BM Pröll: Startschuss für breite Diskussion der Wasserzukunft  

erstellt am
15. 05. 03

Jahr des Wassers kulturell, mit Festen und ernsthafter Strategiediskussion aufladen
Wien (bmlfuw) - Das hohe Interesse am Jahr des Wassers 2003 soll zu einer umfassenden Diskussion über unser Wasser genutzt werden. Wir sollten gemeinsame Ziele und Strategien entwickeln, damit wir in Zukunft unser Wasser gleichermaßen effektiv schützen und nützen können. Mit heutigem Tag (14. 05.) startet daher eine breit angelegte Diskussion über die WasserZukunft Österreichs, in die Länder, Gemeinden, Sozialpartner, NGO’s und Interessensgruppen eingebunden werden, aber auch jede Österreicherin und jeder Österreich Gelegenheit hat, seine Ideen einzubringen. Dies erklärte Wasserminister DI Josef Pröll bei der Vorstellung der Broschüre "WasserZukunft. Eckpunkte für eine zukunftsfähige und nachhaltige Wasserwirtschaft in Österreich" im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Präsidenten der Österreichischen Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW), DI Hans Sailer, sowie dem Präsidenten des Österreichischen Wasser- und Abfallwirtschaftsverbandes, DI Dr. Werner Flögl.

"Der vorliegende Diskussionsentwurf enthält jene Themenbereiche und Maßnahmen, die aus meiner Sicht notwendig sind, um unser Wasser für die nachkommenden Generationen zu schützen." Zunächst geht es darum, unser Grundwasser, unsere Seen und Flüsse bestmöglich sauber zu halten. Für die Bevölkerung ist es darüber hinaus wichtig, qualitativ hochwertiges Trinkwasser zu erhalten und das auch in Zukunft zu Kosten, die sich jeder leisten kann. "Wir brauchen auch einen Konsens über den Vorrang der regionalen Versorgung; aber auch dafür, dass Regionen mit Wasserproblemen Unterstützung erhalten", führte Pröll weiter aus.

Beim Hochwasserschutz geht es darum, die Lehren aus der Hochwasserkatastrophe 2002 zu ziehen. Es geht um die strategische Orientierung an einem nachhaltigen Hochwasserschutz, der im Einklang mit der Natur versucht, die Schutzziele zu erreichen; etwa durch den ökologischen Rückbau von Flüssen oder durch Hochwasser-Abfluss- und Retentionsräume. Kein Zweifel darf aber daran bestehen, dass der Schutz von Siedlungsräumen sich konsequent an mindestens 100-jährlichen Hochwässern zu orientieren hat. Das muss Konsequenzen in der Raumordnung haben, in den Gemeinden müssen die Gefahrenzonen klar und transparent ausgewiesen werden.

Auch in Zukunft muss es ein Bekenntnis zur nachhaltigen Wassernutzung in der Energiewirtschaft geben. Die Nutzung der Wasserkraft muss Eckstein der Klimaschutzstrategie sein, der Ersatz fossiler Energie durch erneuerbare Energien muss weiterhin auch auf die Wasserkraft setzen. Schwerpunkt muss auch die Stärkung der österreichischen Wasserwirtschaft durch Steigerung der Effizienz sein. Dies ist eine wichtige Investition in die Zukunft, da starke regional verankerte Wasserversorger und Abwasserentsorger die beste Garantie gegen Liberalisierung und Ausverkauf sind.

Was Österreich noch besser nutzen muss, ist sein international gutes Wasser-Know how. Wir sollten nicht über Wasserverkauf diskutieren, sondern Unternehmen helfen, ihr Know how international zu vermarkten. Ein weiteres wichtiges wirtschaftliches Zukunftsthema ist die Frage, wie der Freizeit- und Tourismusbereich möglichst gut von den reichlichen Wasserressourcen profitieren kann. Der Wellness-Boom der letzten Jahre, aber auch der steigende Gesundheitstourismus zeigen Potenziale, die optimal zu nutzen sind.

