicht alleine als kulturell-künstlerisches Problem, sondern sicher auch im wirtschaftlichen, psychologischen, gesellschaftlichen und letztendlich auch kritischen, politischen Zusammenhang", ist Wolfmayr überzeugt. "Gerade der österreichische Film hat bezüglich seiner Qualitäten und künstlerischen Positionierung einen hervorragenden Ruf erlangt, und - nicht nur bei heimischem Publikum - beachtliche Erfolge erzielen können. Noch sind wir aber auf diesem Gebiet keine europäischen ‚Player‘, haben unsere Identität noch nicht endgültig gefunden, insbesondere was die kommerzielle Filmproduktion betrifft".
In Österreich sei ein gewaltiges kreatives Potential vorhanden, aber es fehle die Nahtstelle zwischen Finanzierung, Produktion, Vertrieb und Publikum. Deswegen werden für die geplante Enquete ausländische Filmexperten, aber auch Vertreter von Banken eingeladen, kündigte Wolfmayr an. "Der Film muss in Österreich lohnende Investition werden." Denn die öffentliche Förderung könne nur Impuls sein, nicht aber die gesamte Finanzierung stellen. "Die Folge wäre ein Verteilungskampf um Fördermittel", warnt die ÖVP-Kultursprecherin.
Die ÖVP stehe hinter dem künstlerischen Film als Trendsetter und Imageträger. "Das alleine genügt aber nicht. Film kann und soll durchaus auch kommerziell erfolgreich sein", sagt Wolfmayr, die eine "gewisse Scheu der österreichischen Künstler vor Erfolg und Geld" ortet. "Es ist unsere Aufgabe, die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen. Das kann nur gelingen, wenn auch Publikum da ist. Österreichs Filmschaffende haben für künstlerische Filme bereits jede Menge an Preisen, internationalen Erfolgen und Anerkennung erhalten. Hier zeigt sich die Qualität - das wollen wir verbreitern."
"Ich sehe das Ziel der Enquete darin, dass es der österreichischen Filmwirtschaft Spaß machen soll, mit dem Film auch Geld zu verdienen. Dann wird auch genügend Platz entstehen und Geld da sein für jene Nischen, die nicht jedermann ansprechen, aber ihren eigenen Platz in der österreichischen Filmlandschaft haben müssen", ist Wolfmayr überzeugt.

 
  "Dürers Erbe. Die Kunst des Nürnbergers und ihr Fortwirken am Beispiel Oberösterreichs"
Ausstellung im Bezirksmuseum Braunau in der Herzogsburg von 24. Mai – 27. Oktober 2002
Braunau (lk) - Noch ehe Albrecht Dürer am 6. April des Jahres 1528 in Nürnberg verstarb, hatte er mit seiner facettenreichen Kunstübung längst über die regionalen und zeitlichen Grenzen seines eigentlichen Wirkungskreises hinweg künstlerische Standards gesetzt.
Auch aus der Biographie bzw. Familiengeschichte Albrecht Dürers ergeben sich direkte Beziehungspunkte zu Oberösterreich: Als Kaiser Friedrich III. (1415 – 1493) im Jahr 1489 Linz zu seiner Residenz machte, zog diese Stadt auch vermehrt Künstler an, unter denen sich auch der Vater Dürers, der Goldschmied Albrecht Dürer der Ältere (1427 – 1503), befand. In einem mit 24. August 1492 datierten Brief an seine Frau Barbara berichtet dieser aus Linz von einer Arbeit für den Kaiser (wahrscheinlich ein vom Nürnberger Rat in Auftrag gegebener Pokal für den Regenten): "do het sein genad fast ain gefalln daran und sein genad het zumal vil mit mir zu reden". Die enge Zusammenarbeit des jungen Dürer mit dem aus Steyr stammenden Hofhistoriographen Kaiser Maximilians, Johannes Stabius (Stöberer) aus Steyr, sollte diese Achse zu Oberösterreich im Grunde fortsetzen. Von Dürers Erbe profitierte ob ihrer geopolitischen Lage bzw. ihrer Nahebeziehung zu den tonangebenden künstlerischen Zentren auch die Kunstlandschaft des Landes ob der Enns, die freilich territorial und kulturell dem Oberösterreich in den Grenzen von heute nur rudimentär entsprach. So referiert bereits die Tafelmalerei der Donauschule wie auch die Bildhauerkunst des frühen 16. Jahrhunderts im Land ob der Enns vielerorts begeistert Dürer‘sche Bildideen, denen wir in der Folge auch in mannigfach abgewandelter Form - von der rudolphinischen Hofkunst inspirierten Spätrenaissance bis hinein ins fruchtbare Schaffen des Spätbarock - begegnen. Ein entscheidender Anreiz für die intensivierte Nachahmung boten die spätestens seit dem 17. Jahrhundert auch in Oberösterreichs Stiften und Schlössern nachweisbaren Kunstkammern und Bildergalerien, in denen - vor allem nach dem Vorbild Kaiser Rudolfs II. - Dürer ganz oben auf der Wunschliste stand. Damit wurden auch vermehrt Kopisten und Nachahmer auf den Plan gerufen, die mit Teilkopien oder raffinierten Motivkompilationen neue Dürerwerke auf den Markt brachten – auch dreidimensionale. Denn Dürers Ruf als universelle künstlerische Begabung ließ ihn ab dem frühen 17. Jahrhundert posthum zum Bildhauer werden. Ob des universellen Aspekts sollte Dürer gerade in der an Spezialisten so reichen Barockkunst als exzeptionelle Erscheinung in Erinnerung bleiben. So notiert etwa Georg Wolfgang Knorr in seiner "Historischer Künstler-Belustigung" des Jahres 1738: "....Dass sich Leute gezeigt, welche ihn in einigen Stücken, sei es nun im Bildhauen, Malen oder Kupferstechen übertroffen, ist gewiß; dass aber jemals einer alle Künste zugleich und in so hohem Grad getrieben, ist schwer zu erweisen". Dürers nachmalige Kanonisierung als Idealtypus des deutschen Künstlers im Zuge der romantischen Strömungen setzte in dieser Entwicklung gleichsam einen schwärmerischen Höhepunkt. Dem lokalen Historismus, der sich erst im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts auch den hoch- und spätgotischen sowie den barocken Formen zuwandte, schien Dürer wahrscheinlich als Stilschablone zu modern. Im Gegenzug dazu erfuhr jedoch Dürers Gesamtschaffen dank der auf Massenauflagen ausgerichteten neuen Reproduktionstechniken (Lithographie, Stahlstich, Heliogravüre u.a.) eine bis dahin ungeahnte Popularisierung, die Dürer schließlich auch zum Volkskünstler erheben sollte.

