Wirtschaft der Woche vom 04. 06. bis 10. 06. 2002

   
Lebensmittelindustrie: Wettbewerbsfähigkeit durch Road Pricing unter Druck
Dringende Feinabstimmung des Projekts nötig
Wien (pwk) - „Um die Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Lebensmittelindustrie zu erhalten, muss das geplante Road Pricing verträglich gestaltet werden. Die Einführung einer spürbar teureren Maut als in Deutschland bedeutet aber das Gegenteil. Verteuerungen infolge des Road Pricing gefährden viele Produkte, sowohl am Inlands- als auch am Exportmarkt“, stellte am Donnerstag (06. 06.) Michael Blass, Geschäftsführer des Fachverbandes der Lebensmittelindustrie klar.
Um eine möglichst enge Abstimmung mit dem wichtigsten Exportmarkt Österreichs zu erreichen, sollte eine Kompatibilität des technischen Systems, der Zeitpunkt der Einführung und der Höhe der Mauttarife bestehen.
Durch die geplante Einführung befürchtet Josef Domschitz, Direktor für wirtschafts- und verkehrspolitische Angelegenheiten des Fachverbandes, Verluste inländischer Wertschöpfung und österreichischer Arbeitsplätze. Nach einer aktuellen Studie würde die geplante Lkw-Maut die Transportkosten der österreichischen Wirtschaft um 20 bis 30 Prozent erhöhen. Und für Betriebe in peripheren Lagen könnte die Verteuerung noch drastischer ausfallen. „Wir stellen uns auf einen massiven Wettbewerbs- und Standortnachteil für die heimische Lebensmittelindustrie ein“, so Domschitz.
Im Detail gehe man in der Lebensmittelindustrie von verschiedenen negativen Entwicklungen durch die Einführung des Road Pricing in der geplanten Höhe aus. Durch die Verteuerung der Transportkosten rechne man mit einer Verteuerung bei den Rohmaterialien, die bis auf die Endprodukte durchschlagen wird. Viele Produkte, wie Milch und Konzentrate können eben nur auf der Straße transportiert werden. „Bei Getränken würden sich beim West-Ost-Transport etwa Mehrkosten von rund 5 Cent pro Flasche ergeben“, so Domschitz.
Benachteiligungen befürchtet man für innerösterreichisch distribuierte Produkte gegenüber deutschen und italienischen Konkurrenzprodukten. Die Belieferung von Ballungszentren zwischen Vorarlberg und Oberösterreich aus München oder Südtirol werde billiger kommen. Domschitz: „Zu diesen verlorenen Kunden gibt es keine Alternative!“ Nicht abschätzbar sei die Verteuerung bei Markenprodukten, die im gesamten Bundesgebiet zu einheitlichen Preisen angeboten würden.
Die Lebensmittelindustrie befürchtet aber auch negative Auswirkungen auf den für Österreich besonders wichtigen Außenhandel. Die Verteuerung der Inlandsproduktion könnte die jüngste Erfolgsgeschichte beim Export österreichischer Lebensmittel gefährden. „Die Maxime: Jene, die noch nicht exportieren, zum Export bringen und jene die schon exportieren, die Ausfuhrquote weiter zu erhöhen, wird wohl schwer umsetzbar sein“, betonte der FV-Geschäftsführer.
In Hinblick auf die EU-Erweiterung seien bis zum Beitritt der Kandidatenländer Retorsionsmaßnahmen durch EU-Drittländer nicht auszuschließen. Spezielle Handelshemmnisse für österreichische Exporteure seien als Reaktion in diesen Ländern zu befürchten, schloss Domschitz.

 
Schwarzböck gegen zusätzliche Erschwernisse in der Waldbewirtschaftung
Woche des Waldes 2002 unter dem Motto "Faszination Holz"
Wien (aiz) - "Holz ist Österreichs wirtschaftlich bedeutendster Rohstoff. Er wird ökologisch produziert und wächst laufend nach. Schon aus wirtschaftlichen Gründen darf daher die in Österreich praktizierte, schonende Holznutzung nicht durch zusätzliche Bewirtschaftungs- erschwernisse und Einschränkungen verteuert oder gar verhindert werden. ...
Ein Verzicht auf die Nutzung unseres heimischen Holzes wäre durchaus vergleichbar mit einem Verzicht auf das Einkommen aus touristischen Aktivitäten. Die Auswirkungen auf die Volkswirtschaft wären verheerend", mahnte heute der Vorsitzende der Präsidentenkonferenz der Landwirtschaftskammern, Rudolf Schwarzböck, anlässlich der Woche des Waldes, die heuer vom 10. bis 16.06. unter dem Motto "Faszination Holz" steht.
Wegen der langfristigen Verfügbarkeit von Holz ist Österreich ein besonders attraktiver Standort für die Holz verarbeitende Industrie, die - was Know-how und Technologie betrifft - zu den weltweit führenden zählt. Insgesamt beziehen rund 290.000 Menschen ein Einkommen aus der Nutzung von Holz oder seiner Verarbeitung. Im Jahr 2000 erwirtschaftete der Forst- und Holzsektor einen Handelsbilanz- Überschuss von EUR 2,31 Mrd. und lag damit an zweiter Stelle hinter dem Fremdenverkehr. Österreich ist ein klassisches "Holzland" und zu 47% mit Wald bedeckt. Sowohl Waldfläche als auch Holzvorrat nehmen laufend zu. "Derzeit wird sogar um rund ein Drittel weniger Holz genutzt als nachwächst. Die Holzernte kann daher zum Vorteil der gesamten Bevölkerung gesteigert werden. Der Devisen- und Kaufkraftabfluss wird dadurch verringert, der ländliche Raum wirtschaftlich gestärkt", betonte Schwarzböck.

