Wohnen - Kleiden - Glauben  

erstellt am
19. 05. 03

Wiedereröffnung des generalsanierten Volkskundemuseums in Graz
Graz (lk) - 90 Jahre nach seiner Gründung im Jahre 1913 öffnete das Volkskundemuseum in der Grazer Paulustorgasse nach einer umfassenden Generalsanierung und Neugestaltung wieder seine Tore für interessierte Besucher, die mehr über die historische Alltagskultur der Steiermark erfahren wollen. Die steirische Kulturreferentin Landeshauptmann Waltraud Klasnic, Intendant Peter Pakesch vom Landesmuseum Joanneum, die Leiterin des Volkskundemuseums Dr. Roswitha Orac-Stipperger, Ausstellungskurator Dr. Dieter Bogner und Dipl. Ing. Heiner Herzog, Obmann des Vereines „Freunde des Volkskundemuseums“ präsentierten den Medien die aktuelle Ausstellung bereits heute Vormittag.

„Dieses Haus kann heute nur deshalb geöffnet werden, weil Heiner Herzog vor zweieinhalb Jahren eine Glocke angeschlagen hat und viele mitgeholfen haben, dass sie nicht ungehört verhallt,“ lobte Klasnic Herzogs Vereinsinitiative zur Wiedereröffnung des Volkskundemuseums. Das Volkskundemuseum sei wichtig, um unsere Wurzeln, die gestern als Fundament spürbar waren, auch heute noch sichtbar zu machen, so Klasnic. Intendant Peter Pakesch bezeichnete die Wiedereröffnung als „wunderbares Geschenk“ für die neue Joanneumsführung. Die Kosten bezifferte er mit 2,9 Millionen Euro. Jeweils die Hälfte dieser Summe sei in die baulichen Maßnahmen bzw. in die Neugestaltung der Ausstellung investiert worden.

Die umfangreichen volkskundlichen Sammlungen wurden auf 1.000 Quadratmetern in zwei Stockwerken völlig neu inszeniert und stellen drei grundlegende Schutzfaktoren im Leben des Menschen in den Mittelpunkt: Wohnen, Kleiden, Glauben. Der thematische Bogen spannt sich von der gebauten Behausung über Kleidung als „textile Schutzhaut“ des Menschen bis hin zum geistigen Schutz durch rituelle und religiöse Handlungen und Vorstellungen. Die neue ständige Schausammlung des Volkskundemuseums wird künftig ergänzt durch Wechselausstellungen, die entweder Themen vertiefen oder aktuelle Kontrapunkte setzen.

Die Wiener Architektengruppe BEHF hat in dem ehemaligen Kapuzinerkloster am Fuße des Grazer Schloßberges mit einem spannenden architektonischen Konzept die Voraussetzungen für ein modernes Museum geschaffen. Klare Formen, der Einsatz von Glas, Metall und Licht setzen Akzente, die die unterschiedlichen Materialien und Dimensionen der Objekte besonders zur Geltung bringen.
     
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