Kultur und (Volks-)Musik
der Woche vom 04. 06. bis 10. 06. 2002

   
Ausstellung: "100 Jahre Radio in Österreich" auf Schloss Schallaburg
St. Pölten (nlk) - 100 Jahr Radio in Österreich - diesem Thema ist auf Schloss Schallaburg eine eigene Ausstellung gewidmet, die am Samstag (08. 06.) abend im Beisein zahlreicher Prominenz aus den Medien, Wirtschaft, Kultur und Politik eröffnet wurde.
Durch das Programm führte Ernst Grissemann, der 100 Jahre österreichische Radiogeschichte revuepassieren ließ und auch akustische Schmankerln aus der Vergangenheit einspielte. Davon beeindruckt zeigte sich auch Landesrat Wolfgang Sobotka, der die bis 27. Oktober 2002 laufende Ausstellung eröffnete und dabei meinte, dass kaum ein anderes Medium das 20. Jahrhundert mehr geprägt hat als das Radio. " Es hat die Menschen ständig begleitet und informiert und es wird auch das 21. Jahrhundert begleiten", ist Sobotka überzeugt. Dazu zeichnet das Radio, das wesentlich beitrage dem Land Identizität und Profil zu geben, eine hohe Authentizität aus. Radio Niederösterreich mit Sitz in St. Pölten und den Außenstellen in den Landesvierteln bietet bereits seit Jahren ein 24-Stunden-Programm und erreicht laut ORF-Landesdirektor Norbert Gollinger täglich bis zu 650.000 Hörer/Innen.
In der Ausstellung selbst werden nicht nur die historischen Fakten der rasanten Entwicklung dieses Medium dargestellt, den Besucher wird auch ein spielerischer Zugang zu den Grundlagen und Produktionsmitteln des Rundfunks geboten. Die Geschichte der Radiogeräte wird sowohl in Bild und Text als auch anhand von Exponaten gezeigt. Weiters gibt es unter anderem Info-Screens, über die sich die neuen Landesstudios präsentieren, Life-webcams zu Ö3 und dem Landesstudio Niederösterreich und einen Raum, in dem die Internetauftritte der ORF-Radios im Mittelpunkt stehen.

 
Rekordbesuch bei "Lange Nacht der Musik II" des ORF
71.000 Besucher in vier Städten
Wien (orf) - Angespornt durch den großen Erfolg der "Langen Nacht der Musik I" lud der ORF am Samstag, dem 8. Juni 2002, zur zweiten "Langen Nacht der Musik". Die ORF Initiative, die erstmals zeitgleich in Wien, Salzburg, Graz und Innsbruck stattfand, verzeichnete einen Rekordbesuch: 71.000 Musikbegeisterte kamen zu den verschiedenen Veranstaltungsorten in den vier Städten.
5.000 Tirolerinnen und Tiroler nutzten das vielfältige Angebot, in der Steiermark waren es 11.000, in Salzburg 15.000 und in Wien 40.000. ORF-Marketingchef Thomas Prantner: "Ich freue mich über den großartigen Erfolg der zweiten Langen Nacht der Musik. 71.000 Besucher sind ein eindrucksvoller Beweis dafür, dass der ORF mit dieser Initiative den Geschmack des Kultur- und Musikinteressierten Publikums getroffen hat. Ich danke allen Musikern, Mitwirkenden, Organisatoren und den Sponsoren A1, Donau Versicherung und der Wirtschaftskammer Österreich, ohne deren Unterstützung die zweite Lange Nacht der Musik nicht möglich gewesen wäre." Von 19.00 Uhr bis 2.00 Uhr Früh boten mehr als 275 Musiker dem Publikum ein besonderes Klangerlebnis von Klassik und Jazz über Pop und Rock bis Electronic und Volksmusik.
Das Live-Konzert von zehn Gruppen der "Langen Nächte der Musik I und II" am Wiener "Treffpunkt Musik" am Heldenplatz - moderiert von Ö3-Star Andi Knoll - begeisterte hunderte Zuschauer, darunter Kulturstadtrat Dr. Andreas Mailath-Pokorny, Caritas-Präsident Franz Küberl, ORF-TV-Kulturchefin Dr. Haide Tenner, ORF-Marketingchef Thomas Prantner, Ö3-Legende Eberhard Forcher, Richard Grasl, Chefredakteur des ORF-Landesstudios Niederösterreich, "Kunst-Stücke"-Chef Karl Khely, "Money Maker" Alex Krause, Konservatoriums-Direktor Ranko Markovic, "Universum"-Filmer Georg Riha, Publico-Chef Wolfgang Rosam, Mobilkom Austria-Marketingchef Alexander Sperl, , Museumsquartier-Direktor Wolfgang Waldner, die Ö3-Ladies Sonja Watzka und Petra Mödlhammer sowie Rabenhof-Direktor Karl Welunschek. Die meist besuchten Locations in Wien waren das Porgy Bess, das Auditorium MUMOK im MuseumsQuartier und das Haus der Musik.