Forstgesetz ist geeignete Grundlage
"Die Österreicher können zu Recht stolz auf die österreichische Forstwirtschaft und die Holz verarbeitende Industrie sein. Österreich zählt zu jenen Ländern der Erde, in denen die Bewirtschaftung der Wälder schonend und nachhaltig erfolgt, bedacht darauf, auch noch für die nachfolgenden Generationen Erholungs- und Besiedelungsraum und Holzressourcen in beträchtlichem Ausmaß zur Verfügung zu stellen. Das Forstgesetz bietet dazu eine besonders geeignete Grundlage, in welchem sich durch die Novelle in diesem Jahr Ökonomie und Ökologie noch besser ergänzen als bisher", zeigte sich Schwarzböck erfreut.
Die Möglichkeiten, Holz einzusetzen, sind vielfältig. Die Bauordnungen der Bundesländer machen den Holzeinsatz mittlerweile leichter möglich als noch vor wenigen Jahren. Holzheizungen sind heute auf einem technischen Niveau, der den Komfort von Öl und Gas gewährleistet. Holz findet sich im Wohnbereich bis hin zu Textilien und der Verwendung in Lebensmitteln.

Holzverwendung ist Umweltschutz
"Es ist hoch an der Zeit, nicht nur von der 'Faszination Holz' zu reden, sondern diese auch zu leben und in die Tat umzusetzen. Mit jedem gekauften Holzprodukt bereitet sich der Konsument selbst Freude und unterstützt damit gleichzeitig die Entwicklung des ländlichen Raumes. Vor allem der öffentliche Bereich, aber auch alle Konsumenten sind aufgerufen, verstärkt Holz in ihrem Bereich einzusetzen. Wer Holz verwendet, schützt die Umwelt, man denke nur an die Bindung des Treibhausgases Kohlendioxid, das in großen Mengen im Holz gespeichert wird. Die besonders hohen Waldbewirtschaftungs- Standards in Österreich tragen darüber hinaus dazu bei, dass jeder Österreicher mit gutem Gewissen Holz verwenden kann", betonte Schwarzböck.

 
ÖBB: Beschluss der ÖIAG ermöglicht rasche Zusammenführung von Postbus und Bahnbus
Reibungslose Integration, Erhöhung des Kundennutzens und Berücksichtigung der Mitarbeiterinteressen stehen im Vordergrund
Wien (öbb) - Der ÖBB-Vorstand begrüßt die gestern Abend von der ÖIAG-Hauptversammlung beschlossene Zusammenführung von Postbus und Bahnbus. "Dank dem Einsatz von Bundesminister Grasser und Reichhold sowie des gestrigen Beschlusses der ÖIAG-Hauptversammlung kann die österreichische Lösung in Sachen Postbus verwirklicht werden", erklärte ÖBB-Generaldirektor Rüdiger vorm Walde in einer ersten Reaktion.
Um eine reibungslose und rasche Integration verwirklichen zu können, wird vorm Walde als unmittelbar nächsten Schritt eine rechtliche und finanzielle Due Diligence-Studie in Auftrag geben. "Die Zusammenführung der beiden Unternehmen und die Entwicklung einer gemeinsamen Unternehmenskultur sind dabei ein wesentlicher Baustein des Konzeptes", betonte vorm Walde. Im Rahmen der Due Diligence-Studie wird auch die von der Regierung gewünschte Teil-Privatisierung von bis zu 30 Prozent evaluiert.

Synergien nutzen
"Wir werden bei der Integration der Postbus AG in die ÖBB den Kundennutzen wesentlich erhöhen", unterstrich vorm Walde und nannte in diesem Zusammenhang die Vereinfachung der Tarifgestaltung und die exakte Abstimmung der Fahrpläne. Weitere Vorteile der Zusammenführung sind, so vorm Walde, die Nutzung der Synergien wie der Abbau von Parallelleistungen, die Zusammenlegung von Werkstätten und Betriebshöfen sowie die Entwicklung und Verwertung von Immobilien.

Dialog mit Belegschaft
Bezüglich des bereits im Vorfeld angekündigten Streiks der Postbus-Belegschaft forderte vorm Walde alle Beteiligten dazu auf, "kühlen Kopf" zu bewahren. "Die Wahrung der Interessen der Mitarbeiter der Postbus-AG sind für mich wichtig", bekräftigte vorm Walde und betonte, dass er bereits in den kommenden Tagen mit den Gewerkschafts- und Belegschaftsvertretern Gespräche führen werde.