 
23. Österreichisches Blasmusikfest
Wien (rk) - Am 31. Mai und 1. Juni steht Wien wieder im Zeichen der Blasmusik. 35 Musikkapellen aus allen österreichischen Bundesländern und aus Südtirol sowie Gastkapellen aus Armenien, Holland, Liechtenstein und Slowenien gastieren beim 23. Österreichischen Blasmusikfest in der Bundeshauptstadt.
Den Auftakt zu dieser Traditionsveranstaltung bildet die Marschmusikwertung im Ehrenhof von Schönbrunn am Freitag, 31. Mai, 16 Uhr. Am Samstag gibt es von 10 bis 11 Uhr Standkonzerte in allen Bezirken, um 15 Uhr folgt der alljährliche Höhepunkt mit dem Festzug aller Kapellen vom Heldenplatz über die Ringstrasse zum Rathausplatz und dem abschließenden Konzert aller 1800 MusikerInnen unter der Leitung von Oberst Hans Schadenbauer. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei.

 
Technische Checks für 'La Bohème' auf der Bregenzer Seebühne haben begonnen
Bregenz - Nur noch knapp vier Wochen sind es bis zum Beginn der Proben von 'La Bohème' auf der Seebühne der Bregenzer Festspiele. Die technischen Proben sowie alle die Arbeiten und Vorbereitungen, um die Bühne aus dem Winterschlaf zu erwecken, sind aber bereits in vollem Gange.
„Theatermaler, Licht- und Tontechniker bringen derzeit das imposante Bühnenbild zu Giacomo Puccinis La Bohème wieder auf Vordermann, damit für die ersten Seeproben Mitte Juni alles perfekt funktioniert,' so der technische Direktor der Bregenzer Festspiele, Gerd Alfons. 400 Mitwirkende aus aller Welt werden ab Mitte Juni für das Spiel auf dem See erwartet. Premiere von Puccinis wohl bekannteste Oper rund um Liebe, Leidenschaft und Hingabe ist am 18. Juli.
„Schiff Ahoi' heißt es in Kürze, wenn das überdimensionale Papierschiffchen sein Trockendock verläßt, um wieder seine Runde rund um die Seebühne zu ziehen. Auch der 27 Meter hohe und 50 Tonnen schwere Postkartenständer dreht sich kommende Woche wieder. Die Winterverpackung wird verstaut, die Postkarten werden neu kaschiert, Aschenbecher und Tische werden geputzt und ausgebessert. Bühnentechniker überprüfen die zahlreichen Scheinwerfer und Lautsprecher, die in den Lehnen der riesigen Stühle versteckt sind. Die hydraulisch beweglichen Barhocker, der im Wasser versteckte Seilzug für das Papierschiffchen und vieles mehr muß getestet und neu adjustiert werden, bevor die Proben Mitte Juni beginnen können.
Bereits im vergangenen Sommer lockte 'La Bohème' mehr als 165.000 Besucher an den Bodensee. Publikum und Presse waren begeistert von der Inszenierung, und auch das imposante Bühnenbild, mit drei überdimensionalen Kaffeehaus-Tischen, fünf Stühlen und einem Kartenständer bestückt mit riesigen Postkarten, faszinierte die Besucher.
'La Bohème' feiert am 18. Juli auf der Bregenzer Seebühne Premiere und wird an 23 weiteren Abenden gezeigt werden. Bereits tags zuvor geht die österreichische Erstaufführung von Bohuslav Martinus 'Julietta' im Festspielhaus über die Bühne.
Informationen und Tickets zu den Bregenzer Festspielen gibt es unter www.bregenzerfestspiele.com

