Wirtschaft der Woche vom 18. 06. bis 24. 06. 2002

   
Baucluster fordert angemessene Höhe der LKW-Maut
Steuerliche Entlastung von LKW mit Road-Pricing gegenrechnen
Wien (pwk) - Im Hinblick auf die noch vor dem Sommer geplante Festlegung der Höhe der LKW-Maut fordert der Sprecher des Österreichischen Bauclusters Johannes Lahofer eine angemessene Höhe dieser Maut.
„Der Baucluster unterstützt die von der Regierung vorgeschlagene Mauthöhe von 22 Cent pro Kilometer. Diese Mauthöhe ist jedoch als absolute Untergrenze anzusehen, da die Finanzierung des Infrastrukturausbaus in Österreich mit Blick auf die bevorstehende Osterweiterung und der Bewahrung des Standortvorteiles in Zukunft sichergestellt sein muss“, so Lahofer.
Es sei zu bedenken, dass die geplanten steuerlichen Entlastungen von LKW (Straßenbenützungsabgabe, LKW-Steuer) im Zusammenhang mit der Einführung des Road-Pricings eine faktische Absenkung der LKW-Maut nach sich ziehen würden. Dies lasse sich nur in einer vorausschauenden Berücksichtigung bei der LKW-Maut kompensieren, was eigentlich zu einer höheren Maut als 22 Cent führen müsste. „Die Festlegung des Betrages der LKW-Maut ist eine bedeutsame und schwerwiegende Entscheidung, bei der die Verantwortlichen den Ausbau der österreichischen Infrastruktur, deren Finanzierung sowie die Auswirkungen auf die österreichische Bauwirtschaft bedenken sollten“, betonte Lahofer. Ebenso dürfe die damit in Zusammenhang stehende Umsetzung des Generalverkehrsplanes nicht aus den Augen verloren werden, um aus Plänen auch konkrete Projekte werden zu lassen, so der Sprecher des Bauclusters.
Der Baucluster ist die Plattform der wichtigsten Interessensvertretungen der österreichischen Bauwirtschaft und repräsentiert 28.500 Unternehmen mit 280.000 Beschäftigten sowie einen Umsatz von rund 30 Milliarden Euro.

 
BANKPRIVAT wächst auch 2002 deutlich über dem Markt
Das betreute Kundenvermögen konnte in den ersten vier Monaten um 12 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro gesteigert werden
Wien (ba-ca) - Die BANKPRIVAT ist auch in den ersten vier Monaten 2002 deutlich stärker als der Private Banking-Markt in Österreich gewachsen. So hat sich das betreute Kundenvermögen in den ersten vier Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2002 bereits um 12 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro erhöht. Experten erwarten, dass der österreichische Markt für Private Banking in den nächsten drei Jahre um jährlich 9 Prozent wachsen wird.
Seit Anfang dieses Jahres ist die BANKPRIVAT auch mit speziell geschulten Private Banking-Experten in allen Bundesländern präsent. Als Standort dafür wurde die jeweilige Landesdirektion für das Privatkundengeschäft der Bank Austria Creditanstalt-Gruppe gewählt. Mit diesem dezentralen Private Banking-Modell unterstützt die BANKPRIVAT die Wachstumsstrategie der BA/CA-Gruppe im Segment Gehobene Privatkunden.
Zu den wichtigsten Vorhaben für 2002 zählt der weitere Ausbau des BANKPRIVAT-Family Office, das insbesondere Unterstützung bei der langfristigen Strukturierung von Familienvermögen auch in zivil- und steuerrechtlichen Fragen bietet. Das Instrument der Privatstiftung spielt dabei eine bedeutende Rolle. Die BANKPRIVAT arbeitet hier eng mit dem Institut für Recht der Wirtschaft der Universität Wien zusammen, um ihre Kunden kontinuierlich aus erster Hand über aktuelle Entwicklungen im Stiftungsrecht zu informieren.
Die BANKPRIVAT ist innerhalb der Bank Austria Creditanstalt-Gruppe der Spezialist für umfassende Vermögensberatung und persönliche Betreuung von Gehobenen Privatkunden mit einem disponiblen Kapital ab einer Million Euro bzw. mit einem Jahreseinkommen von brutto 150.000 Euro.

 
AUA: Konsolidierung des Regionalflugsegmentes
Wien - Im Bestreben die Austrian Airlines Group weiter für den intensiven Wettbewerb in der Zivilluftfahrt zu rüsten und die Geschäftsfeldspezialisierung sowohl im Innen- als auch Außenverhältnis weiter umzusetzen, werden die Kräfte und operativen Einheiten des Regionalflugsegmentes gebündelt.
Rheintalflug wird mit ihrer Flotte bestehend aus drei Embraer-Jets im Laufe des Jahres in Tyrolean Airways integriert, sodass die Austrian Airlines Group ab 1.1.2003 mit einer neu formierten Regionalfluggesellschaft im Markt antreten wird. Sowohl die gesellschaftsrechtliche, operative als auch marketingtechnische Dimension dieser Integration wird derzeit in Form unternehmensinterner Projekte entwickelt und definiert. Die Austrian Airlines Group wird im Laufe des Herbstes darüber im Detail informieren.
Vagn Soerensen, Vorstandsvorsitzender der Austrian Airlines Group zum strategischen Hintergrund dieser Maßnahme: „Um noch schneller und flexibler agieren zu können, müssen wir die Komplexität in der Gruppe reduzieren und das gesamte Synergiepotenzial realisieren. Den gesamten Regionalflugverkehr in einer darauf spezialisierten Gesellschaft abzuwickeln, ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung. Diese strukturelle Maßnahme wird im Bewusstsein der sozialen Verantwortung gesetzt. Unsere Entscheidung ändert keineswegs etwas daran, dass die Austrian Airlines Group Vorarlberg und den Bodenseeraum als wichtigen Markt sieht und Altenrhein daher seine wichtige Stellung in unserem Netzwerk behält!“ An die Adresse der gesamten Kollegenschaft von Rheintalflug ergänzt Vagn Soerensen weiter: "Das Rheintalflug-Team hat bislang einen ausgezeichneten Job gemacht. Diesen Spirit werden wir auch in der neuen Konstellation erhalten."