 
Bekleidungsindustrie: Erfreuliche Exportergebnisse für 2001
Beweis für Leistungsfähigkeit und Kompetenz der österreichischen Bekleidungsindustrie
Wien (pwk) - "Die erfreulichen Exportergebnisse im Jahr 2001 bestätigen, dass unser Industriezweig trotz negativer wirtschaftlicher Rahmenbedingungen auf zahlreichen Märkten sowie weltpolitischer Unsicherheit sich im vergangenen Jahr im globalen Wettbewerb gut positioniert hat", betonte Wilhelm Ehrlich, Fachverbandsobmann der Bekleidungsindustrie, am Donnerstag (06. 06.).
Ein Exportplus von 3,5 % auf 1,4 Mrd. € und eine Absatzsteigerung von plus 3,6 % in EU-Relation verdeutliche die Akzeptanz österreichischer Mode in diesem anspruchsvollen Wirtschaftsraum. Hauptmärkte sind die BRD (551 Mio. Euro, + 8,6 %) gefolgt von Frankreich (130 Mio. Euro, + 8,3 %), Schweiz (100 Mio. Euro, -4 %) sowie Italien (96 Mio. Euro, + 1%). Die Erfolge in Frankreich und Italien werden seitens des Fachverbandes als Beweis der modischen Kompetenz österreichischer Bekleidung besonders hervorgehoben. Im übrigen habe etwa die deutsche Bekleidungsindustrie im vergangenen Jahr nur ein Exportplus von 0,4 % erreicht. In zahlreichen Überseemärkten konnte österreichische Mode ebenfalls Zuwächse realisieren, wie z.B. im arabischen Raum, in Südkorea (+ 28 %), Japan (+ 24 %), Kanada (+ 13 %) sowie in einigen südamerikanischen Relationen und Australien. Gerade in einer lohnintensiven Branche wie der Bekleidungsindustrie müsse es berechenbare und verbesserte Rahmenbedingungen auf nationaler wie auf EU-Ebene geben. "Die neuerliche Diskussion über die Höhe des Arbeitgeberbeitrages bei der Abfertigung neu ist entbehrlich, die 1,53 % wurden nach langen Fachdiskussionen festgelegt!" betonte Ehrlich. In dieselbe Kerbe schlägt auch Franz Pitnik, Geschäftsführers des Fachverbandes, mit der Forderung, den Textil- und Bekleidungssektor nicht in den Stahl-Schutzzoll-Streit zwischen USA und der EU hineinzuziehen. Es ergeben sich wesentliche Teuerungen für textile Meterware, falls die EU Strafzölle auf US-Textilien einführt" kritisierte Pitnik diesbezügliche Überlegungen der EU-Kommission.
Vielmehr solle sich Brüssel auf für die Bekleidungsindustrie in der Praxis sinnvolle Vorhaben wie etwa die Modernisierung des Präferenzzollrechtes für den europäischen Raum (inklusive EU-Beitrittswerber) oder die Basel II Problematik - auch für den mittelständischen Bekleidungsfachhandel relevant - vorrangig konzentrieren. Das EU-Marktzutritts-Abkommen mit Sri Lanka sei in der wirtschaftlichen Realität aber völlig bedeutungslos und nur ein Scheinerfolg der EU. "Wer kann sich in Sri Lanka österreichische oder EU-Bekleidung leisten?" so Pitnik.
Zur aktuellen Situation am heimischen Bekleidungsmarkt sei festzuhalten, dass der Anstieg von Importware aus Asien aber weiter an. Das Vordringen von Billig-Filialketten dränge den traditionellen Fachhandel als Kunden der Bekleidungsindustrie weiterhin zurück. Im Sinne einer aktiven Firmenpolitik steuerten zahlreiche Unternehmen der Modeindustrie daher durch Shop-in Shop-Konzepte, Mono-Marken-Stores, Franchise-Partner etc. gegen diesen Trend. "Das hohe Qualitäts-Know-how und die ausgeprägte Kreativität der Mitarbeiter lassen auf eine positive Bewältigung der Herausforderung der Märkte auch in Zukunft hoffen!" gibt sich Verbandsobmann KR Ehrlich optimistisch und verweist auch auf die interessanten Jobchancen für Nachwuchskräfte in der global agierenden österreichischen Bekleidungsindustrie.

 

Tech Gate Vienna eröffnet
Wien (rk) - Das Tech Gate Vienna, Wiens erster Wissenschafts- und Technologiepark wurde am Mittwoch (05. 06.) offiziell eröffnet. Bereits ein Jahr in Betrieb, ist es gelungen, damit ein Zentrum für innovative und zukunftsbezogene Branchen inklusive der notwendigen Vernetzungen von Wirtschaft und Wissenschaft zu schaffen. Bürgermeister Dr. Michael Häupl und Vizebürgermeister Dr. Sepp Rieder sprachen diese Qualitäten des Tech Gate an, die es als Ort qualifizieren, wo Zukunft gemacht werde.
Generell sei Wien, so Häupl, ein signifikanter Sprung nach vorne in der Technologiepolitik gelungen, die Stadt nehme inzwischen einen Spitzenrang in Europa ein. Gerade im Bereich Forschung, Entwicklung, Technologie und Wissenschaft seien die Arbeitsplätze der Zukunft zu finden, die Änderung der Wirtschaftsstruktur sei dem gemäß als Chance zu nützen, eine Zusammenarbeit auf breiter Ebene sei in diesem Sinne notwendig. In der Verbindung dieser zukunftsweisenden Schritte mit der großen Tradition liege die besondere Qualität Wiens.
Auch Vizebürgermeister Rieder betonte die Entwicklung Wiens zu einem Technologiezentrum im europäischen Raum, was sich am Tech Gate als eine der besten Adressen für Technologie und Innovation zeige. Dieses stehe damit als Symbol für die neue Qualität der Stadt, für die Zukunftsorientierung Wiens. Die Stadt habe wesentliche Mittel für dieses Projekt zur Verfügung gestellt, generell erhöhe sich der Betrag, den Wien in den Technologiebereich investiere, von Jahr zu Jahr.
Der Erfolg des Tech Gate Vienna manifestiert sich auch in einigen Zahlen: so ist das Zentrum derzeit zu 95 Prozent ausgelastet, 26 Unternehmen - wissenschaftliche und forschungsorientierte Institutionen, innovative technologieorientierte Unternehmen sowie entsprechende Beratungseinrichtungen - haben hier ihren Standort und beschäftigen 600 Personen in hochqualifizierten Berufen. Damit wird das Tech Gate seinem Anforderungsprofil mehr als gerecht, das folgenden Zielsetzungen verpflichtet ist:

  • Verbesserung der Innovations- und Entwicklungsdynamik in Österreich
  • Steigerung der Attraktivität und internationalen Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Wien durch Anhebung des technologischen Niveaus
  • Schaffung eines positiven Klimas für die Gründung neuer Unternehmen
  • Schaffung neuer und Sicherung bestehender hochqualifizierter Arbeitsplätze

Einer der wesentlichen Inhalte von Tech Gate Vienna ist der Aufbau eines Netzwerks, das sowohl national als auch international relevante Kontakte erleichtert. Auf diese Weise soll eine Kommunikationsplattform geschaffen werden, deren Ziel es ist, den Zugang zu wichtigen Informationen zu vereinfachen sowie Kooperationen zu fördern und neue Märkte zu eröffnet.