 
Samstagnacht-Konzerte bei der styriarte
Werke zeitgenössischer Komponisten in 5-teiligem Zyklus
Graz (pts) - Nach der erfolgreichen Einführung im Vorjahr wird die styriarte auch im heurigen Jahr eine Reihe von Veranstaltungen anbieten, die in der Festivalzeit von 21. Juni bis 21. Juli an den Samstagen zu spätabendlicher Stunde genossen werden können. Jeweils um 23 Uhr beginnen die Konzerte der "Nachtzeit bei den Minoriten".
Als Besonderheit, und um auch den Liebhabern der zeitgenössischen Musik bei der styriarte noch mehr bieten zu können, werden hier neben Cembalo-Musik des Barockmeisters Johann Kuhnau und Timna Brauers Friedensprojekt "Music for Peace" Kompositionen von Zeitgenossen, teilweise in Uraufführungen, präsentiert.
Klaus Huber, Willy Burkhard, Sofia Gubaidulina, Johannes Berauer, David Jena oder Richard Dünser sind die Komponisten, die gemäß dem heurigen Festivalmotto "...den Blick nach oben" richten und dabei ungewöhnliche Wege beschreiten und Erfahrungen bereiten. Damit man einen Einblick in die Arbeitsweise und das Denken der komponierenden Künstler erlangen kann, wird es für das interessierte Publikum die Möglichkeit geben, an Künstlergesprächen teilzunehmen. Ort dafür: der heuer im Foyer des Stadtmuseums in der Sackstraße 18 eingerichtete styriarte-Salon. (Datum und Uhrzeit werden unter http://www.styriarte.com/ und in der lokalen Presse bekanntgegeben werden)
Für die Ausführung der anspruchsvollen Konzertprogramme wurden die idealen Interpreten verpflichtet. Da gestalten die Sopranistin Christine Whittlesey, Spezialistin für die Interpretation neuer Musik, und der Schweizer Flötist Dieter Flury "Gesänge zur Unzeit" rund um das Schaffen von Klaus Huber und dessen Lehrer Willy Burkhard. Der Cellist Friedrich Kleinhapl führt gemeinsam mit dem Vokalensemble cantus Johannes Berauers Auftragswerk "Konzert für Cello, Vokalensemble und Percussion" auf. Johannes Hämmerle stellt mit Johann Kuhnaus "Biblischen Historien" am Cembalo eine frühe Form der musikalisch-epischen Auseinandersetzung mit der Bibel vor. Timna Brauer und Elias Meiri holen für ein Friedenskonzert den Palästinenser Marwan Abado und den israelischen Oberkantor von Wien, Shmuel Barzilai, auf die Bühne. Und der Bariton Jörn Dopfer bringt mit Richard Dünsers "Letzten Dingen" und David Jenas Stundenbuchliedern" zwei Liederzyklen zur Uraufführung.
"Nachtzeit bei den Minoriten" ˆ ein besonderer "Blick nach oben" der styriarte 2002, und spannende Konzerterlebnisse sind garantiert.

 
235 Künstler beim Kulturfestival "Soho in Ottakring"
Wien (rk) - Im Beisein von Kulturstadtrat Dr. Andreas Mailath- Pokorny, Bezirksvorsteherin Ernestine Graßberger und Präsident Kommerzialrat Walter Nettig (Wiener Wirtschaftskammer) stellte die Organisatorin des Kulturprojekts "Soho in Ottakring 2002", Ula Schneider, am Mittwoch (22. 05.) im Rahmen eines Mediengesprächs ein vielfältiges Programmangebot vor.
Unter der Devise "Flüchtig daheim" werden von Samstag, 25. Mai, bis Samstag, 8. Juni, über 60 Ausstellungen und Kunstprojekte auf rund 50 Orten in Ottakring, darunter Ateliers, Geschäftslokale und Flächen im öffentlichen Raum, durchgeführt. 66 Veranstaltungen (Konzerte, Film- Vorführungen, u.v.a.) runden die Kulturinitiative ab, an der 235 Künstler (vom Maler bis zum Video-Gestalter) beteiligt sind.
Kulturstadtrat Dr. Mailath-Pokorny bezeichnete die Kulturtage "Soho in Ottakring" als ein Musterbeispiel für die Belebung von Stadteilen durch kulturelle Aktivitäten. Neben dem hohen Bekanntheitsgrad des Kulturprojekts betonte der Stadtrat die Wichtigkeit einer Beschäftigung mit verschiedenartigen Kunst- und Kulturbegriffen.
Bezirksvorsteherin Ernestine Graßberger brachte ebenfalls ihre Freude über das "Soho"-Projekt zum Ausdruck. Auch Bewohner des 16. Bezirkes mit einer zweifelnden Haltung gegenüber modernen Kunstformen mögen, so Graßberger, den Leistungen der Künstler mit Interesse begegnen. Wiener Wirtschaftskammer-Präsident Nettig berichtete von der mehrjährigen Unterstützung dieser Kulturinitiative und würdigte die hohe Besucherzahl bei den "Soho"-Tagen im letzten Jahr.
Zu den Höhepunkten der heurigen Kulturtage gehört das Projekt "Art Position 2002": Im Rahmen einer großen Ausstellung in der "Ottakringer Brauerei" (16., Feßtgasse 16) werden ca. 80 junge heimische Künstler und Gäste aus New York speziell ausgewählte Gemälde, Grafiken, Objekte, Fotografien, Videos und Internet- Arbeiten zeigen. Die Präsentation vielfältiger Kunstformen sowie eine "Online-Auktion" und andere Aktivitäten machen die "Art Position 2002" zu einem spannenden Kulturerlebnis.
Die Eröffnungsveranstaltung von "Soho in Ottakring 2002" wird am Samstag, 25. Mai, um 20 Uhr, auf dem Yppenplatz abgehalten. Am einigen Tagen können Kulturfreunde an Führungen teilnehmen, der Treffpunkt ist bei der "Soho"-Informationszentrale in der Grundsteingasse 36. Auf dem Areal einer früheren Tankstelle in der Grundsteingasse 45-47 (Kirchstetterngasse) wird auf Zeit ein spezielles "Soho"-Cafe eingerichtet.
Neben dem Wirken der 235 Künstler, zum Beispiel bei Aktionen mit integrativem Charakter für Kinder und Jugendliche, sind zahlreiche Partnerstellen von "Soho in Ottakring 2002" an der Abwicklung der Kulturtage beteiligt. Einrichtungen wie das "Art- Lab", die "Basis Wien" und das "Öst. Kulturservice (ÖKS)" tragen wie das "Einkaufsstraßen-Management"(Wirtschaftskammer Wien) und die Vereinigung "IG Kaufleute im Brunnenviertel" zum Gelingen der Kunstaktion bei. Wie in den Vorjahren wird das Projekt auch heuer von den Ottakringer Bezirksverantwortlichen entscheidend unterstützt.
Bei den ersten drei "Soho"-Aktionen erzielten die Veranstalter schöne Erfolge, nicht nur im künstlerischen Bereich. Die große Kunstaktion hat eindeutig zur Belebung von Teilen des Bezirkes beigetragen und es konnten bisher für 30 leere Geschäftslokale neue Mieter teilweise handelt es sich um Künstler gefunden werden. In diesem Jahr setzen die Organisatoren auf ein ebenso reges Interesse an ungenutzten Betriebsstätten, es sollen aber interaktive Kunstprojekte sowie Interventionen im öffentlichen Raum vermehrt zur Anbahnung von Kontakten mit den Bewohnern im "Grätzl" genutzt werden. Einige "Soho"-Aktionen wenden sich an Bezirksbürger aus verschiedenen Kulturkreisen, andere Projekte laden Anrainer zur Mitgestaltung urbaner Strukturen ein. Wegen der Vielzahl an Aktivitäten werden an dieser Stelle allein der Schwerpunkt "Kunst im öffentlichen Raum" (Projekt "Langweilige Geschichten über den Alltag", Projekt "Das Brunnenviertel-Fotoalbum") und eine Kunstaktion mit Kindern und Jugendlichen (Titel: "Sitzkultur Sitzskulptur") als Beispiele erwähnt.