 
Leitl zu Liikanen: KMU stärker in EU-Konvent einbeziehen
Eurochambres werden Interessen der Klein- und Mittelbetriebe beim Konvent zur Zukunft der Europäischen Union vertreten
Wien (pwk) - Am 28. Februar hat der EU-Konvent zur Zukunft Europas in Brüssel seine Arbeit aufgenommen um über eine europäische Verfassung, den Gesetzgebungsprozess, die Transparenz der Entscheidungen, die Abgrenzung von Zuständigkeiten, die Vereinfachung der Verträge und die Rolle der nationalen Parlamente zu diskutieren. Die EU soll bürgernäher gemacht werden.
Christoph Leitl betont in seiner Funktion als Präsident der Europäischen Wirtschaftskammer Eurochambres mit 18 Mio Unternehmen und weit über 100 Mio Arbeitnehmern, dass in diesem wichtigen Gestaltungsprozess das Thema Wirtschaft stärker eingebaut werden muss. "Die Wirtschaft, insbesondere die Klein- und Mittelbetriebe sind das Rückgrat der Integration in Europa. Daher muss ihr Blickwinkel auch entsprechend miteinbezogen und auf deren Bedürfnisse und Interessen besonders Rücksicht genommen werden. Die EU soll nicht nur bürger-, sondern auch KMU-näher werden", so Leitl bei dem Eurochambres-Treffen mit KMU-Kommissar Erki Liikanen in Brüssel.
Die Sozialpartner spielen bei Bürgern eine wichtige Rolle, die derzeit durch den Beobachter-Status von UNICE, EGB und CEEP beim EU-Konvent nicht ausreichend repräsentiert sind. "Eurochambres und UEAPME fehlen noch", fordert Leitl. Eurochambres repräsentiert rund 18 Millionen Unternehmen - davon 95 % Klein- und Mittelbetriebe - in 36 Ländern mit Schwerpunkt EU, EU-Beitrittskandidaten und EFTA und ist damit die größte Unternehmensvertretung in Europa. Eine demokratisch ausgewogene Teilnahme beim Konvent zur Zukunft der EU müsse daher garantiert sein. "Ein Konvent ohne Wirtschaft ist wie ein Auto ohne Motor!", so Leitl.
Sowohl Eurochambres als auch die Wirtschaftskammer Österreich haben Positionspapiere zum EU-Konvent ausgearbeitet, die an die Europäische Kommission und die wichtigsten Entscheidungsträger beim EU-Konvent übergeben werden. "Es muss wesentliches Ziel des Konvents sein, die Rechtsetzung auf europäischer Ebene transparent und effizient zu gestalten, um die Europäische Union ihren Bürgerinnen und Bürgern - zu denen auch unsere Unternehmen zählen - näher zu bringen", erklärt Leitl. "Die Expertise der Wirtschaft in der Gesetzgebung ist von großer Bedeutung um die Wettbewerbsfähigkeit der Europäischen Union zu bewahren und zu stärken. Wenn die EU 2010 ihr Ziel erreichen will zum dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsraum der Welt zu werden, ist die Eurochambres Einbeziehung wichtig, richtig, unverzichtbar."
Insbesondere Kommunikation müsse in diesem Prozess großgeschrieben und der soziale Dialog auf europäischer Ebene ausgebaut werden. Dabei ist vor allem auf eine ausgewogenere Balance der Vertretung der Interessen der KMU im Verhältnis zu jenen der Industrie Bedacht zu nehmen." Eurochambres kann mit seinem großen Netzwerk dazu einen wertvollen Beitrag liefern.

 
Lindner präsentiert neue Traktorengeneration
Dem fortschreitenden Konzentrationstrend in der internationalen Traktorenindustrie begegnet der Tiroler Landmaschinenhersteller Lindner mit einer weiteren Spezialisierung.
Kundl (twp) - "Während der Mitbewerb auf Fusionen und Plattformstrategie setzt, entwickeln wir gezielt unsere Kernkompetenz in der Grünlandwirtschaft weiter", erklärte Lindner-Geschäftsführer Hermann Lindner bei einem Pressegespräch in Kundl in Tirol.
Jüngstes Ergebnis dieser Bemühungen ist die neue Traktorengeneration Geotrac 83/93, die auf die Anforderungen der kleinstrukturierten Grünlandwirtschaft maßgeschneidert wurde.
Gemeinsam mit ZF Steyr wurde ein neues Getriebe entwickelt, das mit einer Zweifachlastschaltung ausgestattet ist. 2,1 Millionen Euro wurden investiert. Lindner: "Wir sind damit in Zukunft der einzige Hersteller, der einen österreichischen Traktor mit österreichischem Getriebe anbietet."
In Österreich hat Lindner in den letzten Jahren kräftig zulegen können. Der Marktanteil stieg von 10,1 Prozent im Jahr 1999 auf 14,9 Prozent im Vorjahr. Hauptgrund dafür war die Übernahme des Vertriebes des Steyr 958 ab März 2000. Heuer wollen die Kundler erstmals mehr als 1.000 Traktoren in Österreich absetzen, das entspräche einem Marktanteil von rund 16 Prozent.
Auch auf den anderen Märkten wächst die Fangemeinde der Tiroler. Lag der Exportanteil 1999 noch bei 17 Prozent, so landete im Jahr 2001 bereits knapp ein Viertel der Produktion im Ausland. "In zwei bis drei Jahren wollen wir eine Exportquote von 30 Prozent erreicht haben", so Lindner.
Aufgrund der angespannten Situation in der europäischen Landwirtschaft wuchs das Geschäft im Wirtschaftsjahr 2001/2002, das am 31. März zu Ende gegangen ist, nur verhalten. Der Umsatz stieg um vier Prozent auf 44 Millionen Euro. Insgesamt wurden 1.250 Traktoren der Marke Geotrac und 150 Transporter der Marke Unitrac verkauft. In Kundl sind 186 Mitarbeiter beschäftigt.

 
Aufwärtsentwicklung der kleinen und mittleren Unternehmen geht weiter
Ressortbericht belegt wachsendes europäisches Interesse an den KMU
Wien (pk) - Mit einem BIP-Wachstum von 3 % und einem Rückgang der Arbeitslosenrate von 4 % auf 3,7 % erreichte der letzte Konjunkturaufschwung im Jahr 2000 in Österreich seinen Höhepunkt.
Als im Jahr 2001 der Erdölpreis zeitweise auf über 30 US-Dollar pro Barrel stieg und die Nachfrage in den USA abnahm, schwächte sich das Wirtschaftswachstum auch in Österreich auf 1 % ab, im internationalen Vergleich (BIP-Wachstum Deutschland: 0,6 %) präsentierte sich die heimische Wirtschaft aber gut: Die Beschäftigung wuchs um 0,4 % weiter, die Arbeitslosenrate blieb mit 3,6 % niedrig und mit einer Inflation von 2,7 zählte Österreich zu den preisstabilsten Ländern in Europa. Außerdem rückte Österreich im internationalen Ranking der Wirtschaftsstandorte auf Platz 13 vor (1998: Platz 24).
Die Frage, wie sich in diesem volkswirtschaftlichen Umfeld die kleinen und mittleren Unternehmen, die vielzitierten "KMU" schlugen, beantwortet der diesbezügliche Ressortbericht für die Jahre 2000/01, den der Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit (III-158 d.B.) kürzlich dem Nationalrat vorgelegt hat. Darin erfahren die Abgeordneten aus erster Hand, dass Kleinstbetriebe (1 bis 9 Beschäftigte), kleine Betriebe (10 bis 49 Beschäftigte) und mittlere Unternehmen (50 bis 249 Mitarbeiter) ihre Aufwärtsentwicklung fortgesetzt haben. Dies ist umso bemerkenswerter, als die Konjunktur im Berichtszeitraum exportorientierte Produzenten von Investitionsgütern stärker begünstigte als die vielfach auf den Endverbrauch konzentrierten KMU. So blieb das Wachstum in Gewerbe, Handel und Dienstleistungen mit 2,6 % zwar hinter dem BIP-Zuwachs zurück, dennoch wurden von den 30.000 neuen Arbeitsplätzen des Jahres 2000 18.000 in KMU geschaffen und damit eine langfristige Entwicklung neuerlich bestätigt: KMU schaffen mehr Beschäftigung als Großbetriebe. Von 1995 bis 2001 stieg die Zahl der Beschäftigten in KMU um 7 % und damit stärker als in Großunternehmen mit 3,6 %, obwohl die Zahl der KMU mit 3,8 % langsamer zunahm als die der Großbetriebe mit 4,3 %.

