OMV: Quartalsergebnis stark angestiegen  

erstellt am
19. 05. 03

EBIT: Plus 81% auf 145 Mio Euro - Periodenüberschuss: Plus von 135% auf 94 Mio Euro - Konsequente Fortführung der Wachstumsstrategie
Wien (omv) - Die OMV, der führende integrierte Öl- und Erdgaskonzern Zentral- und OstEuroopas, berichtet über eine erfreuliche Geschäftsentwicklung im ersten Quartal 2003. Der Betriebserfolg (EBIT) stieg um 81% auf 145 Mio Euro gegenüber 80 Mio Euro im Vergleichszeitraum 2002. Der Periodenüberschuss lag mit 94 Mio Euro um 135% über jenem des ersten Quartals 2002. Generaldirektor Wolfgang Ruttenstorfer: "Wir konnten den positiven Trend aus dem vierten Quartal 2002 im ersten Quartal 2003 fortsetzten. Mit den heuer getätigten Akquisitionen und dem erfreulichen Quartalsergebnis führen wir unsere Wachstumsstrategie konsequent fort."

Der Konzernumsatz stieg im ersten Quartal 2003 um 12% auf 1.792 Mio Euro, vorwiegend aufgrund höherer Erlöse in den Geschäftsbereichen Exploration und Produktion (E&P) sowie Raffinerien und Marketing (R&M). Die Expansion beider Bereiche schlägt sich auch im Personalstand nieder: Zum Ende des ersten Quartals 2003 beschäftigte die OMV 6.008 MitarbeiterInnen, das sind 180 mehr gegenüber dem Jahresende 2002. Die Investitionen stiegen im Berichtszeitraum auf rund 140 Mio Euro gegenüber rund 130 Mio Euro in den ersten drei Monaten des Vorjahres.

Raffinerien und Marketing: verbessertes Umfeld genutzt
Höhere Produktpreise und Verkaufsmengen bewirkten ein Umsatzwachstum im Geschäftsbereich R&M inkl. Petrochemie um 23% auf knapp 1.295 Mio Euro. Das EBIT, im ersten Quartal des Vorjahres aufgrund historisch niedriger Raffineriemargen bei -1,25 Mio Euro, erreichte rund 47 Mio Euro. Diese positive Entwicklung wurde durch deutlich gestiegene Raffineriemargen ausgelöst. Sie lagen in Rotterdam bei 3,78 USD je Barrel, gegenüber 0,09 USD im Vergleichzeitraum des Vorjahres. Für petrochemische Produkte wurden ebenfalls bessere Margen erzielt, wenn auch nicht in vergleichbarer Größenordnung.

Im Marketing-Segment ging das Umsatzvolumen trotz eines Wachstums im Tankstellengeschäft um etwa 6% zurück, das Kundengeschäft wurde durch hohe Preise und gesunkene Nachfrage beeinflusst: Viele Kunden warteten das Ende des Irak-Kriegs und den damit erwarteten Preisrückgang ab.

Die OMV vergrößerte ihr Tankstellennetz seit Ende 2002 um 54 auf insgesamt 1.286 Stationen, davon befinden sich 517 in Österreich und 769 im Ausland.

Durch die Übernahme eines 45%-Anteils am Bayernoil-Raffinerieverbund im Raum Ingolstadt erhöhte die OMV ihre Raffineriekapazität in Bayern um 5,4 Mio t auf jährlich 8,8 Mio t. Zudem erwarb die OMV 18% an der Transalpine- Pipeline (TAL), die - ausgehend von Triest - die bayerischen Raffinerien versorgt. Die Akquisition von 313 Tankstellen in Deutschland, Ungarn und der Slowakei war ebenfalls Bestandteil dieser Akquisition, deren Closing für das 2. Quartal 2003 erwartet wird. Damit baute die OMV ihre Marktführerschaft in Zentral- und OstEuroopa nachhaltig aus.

Exploration und Produktion: Deutliche EBIT-Steigerung
Der Umsatz des Geschäftsbereiches E&P erhöhte sich im ersten Quartal 2003 gegenüber dem Vergleichszeitraum 2002 um 27% auf rund 184 Mio Euro. Das EBIT stieg um 76% auf fast 85 Mio Euro. Dies ist vor allem auf signifikant höhere Rohölpreise und auf Produktionszuwächse zurück zu führen.

