Wissenschaft, Technik und Bildung
der Woche vom 04. 06. bis 10. 06. 2002

   
Querdenker Alfred Haiger mahnt vor Größenwahn
Vorreiter der biologischen Landwirtschaft verlässt die Boku und zieht Bilanz
Wien (pte) - Einer der Vorreiter der biologischen Landwirtschaft, der Vorstand des Institutes für Nutztierwissenschaften Alfred Haiger (Foto), verlässt nach 41 Dienstjahren mit mahnenden Worten die Universität für Bodenkultur (Boku).
"Solange so weitergewirtschaftet wird, werden die Lebensmittelskandale nicht aufhören", kritisiert der Querdenker im Gespräch mit pte das "absurde, ökologisch ruinöse, gesundheitsgefährdende und kostspielige" Landwirtschaftssystem der EU und deren "Größenwahn". Als Alternative eigne sich nur der ökologische Landbau, der auf der natürlichen Bodenfruchtbarkeit und einer artgemäßen Viehhaltung beruhe sowie eine gesunde Umwelt bewahre. In seiner - öffentlich zugänglichen - Abschiedsvorlesung im großen Festsaal der Universität Wien wird Haiger am Mittwoch, den 12. Juni, um 18.00 Uhr die "Bilanz eines Besorgten" ziehen.
"Ich habe Sorge um die Zukunft und will Vorschläge machen, die mir für das Überleben der Menschheit in Frieden mit sich selbst und der Natur geboten erscheinen", meint Haiger. Einer dieser Überlebens-Grundsätze laute, dass es auf einer begrenzten Welt auf Dauer kein unbegrenztes Wachstum geben könne. "Die Bäume wachsen nicht in den Himmel", verweist der Wissenschafter auf ein Sprichwort. Schon Anfang der 80-er Jahre trat Haiger als heftiger Kritiker der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung auf, die den Wohlstand eines Landes am Bruttosozialprodukt (BSP) und dessen Wachstum aufhängt. "Die Leistungen einer Hausfrau scheinen in dieser Rechnung nicht auf. Positiv fürs BSP wirkt sich aber aus, wenn sie einen Verkehrsunfall hat und in der Folge Spitals-, Medikamenten- und Rehabilitationskosten anfallen", nennt Haiger ein Beispiel für die Absurdität dieser Art von Wachstumsglauben.
Haiger, der in fast 150 öffentlichen Vorträgen vor der Volksabstimmung am 12. Juni 1994 seine Bedenken zum Beitritt Österreichs zur EU äußerte, sieht sich heute in seinen Prognosen bestätigt: So habe sich das Bauernsterben seither weiter beschleunigt, die Einkommen der Bauern seien stark gesunken und die Osterweiterung werde für die heimischen Bauern "ein Hammer". Außerdem sei es unmöglich, dauerhaften Frieden durch große Zusammenschlüsse zu machen, dieser beginne bei der Familie und der Gemeinde. Nur kleine Länder können laut Haiger die Welt ändern, denn "alles übermenschlich Große werde unüberschaubar und korrupt", zitiert der Professor den Salzburger Philosophen Leopold Kohr. Der Ex-Bürgermeister von New York, Ed Koch, habe einst gesagt, er könne nur beten, dass die Müllabfuhr regelmäßig ausfährt, da "ansonsten die Ratten die Regierung übernehmen". "Der Bürgermeister einer kleinen Gemeinde hat diese Sorgen nicht", meint Haiger.
Die Zukunft der landwirtschaftlichen Entwicklung und der Lebensmittelqualität sieht Haiger "in der Überzeugungsarbeit am Konsumenten". Hier könne man durch Aufklärung viel erreichen, wie sich besonders deutlich bei den Eiern gezeigt habe: "Ein Drittel aller in Österreich verkauften Eier kommt bereits aus alternativer Haltung", sieht Haiger auch positive Trends. Er selbst war 1971 der Erste, der in der Rinderzucht die Mutterkuhhaltung propagierte. Diese sei damals in Österreich völlig unbekannt gewesen und habe ihm anno dazumal viele Feinde bei Bauernvertretern eingehandelt, blickt Haiger zurück. Die Geschichte gab ihm recht: Heute gibt es landesweit 650.000 Milch- und 250.000 Mutterkühe. Die Mutterkuhhaltung ermögliche, die Wiesen und Almen zu erhalten. Die Boku selbst sieht Haiger im landwirtschaftlichen Bereich "als Motor der Entwicklung im positiven und negativen Sinne". Im Endeffekt sei es ihm bei seinem Tun immer um die Wahrheit gegangen, auch wenn dadurch viele Hindernisse zu überwinden waren. Haiger: "Die Wahrheit ist an der Quelle. Um dorthin zu kommen, muss man rudern und darf sich nicht treiben lassen."