 
Klingender Achensee im Juli
Kufstein - Am Achensee liegt in den Tagen von 08. bis einschließlich 18. Juli 2002 wieder Musik in der Luft: Die Kulturregion Achensee lädt zur diesjährigen Auflage ihrer Musikfestwoche und beeindruckt mit einem in jeder Hinsicht hochkarätigen Programm.
Der schwungvolle Auftakt zur Musikfestwoche der Kulturregion Achensee erfolgt am Montag, 08. Juli, mit „Shake the Lake Boogie Woogie“ an der Bergstation Rofan in Maurach am Achensee. Ab19.30 Uhr heizen die „Clemaric Boogie Boys“ dem Publikum ein.
Am Dienstag, 09. Juli steht ein besonderer Abend, unter dem Titel: „Ein heiterer Serenadenabend & humorvolle Jagdszenen im Tiroler Land“ auf dem Programm. Mit Spannung werden ab 20.30 Uhr im Veranstaltungszentrum in Maurach die Darbietungen von den Achenseer Sängern, den Salzburger Kammersolisten und den Achenseer Jagdhornbläsern erwartet.
Am Mittwoch, 10. Juli, findet um 20.30 Uhr im Veranstaltungszentrum in Maurach ein Konzert der Bundesmusikkapelle Eben statt.
Ihren absoluten Höhepunkt erreicht die Achenseer Musikfestwoche am Freitag, 12. Juli. Niemand Geringerer als „Andy Lee Lang & The Spirits“, eine der besten Rock'n'Roll-Formationen Europas, bringen ab 20.30 Uhr das Veranstaltungszentrum Maurach in Stimmung.
Zünftig geht es am Dienstag, 16. Juli, im Musikpavillon in Achenkirch zu: Ab 20.30 Uhr findet ein Galakonzert der Bundesmusikkapelle Wiesing statt.
Am Mittwoch, 17. Juli folgt dann an selber Stelle ab 20.30 Uhr das Galakonzert der Bundesmusikkapelle Eben.
Den Abschluss bildet am Donnerstag, 18. Juli, ein bunter Volksmusikabend im Fischergut in Pertisau: Ab 20.30 Uhr gastieren dort Sänger und Musikanten aus dem gesamten Alpenraum.