 
Wirtschaft fordert mehr Rechtssicherheit im Gefahrgutrecht
Wirtschaftskammer leitet Dialog zwischen Behörden und Transportwirtschaft ein
Wien (pwk) - "Beim Gefahrguttransport bekennt sich die Wirtschaft zu hohen Sicherheits- standards, verlangt jedoch mehr Rechtssicherheit. Für Unternehmen ist es äußerst unangenehm und nachteilig, wenn die zuständigen Behördenstellen unterschiedliche Rechtsauffassungen vertreten", weist WK-Vizepräsident KommRat Adolf Moser auf die bestehende Problematik im Gefahrgutrecht hin.
"Unterschiedliche Rechtsauslegungen der Behörden und Dissonanzen zwischen internationalen und nationalen Standards führen nur zu Irritationen bei Beförderern und der Verladerwirtschaft."
Beim 1. Österreichischen Gefahrgutsicherheitsforum, an dem auch Verkehrsminister Matthias Reichhold teilnahm, wurde überdies die Vielzahl und unübersichtliche Dichte der Vorschriften bemängelt. Moser deponierte in diesem Zusammenhang folgende Forderungen an die künftige Gefahrgut-Gesetzgebung: "Ermahnung statt Strafe bei geringfügigem Verschulden; Absenkung überhöhter Mindeststrafen, die kumuliert existenzbedrohend sein können; kurze Stehzeiten bei Kontrollen, nationale Vorschriften müssen zeitgerecht an neue internationale Standards angepasst werden."
"Die Verkehrspolitik muss die Grundlagen dafür schaffen, dass Güter und Menschen sicher, pünktlich, preiswert und ökologisch vernünftig an ihr Ziel gelangen", betont Moser. "Besonders schwerwiegende Unfälle gehören in Österreich glücklicherweise zu den seltenen Ereignissen. Dennoch sind Behörden, Beförderer oder Verlader von gefährlichen Stoffen und Produkten gefordert, die Risiken eines wachsenden Verkehrsgeschehens zu minimieren. Dazu ist ein partnerschaftlicher Umgang der Behörden mit den Unternehmen erforderlich. Durch die Heranbildung von qualifizierten Mitarbeitern will die Wirtschaft einen weiteren Beitrag zur Transportsicherheit leisten."

 
Leichte Konjunkturerholung im Groß- und Einzelhandel
Rückgänge im Kraftfahrzeughandel; Zuwächse bei Bekleidung
Wien - Die österreichischen Handelsunternehmen (einschl. Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen) setzen nach Berechnungen der Statistik Austria im 1.Quartal 2002 weniger um als im Vorjahreszeitraum: und zwar zu jeweiligen Preisen (nominell) um -0,5 % und zu konstanten Preisen (real) um -0,3 %.
Während der Kraftfahrzeughandel (einschl. Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen) reale Einbußen von 4,9 % aufweist, erzielten die Groß- und Einzelhandelsunternehmen hingegen jeweils ein leichtes Plus von 0,6 % real für das 1. Quartal 2002. Ein deutliches Umsatzplus verbuchte der Großhandel mit landwirtschaftlichen Grundstoffen und lebenden Tieren (+13,1 %). Hier scheint die „Fleischkrise" des Vorjahres überwunden. Im Einzelhandel war das Konsumentenverhalten unterschiedlich. Der Einzelhandel mit Bekleidung verzeichnete einen Umsatzanstieg von 6,5 %. Demgegenüber ist im Einzelhandel mit Möbeln und Hausrat ein Rückgang von 4,4 % zum Zeitraum des Vorjahres festzustellen.