 
"Menagerie des Kaisers - Zoo der Wiener"
250 Jahre Tiergarten Schönbrunn bis 27. Oktober 2002 im Naturhistorischen Museum
Wien - In jahrelanger Arbeit sammelte ein Team aus Historikern, Kunsthistorikern, Zoologen, Tierärzten und Zoodirektoren neue Erkenntnisse über die Geschichte des Schönbrunner Tiergartens. Diese werden heuer zum 250jährigen Jubiläum des ältesten Zoos der Welt präsentiert und bilden einen Schwerpunkt der Ausstellung im Naturhistorischen Museum.
Doch nicht nur für historisch Interessierte wird diese Ausstellung einiges bieten, auch das optische Erlebnis soll nicht zu kurz kommen. Zahlreiche Institutionen stellen wertvolle Leihgaben zur Verfügung, die mit der Geschichte des Zoos in Zusammenhang stehen. Außerdem werden Hörstationen, Geruchsproben und eine Medienshow die Sinne der Besucher anregen. Neben der Geschichte des Zoos wird die Tier-Mensch-Beziehung im Wandel der Zeit kritisch, aber auch humorvoll-ironisch beleuchtet.

 
Wienerwald-Millenniumsausstellung der "Wienerwaldgemeinde Klosterneuburg"
Klosterneuburg - Vor 1.000 Jahren schenkte der deutsche Kaiser Heinrich II. "der Heilige" dem Babenberger Markgraf Heinrich I. ein Gebiet, das auch große Teile des heutigen Wienerwaldes umfaßt. Anlaß genug für eine Initiative der Landeshauptmänner Dr. Erwin Pröll und Dr. Michael Häupl, das Wienerwald-Millennium zu feiern und alle Wienerwaldgemeinden einzuladen, Aktivitäten zu entfalten.
Das Kierlinger Heimatmuseum - ein Arbeitskreis des Kierlinger Bürger Vereines - gestaltete eine umfassende Wanderausstellung, die, in jeweils aktueller Form, bereits einige Male bei verschiedenen Anlässen und Einrichtungen gezeigt werden konnte. Fotos, Aquarelle, alte Ansichtskarten und "Holzmuster" der häufigsten Baumarten des Wienerwaldes beinhaltet dieses Ausstellungsprogramm ebenso wie eine Gedenktafel für den Retter des Wienerwaldes in den Jahren 1870 bis 1872, Josef Schöffel.
Die bisher umfangreichste Präsentation gibt es nun in Kooperation mit dem Klosterneuburger Stadtmuseum in der Aula des Rathauses vom 21. Juni bis Anfang Oktober diesen Jahres. Auf Grund der engen Zusammenarbeit der beiden Museen in der Klosterneuburger Museumsplattform - einer Interessensgemeinschaft von 13 Museen und Sammlungen Klosterneuburgs - konnte in einem besonders angenehmen und harmonischen Klima diese Veranstaltung vorbereitet werden. Mit der Vielfalt des Gezeigten und der gefälligen Aufarbeitung der Exponate hoffen die Veranstalter, diese Stimmung auch auf den Besucher übertragen zu können.
Öffnungszeiten: Mo-Do 7:00 bis 17:00, Fr 7:00 bis 15:00; Sa-, So- und Feiertags: geschlossen