 
Zukunft der Vereinigten Bühnen Wien steht fest
Wien (rk) - Die Grundrisse einer umfassenden Reform der Wiener Theaterlandschaft wurde am Dienstag (21. 05.) von Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Vizebürgermeister Dr. Sepp Rieder und Kulturstadtrat Dr. Andreas Mailath-Pokorny im Rahmen des Mediengespräches von Bürgermeister Dr. Michael Häupl präsentiert. Es sei die "größte Reform seit Bestehen der Vereinigten Bühnen", betonten die beiden Stadträte.
Demnach soll das Theater an der Wien künftig als moderne Stadtbühne für anspruchsvolle ernste Musik und als Festivalhaus dienen, das Raimundtheater und Ronacher dagegen Musical und Unterhaltung beherbergen. Ab 2007 wird das Theater an der Wien ausschließlich der klassischen Musik - Opern, Operetten, konzertante Aufführungen und Festivals - gewidmet sein. Das Theater an der Wien bleibt als Haus im Besitz der Vereinigten Bühnen, für die Bespielung werde jedoch eine Opern- und Festspielgesellschaft gegründet, die auch mit bestehenden Festivals verstärkt kooperieren wird.
Für die notwendigen inhaltlichen und organisatorischen Vorbereitungen zur Neuausrichtung im Bereich der klassischen Musik konnte Dr. Hans Landesmann gewonnen werden. Das bis spätestens 2004 zu erstellende Gesamtkonzept soll mögliche Synergieeffekte (sowohl in künstlerischer als auch in ökonomischer Hinsicht), sowie einen zeitlichen Stufenplan umfassen.
Der Bereich Unterhaltung ("performing arts") inklusive Musical wird künftig in den beiden Häusern Raimundtheater und Ronacher beheimatet sein. Dafür wird das Etablissement Ronacher einer entsprechenden Adaptierung unterzogen werden, die je nach Ausmaß primär von den Vereinigten Bühnen Wien finanziert wird. Auch mit der Entwicklung dieses Konzeptes wird mit Mag. Kathrin Zechner ein Profi und eine Kapazität in Sachen Unterhaltungsmanagement betraut werden.
Auf der Grundlage der neuen Konzepte wird bis spätestens zum Jahr 2004 die Intendantenfrage entschieden werden. Eine unmittelbare Nachbesetzung zum gegenwärtigen Zeitpunkt erfolgt nicht, weil Intendant Rudi Klausnitzer bis 2004 aufgrund eines Konsulentenvertrages zur Verfügung steht.
"Die geplante Neuorganisation im Bereich der klassischen Musik bedeutet eine erhebliche Angebotserweiterung und kann daher kein Nullsummenspiel sein, jedoch sind durch die organisatorische Zusammenarbeit mehrerer Festivals und die geplante bessere Abstimmung von Bundestheatern und städtischen Theatern erhebliche Synergieeffekte zu erwarten", betonte Rieder.
Die vorgestellten Pläne bedeuten eine nachhaltige Neuordnung der Wiener Musiktheater-Landschaft, daher soll die Bundestheater-Holding in ein Gesamtkonzept eingebunden werden. Dieses neue Gesamtkonzept kann damit in seiner Dimension und seiner Bedeutung im Bereich der Darstellenden Kunst als größte Strukturreform seit Ausgliederung der Bundestheater gesehen werden. "Gleichzeitig ist die Reform ein deutliches Bekenntnis der Stadt Wien, auch weiterhin in die Kultur dieser Stadt zu investieren", so Häupl, Rieder und Mailath-Pokorny abschließend.

 
Von Salzburger Stieren und Stierwaschern
Der älteste "Salzburger Stier" auf der Festung Hohensalzburg wird derzeit renoviert – Großes Stier-Fest am 26. Oktober
Salzburg (lk) - Salzburg und der Stier – diese beiden verbindet eine ganz besondere Bewandtnis, die bis weit in die Historie und die Welt der Sagen zurückreicht. Daher ist es nicht verwunderlich, dass der „Salzburger Stier" bis heute gleich in mehreren Varianten – von der spätgotischen Orgel bis zum renommierten Kabarettpreis – überlebt hat. Der älteste „Salzburger Stier" befindet sich auf der Festung Hohensalzburg.
Es ist ziemlich genau 500 Jahre alt und zugleich eine der letzten noch bestehenden spätgotischen Orgeln der Welt, die derzeit mit einem Kostenaufwand von rund 250.000 Euro restauriert wird. Bei einem großen Stier-Fest am 26. Oktober wird dieses akustische Wahrzeichen Salzburgs nach längerem Schweigen wieder zu hören sein, wird in der am Mittwoch (22. 05.) erschienenen Salzburger Landes-Zeitung „Unser Land" berichtet.

Kabarettisten mit Hörnern
Erst einmal 20 Jahre auf dem Buckel hat jener „Salzburger Stier", der sich mittlerweile zum wichtigsten Kabarettpreis im deutschsprachigen Gebiet entwickelt hat. Die ersten fünf Jahre wurde der Preis immer in Salzburg verliehen. Seit 1997 wird er alternierend in Deutschland, Österreich und der Schweiz vergeben, wobei neun Rundfunkanstalten aus diesen Ländern mitmachen. Ausgezeichnet werden mit dem Stier alljährlich Kabarettprogramme mit viel Sprachwitz und guter Musik. Viele der Preisträger gehören heute zu den festen Größen der Comedy- und Kabarettlandschaft.
Auch der Salzburger Narrensenat hat für eine von ihm jedes Jahr vergebene Auszeichnung die Bezeichnung „Salzburger Stier" gewählt. Dieser Preis wird seit einigen Jahren übrigens im Schatten des großen Bruders – auf der Festung Hohensalzburg - an prominente Persönlichkeiten überreicht.
Der „Salzburger Stier" ist aber auch im Sport ein Begriff: Bei einem internationalen Dart-Turnier waren im Vorjahr 86 Teams aus zehn Nationen am Start und kämpften um den „Großen Salzburger Stier". „Stierwascher" kennt man auch in Fußballkreisen, wo es seit 1995 einen gleichnamigen Fanclub der Salzburger Austria gibt.