 
Demnächst Entscheidung über neue Fachhochschul-Studien in Wien
Wien setzt sich für Einrichtung von Fachhochschul-Studiengängen für Sozialberufe ein
Wien (rk) - Endlich ist es auch in Wien soweit: Die Verhandlungen mit dem Fachhochschulrat (FHR) zum Start von Fachhochschul-Studiengängen für Sozialberufe in Wien befinden sich in der Endphase.
Mit großem Engagement haben die Entwicklungsteams (anerkannte Fachleute aus Wissenschaft und Praxis, nämlich SozialarbeiterInnen, Sozial- und FreizeitpädagogInnen, PädagogInnen, JugendleiterInnen) die Anträge an den Fachhochschulrat erstellt und entsprechend seinen Auflagen modifiziert. Inhaltlich sind die Anträge vom FHR akzeptiert, betreffend einer endgültigen Genehmigung liegt der Ball noch beim Fachhochschulrat. "Ich gehe davon aus, dass die Anerkennung dieser FH-Studiengänge durch den FHR demnächst erfolgen wird, damit mit der neuen Ausbildung rechtzeitig im Herbst begonnen werden kann" so Vizebürgermeisterin Grete Laska.
Die Institutionen der Stadt Wien haben sich mit der derzeitigen Bundesakademie für Sozialarbeit in Wien 10 auf einen gemeinsamen Träger der neuen Studiengänge geeinigt, nämlich auf den Campus Wien, der ebenfalls in Favoriten situiert ist. Die Stadt Wien unterstützt die geplanten FH-Studiengänge, die in der Folge zu einem eigenen Fachbereich innerhalb des FH Campus Wien werden, mit schon derzeit vorhandenen, gar nicht unbeträchtlichen Ressourcen. In nächster Zukunft ist der Neubau eines FH-Gebäudes geplant, in dem die Lehre, Forschung und Verwaltung der verschiedenen Fachbereiche des FH Campus Wien auf höchstem Niveau zusammengeführt werden.

Wien als mögliches Kompetenzzentrum für Sozialarbeit
"Die Stadt Wien hat in der Sozialarbeit eine lange und sehr erfolgreiche, auch international anerkannte Tradition, die in den neuen innovativen Formen der Ausbildung in den FH-Studiengängen für Sozialarbeit ihre Fortsetzung finden kann" so Vizebürgermeisterin und Sozialstadträtin Grete Laska. Ein Kompetenzzentrum für Sozialarbeit soll die schon an den Sozialakademien betriebene wissenschaftliche Forschung weiter ausbauen und auch mithilfe von EU-Mitteln fördern.
Parallel zur FH-Ausbildung wird ein laufendes Bildungsangebot in den Bereichen Sozialarbeit, Sozialpädagogik, Freizeitpädagogik und Jugendarbeit entstehen, das auch für jene, die die "Schmalspurvarianten" absolvieren, in Form anrechenbarer Module erhalten bleiben soll. Dadurch wird es auch weiterhin möglich sein, in z. B. Jugendeinrichtungen gut ausgebildete Fachleute einsetzen zu können, ob ehrenamtlich oder hauptamtlich, die keine akademische Ausbildung benötigen. Durch dieses Paket an verschiedenen Ausbildungsschienen wird Wien seine Vorreiterrolle in der Sozialarbeit in Durchführung und Ausbildung weiter ausbauen.