 
Internationale Erfolge für Vogel Audiovision
Silver Screen Award und europaweite Betreuung von Case New Holland
Linz (pts) - Oberösterreichischer Erfolg beim US-Film & Video Festival in Los Angeles: Das Linzer Produktionshaus für Video und Neue Medien Vogel Audiovision wurde für seine im Auftrag der BMW Motoren Werke Steyr erstellte Videoproduktion "BMW Logistics", mit einen Silver Screen Award ausgezeichnet.
Über den Preis freut sich Peter Vogel besonders - schließlich zählt das Festival zu den renommiertesten der Welt und ist auf Kommunikation im Bereich der Wirtschaft spezialisiert. "Immerhin lagen der Jury mehr als 1500 Einsendungen aus über 30 Ländern vor, aus denen die Preisträger zu küren waren, das verleiht diesem Preis natürlich besonderes Gewicht", so Vogel. Dies ist nicht der erste internationale Erfolg, den der Linzer Medien-Spezialist mit diese Video-Produktion erreicht hat –bereits bei den New York Festivals konnte er damit einen Finalist Award erringen.
Kein Zufall also, dass das Vogel Audiovision immer wieder auch mit internationalen Wirtschaftskommunikations-Projekten betraut wird. So arbeitet das Unternehmen seit jüngstem für den Case New Holland Konzern und betreut europaweit die Marken Case IH Landmaschinen in den Bereichen Video-Präsentationen, Multimedia und AV-Medien für Events. Dreharbeiten in ganz Europa und die Gestaltung der AV-Medien in vielen verschiedenen Sprachen und unter besonderer Berücksichtigung der jeweiligen nationalen Markterfordernisse, zählen zu den Hauptaufgaben dieses herausfordernden Auftrags.

 
Kunst im öffentlichen Raum
Skulptur von Judith Moser südlich des Löwenhauses aufgestellt
Innsbruck (rms) - Kunst im öffentlichen Raum, eine Initiative, die der Stadt Innsbruck ein großes Anliegen ist: Vizebürgermeisterin Hilde Zach und Vizebürgermeister DI Eugen Sprenger präsentierten am 6. Juni die neu aufgestellte Skulptur von Judith Moser auf einer Grünfläche südlich des Löwenhauses.
Die Stadt Innsbruck sponserte die Bildhauerin Judith Moser mit einem Materialkostenbeitrag von 1816,82 Euro. „Mit der Aufstellung des Kunstwerks von Judith Moser soll die in Innsbruck existierende Frauenkunst verstärkt ins Blickfeld gerückt werden“ kommentierte Vizebgm. Hilde Zach die gemeinsame Initiative von Kultur- und Gartenamt. Vizebgm. Sprenger: „Parkanlagen mit Kunst zu gestalten, ist für mich Ausdruck einer Symbiose zwischen Natur und Kunst, die eine harmonische Ergänzung darstellt.“
Das Werk von Judith Moser ist als „Textkörper“ zu begreifen. Der Körper besteht aus einem hohlen Stahlgerüst, das mit der Hand betoniert und weiß angestrichen wurde. Die Form ist geschlossen und gleichzeitig nicht geschlossen und symbolisiert einen Schoß, der sinnbildlich für Innsbruck als Geburtsstadt der Künstlerin steht. Der handschriftliche Text (schwarz auf weiß) ist unleserlich und spielt auf die Themen Verausgabung und Nichtexistenz an. Damit will die Künstlerin, für die Körperlichkeit ein großes Thema in ihrer Arbeit darstellt, auf die Situation von Frauen aufmerksam machen.
Die Bildhauerin lebt und arbeitet in Innsbruck, besuchte die Kunsthochschule in Wien, hat Philosophie studiert und unterrichtet hauptberuflich „Videoschnitt“ an der Ferrari-Schule Innsbruck. Weiter Infos zur Künstlerin unter www.judithmoser.net.