 
Mitterlehner: "Neues Bundesvergabegesetz ein großer Wurf"
Rechtssicherheit verbessert, KMU profitieren - "Beweis gelungen, dass Verwaltungsvereinfachung in der Praxis funktionieren kann"
Wien (pwk) - "Deutliche Verbesserungen für die heimische Wirtschaft, besonders für unsere zahlreichen Klein- und Mittelbetriebe", sieht Reinhold Mitterlehner, Generalsekretär- Stellvertreter der Wirtschaftskammer Österreich, durch das am Mittwoch (05. 06.) vom Nationalrat beschlossene, neue Bundesvergabegesetz.
Das Gesetz ist die Grundlage für ein einheitliches materielles Vergaberecht für Bund, Länder und Gemeinden. "Die Wirtschaft ist mit dem Gesetz sehr zufrieden. Es schafft Rechtssicherheit, Transparenz, Anwendungsvereinfachungen und auch die rechtlichen Grundlagen für eProcurement. All das spart den Betrieben Zeit und Kosten und sichert einen transparenten, fairen Leistungswettbewerb. Ein gelungener Beweis für die Verwaltungsreform", erklärte Mitterlehner zum Auftakt einer von der WKÖ organisierten Informationsveranstaltung im vollbesetzten Julius Raab-Saal im Haus der Wirtschaft.
Aus Sicht der Wirtschaft besonders zu begrüßen sind die Ausdehnung des vergabespezifischen Rechtsschutzes für Ausschreibungen im Unterschwellenbereich (200.000 Euro im Dienstleistungs- und Lieferbereich, 5 Millionen Euro bei Bauausschreibungen), die Rechtsvereinheitlichung durch die Einarbeitung der Bestimmungen der ÖNORM 2050 in das Gesetz, sowie die Verwaltungsvereinfachungen in Form der Verankerung des Auftragnehmerkatasters im Gesetz.
"Schneller und professioneller Rechtsschutz war dringend notwendig. Mit der neuen Kontrollbehörde wird dem Erfordernis nach einem raschen Spezialrechtsschutz Rechnung getragen", nimmt Mitterlehner zur neu geschaffenen Kontrollbehörde Stellung. Bis dato gab es für den Bieter im Unterschwellenbereich ja nur die Möglichkeit, langwierige kostspielige Schadenersatzprozesse vor den ordentlichen Gerichten zu führen." Durch die Verankerung des Auftragnehmerkatasters im Gesetz werden die ausschreibungsrelevanten Unternehmerdaten für öffentliche Auftraggeber elektronisch gespeichert und somit Kosten gespart. Mitterlehner: "Auch das ist ein Schritt in Richtung der Verwirklichung von eProcurement."
Das Auftragsvolumen des öffentlichen Sektors in Österreich für 2000 beläuft sich auf ca. 35,23 Mrd. Euro. Dies entspricht ca. 17,9 % des BIP. EU-weit beträgt das Volumen mehr als 1.000 Mrd. Euro. Die Tendenz ist steigend, nicht zuletzt auch als Folge neuer Kooperationsformen mit der Privatwirtschaft (Public-Private-Partnership-Modelle, bes. bei großen Infrastrukturprojekten wie Generalverkehrswegeplan mit Straßenbau- und Bahnprojekten; Abwasserwirtschaft; grenzüberschreitende Kooperation mit MOEL-Staaten). Als große Vergabeverfahren in aller Munde sind derzeit die Sozialversicherungs-Chipkarte, die LKW-Maut sowie das Verfahren zur Erfassung der Ökopunkte.
Die WKÖ sieht sich dabei in einer Doppelfunktion als Interessensvertretung der österreichischen Wirtschaft und gleichzeitig als großer öffentlicher Auftraggeber.

 
Risikokapital entwickelt sich besser als erwartet
Europaweit gingen die Investments zurück – Österreich holt auf
Wien (twp) - Österreich liegt bei Risikokapitalfinanzierungen im europäischen Ranking zwar nur an drittletzter Stelle, konnte sich 2001 allerdings verbessern. Während nämlich der europäische Markt nach Jahren des sehr raschen Wachstums im Vergleich zum Vorjahr um 31 Prozent zurückging, meldete die AVCO - Austrian Venture Capital & Private Equity Association, die Dachorganisation der österreichischen Risikokapitalindustrie, hierzulande nur einen Investitionsrückgang von 18 Prozent.
In absoluten Zahlen statteten die 33 befragten Beteiligungsgesellschaften, die über 90 Prozent des österreichischen Investitionsvolumens abdecken, im Vorjahr 173 Unternehmen mit 137 Millionen Euro aus, dies entspricht 0,075 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Im Jahr 2000 wurden noch 0,08 Prozent des BIP in Beteiligungskapital gesteckt. In Europa waren es 0,253 Prozent. "Traditionell finanzieren sich die Unternehmen in Österreich über den Bankkredit. Ein Aufholen gegenüber weiterentwickelten Ländern wie Deutschland oder Schweiz ist deshalb nur mittel- bis langfristig erzielbar”, erklärt AVCO-Geschäftsführer Thomas Jud.
Die Daten, die am Mittwoch (05. 06.) im Rahmen einer Branchenveranstaltung präsentiert wurden, hat die AVCO gemeinsam mit dem Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) und in Abstimmung mit der EVCA - European Private Equity and Venture Capital Association sowie PricewaterhouseCoopers erhoben. Wie die Auswertung des WIFO zeigt, stammen 60 Prozent der investierten Unternehmen aus der High Tech-Branche. Die wichtigsten Sektoren sind Kommunikation, computerverwandte Branchen sowie industrielle Produkte und Dienstleistungen. Die Investments in Biotechnologie liegen laut Studienautor Michael Peneder im europäischen Durchschnitt, die in die österreichische Konsumgüterindustrie jedoch darunter. 27,2 Prozent der Beteiligungen mussten abgeschrieben werden.
Um das hohe Investitionsrisiko zu senken, durchlaufen die zu finanzierenden Unternehmen einen harten Selektionsprozess. Von 100 Beteiligungsanfragen werden lediglich vier abgeschlossen. 57 Prozent der Anträge werden sofort, 32 Prozent nach dem ersten Vorgespräch und sieben Prozent nach einer Beteiligungs-Prüfung abgelehnt.
Mit 59 Prozent der Neuinvestitionen unterstützen die Risikokapitalisten zum größten Teil Unternehmen in ihren Expansionsbestrebungen, 24 Prozent flossen in Start-Ups, junge wachstumsstarke Firmen. Lediglich zwei Prozent wurden in den sogenannten Seed-Bereich, die Vorgründungsphase von Betrieben, gesteckt.
Im Gegensatz zur herkömmlichen Kreditfinanzierung, bei der Unternehmen Fremdmittel zu laufenden Zinsen erhalten, stellen Beteiligungsgesellschaften Eigenkapital oder eigenkapitalähnliche Instrumente auf Zeit zur Verfügung. 75 Prozent des Kapitals stecken in direkten Unternehmensbeteiligungen, elf Prozent in Stillen Beteiligungen, die ausschließlich von regionalen Beteiligungsgebern gewährt werden. Rund zehn Prozent fallen auf Gesellschafterdarlehen, vier Prozent wurden in Form von Mezzaninkapital, einer Mischform zwischen Fremd- und Eigenkapital, bereitgestellt.
An erster Stelle der Investoren der heimischen Risikokapitalfonds stehen Banken: Mit 60 Prozent dominieren sie vor Versicherungen mit neun Prozent. Drittgrößter Financier ist die öffentliche Hand mit acht Prozent, gefolgt von Einzelinvestoren. "Trotz liberalisierter Veranlagungsbestimmungen ist im Jahr 2001 kein einziger Euro von den Pensionsfonds gekommen”, moniert Co-Autor Robert Wieser.
Die meisten Ausstiege der Fonds wurden im Jahr 2001 über die Rückzahlung der Gesellschafterdarlehen und Beteiligungsverkäufe an andere Industrieunternehmen, sogenannte Trade Sales, realisiert.
Erstmals wurde 2001 keine einzige Beteiligung über die Börse veräussert. "Durch die Verstopfung des Kapitalmarkts werden die Exitmöglichkeiten der Risikokapitalindustrie stark eingeschränkt”, hofft Jud auf eine baldige Renaissance der Börsen.
Im Bundesländerranking hat sich Wien mit einem Drittel den größten Anteil am Private Equity-Kuchen geschnappt. Salzburg, Vorarlberg und die Steiermark konnten ebenfalls überdurchschnittliche Investitionsanteile auf sich ziehen. An den Schlußlichtpositionen befinden sich Tirol und Niederösterreich.