 
Kompetenz in New Media
Donau-Universität Krems stellt erstmals Lehrgänge für Neue Medien in Linz vor
Krems (pts) - Mit seinen Universitätslehrgängen "Content Editor/Online-RedakteurIn" und "New Media Management" bietet das Zentrum für Neue Medien der Donau-Universität Krems den Studierenden einen Einstieg in die New-Media-Branche.
Für InteressentInnen aus dem oberösterreichischen Raum veranstaltet die Donau-Universität Krems am 20. Juni 2002, 18.00 Uhr, einen Informationsabend im Komm-Center der Oberösterreichischen Nachrichten in Linz.
Die Besucher erhalten ausführliche Informationen zu den Lehrgängen und Beratung im Hinblick auf die individuell bestmögliche Aus- und Weiterbildung im Bereich Neue Medien. "Ohne solide fachliche Qualifikationen kann man heute auch in der New Economy keine Karriere machen", ist Mag. Thomas N. Burg, Leiter des Zentrums für Neue Medien, überzeugt. In beiden Universitätslehrgängen wird das erlernte Wissen unmittelbar in einer praxisnahen Projekt-arbeit umgesetzt. "Die AbsolventInnen können so auch auf ein Referenzprodukt verweisen", so Burg.Der Kurz- und Speziallehrgang "Content Editor/Online-RedakteurIn" vermittelt Kenntnisse im Bereich Content Creation, Design, Programmierung und Internet-Recherche. Die Studierenden des Master-Lehrgangs "New Media Management" erwerben in zwei Semestern Kompetenzen für eine Karriere als ProjektmanagerIn, Content ManagerIn oder Consultant im Bereich Neue Medien. Inhaltliche Schwerpunkte sind Konzeption, Projektmanagement und Produktentwicklung von Online-Lösungen, betriebswirtschaftliche Grundlagen, Kommunikation und Recht. Beide Studienprogramme können auch berufsbegleitend absolviert werden und starten Anfang Oktober 2002.
Ein Überblick besonders kreativer und anspruchsvoller Projektarbeiten aus den Lehrgängen ist unter http://www.donau-uni.ac.at/znm/forschung/forschung.html zu finden.

 
Oberösterreichs Technologie im Rampenlicht
Linz (lk) - "Hingehen, anschauen, angreifen" – unter dieses Motto könnte man die oberösterreichischen Technologietage stellen, für die am Donnerstag (06. 06.) um 15 Uhr im Linzer Atrium City Center der Startschuss fällt. Bis einschließlich 16. Juni zeigen Betriebe, Forschungseinrichtungen und viele andere Institutionen, wie groß das Know-how im Land ob der Enns bereits geworden ist.
Ob es der große Bereich der Software ist, die Mechatronik oder die Mikrobiologie: Oberösterreich ist in allen Bereichen ganz vorne dabei, wenn es um neue Ideen, Erfindungen und bahnbrechende Forschungsergebnisse geht. "Nichts anderes wollen wir mit unseren Technologietagen zeigen", schildert Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer. Der Blick hinter die Kulissen wird für Interessierte tatsächlich zum Erlebnis: So öffnen etwa 20 heimische Unternehmen die Pforten ihrer Entwicklungslabors und Produktionseinrichtungen, Technologiezentren laden zu einem Besuch ein und die Linzer Johannes Kepler Universität präsentiert die neuesten Erkenntnisse aus der Wissenschaft.

Wirtschaft und Wissenschaft vernetzen sich
Der Erfolg des Bundeslandes auf dem Sektor der Innovationen ist für Wirtschafts-Landesrat Josef Fill, den geistigen Vater der Technologietage, schnell erklärt: "Gerade in den letzten Jahren haben Wirtschaft und Wissenschaft immer stärker zusammen gearbeitet. Jetzt ernten wir die Früchte dieser erfreulichen Entwicklung." Die Kooperation finde darum auch im Motto der landesweiten Veranstaltung ihren Niederschlag, so Fill: "Genau deswegen haben wir das Thema Vernetzte Kompetenz gewählt. Oberösterreich ist von einem wahren Technologie-Netzwerk überzogen."