 
Musik-Picknicks im Museumsquartier
Wien (mq) - Jeden Sonntag im Juni und Juli finden Musikpicknicks im Hof 2 (Fürstenhof) beim Jungbrunnen im MQ statt, wobei wöchentlich wechselnde DJs und Labels für höchst unterschiedliche Klangkulissen sorgen werden.
Den Anfang machen boris d. hegenbart am 8. Juni im Rahmen der „Langen Nacht der Musik“ ausnahmsweise Samstag) und Karuan am 9. Juni jeweils ab 18.00 Uhr. Der Eintritt ist frei. Bei Schlechtwetter müssen die Picknicks leider abgesagt werden. Informationen sind unter 0820/600 600 tägl. von 10-19h erhältlich.

9 kHz-Atmosphäre in der Gartenlaube
Gastgeber des ersten Musikpicknicks ist das Wiener Label !5haus, das boris d. hegenbart mit seinem Projekt s.m.i.p.(something movinginside_plasticbox) in die Gartenlaube geladen hat. Zu seinem Sound-Experiment gehören u.a. eine Pastillen-schachtel, geschätzte 25 Pfefferminzpastillen, das notwendige technische Tonequipment und ein transportabler Baum, dem die Arbeit am 8. Juni im MQ gewidmet ist.
Der 1969 in Berlin geborene Künstler wuchs nach eigenen Angaben in einer „magnetophonbegeisterten Familie“ auf und veröffentlichte 1997 die erfolgreiche erste #/TAU) CD hikuioto. Darauf folgten Installationen, elektroakustische Konzerte und Performances mit dem Lichtkünstler mrtz. boris d. hegenbart arbeitete mit dem Zeitkratzer-Ensemble sowie verschiedenen Improvisationsmusikern zusammen und lieferte Sounds für Theater, Tanz und experimentelle Videos.

Ethno-Electronics am 9. Juni
Gastgeber für das Musikpicknick mit Karuan ist das Jazzfest Wien. Mit seiner Debut-Single „Karuan.EP“ sorgte Karuan erstmals international für Aufmerksamkeit. Inzwischen liegt sein erstes Album mit dem Titel „Dohuki Ballet“ vor.
Die Musik auf „Dohuki Ballet“ bezieht sich auf die kurdische Herkunft von Karuan. Der Künstler hält seine Tracks sehr persönlich und mischt orientalische Elemente bewusst mit denen des elektronischen Musikzeitalters. Viele HörerInnen beschreiben seine Produktionen als „melancholisch“ bis „romantisch“, ohne dabei in belanglose Loungemusik abzugleiten. Der weite Klang vermittelt das Gefühl eines Filmsound-tracks, wobei akustische Instrumente, wie orientalischen Flöten, Gitarren oder Bass bei „Dohuki Ballet“ im Mittelpunkt stehen.
Karuan wurde 1976 als Sohn kurdischer Eltern in Wien geboren. 1995 begann er an eigenen Soloprojekten zu arbeiten, die stark von Folk und Black Music inspiriert waren. Nach bandorienierten Projekten begann er als Karuan seine Musikstücke am Computer zu arrangieren und entwickelte sich zum elektronischen Musiker. Heute ist der Autodidakt in der Lage, alle diese Erfahrungen in seiner eigenen Musik zu verbinden und damit eine künstlerische Brücke zu bauen, zwischen der orientalischen Kultur seiner Familie und der europäischen Kultur, in der er lebt.