Diese und eine Reihe weiterer Themen sollen in den kommenden Monaten intensiv diskutiert werden. Jede Österreicherin und jeder Österreicher kann daran teilnehmen. Der Diskussionstext steht im Internet unter www.wasserzukunft.at, im angeschlossenen Diskussionsforum können Stellungnahmen bis Ende Oktober abgegeben werden. Wichtig sind auch die mit dem ÖVGW ist Partner organisierten WasserZukunfts-Enqueten, die im Sommer und Herbst in jedem Bundesland stattfinden sollen. Da Länder und Gemeinden eine wichtige Rolle beim Schutz der Ressource Wasser spielen, in der Wasserver- und entsorgung sowie beim Schutz vor Hochwässern zentraler Ansprechpartner sind, bei der Energieerzeugung und im Tourismus wichtige Entscheidungsträger sind, ist die regionale Diskussion der Zukunftsthemen mit allen betroffenen Interessensgruppierungen von entscheidender Bedeutung.

NEBEN ZUKUNFTSDISKUSSION AUCH AUF FESTKULTUR SETZEN
Wasser darf im heurigen Jahr aber nicht nur für trockene Diskussionen sorgen. Daher soll das Jahr des Wassers auch durch Wasserfeste geprägt sein. Heute Abend findet dazu der Startschuss im Bundeskanzleramt mit einem kulturellen und festlichen Abend zum Thema Wasser statt. In Salzburg findet am Freitag auf Länderebene das erste Wasserfest statt, weitere folgen in Vorarlberg und Tirol.

Das Lebensministerium hat darüber hinaus einen Gemeindewettbewerb über das kreativste und originellste Wasserfest durchgeführt. Siegergemeinde ist die Stadt Judenburg in der Steiermark, die die 900-Jahrfeier der Stadt am 21. Juni 2003 mit der Inszenierung des Elements Wasser als Ursprung und Quelle des Lebens verbindet. Ziel in den nächsten Monaten ist es, dass möglichst viele Gemeinden Wasserfeste organisieren und in diesem Rahmen ihre Leistungen für sauberes Wasser, für die Trinkwasserversorgung und Wasserentsorgung vorstellen. In den kommenden Tagen erhalten alle Gemeinden vom Lebensministerium ein Servicepaket, um sie bei der Veranstaltung eigener Wasserfeste zu unterstützen

UNTERNEHMEN SETZEN AKZENTE ALS PARTNER IM JAHR DES WASSERS
Von den vielen Aktivitäten, die im heurigen Jahr noch geplant sind, sollen insbesondere auch die Aktivitäten der Wirtschaft zum Jahr des Wassers positiv hervorgehoben werden. Es gibt bereits eine Reihe von Partnerunternehmen des Lebensministeriums, die das Jahr des Wassers mit unterstützen. Heute kommt mit dem Drogeriemarkt "dm" ein neuer Partner dazu. Er setzt mit einer Kampagne einen Schwerpunkt im Bereich allgemeiner Information zu Wasser und im speziellen zu Gesundheit, Wellness und Schönheit.

Dazu gibt es interessante Angebote für die Konsumentinnen und Konsumenten. Innovativ und wichtig ist dabei die flächendeckend in ganz Österreich angebotene Möglichkeit, Wasser, wie es aus der Wasserleitung kommt, testen zu lassen. Die von Seibersdorf Research vorgenommene Auswertung wird den einzelnen Haushalten wichtige Hinweise auf die Beschaffenheit des verwendeten Wassers geben und auch auf allfällige Belastungen hinweisen, etwa durch alte Wasserrohre und –armaturen.

Das Lebensministerium ist für weitere Partnerschaften offen, die mithelfen, die Ziele des Jahr des Wassers umzusetzen. Vorschläge für Kooperationen werden vom Lebensministerium geprüft oder aktiv entwickelt, wie etwa für den in Kürze startenden Wasservideo-Wettbewerb für Schüler, sagte Pröll abschließend.

Die Broschüre "WasserZukunft" steht im Internet unter http://www.lebensministerium.at im Bereich Publikationen zum Download bereit.
     
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