Die einzelnen Kapitel des Berichts informieren über Struktur und Entwicklung der österreichischen KMU im internationalen Vergleich, wobei positiv auffällt, dass die langjährige Gründungsintensität weiter stieg. Waren vor 1996 jährlich 14.000 bis 15.000 neue Unternehmen gegründet worden, waren es im Schnitt der vergangenen sechs Jahre bereits 22.300. Mit mehr als 50 % der Neugründungen hatte das Gewerbe im Jahr 2000 die Nase vorne, während der Anteil des Handels tendenziell abnahm. Gleichzeitig gingen Insolvenzen und abgewiesenen Konkursanträge zurück (2000: minus 9 %; 2001: minus 3 %).

Hinweise auf die Ursachen der positiven Entwicklung liefert der Bericht mit folgenden Feststellungen: Zeitaufwand und Kosten bei der Gründung eines Unternehmens sind in Österreich niedriger sind als in den meisten vergleichbaren Ländern. Bei den F&E-Ausgaben hat Österreich im Jahr 2000 mit 1,79 % des BIP zum EU- Durchschnitt aufgeschlossen und die Quote im Jahr 2001 auf 1,91 % weiter gesteigert. Beim F&E-Personalanteil hatten die KMU mit 1,38 % den EU-Durchschnitt bereits 1998 übertroffen, wobei ihr Schwerpunkt in der experimentellen Entwicklung liegt. Beim Anteil innovativer KMU übertrifft Österreich mit 59,1 % den EU- Durchschnitt von 44 %, nimmt den 2. Platz ein und verfügt auch über deutlich mehr IT-Fachkräfte als die anderen EU-Länder.

Betriebswirtschaftliche Detaildaten lassen erkennen, dass vor allem kleinere Betriebe, insbesondere im Tourismus, immer noch über zu wenig Eigen- und Risikokapital verfügen und oft Liquiditätsprobleme haben, weil sie langfristige Investitionen kurzfristig finanzieren. Ertragskraft, Finanzierungsstruktur, Wettbewerbsfähigkeit und Krisensicherheit der KMU werden aber besser, schreiben die Autoren des Berichts. Der Anteil des Eigenkapitals am Betriebsvermögen hat seit 1996 von 15 % auf 21 zugenommen. Dies gehe auf Privateinlagen der Unternehmer und Stammkapitalerhöhungen bei GmbH zurück. Außerdem seien eigenkapitalschwache Unternehmen aus dem Markt ausgeschieden und gleichzeitig Unternehmen mit solider Finanzierung gegründet worden - eine Folge guter ökonomischer Ausbildung der Gründer sowie intensiver Beratung und Hilfestellung, heißt es im KMU- Bericht.
Breiten Raum widmet der Wirtschaftsminister der Darstellung wirtschaftspolitischer Anstrengungen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen kleiner und mittlerer Unternehmen. Dabei macht er auf die Öffnung der Märkte für Strom, Gas und Telekommunikation aufmerksam, beschreibt detailliert die Förderung der Übergabe und Gründung von Unternehmen, die Unterstützung der Exporttätigkeit und die zahlreichen Impulse auf den Gebieten Ausbildung, Forschung, Technologieentwicklung und Innovation.
Schließlich lässt der Bericht erkennen, wie sehr das Thema KMU auch in der europäischen und in der internationalen Wirtschaftspolitik an Bedeutung gewonnen hat. Im Juni 2000 wurde in der EU eine "Europäische Charta für kleine Unternehmen" verabschiedet. Die OECD beschloss auf ihrer Ministerkonferenz im Juni 2000 die "Charta von Bologna für eine KMU-Politik" und die "Zentraleuropäische Initiative" erklärte auf ihrem Wirtschaftsgipfel im November 2000 die Förderung der kleinen und mittleren Unternehmen zu einem Thema des 21. Jahrhunderts.

 
VA-Tech mit Großauftrag im Reich der Mitte
Grobblechwalzwerk für 55 Mio. Euro – Auftragseingang bereits über 80 Mio. Euro
Linz (pte) - Die Voest Alpine Industrieanlagenbau (VAI), Tochter des VA-Tech-Konzerns, hat sich in China einen Großauftrag geangelt. VAI UK, die britische Tochtergesellschaft von VAI, erhielt einen Auftrag von der chinesischen Firma Nanjing Iron and Steel (NISCO) zur Lieferung eines Grobblechwalzwerkes sowie einer Brammenstranggießanlage zur Erzeugung von ultrabreiten Brammen. Der Auftragswert beträgt rund 55 Mio Euro.
Der Auftrag werde als einer der bedeutendsten angesehen, der dieses Jahr von China vergeben wurde, hieß es am Donnerstag (20. 06.) in einer Aussendung.
Die Inbetriebnahme der Brammenstranggießanlage sei für Februar 2004 geplant, die Grobblechproduktion wird im Frühling 2004 aufgenommen. Zusätzlich erhielt die VAI von Benxi Iron & Steel den Auftrag zur Modernisierung der Beize-Tandem-Verbindung im Kaltwalzwerk. Ein dritter Auftrag wurde von der Jiangsu Shagang Group erteilt. Auch hier handelt sich um die Modernisierung eines Konverterstahlwerkes inklusive Entstaubung sowie die Lieferung von zwei Doppelpfannenöfen. VAI ist seit 35 Jahren in China tätig. Dies sei der wichtigste Markt im asiatisch-pazifischen Raum, erklärte das Unternehmen. Insgesamt wurden im Jahr 2001 in dieser Region Aufträge im Wert von 251 Mio. Euro akquiriert. In den ersten fünf Monaten 2002 konnten allein in China Aufträge von rund 80 Mio. Euro unterzeichnet werden, weitere Aufträge werden erwartet.

