Der Biber als Symbol für biologische Vielfalt  

erstellt am
22. 05. 03

WWF: Wiederansiedlung eines Lebensraumpflegers
Wien (wwf) - Seit der Unterzeichnung des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (Biodiversität) 1992 bei der UN-Konferenz in Rio gilt dieser Tag als internationaler Tag der biologischen Artenvielfalt. Ein Tier, das die Artenvielfalt und die dynamische Erhaltung seines Lebensraumes besonders unterstützt ist der Biber. „Durch seine Fällarbeiten und Bauaktivitäten sorgt er für die passende landschaftliche Gestaltung seines eigenen Lebensraumes und dem vieler anderer Tiere und Pflanzen,“ so Norbert Gerstl, Artenschutzexperte des WWF.

In Österreich ist der Biber seit seiner erfolgreichen Wiederansiedlung in den 70er Jahren vor allem in den Donau-March-Auen zu Hause. Durch seine Baumfäll-Aktivitäten und das dadurch entstehende Totholz im Wasser sorgt er für den Lebensraum vieler anderer Tierarten: Unterstände für Fische wie Wels und Hecht, Laich- und Ruheplätze für Amphibien und Rückhaltebecken, die nicht austrocknen und so das Überleben vieler Kleinlebewesen sichern. Durch den Erhalt der hohen Biodiversität im Wasser fühlen sich hier vor allem auch fischfressende Tiere wie Seeadler und Fischotter wohl. Messungen an unterschiedlichen Flussabschnitten ergaben auch, dass in Bereichen, wo der Biber lebt, Mikroorganismen besonders aktiv sind. In Österreich leben zur Zeit schätzungsweise 1300 Biber.

Wiederansiedlungsprojekt Seit einigen Jahren kümmert sich der WWF Österreich um die Wiederansiedlung des Bibers in Ungarn und Rumänien. Von Bayern aus, wo es eine Biberüberbevölkerung gibt, starten die jährlichen Transporte. Ziele sind in Ungarn die Theiß, die Nationalparks Gemenc, Szigetköz und Neusiedlersee sowie in Rumänien die Olt im Bereich Brasov. Mehr als 100 Biber haben bereits diese Reise angetreten und ihren neuen Lebensraum erobert.
     
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