 
ORF: "Gottesstaat oder Staat ohne Gott? - Politische Theologie in Judentum, Christentum und Islam"
4. Ökumenische Sommerakademie im Stift Kremsmünster
Wien (orf) - Prallen islamischer Gottesstaat und westliche Demokratie unvereinbar aufeinander? Bedeutet Gottesstaat die Rückkehr ins Mittelalter? Garantiert der Säkularismus tolerantes Zusammenleben? Ist der von der Religion bestimmte Staat gottgefällig, der säkulare Staat gottlos? Liegt in diesen Gegensätzen die Wurzel für die weltpolitischen Konflikte der Gegenwart?
Mit diesen und anderen Fragen beschäftigt sich die Ökumenische Sommerakademie von 10. bis 12. Juli 2002 im Stift Kremsmünster, veranstaltet von der Religionsabteilung von Österreich 1 und deren Partnern aus dem Bereich der christlichen Kirchen. Der genaue Titel: "Gottesstaat oder Staat ohne Gott? - Politische Theologie in Judentum, Christentum und Islam".
Die vierte Ökumenische Sommerakademie befasst sich mit dem Spannungsverhältnis von Religion und Politik, das in zahlreichen Krisenherden dieser Welt eine wichtige Rolle spielt, Stichwort Afghanistan oder Naher Osten. Die Idee vom "Gottesstaat" spielt in der politischen Theologie von Judentum, Christentum und Islam eine zentrale Rolle. Und auch wenn in Europa im politischen Diskurs religiöse Überlegungen kaum mehr eine Rolle zu spielen scheinen, so ist doch festzuhalten, dass weder das Ideal der modernen westlichen Demokratie noch die Menschenrechtserklärungen ohne das Erbe des Christentums denkbar wären. Die Ökumenische Sommerakademie behandelt das Thema aus der Sicht der drei monotheistischen Religionen, deren Vertreter miteinander in Diskussion treten.
Zu den Referenten zählen internationale Experten, unter anderen Univ.-Prof. Dr. Mohamed Abu Shama, Professor für Islamwissenschaft an der Al-Azhar Universität Kairo, Univ.-Prof. Daniel R. Schwartz, Professor für die Geschichte des jüdischen Volkes an der Hebrew University of Jerusalem und der Theologe und Philosoph Mag. Dr. Michael Weninger, der EU-Kommissionspräsident Romano Prodi in religiösen Fragen berät.
Veranstaltet wird die Ökumenische Sommerakademie von der ORF-Hauptabteilung Religion Hörfunk gemeinsam mit dem Evangelischen Bildungswerk Oberösterreich, der Katholisch-Theologischen Privatuniversität Linz, der Kirchenzeitung der Diözese Linz, der Landeskulturdirektion Oberösterreich, dem Ökumenischen Rat der Kirchen Österreichs und dem Stift Kremsmünster.

Die Vorträge und Diskussionen sind öffentlich zugänglich. Die Teilnahmegebühr beträgt einschließlich der Tagungsmappe 30 Euro (für Studenten 15 Euro). Anmeldungen und Detailprogramm: ORF Funkhaus, Abteilung Religion, Argentinierstraße 30a, 1041 Wien, Telefon: ++43 / (0)1 / 50101 - 18230, Fax: ++43 / (0)1 / 50101 - 18923, E-mail: religion.hf@orf.at.