 
Plansee mit Umsatz- und Investitionsrekord
Reutte (twp) - Die Plansee Gruppe aus Reutte in Tirol blieb auch im Vorjahr auf Wachstumskurs. Trotz der deutlichen Abkühlung der Konjunkturlage in Amerika und Asien, vor allem in den wichtigen Absatzbranchen Automobil und Elektronik, stieg der Umsatz im mit 28. Februar zu Ende gegangenen Geschäftsjahr 2001/2002 um mehr als elf Prozent auf 582 Millionen Euro.
Ein Drittel des Wachstums sei auf den Ausbau der Marktposition zurückzuführen, zwei Drittel auf die Gesamtübernahme der Sinterstahl GmbH im Februar, erklärte Vorstandsvorsitzender Michael Schwarzkopf vor Journalisten in Reutte.
Fortgesetzt wurde auch die Internationalisierungsstrategie. Je eine neue Vertriebsgesellschaft entstand in Italien und Taiwan, dazu kam die Gründung des europäischen Logistikzentrums in Kempten. Damit erhöhte sich die Zahl der Plansee-Standorte weltweit auf 34.

80 Millionen Euro in Zukunftssicherung investiert
Mit 80 Millionen Euro hat die Tiroler Unternehmensgruppe das größte Investitionsvolumen ihrer Geschichte umgesetzt. Davon wurden 59 Millionen Euro in neue Produktionsanlagen und Technologien und 21 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung investiert. Alle Investitionen konnten wiederum aus dem operativen Cash-Flow finanziert werden. Der Personalstand blieb mit knapp 5.000 Mitarbeitern weltweit und ca. 2.000 an den österreichischen Standorten Reutte und Liezen auf Vorjahresniveau.

Amerika und Asien weiterhin im Fokus
Trotz der konjunkturellen Abschwächung soll der Ausbau der Gruppe konsequent vorangetrieben werden. "Alle drei Unternehmensbereiche – Hochleistungswerkstoffe, Hartmetalle & Werkzeuge und Sinterstahl – bieten Potential für weiteres Wachstum”, befindet Schwarzkopf. Vor allem in Amerika und Asien sieht der Plansee-Chef noch genügend Möglichkeiten, um aus eigener Kraft, durch Akquisitionen oder Kooperationen zu expandieren.
In Japan haben die Tiroler heuer bereits zugeschlagen: Vor einem Monat wurde eine strategische Allianz zwischen Sinterstahl und dem japanischen Mitbewerber Mitsubishi Materials Corporation geschlossen.

 
Bartenstein: Neue Impulse für Wirtschaftsbeziehungen zwischen Österreich und Libyen
Wirtschaftsminister trifft seinen libyschen Ressortkollegen
Wien (bmwa) - In einem Arbeitsgespräch haben Wirtschafts- und Arbeitsminister Dr. Martin Bartenstein und der libysche Wirtschafts- und Handelsminister Shoukri Ghanem am Mittwoch (19. 06.) weitere Möglichkeiten einer Intensivierung der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen erörtert.
Bartenstein begrüßte in diesem Zusammenhang die gestern erfolgte Unterzeichnung eines bilateralen Investitionsschutzabkommens, das für die zukünftige Entwicklung der Wirtschaftsbeziehungen wichtige Impulse geben wird. Weiters unterstrich Bartenstein die Bedeutung verstärkter regionaler wirtschaftlicher Integration und hob hervor, dass die EU mit den mediterranen Ländern eine bevorzugte Kooperation pflegt. Ghanem skizzierte seinerseits die Liberalisierungsvorhaben in der libyschen Wirtschaft und verwies insbesondere auf das enorme touristische Potential seines Landes. Der libysche Minister, der in leitender Position in der OPEC längere Zeit in Wien tätig war, nahm an einem von der libyschen Botschaft organisierten Wirtschaftsforum teil, auf dem mehr als 20 Unternehmen vertreten waren.
Der bilaterale Außenhandel ist insgesamt von einer positiven Tendenz gekennzeichnet: Das Handelsvolumen ist um 44 Prozent auf den Höchststand von 321 Millionen Euro angestiegen. Österreich importiert hauptsächlich Erdöl und Erdölprodukte.

 
Geschäftsjahr 2001: Kelag erfolgreich im freien Markt
Im Geschäftsjahr 2001, dem Jahr der vollständigen Freigabe des österreichischen Strommarktes, ist die Kelag überaus erfolgreich gewesen.
Klagenfurt - So ist es dem Unternehmen gelungen, sowohl Umsatz als auch Absatz zu steigern und die Marktposition zu festigen. Die wirtschaftlichen Erfolge des Kelag-Konzerns ermöglichen einen Bilanzgewinn von 14,8 Millionen Euro. Damit ist es gelungen, das hervorragende Ergebnis des Jahres 2000 wieder zu erreichen.

Zuwächse bei Umsatz und Absatz
Der Umsatz des Kelag-Konzerns erhöhte sich im Jahr 2001 um 4,3 % auf 365,4 Millionen EUR. Der Stromabsatz steigerte sich von 4 Milliarden kWh auf 5 Milliarden kWh, vor allem bedingt durch die starke Ausweitung des Stromhandels. Aber auch der Verkauf an Kunden konnte um 6,7 % ausgeweitet werden. Der Erdgasabsatz wuchs um knapp 1 % auf 139 Mio. Kubikmeter. Der Wärme- absatz der Kelag und der Wärmebetriebe Gesellschaft mbH legte um 11 % auf 734 Mio. kWh zu.
Mit Investitionen von mehr als 38 Millionen EUR gehört die Kelag zu den großen Investoren in Kärnten und ist ein wichtiger Partner für die heimische Wirtschaft.

Expansionsstrategie
Für die Zukunft verfolgt die Kelag eine expansive Strategie, die nach der 49-%-Beteiligung der RWE Plus AG an der Kärntner Energieholding definiert worden ist. Die Kärntner Energieholding hält mit 63,85 % die Mehrheit an der Kelag. Die Rahmenbedingungen auf dem Markt sind zwar hart, es herrscht Verdrängungswettbewerb, mit starken Konzentrationstendenzen im Osten. Doch der Kelag sollte es gelingen, von diesem Konzentrationsprozess als seriöser, alternativer Anbieter zu profitieren. Dies gilt vor allem im Segment der Industrie- und Geschäftskunden.
Expansion bedeutet für den Kelag-Konzern aber auch, weitere Partnerschaften mit Energieunternehmen einzugehen. Die Beteiligung der Kelag an den Stadtwerken Kapfenberg im November 2001 und der Erwerb von neun Kraftwerken an der Mürz im Jahr 2002 sind nur erste Schritte auf diesem Weg.
Erfreulich ist auch die Absatzentwicklung im Jahr 2002. Nachteilig wirkt sich jedoch die lang anhaltende Trockenheit in Kärnten aus. Die Wasserkraftwerke der Kelag erzeugen heuer wesentlich weniger Strom als in normalen Jahren. Deshalb muss die Kelag wesentlich mehr Strom zukaufen als erwartet.