Stierwascher zum Reinbeißen
Ein „Salzburger Stierwascher" der handfesten Art ist seit rund einem Jahr auf dem Markt, nämlich ein Weckerl aus Dinkelschrot und Roggenvollkorn. Rund um den Geburtstag ihres neuen Produktes hat die Bäckerinnung auch einen Wettbewerb für einen „Stierwascher Reim" ausgeschrieben. Vielleicht gibt es das Weckerl ja auch in der gleichnamigen Imbissstube in der Salzburger Innenstadt?
Wahrscheinlich ließen sich diese Stiergeschichten noch weiterführen, wobei natürlich die Brauchtumsgruppe Salzburger Stierwascher nicht fehlen darf, aber für alle, die sich nicht mehr so genau an die Sage erinnern können, sei hier noch eine Kurzversion angeführt: Einst belagerten rebellische Bauern die Festung. Als der Besatzung der Lebensmittel knapp wurden, verfiel sie auf eine glänzende Idee. Man bemalte den letzten Stier nach kräftiger Wäsche jeden Tag anders und führte ihn auf eine Bastei, um den Belagerern enorme Nahrungsreserven vorzuspiegeln. Der Trick wirkte und die Bauern gaben die aussichtslose Belagerung auf.

Freunde des „Salzburger Stieres"
Salzburgerinnen und Salzburger, die „ihrem" Stier auf der Festung ein wenig unter die Arme greifen wollen, können ein „Freund des Salzburger Stieres" werden und so die Renovierung der Orgel auf der Festung unterstützen. Für alle Sponsoren gibt es auch ein attraktives Dankeschön: Ab einer Spende von 125 Euro wird Ihr Name auf einer Plakette in der Nähe des Instrumentes angebracht. Weitere Informationen zu der Spendenaktion sind im Internet unter http://www.geocities.com/salzstier/ zu finden oder bei den Salzburger Burgen und Schlössern (Telefon: ++43 / (0)662 / 84 61 81-0, Barbara Walton) erhältlich.
Bei der Salzburger Hypothekenbank (BLZ 55000) wurde das Spendenkonto 2127017 eingerichtet (Kennwort „Sponsoring Salzburger Stier").

 
Sommer 2002: eine Landpartie mit Ildikò Raimondi
Wien - Die Vielfalt der österreichischen Sommerfestivals im Juli und August 2002 spiegelt sich im reichhaltigen Sommerprogramm der Wiener Staatsopernsängerin Ildikò Raimondi wider. Hier das Programm:

27. Juli: Hugo Wolf Italienisches Liederbuch; Festwochen Gmunden
Die Verknüpfung von Zeit, Kunst und Ort ist das neue Konzept der Gmundner Festwochen und macht den Versuch alle Bereiche der Kunst zu erfassen. Der 70. Geburtstag von Thomas Bernhard ist eines der Schwerpunktthemen. Die Rosen der Einöde, Gerhard Lampersbergs Oper nach Texten von Thomas Bernhard ist unter der Regie von Hans Gratzer eine Hommage an den Dichter und österreichische Erstaufführung zugleich. Lesungen von Barbara Frischmuth, Alfred Kolleritsch, Robert Schindel und Julian Schutting runden den Bereich Literatur ab. Arnold Schönberg steht zur Wiederkehr seines 50. Todestages im Mittelpunkt des musikalischen Programms. Ebenso wie Hugo Wolf, dessen Italienisches Liederbuch Ildikò Raimondi mit dem Tenor Kurt Atzesberger und Charles Spencer, Klavier, in Traunkirchen, im Rahmen des Parallelfestivals "Out of Gmunden" interpretiert. Xenia Hausner, Jürgen Messensse, Gunter Damisch oder Manfred Hebenstreit ergänzen das Programm aus dem Bereich der Bildenden Kunst. Internationale Größen wie Peter Stein, Hermann Beil und Heinrich Schiff sind zu einem Gastspiel geladen.

3. August: Operettenseligkeit; Klangburg 2002 Rappottenstein
"Erzähl mir Musik" ist das Motto des Klangburg Festivals Rappottenstein 2002. Junge Musiker erarbeiten zusammen mit führenden Wiener Orchestern vier Konzerte unter der musikalischen Leitung von Günter Voglmayr. Albert Hosp spannt als Moderator den Bogen zwischen Musik und Text. Klassik steht neben Jazzkonzerten, Operette oder der Kunstwerkstätte Instrumentenbau auf dem Programm. Wiener Komödienlieder gesungen von Ildikò Raimondi und dem Tenor Heinz Zednik verleihen dem Festival im Waldviertel eine heitere Note.

17. August: Schönberg und Respighi; Attergauer Klassik
Im Rahmen des Attergauer Kultursommers präsentiert "Attersee Klassik" neben exemplarischen Interpretationen klassischer Werke dem Publikum neu einstudierte Stücke. Ergänzt wird das Festival mit Gästen wie dem Autor Franzobel und Fritz Muliar. Ildikò Raimondi singt unter Begleitung des Wiener Streichquartetts Schönberg und Respighi.