 
Neue Österreich-Bibliothek in Chisinau - Kulturelle Partnerschaft mit der Republik Moldau
Außenministerium eröffnet seine 48. Österreich-Bibliothek
Wien / Chisinau (bmaa) - Am 7. Juni 2002 findet die feierliche Eröffnung einer weiteren Österreich-Bibliothek in Chisinau statt. Österreich hat damit erstmals eine ständige kulturelle Kontaktstelle in der Republik Moldau. Sie ist die 48. Einrichtung dieser Art, die vom österreichischen Außenministerium seit 1989 im Rahmen seines für Ost- und Südosteuropa entwickelten Konzeptes innovativer und flexibler Instrumente der Auslandskulturpolitik aufgebaut wird.
Wie Dr. Monika Kalista, Leiterin der kulturpolitischen Sektion im Außenministerium betont, handelt es sich dabei um eine einzigartige österreichische Initiative, die mit der 48. Österreich-Bibliothek das Informationsnetz in allen 22 Ländern Ost- und Südosteuropas inzwischen lückenlos geschlossen hat.
Die Österreich-Bibliothek in Chisinau wird an der dortigen Staatlichen Universität untergebracht sein. Das Bücherangebot wird über Belletristik weit hinausgehen und Geschichte, Philosophie, Deutsch als Fremdsprache beinhalten. Es gibt in Chisinau rund 1000 Studenten, die mit der deutschen Sprache mehr oder weniger in Berührung kommen. Österreich ist bisher lediglich durch einen im Herbst 2001 ins Leben gerufenen österreichisch-moldauischen Wirtschaftclub vertreten. Kulturpolitisch wird die Österreich-Bibliothek einen wichtigen westlichen Akzent in der moldauischen Regierungspolitik setzen. Gleichzeitig stellt sie auch einen bedeutenden österreichischen Beitrag zur Förderung der europäischen Einbindung dieses Landes dar.
Das Interesse an der österreichischer Kultur motiviert vor allem die lokal rekrutierten LeiterInnen der Österreich-Bibliotheken zu zusätzlichen Aktivitäten. In Chisinau wird die Eröffnung durch ein österreichisch-moldauisches Literaturprojekt begleitet, das von Johannes Gelich, einem ehemaligen Lektor in Iassy in Zusammenarbeit mit Karl-Markus Gauss erarbeitet wurde. Zu diesem Anlass setzt die jüngste Ausgabe von "Literatur und Kritik" ihren Schwerpunkt auf die Präsentation moldauischer Autoren. Neben dem zweitägigen Literaturprogramm in Chisinau, das Vorträge, Lesungen und workshops umfasst, findet auch ein Konzert mit dem Pianisten Albert Sassmann statt.
In Umsetzung des von Außenministerin Dr. Ferrero-Waldner im vergangenen Jahr präsentieren Konzepts "Auslandskultur NEU", sollen sich die Österreich-Bibliotheken zu österreichischen Kultur- und Medienzentren entwickeln. Die gelingt allerdings nur dank zusätzlicher Unterstützung von privater Seite. So wurde in Chisinau das Mobiliar von der Brauunion-AG gesponsert und die Geräte von der Wiener Städtischen-Unita-Versicherung. Für die fachliche Betreuung der Österreich-Bibliotheken sorgen die Österreichische Gesellschaft für Literatur und das Österreichische Ost- und Südosteuropa-Institut in enger Zusammenarbeit mit dem Außenministerium und im Fall von Chisinau mit der österreichischen Botschaft sowie dem österreichischen Kulturforum in Bukarest.