 
OMV investiert in weiteres erfolgreiches Wachstum: Beteiligung an drei offshore Explorationsblöcken im UK
Wien (omv) - OMV U.K. Limited, eine 100%ige Tochter des mitteleuropäischen Erdöl- und Erdgasunternehmens OMV Aktiengesellschaft, hat von Conoco Beteiligungen an drei offshore Explorationsblöcken im UK erworben. Rückwirkend mit 1. Jänner 2002 übernimmt OMV U.K.) 32,5% der Blöcke 204/14 und 204/15 westlich der Shetland Inseln.
Diese enthalten das noch zu entwickelnde Öl- und Gasfeld Suilven. 22,4% des in der Zentralen Nordsee gelegenen Blocks 20/7a gehen ebenfalls in den Besitz der OMV über. Für den Erwerb dieser Beteiligungen investiert OMV (U.K.) insgesamt rund 28 Mio USD. Helmut Langanger, OMV Vorstand für Exploration und Produktion: "Diese neuen Beteiligungen markieren einen weiteren erfolgreichen Schritt unserer Wachstumsstrategie in Großbritannien."
Im Suilven-Feld ist OMV Partner in einem internationalen Konsortium bestehend aus BP, Agip und Amerada Hess. Das Feld wurde 1996 entdeckt und eine erste Probebohrung von BP im Block 204/19 wies signifikante Öl- und Gasmengen nach, deren Ausdehnung in die benachbarten Blöcke von Conoco bestätigt wurden. Pläne für die Entwicklung des Feldes sind in Ausarbeitung. Suilven liegt 20 km vom BP-betriebenen Produktionsfeld Schiehallion entfernt, an dem OMV mit 5,9% beteiligt ist. In Schiehallion werden momentan täglich rund 110.000 boe (barrel Öläquivalent) gefördert. "Mit den neuen Beteiligungen in Suilven verstärken wir das Wachstum in unserem Kerngebiet westlich der Shetland Inseln", erklärte Helmut Langanger.

Beteiligung in vielversprechendem Explorationsgebiet
Mit dem Erwerb von einem 22,4%-Anteil am Block 20/7a in der Zentralen Nordsee hat sich OMV (U.K.), als Partner eines internationalen Konsortiums, in einem hochprospektiven Gebiet etabliert. Weitere Beteiligungen halten die Firmen: PanCanadian, Enterprise, Bow Valley, Roc Oil und Kerr-McGee. Auch im Explorationsblock 20/7a, der sich in unmittelbarer Nähe des substanziellen Ölfunds Buzzard befindet, besteht die Möglichkeit signifikanter Ölvorkommen.

 
Bau Holding Strabag begibt 6 7/8 % Unternehmensanleihe
Ausgabekurs mit 101,02 % festgelegt
Linz - Die Bau Holding Strabag AG geht mit der ersten Anleihe aus ihrem im Vorjahr eingerichteten Emissionsrahmenprogramm in den Markt. Die Anleihe mit einem Volumen von EUR 50 Mio. liegt ab 5. Juni zur Zeichnung auf. Bei einer Laufzeit von fünf Jahren beträgt die jährliche Verzinsung 6 7/8 %. Der Ausgabekurs wurde mit 101,02 festgelegt, womit sich eine Anlegerrendite von 6,629 % ergibt.
Durch die Stückelung von EUR 1.000,-- richtet sich dieses attraktive Angebot nicht nur an in- und ausländische institutionelle Investoren sondern insbesondere an österreichische Privatanleger. Die Bank Austria Creditanstalt-Gruppe und die Raiffeisen Zentralbank Österreich AG sind gemeinsam Lead-Manager dieser Anleihe.

Anleihe als attraktive Finanzierungsalternative
Mit der Einrichtung des Emissionsrahmenprogrammes folgte die Bau Holding Strabag AG dem internationalen Trend und setzte ein deutliches Zeichen dafür, dass sie der Fremdmittelaufnahme über den Kapitalmarkt in Zukunft eine besondere Bedeutung beimessen wird. Weitere Anleihen aus dem Emissionsrahmenprogramm werden dieser ersten Anleihe je nach Marktsituation am Kapitalmarkt folgen.

S&P Rating von BB/positive outlook
Seine Vorreiterrolle am Markt für Österreichische Unternehmensanleihen hat das Unternehmen dadurch bewiesen, dass es sich im Vorjahr dem Beurteilungs-prozess durch eine internationale Rating-Agentur unterzogen hat. Standard & Poor’s hat für Österreichs zweitgrößten Industriekonzern ein Rating von BB/positive outlook vergeben.