31. August: Haydn und Beethoven; Mondseetage 2002
Ludwig van Beethoven steht mit Klavier- und Kammermusikwerken im Mittelpunkt der Mondseetage 2002. Renommierte Künstler wie Christian Gerhaher, Barbara Gisler-Haase, Martha Khadem-Missagh, Heinrich Schiff, Benjamin Schmid und das Hugo Wolf Quartet interpretieren neben Werken Beethovens jene von Joseph Haydn und Dmitri Schostakowitsch. Ausgewählte Lieder von Haydn und Beethoven gibt Ildikò Raimondi in Begleitung von Charles Spencer zum Besten.

7. September: Schubert/Goethe; Atzenbrugg
Die Reihe großer Liedinterpreten, die in Atzenbrugg aufgetreten sind - Hermann Beil eröffnete die Schubert-Gedenkstätte - setzt Ildikò Raimondi fort mit einem Schubert/Goethe Liederabend begleitet von Charles Spencer.

Internationale Sommerengagements
International ist Ildikò Raimondi am 29. und 30. Juni in Leipzig bei der Eröffnung des MDR Sommerfestivals unter Dirigent Fabio Luisi in Mendelsohn-Bartholdys Sommernachtstraum zu hören. Am 22. August reist sie zur Schubertiade Roskilde und präsentiert gemeinsam mit dem renommierten Liedbegleiter Graham Johnson Goethe-Lieder.

Kurzbiographie
Ildikò Raimondi, geboren in Arad (Rumänien), studierte Gesang, Ballett, Cello, Klavier und Schauspiel und setzte anschließend ihre Gesangsausbildung in Italien bei Flaviano Labo und Carlo Bergonzi fort. Ihr Repertoire umfasst Oper, Operette, Oratorium und Liedgesang ebenso wie Musical. Seit 1990 ist sie Mitglied der Wiener Staats- und Volksoper, wo sie viele Rollen verkörperte. Konzertauftritte führten sie nach Italien, England, Deutschland, Schweiz, Luxemburg, Japan und Israel. Liederabende, ihre besondere Vorliebe, gab die Sopranistin unter anderem in Mailand, Rom, Luxemburg, Amsterdam und im Brahmssaal des Wiener Musikvereins. Zu den Projekten der jüngsten Vergangenheit zählen Premieren und Rollendebüts an der Wiener Staats- und Volksoper wie Alice in Verdis Falstaff, Norina in Donizettis Liebestrank, Ighino in Pfitzners Palestrina und Hanna Glawari in Lehars' Die Lustige Witwe, Rosalinde in Fledermaus und die Rollen ihres Mozartrepertoires (Pamina, Susanna), sowie Beethovens IX. Symphonie und Schönbergs Streichquartett Op.10. Im kommenden Herbst stehen für die Sängerin Bizets Carmen und Kreneks Jonny spielt auf an der Wiener Staatsoper auf dem Programm und zu Silvester ist sie in der Fledermaus als Rosalinde zu hören.

 
Tag der Offenen Tür im Salzburger Landestheater
Salzburg - Am Sonntag, den 26. Mai von 11 – 17 Uhr, findet im Landestheater im Rahmen des Österreichischen Theatertreffens – ein Tag der Offenen Tür statt. Da zeigt man nicht nur die Bühne mit ihren Technik-Möglichkeiten, sondern es gibt auch Lesungen, öffentliche Proben, Requisiten(Feuer)- und Schminkshows und den beliebten Kostümverkauf … Ferner kann Mann/Frau sich im Ballettsaal unter fachkundiger Beratung verkleiden. Das Haus soll offen sein für alle und überall …

 
Staatspreis für Gert Jonke
Klangenfurt/Wien (mag) - Der Klagenfurter Schriftsteller Gert Jonke erhielt Freitag abend (17. 05.) in Wien den Großen Österreichischen Staatspreis für Literatur. Bürgermeister Harald Scheucher gratuliert dem Schriftsteller persönlich und im Namen der Stadt ganz herzlich zu dieser hohen Auszeichnung. „Gert Jonke ist einer der großen Sprachkünstler unseres Jahrhunderts und seine Geburtsstadt Klagenfurt freut sich über die Ehrung des Autors“, so das Klagenfurter Stadtoberhaupt. Scheucher erinnert auch daran, daß Gert Jonke im Jahr 1977 mit "Erster Entwurf zum Beginn einer sehr langen Erzählung" der erste Träger des Ingeborg- Bachmann- Preises war.