 
Vom Großvater vertrieben, vom Enkel erforscht?
Jüdisches Museum Wien präsentiert Ausstellung über die Arbeit des Gedenkdienstes in New York
Wien (jmw) - Das Jüdische Museum der Stadt Wien zeigt in Zusammenarbeit mit dem Leo Baeck Institute, New York, dem Nationalfonds der Republik Österreich und dem Verein Gedenkdienst bis 13. Oktober 2002 die Ausstellung "Vom Großvater vertrieben, vom Enkel erforscht? Zivildienst in New York” - eine eindrucksvolle Dokumentation außergewöhnlicher Begegnungen zwischen in New York wohnhaften österreichisch-jüdischen Emigranten und jungen Österreichern, die mit diesen heute betagten Menschen im Rahmen des Gedenkdienstes Interviews über ihr Leben führten.
Die beeindruckenden Lebensgeschichten werden durch eine Ausstellungsarchitektur unterstützt, die die "oral history" jeweils durch ein Panoramafoto, das den Interviewten in seiner Wohnung zeigt, ergänzt und damit Authentizität vermittelt. Die Ausstellung ist aber nicht nur ein Projekt über ehemalige jüdische Österreicher, sondern auch über ihre Gesprächspartner, die ebenfalls Auskunft über ihre Motive zu dieser Arbeit und über ihre sozialen Umfelder geben.
Die Ausstellung im Jüdischen Museum ist jeweils Sonntag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr, an Donnerstagen bis 20 Uhr geöffnet. Eintritt: 5 EUR, ermäßigt 2,90 EUR. Zeitgleich mit der Wiener Ausstellung wird im Leo Baeck Institute, bei dem jeweils die österreichischen Gedenkdiener arbeiten, ein zweiter , kleinerer Ausstellungsteil präsentiert. Die Besucher beider Ausstellungen können via neue Medien miteinander in Kontakt treten.
Die Ausstellung , die auf die Initiative von ehemaligen Zivildienern im Gedenkdienst zurückgeht, hat die Verständigung zwischen den Generationen angesichts der katastrophalen europäischen Geschichte des letzten Jahrhunderts zum Thema. Die Begegnung der Gedenkdienstleistenden mit den Emigranten stehen daher im Mittelpunkt der Ausstellung: Durch die Interviews und Dokumente werden die jungen Österreicher gemeinsam mit den Emigranten vorgestellt. Die Besucher erfahren nicht nur über die Lebensgeschichten und Lebensgewohnheiten der Emigranten oder über ihre aufrechte oder unterbrochene Beziehung zu Österreich. Sie erfahren auch, warum 60 Jahre nach dem Holocaust junge Österreicher auf die Idee kommen, ältere, einst aus Österreich geflüchtete Menschen zu befragen. Die Ausstellung berichtet auch über die emotionalen Stresssituationen, in denen sich sowohl die jungen als auch die alten Menschen in diesen Treffen wiederfinden und bezieht auch die Besucher als Dialogpartner mit ein. Sie führt die BesucherInnen an die Orte der Begegnungen zwischen Emigranten und Gedenkdienstleistenden. Die zumeist wienerisch anmutende Atmosphäre der New Yorker Wohnungen hat der Fotograf Arno Gislinger auf Panoramafotos festgehalten. Diese Fotografien lassen durch ihr großes Format selbst neue Räume in der Ausstellung entstehen. Die Interviews, die Sie in diesen Räumen hören können, lassen erahnen, warum es möglich ist, das junge Österreicher, deren Großeltern aus der Tätergeneration stammen, und vertriebene österreichische Juden einander vertrauen.