Bau Holding Strabag: unter den zehn größten Bauunternehmen in Europa
Die Bau Holding Strabag AG ist Österreichs größter Baukonzern und zählt zu den zehn größten Baukonzernen Europas. Der Konzern ist in allen Bereichen der Bauindustrie tätig und steht mit rund 30.000 MitarbeiterInnen weltweit im Einsatz. Die Geschäftsfelder erstrecken sich von den klassischen Bereichen im Hoch- und Tiefbau über Tunnelbau und Ingenieurtiefbau bis zur Projektentwicklung.

 
Rund 40.000 Tiroler Mitarbeiter suchen neuen Chef
Bis 2010 stehen über 5.000 Betriebsnachfolgen an – Nachfolgeworkshop in Innsbruck
Innsbruck (twp) - Turbulente Zeiten stehen den Tiroler Unternehmen bevor: Mehr als 5.000 Betriebe mit über 40.000 Mitarbeitern müssen in den nächsten zehn Jahren an Nachfolger übergeben werden.
Laut einer Untersuchung der Initiative Nachfolge findet nur jeder fünfte Unternehmer einen neuen Eigentümer. Und auch dann ist der Erfolg nicht garantiert: Lediglich einem Drittel davon gelingt auch die erfolgreiche Weiterführung des Betriebes.
Die Gründe für ein Scheitern sind vielfältig. "Oft setzen sich die Unternehmer einfach zu spät mit der Übergabe auseinander und verhindern so einen fließenden Übergang", weiß Walter Hintringer, Leiter des Kreditschutzverbandes von 1870 in Innsbruck. Um diesem Problem Herr zu werden, wurde die Initiative Nachfolge gegründet. Ein Team aus Spezialisten von der AVS Initative Nachfolge, der Bank Austria, der Rechtsanwaltskanzlei Hasch & Partner, dem KSV, dem Management Zentrum St. Gallen, PricewaterhouseCoopers und der Wirtschaftskammer Österreich berät und begleitet Unternehmen in diesem Prozess.
Am Dienstag, dem 11. Juni, macht die Initiative Nachfolge auch im Congress Innsbruck Station. Details unter www.initiative-nachfolge.at.

 
Saudi Arabien bietet beste Marktchancen für österreichische Exporteure
Investitionen in Energie, Trinkwassererzeugung, Infrastruktur, Gesundheitswesen und Ausbildung für Saudi Arabien vordringlich - Zollsenkung auf 5% erhöht Chancen
Wien (pwk) - "75 Prozent der Einkünfte Saudi Arabiens werden aus dem Rohölexport erwirtschaftet, der voraussichtlich heuer und 2003 nicht weiter steigen wird. Dennoch wuchs die Wirtschaft Saudi Arabiens trotz Senkung der Förderquote auf 7 Mio Fass pro Tag im Vorjahr um 1,5 %", beschreibt Walter Friedl, österreichischer Handelsdelegierter in Jeddah, die momentane wirtschaftliche Entwicklung.
"Aufgrund des extrem hohen Bevölkerungswachstums um jährlich 3,5 % werden Investitionen in den Bereichen Energie, Trinkwassererzeugung, Telekommunikation, Infrastruktur, Gesundheitswesen und vor allem auch Ausbildung enorm steigen müssen. In all diesen Bereichen ist österreichisches Knowhow vorhanden", so Friedl.
"Regierungschef Kronprinz Abdullah betreibt persönlich die Lösung der bestehenden Strukturprobleme voran und hat die Privatisierung, Liberalisierung und Entbürokratisierung der saudischen Wirtschaft zur Chefsache erklärt", skizziert Friedl die Vordringlichkeit der strukturellen Veränderungsnotwendigkeit. Um Genehmigungsverfahren zu erleichtern, wurde die GIA (General Investment Authority) als einzige Anlaufstelle im Sinne "One Stop Shop" für ausländische Investoren gegründet, die aus Vertretern aller 8 betroffenen Ministerien besteht. Die Verhandlungen zwischen der EU und dem GKR (Golfkooperationsrat) über die Schaffung eines Freihandelsabkommens schreiten voran, wobei Saudi Arabien als ersten Schritt bereits im Mai 2001 die Zölle von 12% auf 5% für die meisten Importgüter gesenkt hat.
"Saudi Arabien zählt zu den wichtigsten Handelspartnern Österreichs im Nahen und Mittleren Osten. Die österreichischen Exporte stiegen 2000 um 6,2% und 2001 um weitere 7,6%. Dieser Erfolg ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass österreichische Exporteure auch in Krisenzeiten ihre Geschäftspartner regelmäßig persönlich betreuten", verweist der Handelsdelegierte auf die Notwendigkeit der persönlichen Präsenz in seinem Betreuungsland. "Österreichische Firmen sollten sich im Lichte der positiven wirtschaftlichen Entwicklung Saudi Arabiens verstärkt um diesen Markt kümmern", so Friedl, wobei er jenen, die erstmals diesen Markt bearbeiten möchten, die Aktivitäten der Außenwirtschaft Österreich empfiehlt. Als Einstieg eignen sich die "Interiors Arabia" (Internationale Messe in Jeddah vom 29.9.-3.10.2002), die "Saudi Build" (Internationale Messe in Riyadh vom 13.-17.10.2002) und eine Wirtschaftsmission im Frühjahr 2003 mit dem Thema Industriezulieferung und Technologietransfer.
"Positive Entwicklungen auch im privatwirtschaftlichen Bereich wie Kunststoff-, Nahrungsmittel-, chemischer Industrie sowie der Textil- und maschinenerzeugenden Industrie bieten vielversprechende Marktchancen", ergänzt Friedl. Eines der jüngsten Projekte umfasst die Planung, Lieferung und Errichtung einer Anlage zur Reparatur und Wiederprüfung von Flüssiggasflaschen aus Stahl, durchgeführt von Austroplan. Ladeneinrichtungen aus Österreich von Umdasch Shop Concept schmücken zahlreiche Geschäfte in Jeddah und Riyadh und die Energiegetränke von Spitz, "Power Horse" und "Red Bull" entwickeln sich zum Renner. Die 7. Seilbahn von Doppelmayr und österreichische Designerfliesen in der heiligen Moschee in Medina sind weitere Beispiele erfolgreicher österreichischer Produkte in Saudi Arabien.