Der vom OMV Konzern erzielte Rohölpreis stieg um rund 45% auf etwas mehr als 29 USD pro Barrel. Die Gesamtproduktion von Erdöl, NGL (Natural Gas Liquids) und Erdgas nahm um 21% auf 95.000 boe/d (Barrel Öläquivalent) zu. Negativ wirkte sich der schwache US-Dollar aus - ihm gegenüber gewann der Euroo rund 22% an Wert. Der ungünstigere Wechselkurs bewirkte auch - neben steigenden Aufwendungen für Versicherungen und den Umweltschutz - um fast 16% höhere Produktionskosten.

Anfang des Jahres hat die OMV Explorationsrechte in Bayern erworben. Der Akquisition sind Untersuchungen vorangegangen, die auf Lagerstätten von Erdgas hinweisen. Weiters wurde das internationale E&P Portfolio der Preussag Energie GmbH mit 77 Mio boe gesicherter und mehr als doppelt so viel wahrscheinlicher Öl- und Erdgasreserven übernommen. Die OMV ist damit in der Lage, rund 90% der Zielproduktion des Jahres 2008 von 160.000 boe/d aus der Entwicklung ihrer vorhandenen Assets zu erzielen. Das Closing dieser Akquisition wird für das zweite Quartal 2003 erwartet.

Erdgas: Gestiegenes Transportvolumen
Am 1. Jänner 2003 nahm die EconGas GmbH mit 50% OMV Beteiligung ihre Geschäftstätigkeit als der führende österreichische Erdgaslieferant für Großkunden auf. Das Ergebnis und der Umsatz des in die EconGas eingebrachten Geschäfts wird nicht mehr im EBIT der OMV sondern in deren Finanzerfolg abgebildet.

Der Umsatz reduzierte sich daher im ersten Quartal um 20% auf rund 297 Mio Euro. Das EBIT ging um 44% auf 19 Mio Euro zurück, was auch auf regulierte Preise, gestiegene Fixkosten, sowie erhöhte Aufwendungen für die Vorratshaltung zurückzuführen ist.

Die verkaufte Transportkapazität für Erdgas stieg im Vergleich zum Jahresende 2002 um 5% auf 1.460 Mio m³ je Stunde mal Kilometer. Das ist auf den Ausbau der TAG Loop II (Trans Austria Gasleitung) und auf gestiegene verkaufte Kapazitäten in der Pipeline SOL (Süd Ost Leitung) zurückzuführen.

Mit 1,71 Mrd m³ liegt die verkaufte Speicherkapazität für Erdgas der OMV für ihre Kunden geringfügig über jenem des ersten Quartals 2002.

Chemie: gestiegene Verkaufsmengen
Die Umsätze im Geschäftsbereich Chemie blieben mit rund 126 Mio Euro nahezu konstant, das EBIT ging um 46% auf 6,75 Mio Euro zurück. Den gestiegenen Verkaufsmengen bei Melamin (+12%) bei Pflanzennährstoffe (+ 8%) und bei Geotextilien (+ 8%) standen niedrigere Produktpreise und höhere Produktionskosten bei Düngemittel und Geotextilien sowie unveränderte Preise für Melamin gegenüber.

Ausblick 2003: Höherer Jahresüberschuss als 2002 erwartet
Bei Rohöl rechnet der Konzern mit einem Preisniveau von durchschnittlich 25 USD, das jedoch vom Wechselkurs des schwachen US-Dollars beeinflusst werden wird. Die Akquisition des internationalen E&P- Geschäfts der Preussag Energie GmbH soll mit einer zusätzlichen Tagesproduktionsmenge von rund 20.000 Barrel zum Erreichen der Wachstumsziele beitragen.

Auch das Marketing-Geschäft wird weiter wachsen. Im Raffineriegeschäft erwartet die OMV eine Margenverbesserung gegenüber dem Vorjahr.
Der Geschäftsbereich Erdgas wird sich durch die neue Gesellschaftsstruktur verändern. Auch ist durch die Deregulierung des österreichischen Gastransportmarktes mit Einbußen beim EBIT zu rechnen. Im Bereich Chemie ist trotz schwieriger Umfeldbedingungen ein ähnliches Ergebnis wie 2002 absehbar.

"Insgesamt erwarten wir für das Gesamtjahr 2003 aus heutiger Sicht einen höheren Betriebserfolg und Jahresüberschuss als 2002", erklärte Ruttenstorfer.
     
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