 
Rheintalflug landet bei Tyrolean Airways
Neue Regionalfluggesellschaft ab Anfang nächsten Jahres
Wien (pte) - Die Vorarlberger Rheintalflug, Mitglied der Austrian Airlines Group (AUA-Group), wird bald zum letzten Mal unter diesem Namen abheben. Im Bestreben, die AUA-Group weiter für den intensiven Wettbewerb in der Zivilluftfahrt zu rüsten, werden die Kräfte und operativen Einheiten des Regionalflugsegmentes künftig in einer Gesellschaft gebündelt, teilte die österreichische Luftfahrtgesellschaft am Mittwoch (19. 06.) mit. Die Rheintalflug werde mit ihrer Flotte bestehend aus drei Embraer-Jets im Laufe des Jahres in die Tyrolean Airways integriert.
Die Geschäftsfeldspezialisierung soll sowohl im Innen- als auch im Außenverhältnis weiter umgesetzt werden und daher werden Tyrolean und Rheintalflug ab 1.1.2003 in einer neu formierten Regionalfluggesellschaft abheben. Sowohl die gesellschaftsrechtliche, operative als auch die marketingtechnische Dimension dieser Integration wird derzeit im Form unternehmensinterner Projekte entwickelt und definiert. Die AUA-Group werde im Laufe des Herbstes darüber im Detail informieren, hieß es weiter. Dieser Schritt kommt insofern überraschend, weil AUA-Chef Vagn Soerensen bis zuletzt an einer Vier-Marken-Strategie festgehalten hat.
"Um noch schneller und flexibler agieren zu können, müssen wir die Komplexität in der Gruppe reduzieren und das gesamte Synergiepotenzial realisieren. Den gesamten Regionalflugverkehr in einer darauf spezialisierten Gesellschaft abzuwickeln, ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung", so Soerensen. Die nun getroffene Entscheidung ändere allerdings nichts daran, dass die Austrian Airlines Group Vorarlberg und den Bodenseeraum als wichtigen Markt sieht und Altenrhein daher seine wichtige Stellung in dem Netzwerk behalte.

 
Österreichs weibliche Gründer über dem EU-Trend
Immer mehr Frauen gründen Unternehmen - Verhältnis zwischen Männern und Frauen nähert sich an
Wien (pwk) - Laut Eurostat sind in Europa doppelt so viele Männer selbständig als Frauen. Eine Zahl die aus österreichischer Sicht nur bestätigt werden kann. Von den 300.000 heimischen Unternehmen werden etwa 100.000 von Frauen geführt.
"Wir wissen aber auch, dass viele - gerade kleinere Unternehmen - ohne starke Mithilfe einer Frau kaum überlebensfähig wären. Realität und Statistik sind in diesem Fall mit Sicherheit nicht deckungsgleich", erläuterte Manfred Pletzer, Bundesvorsitzender der Jungen Wirtschaft, am Dienstag (18. 06.) die momentane Sachlage.
Von den 27.000 Unternehmen die 2001 neu gegründet wurden, haben bereits 40 Prozent eine Frau an der Spitze. Das bedeutet, dass einer neuen Unternehmerin nur noch statistische 1,5 männliche Gründer gegenüberstehen. Österreich ist damit bei den Jungunternehmern auf dem besten Weg eines Geschlechtergleichgewichts. "Die Junge Wirtschaft hat nie zwischen weiblichen und männlichen Jungunternehmern unterschieden. Im Gegenteil, eine bewusste Unterscheidung scheint uns veraltet und kontraproduktiv - und die Zahlen geben uns recht. Immer mehr Frauen engagieren sich in unserer Interessenvertretung. Der Frauenanteil bei den JW-Funktionären beträgt bereits über 25 Prozent, was etwa dem zweieinhalbfachen Wert des Frauenanteils der Wirtschaftskammer entspricht", so der oberste JW-Funktionär.
Eine erst kürzlich durchgeführte Studie zeigt, dass Frauen deutlich stärker an Kooperationen und Kontakten interessiert sind als ihre männlichen Kollegen. Frauen haben in der Regel weniger Zeit für das eigene Unternehmen. 45 Prozent der Männer, aber lediglich 29 Prozent der weiblichen Gründer arbeiten kontinuierlich über 50 Stunden für ihr Unternehmen. "Wir sind uns der Tatsache durchaus bewusst. Nicht zuletzt deswegen haben wir uns heuer für das Jahresthema - mehr für dich - entschieden. Umgesetzt wird dieser Slogan zu 100 Prozent bei der diesjährigen Bundestagung von 19. - 21. September in Krems. Noch nie wurde eine bundesweite JW-Veranstaltung so sehr nach dem unmittelbaren Nutzen der Jungunternehmer ausgerichtet, wie das bei diesem Unternehmerkongress der Fall sein wird", betont Pletzer. "Service und Netzwerk pur - ein Muss für alle die erfolgreich werden wollen!"

 
Raiffeisen Krekova Banka mit starkem Wachstumspotenzial in Slowenien
Slowenien nicht nur wichtiger Wirtschaftspartner Österreichs, sondern laut RZB sehr gut für EU-Erweiterung gerüstet.
Maribor/Wien (rzb) - Die vor wenigen Wochen im Zuge eines öffentlichen Übernahmeangebotes der Raiffeisen International Beteiligungs AG (RIB) von der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB) zu 97,04 Prozent erworbene Krekova banka d.d., Maribor, konnte am Dienstag (18. 06.) im Rahmen der Präsentation ihrer Bilanzdaten für das Geschäftsjahr 2001 auf eine dynamische Entwicklung verweisen.
Die Krekova banka weist per 31. Dezember 2001 eine Bilanzsumme von 77 Milliarden Slowenischen Tolar (ca. 341,8 Millionen Euro, 100 SIT = 0,444 Euro) aus, das entspricht einer Steigerung von 16 Prozent bzw. 10,9 Milliarden Tolar/48,4 Millionen Euro. Der Jahresgewinn vor Steuern beträgt 597 Millionen Tolar/2,65 Millionen Euro, das ist ein Plus 10 Prozent zum Vorjahreswert. Die Bank beschäftigte zum Ende des Vorjahres 230 Mitarbeiter, das entspricht einer Steigerung um 3,6 Prozent. Zur Zeit bietet die Krekova banka ihre Serviceleistungen über landesweit 14 Filialen an.

Raiffeisen Krekova Banka ? eine starke Symbiose in Slowenien
Sowohl der scheidende Aufsichtsratpräsident, Mirko Kra?ovec, als auch der neue, RZB-Vize-Generaldirektor Herbert Stepic, sehen die Verbindung zwischen RZB und Krekova banka als von beiden Seiten gewünschte und vorteilhafte Beziehung. Die RZB, seit 1998 mit einer Repräsentanz und seit 2000 mit einer Leasinggesellschaft in Slowenien vertreten, kann ihre Expansion in Slowenien auf dem Fundament einer gut geführten und erfolgreichen Bank mit ähnlicher Unternehmensphilosophie aufbauen und erhält eine ideale Ergänzung ihres starken Netzwerks in Zentral- und Osteuropa. Die Krekova banka wiederum profitiert vom Know-how und der Stärke der RZB, vom erweiterten Produktangebot und der Einbindung in eine international tätige Bankengruppe, alles Faktoren für ein langfristig erfolgreiches Kommerz- und Privatkundengeschäft.
Die Verbindung wird auch nach außen durch den neuen Namen Raiffeisen Krekova Banka und das Giebelkreuz-Logo offenkundig. Der Vorstand der neuen RZB-Netzwerkbank wurde um zwei Personen erweitert: David Halstead, zuletzt für die RZB in Sarajewo tätig, ist zuständig für IT und Processing, Klemens Nowotny war jahrelang für eine österreichische Bank in Ljubljana tätig und wird zukünftig für das Kommerzkundengeschäft verantwortlich zeichnen.