 
ScienceWeek@Austria 2002 wird in Wien eröffnet
Wiener Universitäten bieten ein vielfältiges und buntes Programm
Wien (univie) - Im Rahmen der ScienceWeek@Austria 2002 finden österreichweit 900 Veranstaltungen statt. Im Raum Wien sind es 249, davon werden 160 Veranstaltungen von universitären Vertreterinnen und Vertretern organisiert.
"Eine Vergnügungsreise durch die Wissenschaft" lautet das Motto der Universität Wien. "Dargeboten wird Spannendes aus der Welt der Wissenschaft und Forschung", ist Johann Jurenitsch, Vizerektor für Forschung und Ressourcen der Universität Wien, überzeugt. Anlässlich der morgigen Pressekonferenz und der daran anschließenden österreichweiten Eröffnung der ScienceWeek@Austria lädt Jurenitsch, Sprecher der fünf an der Science Week teilnehmenden Wiener Universitäten, alle Österreicherinnen und Österreicher herzlich zum Besuch der Veranstaltungen ein. Die Pressekonferenz beginnt um 11.00 Uhr und findet im Wiener ScienceWeek-Center, zwischen dem Café Landtmann und dem Burgtheater, statt.
Wissenschaftliche Erkenntnisse und Forschungsergebnisse werden in mehr als 160 Veranstaltungen der Universität für Bodenkultur (BOKU), der TU Wien, der Veterinärmedizinischen Universität (VetMed), der WU Wien und der Universität Wien auf unterhaltsame Weise begreifbar gemacht. "Über die Hälfte dieser Veranstaltungen", so Jurenitsch, "werden von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Universität Wien organisiert. Ihnen möchte ich bei dieser Gelegenheit ganz herzlich für ihren Einsatz und ihr persönliches Engagement danken."
"Die Universität Wien hatte seit Bestehen der ScienceWeek noch nie ein so vielfältiges und buntes Programm wie heuer", freut sich Jurenitsch. Erstmals nimmt sogar eine Dienstleistungseinrichtung, nämlich die Universitätsbibliothek Wien, teil. Zum Themenkreis "Abenteuer Informationssuche" bietet sie eine Reihe informativer Veranstaltungen für alle an wissenschaftlicher Recherche Interessierten an.
Die Naturwissenschaftliche Fakultät der Universität Wien präsentiert sich übermorgen mit "brennpunkt.naturwissenschaft" im Arkadenhof der Universität Wien, und unter dem Titel "Erlebnis Altertum" wird Spannendes für historisch Interessierte am 7. und 8. Juni am Maria Theresien-Platz geboten.

Was bieten die Universitäten anlässlich der ScienceWeek 2002
An mehr als 90 Stationen der Wiener City lädt die Universität Wien zu einer kreativen und spannenden Entdeckungsreise durch die Wissenschaft ein. Lehrende und Studierende der Universität Wien haben eine Reihe von Projekten und Experimenten vorbereitet, die Wissenschaft zum Erlebnis machen und vor allem auch dem Forscherdrang von Kindern und Jugendlichen Rechnung tragen.
Die Universität für Bodenkultur präsentiert sich unter dem Motto "Leben und Überleben " Konzepte für die Zukunft" am 10. Juni an der HTBLuVA Mödling sowie am 13. Juni an der HTBLuVA St. Pölten, jeweils von 9.00 Uhr bis 16.00 Uhr.
Die Technische Universität Wien lädt am 14. und 15. Juni, jeweils von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr, ins ZOOM Kindermuseum Museumsquartier) ein. Ihr Motto: "Spielerische Technik " Technik im Spiel".
Die Veterinärmedizinische Universität Wien informiert vom 7. bis 14. Juni im Einkaufszentrum Donauzentrum mit 13 Projekten rund um das Generalthema "Gene " Vielfalt des Lebens".
Die Wirtschaftsuniversität Wien präsentiert sich unter dem Motto "Wie funktioniert die Wirtschaft" in der Millennium City. Vom 7. bis 13. Juni, jeweils von 13.00 bis 19.00 Uhr, sollen 13 interaktive Veranstaltungen den Besucherinnen und Besuchern auf spielerische Art Einblick in die Funktionsweise der Wirtschaft geben.