 
OMV verkauft Santos 20%-Anteil am australischen Gasfeld Patricia Baleen
OMV Betriebsführer mit starken Partnern - Produktionsstart für letztes Quartal 2002 geplant
Wien (omv) - OMV Australia Pty Ltd, eine 100% Tochter der OMV Aktiengesellschaft, hat 20% Anteile am off shore Gasfeld Patricia Baleen an den größten australischen Energiekonzern, Santos Ltd veräußert. Mit Santos hat OMV einen starken Partner ins Konsortium für die Entwicklung von Patricia Baleen geholt.
Das von der OMV betriebene Gasfeld Patricia Baleen im Gippsland Basin im Südosten Australiens wird im letzten Quartal 2002 die Produktion beginnen. Bereits im Vorjahr ist mit dem staatlichen Energieversorger aus Queensland, Energex Retail Pty Ltd, ein Gasliefervertrag für rund 1,6 Mrd m" abgeschlossen worden. Eine Kaufoption für weitere Mengen ist vertraglich vorgesehen. Das Erdgas wird via Pipeline 24 Kilometer an die Küste geliefert, in einer eigenen Anlage aufbereitet und in die "Eastern Gas Pipeline" eingespeist.
Das 1999 erworbene Feld Patricia Baleen ist die erste von OMV betriebene offshore Feldentwicklung in Australien und wird seit August 2001 von OMV als Betriebsführer mit den nunmehrigen Konsortialpartnern, Trinity Gas Resources Pty Ltd und Santos Ltd entwickelt.

Beteiligungen am Gasfeld Patricia Baleen
40% (Betriebsführer) OMV Australia Pty Ltd.
40% Trinity Gas Resources Pty Ltd.
20% Santos Ltd.

OMV seit 1998 in Australien aktiv
OMV Australia, mit Sitz in Perth, wurde im November 1998 gegründet. Die Akquisition der australischen Explorations- und Produktionsfirma Cultus durch die OMV im September 1999 war die erste erfolgreiche Übernahme eines österreichischen Konzerns im australischen Explorations- und Produktionsbereich (E&P). Die OMV schuf damit eine starke Ausgangsbasis für die nachhaltige Erweiterung des E&P-Geschäfts auf diesem Kontinent. Die fünf E&P Kernregionen der OMV sind Österreich, Libyen, UK, Pakistan und Australien.

Beteiligungen an 16 Explorationsblöcken
Derzeit ist OMV Australia, die 60 MitarbeiterInnen beschäftigt, an 16 Explorationsblöcken (on-/offshore) in Australien und Neuseeland beteiligt; in acht Blöcken ist die OMV Betriebsführer. OMV Australia fördert bereits in zwei Feldern eine tägliche Menge von durchschnittlich 4.000 boe (Barrel Öläquivalent).

 
voestalpine mit neuerlicher Akquisition
Deutsches automotives Engineering-Unternehmen Matzner zu 80 Prozent übernommen
Linz/Osnabrück (pte) - Die voestalpine hat ihre Einkaufstour fortgesetzt und das in Bissendorf/Osnabrück ansässige automotive Engineeringunternehmen Horst Matzner Holding zu 80 Prozent gekauft. Das deutsche Familienunternehmen ist schwerpunktmäßig auf die Bereiche Karosserie und Chassis fokussiert, teilte die voestalpine am Montag (03. 06.) in einer Aussendung mit.
Es setzte im abgelaufenen Geschäftsjahr mit 600 Mitarbeitern 50 Mio. Euro um. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Die Dienstleistungen von Matzner erstrecken sich von der Konzeptentwicklung und Konstruktion über die Bereiche Vorrichtungs- und Werkzeugkonstruktion bis hin zur Fertigung von Prototypenteilen. Die Gruppe verfüge zudem über mehrere Standorte direkt bei ausgewählten Automobilkunden.
Mit dieser Akquisition habe die voestalpine-Division motion einen weiteren wichtigen Baustein zur Umsetzung der Automotivstrategie des voestalpine-Konzerns hinzugefügt, heißt es weiter. Das Unternehmen sehe sich nun in der Lage, ihren Kunden aus der Automobilindustrie neben den Kompetenzen im Werkstoffbereich, Werkzeugbau, Verformen und Assemblieren auch die entsprechenden Engineering-Leistungen anzubieten. Der Linzer Stahlkonzern will Autobauer werden und zukünftig eine eigene PKW-Karosserie "made by voestalpine" fertigen. Dafür sollen in den nächsten vier Jahren 700 Mio. Euro in die Division Motion investiert werden.
Die voestalpine, die bis zum Geschäftsjahr 2005/2006 ihren Umsatz von derzeit 3,4 auf fünf Mrd. Euro steigern will, hat innerhalb weniger Monate kräftig expandiert: Gegen Ende des Vorjahres wurde die Übernahme von Elmsteel, einem Lieferanten von Rohrkomponenten für Automobilhersteller, bekannt gegeben und der niederländische Automobil-Zulieferer Polynorm erworben. Weiters soll das ebenfalls holländische Bahninfrastruktur-Unternehmen Railpro gekauft werden, meldete die voestalpine vor wenigen Tagen.