 
Risikokapital für die Unternehmensexpansion
Auf Initiative der SalzburgAgentur findet dieses Jahr das deutsch-österreichische Beteiligungsforum ibet am 27. Juni in Salzburg statt
Salzburg - Den 27. Juni sollten sich speziell Unternehmer rot im Kalender anstreichen - an diesem Tag halten Risikokapitalfinanciers aus Österreich, Deutschland und der Schweiz im Congress Salzburg Ausschau nach Beteiligungen an interessanten Unternehmen.
"Risikokapital ist schon lange nicht mehr nur Hightech-Schmieden vorbehalten. Gerade wegen Basel II sollte man sich bei der Unternehmensfinanzierung nicht nur auf den Bankkredit verlassen, sondern sein Unternehmen mit solidem Eigenkapital untermauern", weiß Michael Rechberger von der SalzburgAgentur.
Speziell mittelständische Unternehmen, die für eine rasche Expansion, ein Management Buy Out (Unternehmenskauf durch Mitarbeiter) oder eine Sanierung Kapital benötigen, sollten sich für Risikokapital interessieren. Bei der Art der Kapitalzuführung stehen neben der direkten Firmenbeteiligung auch stille Beteiligungen, Gesellschafterdarlehen und Mezzaninkapital, eine Mischform zwischen Fremd- und Eigenkapital, zur Auswahl. Ausschlaggebendes Argument für die Eigenkapitalfinanzierung ist das geringe Risiko. Das investierte Kapital unterliegt keiner laufenden Verzinsung und im Falle des Scheiterns ist der Investor genauso getroffen. Das ist auch der Grund warum Unternehmen, die mit Risikokapital ausgestattet sind, in schwierigen Zeiten länger durchhalten, da sie sich nicht auf die Rückzahlung offener Kredite konzentrieren müssen. Der Financier auf Zeit bleibt im Regelfall zwischen drei und acht Jahren investiert und verkauft anschließend seinen Anteil an einen strategischen Investor oder an die Gesellschafter zurück.
Unternehmen, die auf der Suche nach einem Investor sind, haben die Möglichkeit einer Präsentation vor Investorenpublikum. Bevorzugt werden dieses Jahr Unternehmen aus den Branchen der Umwelt- und Werkstofftechnologie, Elektronik und Elektrotechnik.
Betriebe, die zum jetzigen Zeitpunkt zwar keinen Kapitalbedarf haben, sich aber für alternative Unternehmensfinanzierungen interessieren, können sich bei den Fachvorträgen von branchenerfahrenen Investoren informieren und zudem informell Investorenkontakte knüpfen.

 
Inflationsrate im Mai 2002: Mit 1,9% geringfügig höher als im Vormonat
Flugpauschalreisen als Inflationstreiber verursachen ein Achtel der Inflationsrate
Wien - Der Indexstand des VPI (2000 = 100) beträgt nach Berechnungen der Statistik Austria für Mai 2002 104,6, der Indexstand des HVPI (1996 = 100) 108,8. Die Inflationsrate für Mai 2002 beträgt somit im Jahresabstand (gegenüber Mai 2001) 1,9%. Im Vergleich zum Vormonat (April 2002) sind die Preise durchschnittlich um 0,3% angestiegen.
Im Detail ergibt sich folgende Preisentwicklung gegenüber dem Vormonat (April 2002) (Gliederung nach COICOP-Hauptgruppen):
Leichte Preisrückgänge gab es bei Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken (-0,3%) sowie bei Alkoholischen Getränken und Tabak (-0,2%). Der beobachtete Trend im Vormonat, wonach die Preise von Obst (-2%) und Gemüse inkl. Kartoffeln (-2%) nach den Rekordhöhen zu Jahresanfang sinken, hat sich auch in diesem Monat fortgesetzt Saisonobst -7%, Ananaserdbeeren -14%, Häuptelsalat -18%, Paprika -12%, Zucchini -17%). Auch die Alkoholfreien Getränke -0,6%; Bohnenkaffee -4%) zeigten eine inflationsdämpfende Wirkung, wenn auch in geringerem Ausmaß als Obst und Gemüse. Bei den Alkoholischen Getränken (-0,6%) waren Wein und Bier mit je -1% für die Preissenkungen hauptverantwortlich (z.B. Sekt und Wermut je -2%; Dosen- und Spezialbier je -2%).
Deutliche Preissteigerungen gegenüber dem Vormonat (April 2002) gab es in drei Hauptgruppen: Gesundheitspflege (+1,4%), Freizeit und Kultur (+0,5%) und Verkehr +0,3%). Medizinische Dienstleistungen sind um 5% teurer geworden (Wahlarzt/Facharzt +10%). Mit Beginn der Hauptreisezeit fanden naturgemäß Preissteigerungen bei Pauschalreisen (+3%) statt (Flugpauschalreisen +6%, Buspauschalreisen im Ausland +2%). Auch die Erhöhungen bei Verkehrsdienstleistungen (+2,6%) dürften saisonal begründet sein (Flugticket +6%).
Bei den Treibstoffen, wo zuletzt Preiserhöhungen statt fanden, waren im Monat Mai wieder Rückgänge zu beobachten (Diesel, Normal- und Superbenzin je -1%). Sie sind auch weiterhin billiger als im Vorjahr (Diesel -4%, Superbenzin -9%, Normalbenzin -10%).
Gegenüber dem Vorjahresmonat (Mai 2001) wirkt nach wie vor nur die Nachrichtenübermittlung (-0,6%) inflationsdämpfend. Alle anderen Bereiche zeigten hingegen eine steigende Preisentwicklung. Zu je einem Sechstel waren Verschiedene Waren und Dienstleistungen (+3,3%) und Ausgaben für Freizeit und Kultur (+2,4%) für die Steigerungen verantwortlich, gefolgt von jenen für Erziehung und Unterricht (+30%) und für Restaurants und Hotels (+2,9%). Die größten Preissteigerungen waren bei Pauschalreisen zu beobachten (+8%; Flugpauschalreisen +9%, Städteflug +9%), was alleine schon ein Achtel der Inflationsrate verursachte.
Bei „Verschiedene Waren und Dienstleistungen" sind es vor allem Friseure und Kosmetiksalons (+4,8%) und Versicherungen (+3,4%), die zum Teil deutlich teurer geworden sind. Auch ambulante Gesundheitsdienstleistungen (+2,6%; Wahlarzt/ Facharzt +11%) haben angezogen. Bei Restaurants sind durchgehend Preiserhöhungen festzustellen (+3%; z.B. Bier +3%, Spezialitätenrestaurant und Apfelsaft je +5%, 1/8 l Wein, Kleiner Brauner und Colagetränk je +4%).
In der Hauptgruppe Verkehr sind Flugtickets (+12%) und Taxis (Tagesfahrt +3%, Nachtfahrt +4%) teurer als im Vorjahr, Reparaturen um 3%. Durch den preisdämpfenden Effekt der Treibstoffpreise kommt aber nur eine moderate Steigerung des Bereichs Verkehr (+0,9%) zustande.
Der Indexstand des für die Währungsunion zu berechnenden Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) beträgt 108,8 (Alle HVPIs beziehen sich auf 1996 = 100).
Die harmonisierte Inflationsrate für Mai 2002 liegt mit 1,6% erneut im EU-Spitzenfeld hinsichtlich Preisstabilität (April 1,7% revidiert, März und Februar ebenfalls 1,7%).