 
ÖBB, Alcatel und Siemens stellen die Weichen für eine sichere Zukunft des Schienenverkehrs
Symbolische Eröffnung des 100. Elektronischen Stellwerks
Wien (öbb) - Im Rahmen des Symposiums "Die Weichen für die Zukunft stellen", eröffnete Verkehrsminister Ing. Mathias Reichhold symbolisch das 100. Elektronische Stellwerk (ESTW) der ÖBB. Die Feierlichkeiten fanden in Anwesenheit von ÖBB Generaldirektor-Stellvertreter DI Helmut Hainitz, DI Reinhard Hutter, Generaldirektor von Alcatel, und dem Generaldirektor von Siemens, DI Albert Hochleitner, im Technischen Museum in Wien statt.
"Gerade Österreich hatte bei der Entwicklung und beim Einsatz neuer Technologien im Bahnverkehr stets eine Vorreiterrolle inne", so Bundesminister Ing. Mathias Reichhold. "Die Technik und die damit geschaffene Sicherheit steht aber letzten Endes immer im Dienste der Mobilität der Menschen."

Elektronische Stellwerke - "Masterminds des Zugbetriebs"
Für die Kunden nicht sichtbar, aber allgegenwärtig: Hightech-Anlagen sind die Grundlage eines modernen Bahnbetriebes. Sie sorgen für Sicherheit, Pünktlichkeit und Verlässlichkeit und ermöglichen Zugverkehr mit hoher Frequenz. Bereits Ende der Achtziger Jahre begannen die ÖBB auf die Technologie der ESTW’s zu setzen. Inzwischen werden 25% der 11.000 fernbedienten Weichen über Elektronische Stellwerke gesteuert. Damit liegen die ÖBB klar im Spitzenfeld Europas. "Heute sind wir europaweit führend beim Einsatz elektronischer Stellwerke" so ÖBB-Generaldirektor Stellvertreter DI Helmut Hainitz. "Die dadurch mögliche Verdichtung der Zugintervalle steigert den Pünktlichkeitsgrad im Reise- und Güterzugverkehr und kommt so letzten Endes wieder den Kunden zu Gute." Auch betriebswirtschaftlich sind elektronische Stellwerke ein Gewinn, da der Fahrbetrieb entlang mehrerer Bahnhöfe zentral gesteuert werden kann.

Erfolgreiche Umsetzung mit Siemens und Alcatel
Wichtige Partner bei der Realisierung der modernen Stellwerktechnik im österreichischen Streckennetz sind Siemens und Alcatel. In den letzten 10 Jahren wurden insgesamt rd. 800 Mio. Euro investiert - Mittel, die überwiegend in die heimische Wirtschaft fließen. "Diese Investitionen haben bewirkt, dass Österreich bei ESTW’s über eine Technik verfügt, die auch international eingesetzt wird" zeigte sich Siemens-Generaldirektor DI Albert Hochleitner überzeugt. "Wichtig dabei ist die Wertschöpfung in Österreich, die High-Tech Arbeitsplätze im Land sichert."
Beispielhaft für die erfolgreiche Zusammenarbeit ist die Umsetzung einer Einheitlichen Bedienoberfläche (EBO). Unabhängig vom Hersteller und der angewandten Rechnertechnologie ist die Bedienung der ESTW’s völlig einheitlich. Dieses in Europa bisher einzigartige Anforderungsprofil an die Industrie garantiert gleichartige Bedienungshandlungen auf allen ESTW’s und damit ein hohes Maß an Sicherheit. Dazu DI Reinhard Hutter, Generaldirektor der Alcatel Austria AG: "Die Technologie-Symbiose zwischen den ÖBB und der Industrie ist mitentscheidend für die Exporterfolge. Dieses Wechselspiel ermöglicht den Know-How Aufbau in Österreich und sichert damit die europaweite Spitzenposition der ÖBB in der Eisenbahnsicherungs-Infrastruktur."