 
Selbst in der Frittatensuppe feiert die Provinz ihre Triumphe
Sie sind nah dran - neuebuehnevillach - Glanzvolle Eröffnung mit dem „Theatermacher“ durch Kulturreferent LH Haider
Villach (lpd) - „Wenn wir auch die allerhöchste Perfektion im Auge haben – letztendes ist doch alles nur ein Kompromiss.“ Mit dem „Theatermacher“ von Thomas Bernhard wurde die „neuebuehnevillach“ durch Kulturreferent Landeshauptmann Jörg Haider feierlich eröffnet. Zugleich steht diese Erkenntnis des „größten aller Staatsschauspieler“, Bruscon (gespielt von Peter Uray) für den lange Zeit ungewissen Weg der bewährten Kultureinrichtung.
Umso größer von allen Seiten nunmehr die Freude über das Ergebnis, und dass Bund, Land und Stadt gemeinsam ihre Fördertöpfe dafür öffnen, wurde von LH Haider wie auch von Bürgermeister Helmut Manzenreiter betont. Programmatisch vielleicht auch Thomas Bernhard’s Abrechung mit der Provinz, die unter der Regie von Michael Gampe naturgemäß in einem anderen Topf mündete: „Selbst in der Frittatensuppe feiert die Provinz ihre Triumphe.“
Er hoffe, dass die neuebuehnevillach an das Theater der Avantgarde bzw. an seine Tradition anknüpft, denn darin knüpfen sich viele Hoffnungen. Dadurch können viele frühere Besucher der „Studiobühne“ auch der Neuen die Treue halten und zusätzlich neue Zuschauer gewonnen werden, zeigte sich Haider überzeugt. Die hier vorgeführten kritischen Auseinandersetzungen mögen gegen die „Kultur der Gleichgültigkeit“ wirken und das Publikum mitreißen, wünschte der Kulturreferent der Zukunft des Theaters: toi toi toi!
Wie breit die künstlerische Palette ist, die die neuebuehnevillach künftig zeigen will, wurde im Anschluss an die Premiere mit einer Straßentheaterperformance von Beda Percht angedeutet: Mit seinen magischen „Cataracts“ zielt er auf atemberaubende und fantastische Theaterperspektiven. „Space. a virtuell traveller“ ist im Juli am Standesamtsplatz zu sehen. Die Eröffnungsfeierlichkeiten finden mit dem hautnahen Gegenwartsdrama „Roberto Zucco“ von Bernard-Marie Koltès mit Martin Schinagl in der Titelrolle unter der Regie von Erik Jan Rippmann am kommenden Samstag (18. Mai) einen weiteren Höhepunkt.
Für die Theater- und Kulturlandschaft in Kärnten sieht Michael Weger wieder Aufbruchstimmung. Mit einem Betrag von mehr als 750.000 Euro wurde das Kellertheater zur modernsten Off-Bühne Österreichs adaptiert, freut sich der Intendant. Mit einem Budget von 700.000 Euro werden neun Eigenproduktionen, fünf Uraufführungen, eine Erstaufführung und vier Sonderreihen inszeniert – insgesamt 252 Vorstellung in der heurigen Spielsaison. Die Intention und die – auch räumliche – Nähe des Publikums zum Bühnengeschehen wurde beibehalten bzw. zum Leitmotiv gewählt: „Sie sind nah dran“.

 
Begegnung im Chat-Nebel
Oberösterreichischer Arzt trifft in einem kleinen Berliner Chatroom auf eine westfälische Lyrikerin. Es entsteht ein Buch über eine virtuelle Beziehung.
Kirchdorf - Einem Zufall ist es zu verdanken, dass sie die virtuelle Begegnungsstätte im Internet betraten, die Lyrikerin aus einem kleinen westfälischen Städtchen Kierspe und der Arzt eines oberöstereichischen Landeskrankenhauses, der als Internist Fachmann für kranke Herzen ist.
Wolfgang Strobl, der neben seinem Beruf als Internist auch Kommunikationstrainer ist, ging aus beruflicher Neugier in den Chat. Ihn begeistert die Thematik Kommunikation, nicht nur als Arzt, sondern auch als Mensch. Er bezeichnet sich eher als untypischen Arzt, weil er neben seinem Beruf noch viele andere Interessen hat: Germanistik zum Beispiel, aber auch Kunst und Fotografie. Ein Themenchat, in dem über Literatur gesprochen wurde, weckte sein Interesse. Die Lyrikerin Annette Gonserowski suchte einen Austausch mit Gleichgesinnten. So verwundert es nicht, dass sie durch das Gespräch über Gedichte auf Dr. Strobl traf und in ihm einen kompetenten und interessierten Gesprächspartner fand. Sie wurden Freunde.
Ein Chat bietet vielfältige Themen, besonders den Stoff, aus dem die Träume sind. Virtuelle Nähe und unendliche Ferne. Liebe, Verzauberung, Verzweiflung. Die ganze Palette großer Gefühle, die Lyrik entstehen läßt. Das Treffen auf der geheimen Bank im verschwiegenen Park ist zur Legende geworden. Die Liebenden der Neuzeit treffen sich in einem der vielen Chatrooms, den virtuellen Begegnungsstätten im Internet, tippen Liebesschwüre ins globale Netz. Vermeintliche Nähe, Distanz und Illusion, Wirkliches und Unwirkliches vermischen sich. Manchmal entstehen reale Begegnungen und manchmal werden sie sogar glücklich. Häufig enden sie in der Anonymität der Datenwelten, lassen gebrochene Herzen zurück.
Annette Gonserowski, Preisträgerin literarischer Wettbewerbe, und Wolfgang Strobl, preisgekrönter Fotograf, griffen dieses Thema auf, vermischten Fiktion mit Wirklichkeit und schrieben ein Buch, "Flamenca … der unschuldige Duft des Jasmins&", schmückten es mit Fotos und präsentierten es der Öffentlichkeit. Als Dritte im Bunde gestaltete die Frankfurter Grafikerin Henrike Gomber, wie könnte es anders sein: ebenfalls eine Chatbekanntschaft, den Titel. Sie wollen damit den vielen virtuellen Begegnungen Mut machen: es ist das Manifest einer real gewordenen Freundschaft.