 
Gehobene Hotellerie: Umsatzstagnation in den Monaten April und Mai
Wien (bmwa) - Die hochgerechneten Erhebungsresultate bei Betrieben der gehobenen Hotellerie (3-, 4- und 5- Stern-Betriebe) ergaben für die Monate April und Mai 2002 eine Umsatzstagnation, welche sowohl für die 4- und 5-Stern- als auch für die 3-Stern Betriebe gilt. Basierend auf Unternehmerangaben erreichten die Umsätze der gehobenen Hotellerie in den beiden Monaten ein Volumen von rund 0,55 Milliarden Euro.
Die Ursachen für die insgesamt schwache Entwicklung sind weitgehend kalenderbedingt: So bewirkten Feiertagsverschiebungen einen starken Rückgang der Aprilwerte (Osterverschiebung), der durch ausgezeichnete Maiergebnisse (Verschiebung der Maifeiertage) ausgeglichen wurde. Die kurzfristigen Umsatzerwartungen der Unternehmer waren erwartungsgemäß eher vorsichtig und reflektierten im wesentlichen eine Umsatzstagnation.
Für die laufende Sommersaison 2002 kann in Bezug auf die gesamten Tourismusausgaben (inkl. Verpflegung und aller Nebenausgaben) ein Zuwachs von 3% erreicht werden.
Die Umsatzniveaus der Erhebung sind mit den touristischen Gesamtumsätzen nicht vergleichbar, wogegen die erhobene Entwicklung ein wichtiger Indikator für den Trend der Gesamtumsätze ist. Nach groben Schätzungen dürften die Umsätze in der gehobenen Hotellerie etwa 30% bis 40% der Gesamtumsätze abdecken. Denn die touristischen Gesamtumsätze beinhalten nicht nur die Ausgaben von Touristen in allen Unterkünften und Gaststätten, sondern auch die Ausgaben für Shopping, Transport, Kultur, Sport, Unterhaltung und diverse Dienstleistungen.
Die Erhebung wurde vom Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit durchgeführt.

 
Bundesweite Aktion für die Klein-und Mittelbetriebe startete in Kärnten
Finanzminister Karl-Heinz Grasser und LH Haider unterstreichen Entlastung für Mittelstand
Klagenfurt (lpd) - Die Klein- und Mittelbetriebe (KMU) sind das Rückgrat und Herzstück der österreichischen Wirtschaft. Für sie sollen die Rahmenbedingungen erheblich verbessert werden. Nach einer forcierten Mittelstandsförderung in Kärnten wird nun bundesweit eine Aktion für KMU durchgeführt, Startschuß ist heute abend in Kärnten, im Casineum Velden. Das gab Finanzminister Karl-Heinz Grasser in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Landeshauptmann Jörg Haider am Montag (17. 06.) im Spiegelsaal der Kärntner Landesregierung bekannt.
Die Tour durch die Bundesländer, die viele Informationsveranstaltungen und Betriebsbesuche umfasst und von Förderungsstellen und Informationstechnologie wie Bürges und Telekom begleitet sein wird, soll bis 28. August, dem Beginn der Budgetverhandlungen abgeschlossen sein.
Die KMU sind dabei eingeladen, mitzureden und ihre Erwartungen und Vorschläge einzubringen. Fünf Fragen werden zur Beantwortung gestellt werden. Wie Grasser ausführte, sollen die aus der Bundesländer-Tour gewonnenen Prioritäten umgesetzt werden. Diese größte KMU-Umfrage Österreichs verstehe er als Handlungsanleitung für die kommenden Budgetverhandlungen. Ergebnisse werden auch im Internet unter www.gemeinsamzumerfolg.at zu sehen sein.
In Österreich gibt es an die 200.000 KMU, zwei Drittel aller Erwerbstätigen sind bei ihnen beschäftigt. Sie erbringen 60 Prozent der Wertschöpfung und sind auch enorm wichtige Steuerträger, so der Finanzminister. Einer jüngsten Umfrage zufolge wollen KMU vor allem eine Steuer- und Verwaltungsreform realisiert sehen. Auch die Hebung der Ausbildungsqualität ist ein wichtiger Punkt. Lohnnebenkostensenkung und steuerliche Begünstigung für nicht entnommene Gewinne werden ebenfalls massiv gefordert. 58 Prozent seien dafür, dass die Steuerreform das Nulldefizit nicht gefährde, so Grasser.
Der Minister unterstrich, dass es Konsens sei, eine massive Entlastung zu ermöglichen und weitere Reformen umzusetzen. Die erste Etappe werde 2003 erfolgen. Allein im nächsten Jahr sollen bei der öffentlichen Verwaltung 1,6 Mrd. Euro eingespart werden. Er stehe für Entlastung, Reformen und eine verläßliche und stabilitätsorientierte Finanzpolitik. Österreich habe in den letzten zwei Jahren dabei europaweit Vorbildhaftes geschafft. Bei den Pensionssystemen werde es aufgrund der demografischen Entwicklung Strukturreformen brauchen, ein wichtiger Schritt sei mit der Abfertigung neu gesetzt worden.
Landeshauptmann Haider unterstrich, dass die Steuerreform 2003 ein Versprechen und somit einzulösen sei. Es brauche eine Entlastungsoffensive. Steuersenkung bedeute Motivation in den Betrieben, neue Investitionen und eine Stärkung der Kaufkraft. Haider verwies auf die vielfältigen Kärntner Offensiven zu Gunsten der KMU bzw. des Mittelstands. Bei der Gewerbeaktion werde die Mindestinvestitionssumme noch einmal reduziert und damit noch attraktiver. Er teilte auch mit, dass ab 1. Juli die Kompetenz für die Überwachung und Kontrolle von illegaler Ausländerbeschäftigung beim Finanzminister liegen wird. Statt zwei Kontrolloren derzeit in Kärnten werde es künftig zehn geben, wodurch sich die Situation etwa am Bausektor deutlich verbessern werde.