 
Erstes Europäische Mentoring Seminar für Frauen
Expertinnen aus ganz Europa in St.Pölten
St. Pölten (nlk) - Am 12. und 13. Juni findet in St. Pölten das erste Europäische Mentoring Seminar statt. Es versammelt die Leiterinnen und Expertinnen aus den unterschiedlichsten Mentoring-Programmen zum Informationsaustausch über Hindernisse und Erfolge und zur Diskussion über Mentoring Programme der Zukunft.
"Karriere machen" ist für Frauen noch immer nicht so selbstverständlich wie für Männer. Ein Grund dafür ist, dass Frauen meist nicht in Clubs, Seilschaften oder sonstige Netzwerke eingebunden sind. Mentoring-Programme können Abhilfe schaffen. Im engen Kontakt mit einer Mentorin erhalten Nachwuchskräfte Einblicke in Frauen-Karrieren, wertvolle neue Kontakte, strategische Tipps zur Förderung der eigenen beruflichen Laufbahn und vor allem persönliche Unterstützung. Das Frauenreferat der NÖ Landesregierung bietet seit 1999 ein eigenes Mentoring-Programm für Niederösterreichs Frauen an.
Denn obwohl in den vergangenen Jahren EU-weit zahlreiche Mentoring-Programme und Initiativen für Frauen durchgeführt und bewertet wurden, kommen die Ergebnisse nur selten zur Diskussion. Vergleiche sind schwierig, weil geeignete PartnerInnen zum Austausch fehlen, obwohl gerade aus Fehlschlägen oder Highlights anderer Projekte viel für das eigene "Setting" gelernt werden kann.
Der erste Tag des Seminars in St.Pölten bietet einen Überblick über die Vielfalt von Mentoring-Programmen in Österreich, Deutschland, der Schweiz, Italien und Liechtenstein, damit soll eine offene Diskussion mit MentorInnen und Mentees ermöglicht werden. Alle Interessierten sind zur Teilnahme an der Abendveranstaltung eingeladen, die von Landeshauptmannstellvertreterin Liese Prokop und Landesrätin Christa Kranzl eröffnet wird.
Gemeinsam sollen dann am nächsten Tag Standards erarbeitet werden, um das Vorbereiten erfolgreicher Mentoring-Programme zu erleichtern. Darüber hinaus wird der Grundstein für eine nachhaltige Vernetzung von Programmen und Initiativen zum Thema Mentoring für Frauen gelegt, von Berlin über Wien bis Vaduz und St.Gallen. St.Pölten wird dadurch in diesen Tagen zur Drehscheibe erfolgreicher Mentoring-Programme für Frauen und führt Expertinnen aus ganz Europa zusammen. Weitere Informationen und Anmeldung unter info@regionalesmentoring.at oder Telefon 0676/307 29 59.

 
FH-Lehrgänge im Vergleich: Spitzenplätze für Vorarlberg
LH Sausgruber: Bestätigung des eingeschlagenen Weges
Dornbirn (vlk) - Das Fachmagazin "IM - Das Österreichische Industriemagazin" hat in seiner soeben erschienenen Juni-Ausgabe Österreichs Fachhochschul-Lehrgänge mit technischer und wirtschaftlicher Ausrichtung einem Vergleichstest unterzogen.
Das Ergebnis ist aus Vorarlberger Sicht sehr erfreulich: In den bewerteten Kategorien belegen vier Lehrgänge der FH in Dornbirn zwei erste, einen zweiten und einen dritten Platz. Für Landeshauptmann Herbert Sausgruber ist dies eine Bestätigung der Investitionen des Landes in diese Einrichtung."
In Österreich werden rund 80 Fachhochschullehrgänge mit wirtschaftlicher und technischer Ausrichtung an bundesweit 30 Standorten, betrieben von 20 Erhaltern, angeboten. IM hat bei dem Vergleichstest die heimischen Fachhochschullehrgänge in vier Kategorien gelistet: In den Kategorien "Technik", "Wirtschaft" sowie die bereits bestehenden Lehrgänge aus Wirtschaft und Technik, die - aufgrund der Kürze ihres Bestehens - noch keine Absolventen hervorgebracht haben.

iTec: Prestigeträchtigster Lehrgang
"iTEC" wurde in diesem Ranking als der prestigeträchtigste Techniklehrgang gelistet (von insgesamt 25 Lehrgängen). Und das obwohl erst im Frühherbst 2002 die ersten Absolventen ins Berufsleben entlassen werden - der Lehrgang existiert erst seit dem Herbst 2000. Platz zwei in dieser Kategorie ging mit dem Lehrgang "Technisches Produktionsmanagement" ebenfalls an die FH Vorarlberg.
In der Kategorie "Wirtschaft" (noch keine Absolventen, zwölf Lehrgänge) setzte sich der Lehrgang "Internationale Unternehmensführung" durch. In der Kategorie Technik (mit Absolventen, 27 Lehrgänge) belegte "InterMedia" den hervorragenden dritten Platz.