 
Bosnien als Absatzmarkt und Investitionsstandort für Österreich im Aufwind
Politischer und wirtschaftlicher Konsolidierungs- und Reformprozess macht rasche Fortschritte - Österreichs Exporte überschreiten 2002 bereist 200 Mio Euro
Wien (pwk) - "Die positive Entwicklung der Wirtschaftsbeziehungen zwischen Österreich und Bosnien-Herzegowina setzt sich auch 2002 fort", berichtet Michael Scherz, österreichischer Handelsdelegierter in Sarajewo.
"War die Dynamik der österreichischen Ausfuhren im vergangenen Jahr angesichts weniger international finanzierter Projekte und einer gedämpften Wirtschaftsentwicklung schwach, legten sie in den vergangenen Monaten deutlich zu", so Scherz. Im Zeitraum Jänner bis Februar 2002 erhöhten sich die österreichischen Exporte um 23,5% auf 32 Mio Euro, das bedeutet 2002 erstmals das Überschreiten der 200 Mio-Euro", ist Scherz überzeugt. 2001 lagen die österreichischen Exporte bei 179 Mio Euro.
Bosnien-Herzegowina wird als Absatzmarkt und als Investitionsstandort für die österreichische Wirtschaft immer interessanter. Scherz: "Nach der Übernahme der Regierungsgewalt durch nichtnationale Parteien hat der politische und wirtschaftliche Konsolidierungs- und Reformprozess unter internationaler Aufsicht deutlich an Fahrt gewonnen". Bosnien-Herzegowina verfügt über eine stabile Währung, eine sehr geringe Inflation und günstige Investitionsbedingungen. Der Markt ist zwar relativ klein, aber als Sprungbrett in die Nachbarländer bestens geeignet. Freihandelsabkommen mit Slowenien, Kroatien und Jugoslawien, gut ausgebildete Arbeitskräfte, umfangreiche internationale Programme für die Modernisierung der Infrastrukur im Bereich Straßenbau, E-Wirtschaft und Umwelt machen Bosnien-Herzegowina für österreichische Unternehmen attraktiv. Die wichtigsten Wirtschaftssektoren sind die Bauwirtschaft, der holzverarbeitende Bereich, die Grundstoffindustrie, die E-Wirtschaft und die Nahrungsmittel- und Textilindustrie.
Hauptaugenmerk wird auf den Aufbau einer klein- und mittelbetrieblichen Struktur, eine umfassende Privatisierung, Entbürokratisierung, Einführung eines Mehrwertsteuersystems, Modernisierung der Verwaltung und Rechtssprechung, sowie die Mitarbeit in regionalen und internationalen Organisationen gelegt. Der Bankensektor gilt angesichts des Engagements vor allem österreichischer Banken, wie Volksbank, Raiffeisen, Hypo-Alpe-Adria Bank und Bank Austria als einer der modernsten in Südosteuropa. "Derzeit sind knapp 80 österreichische Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen durch eigene Niederlassungen in Bosnien-Herzegowina präsent", beschreibt Scherz die aktuelle Entwicklung. Im vergangen Jahr stiegen erstmals auch die industriell-gewerblichen Investitionen deutlich. Die Alas International GmbH übernahm die Mehrheit an der Zementfabrik in Lukavac, die Firma Paholz aus Hermagor in Kärnten erwarb das größte bosnische Sägewerk Impregnatia, Vitez, der Horizonte Venture Management Fonds hält Mehrheitsbeteiligungen an den Ziegelfabriken in Sanski Most und Busovaca, dem Fischverarbeiter Fratello, dem Styroporerzeuger Syrotherm und an einem Immobilienprojekt. Weitere österreichische Investitionen bzw. Übernahmen in der Privatisierung stehen vor allem in den Sektoren Nahrungsmittelerzeugung, in der Baustoffindustrie, der Telekombranche und dem Immobiliensektor in Verhandlung. "Österreichs Wirtschaft profitiert vom hervorragenden Ruf, den Österreich in Bosnien-Herzegowina allgemein genießt", ist der Handelsdelegierte sicher.

 
Libro muss Konkurs anmelden
Keine Einigung mit den Banken - Geschäftsfortführung noch einen Monat gesichert
Wien/Guntramsdorf (pte) - Das Schicksal der Buch- und Medienhandelskette Libro ist nun endgültig besiegelt. Nachdem auch die letzten Versuche, die Weiterfinanzierung des Unternehmens sicher zu stellen, gescheitert sind und damit keine positive Unternehmensfortführung mehr gegeben ist, werde der Vorstand am Montag (17. 06.) den Konkursantrag beim Landesgericht Wiener Neustadt einreichen.
Dies teilte Libro in einer Aussendung mit. Die 268 Filialen sollen bis auf weiteres fortgeführt werden. Die Mittel zur Fortführung sollten zumindest über einen Zeitraum von drei bis vier Wochen aus den täglichen Eingängen, insbesondere aus einem Konkursabverkauf, aufbringbar sein. Zum Masseverwalter wurde Günther Viehböck bestellt, der sich schon im Vorjahr um die Causa gekümmert hatte. "Wir können im Moment nichts tun außer zu warten, welche Vorstellungen der Masseverwalter hat", so Libro-CEO Werner Steinbauer im Gespräch mit pte.
Vom Konkurs betroffen sind insgesamt 2.372 Dienstnehmer, wovon 1.826 Mitarbeiter bei Libro und 546 bei Amadeus beschäftigt sind. Diese wurden bereits Anfang Juni beim AMS zur Kündigung vorangemeldet. Libro selbst rechnet damit, dass aufgrund der bereits "sehr weit gediehenen Gespräche zur Übernahme von Amadeus und der vorhandenen Interessenten für Libro" - eine Verwertung der Teilbetriebe des Gesamtunternehmens innerhalb einer angemessenen Zeit nach Konkurseröffnung möglich sei. Steinbauer erwartet, dass noch in dieser Woche eine Entscheidung getroffen wird. Im Gespräch sind unter anderem die Donau Design mit ihrem Geschäftsführer Franz Georg Stern oder der oberösterreichische Papiergroßhändler Anton Stahrlinger. Stern galt übers Wochenende als "letzte Hoffnung" für Libro.
Libro hätte von den Banken einen Überbrückungskredit von bis zu 50 Mio. Euro gebraucht, um die dritte Ausgleichsquote, die Urlaubsgelder, die Lieferanten und auch die fälligen Mieten zu bezahlen. Die RZB teilte in einer Aussendung mit, dass es kein Geld mehr für Libro geben werde. "Durch den überraschenden Markteinbruch ab Februar 2002 mündeten die Sanierungsbemühungen - die Schließung von Libro Deutschland, der Verkauf von Lion.cc und Libro Entertainment und die Schließung einiger unrentabler Filialen - vorerst nicht im erforderlichen Geschäftserfolg", hieß es. Trotz intensiver Bemühungen konnte ein Eigenkapitalgeber, der die für die Fortführung nötige Zusatzfinanzierung einbringe, nicht gefunden werden. Die Konsortialbanken seien daher übereingekommen, ihrerseits keine weitere Finanzierungszusage mehr abzugeben.