"Fortsetzung der Bildungsoffensive"
Landeshauptmann Sausgruber kündigt in diesem Zusammenhang die Fortsetzung der Bildungsoffensive des Landes an: "Höchste Qualität, insbesondere in der Bildung und Ausbildung, ist eine maßgebliche Grundlage für Erfolge unserer Wirtschaft im nationalen und internationalen Wettbewerb. Laufend weitere Verbesserungen in diesem Bereich zu ermöglichen und zu fördern ist daher ein wichtiges wirtschafts- und bildungspolitisches Ziel der Vorarlberger Landesregierung".

IM-Lehrgangsranking
Bei dem vom Magazin IM durchgeführten Lehrgangsranking wurden die Personalentscheider der 500 größten Unternehmen des Landes befragt. Bewertet wurde nach Schulnoten. Ein weiteres Kriterium bildete die Arbeitslosenrate der einzelnen Lehrgänge. Dritte Informationsquelle des Rankings waren Fragebögen, in denen sich die einzelnen Fachhochschulen selbst darstellen konnten. Von statistischen Daten wie der Drop-out-Rate bis zu der Anzahl der PC-Arbeitsplätze sowie über die Zusammenarbeit mit anderen Fachhochschulen konnten die FHs Auskunft geben. Ein weiteres Kriterium: Praxisnähe (Anzahl der Vortragenden aus der Praxis, Anzahl der Forschungsprojekte).

 
Niederösterreich möchte im Umweltschutz weiter vorangehen
Sobotka präsentiert Programm des Welt-Umwelttages
St. Pölten (nlk) - Zwei Tage vor dem vor 30 Jahren erstmals ausgerufenen und mittlerweile von mehr als 150 Staaten begangenen Welt-Umwelttag am 5. Juni präsentierte Umwelt-Landesrat Mag. Wolfgang Sobotka heute in St.Pölten das NÖ Programm zum Umwelttag. International sei dieser Tag ein wichtiges Signal an jene Länder, die sich aus dem Kyoto-Programm ausklinken wollen, dass Europa in Umweltfragen ein geeintes Europa sei, so Sobotka.
Niederösterreich stelle den Umwelttag unter das Motto "Gutes Klima für eine Welt" und unterstreiche damit, dass das Land im Umweltschutz weiter vorangehen möchte, so Sobotka. Niederösterreich nehme den Auftrag des Klimabündnisses ernst und verschreibe sich der sparsamen Nutzung der Ressourcen und der Absicherung nachhaltiger Lebensgrundlagen.
Sobotka selbst wird am Umwelttag eine Rundreise durch alle Landesteile absolvieren: Im Landespflege- und -pensionistenheim Tulln wird ein Therapiegarten eröffnet, der im Zeichen der Kooperation zwischen der Aktion "Natur im Garten" und der Initiative "Gesundes Leben in Niederösterreich" älteren Menschen wieder Lebensfreude vermitteln soll. In Hochneukirchen in der Buckligen Welt widmet sich eine Energiewerkstatt dem Thema Biomasse, in Bruck an der Leitha wird ein Magnolienfest gefeiert. Schließlich wird in Wolkersdorf im Rahmen der "Wette für den Klimaschutz" ein in Dämmstoffe verpackter Eisblock enthüllt, um die Wirkung der Wärmedämmung im Hausbau zu veranschaulichen.
Das Preview zum Umwelttag nahm Sobotka auch zum Anlass, darauf hinzuweisen, dass Niederösterreich in Fragen der ökologischen Wohnbauförderung so weit sei wie kein anderes Bundesland. Althaussanierung und Altstadtrevitalisierung gelte es, noch zu verbessern, danach müssten auch Elemente der Bauordnung verändert werden. In Niederösterreich seien zwar nur rund drei Prozent der Landesfläche verbaut, im Einzelnen müsste dieser Ressourcenverbrauch aber hinterfragt werden. Insbesondere der Wunschtraum Einfamilienhaus müsste neu positioniert werden.
Schließlich kündigte Sobotka an, die Beratungsstellen der "umweltberatung" Niederösterreich auf neun aufzustocken. Neu eingerichtet werden Servicestellen in Zistersdorf und Orth an der Donau, wobei letztgenannte Beratungsstelle u.a. auch die Aufgabe zukommt, gemeinsame Umweltprogramme mit der Slowakei voranzutreiben.