 
Auftakt des Festivals "Wörther See Classic" mit Mischa Maisky
Große Musiker interpretieren Giganten der Komposition - Royal Philharmonic Orchestra London spielt Brahms und Mahler
Klagenfurt (lpd) - Mit keinem geringeren als Mischa Maisky, Starcellist von Weltruf, wurde am Dienstag (04. 06.) Abend die Reihe "Wörther See Classic" gestartet. Soloviolistin Elena Denisova, die auch beim Veranstalter, der Österreichischen Gustav-Mahler-Vereinigung, "die erste Geige" spielt, intonierte mit ihm das einzige Doppelkonzert von Johannes Brahms. Und als Klangkörper glänzte das weltberühmte Royal Philharmonic Orchestra aus London.
Kärnten stellte eine Quelle der Schaffenskraft für Alban Berg, Hugo Wolf, Anton Webern, Gustav Mahler oder eben Brahms dar. Hier entstanden musikalische Liebeserklärungen an Land und Leute, die heute in allen großen Konzertsälen der Welt zu hören sind. Das neue Festival hat sich zur Aufgabe gemacht, diese Spuren nachklingen zu lassen.
Eröffnet wurde der Klassikzyklus durch Kärntens Landeshauptmann und Kulturreferent Jörg Haider, der darauf verwies, dass hier große internationale Musiker berühmte "Komponisten-Giganten" mit kräftiger Unterstützung des Landes interpretieren. Haider: Kärnten könne stolz sein, solche "musikalischen Sommerfrischler" beherbergt zu haben.
Die Eröffnungsrede hielt DDr. Günther Nenning, der sich den Fragen zuwandte, inwieweit die Landschaft und die Seen die Edelferienkomponisten" zu ihren Werken inspiriert haben, wobei er Schopenhauer zitierte: "Wenn die Welt zu Ende geht, wird die Musik bleiben". Kärnten bzw. seine Liebe zu dem südlichsten Bundesland ("Ich bin ein hoffnungsloser Fall! Kärnten, das politisch bestverleumdete Land, ruft und ich komme") verteidigte der bekannte Publizist wortreich, allein schon wegen "der Geburt der Moderne aus der Schönheit Kärntens". Die Kosten für "Wörther See-Classic" wurden mit rund fünf Millionen Schilling (363.364 Euro) angegeben, wobei das Land Kärnten 1,5 Mio. S (110.000 Euro) übernimmt. Die Finanzierung erfolgt über weitere Sponsoren bzw. Einnahmen durch Kartenverkäufe, erläuterte Michael Springer, Finanzvorstand der 1995 gegründeten Gustav-Mahler-Vereinigung. Er nahm die Begrüßung der vielen Ehrengäste vor und hoffte, dass sich das Festival Wörther See Classic" einen dauerhaften Termin im österreichischen Kulturkalender sichern könne.
Am Dirigentenpult stand zur Eröffnung am Brahms-Tag der Klaviervirtuose Alexei Kornienko, zugleich künstlerischer Leiter der Mahler-Vereinigung - mit Präsidentin Elena Denisova zählt er zur russischen Musikelite. Standen gestern schon 70 Musiker auf der Bühne des Klagenfurter Stadttheaters, so dient heute ein noch viel größerer Instrumentenpark Mahlers Siebenter". Die Symphonie Nr. 7 e-Moll entstand in den Sommermonaten 1904 und 1905 in seinem Komponierhäuschen am Wörther See.
Bis 8. Juni ist jeder der Classic-Tage einem bestimmten Komponisten gewidmet. Am Alban-Berg-Tag (6. Juni) wurde zum Philharmonia Quartett Berlin mit dem Klarinettisten Wolfgang Meyer ein Vortrag von Dr. Horst Friedrich Mayer über das letzte Kapitel Altösterreichs eingebaut. Und der 7. Juni ist Hugo Wolf bzw. einer "Omaggio all'Italia" gewidmet. Den Abschluss bilden "Giganten des 20. Jahrhunderts": Webern und Schostakowitsch. Dazu konnte das internationale flämische Kammerorchester "I Fiamminghi" mit Rudolf Werthen als Dirigenten gewonnen werden.

 
Urzeitsiedlung in Schwarzenbach
Neue Ausgrabungen und Keltenfest
St. Pölten (nlk) - In der urzeitlichen Siedlung "Schwarzenbach-Burg" (Bezirk Wiener Neustadt) mit Funden von der Bronzezeit bis in die La-Tène-Periode knapp vor Christi Geburt haben die Archäologen der Universität Wien mit neuen Forschungsarbeiten begonnen. Vor dem Museumsturm wurden mit High-Tech-Geräten Messungen vorgenommen, die genaue Bilder des Untergrunds ergeben.
Messungen des Erdmagnetfeldes und Untersuchungen mit einem Bodenradar zeigen die Überreste einer Siedlung aus prähistorischer Zeit. Die Ergebnisse dieser Messarbeiten dienen zur Planung der Ausgrabungen, die mit internationaler Beteiligung kürzlich angelaufen sind und die neue Funde und Befunde versprechen. Die Grabungen sind auch während des Keltenfestes, das von Freitag, 21., bis Sonntag, 23. Juni, dauert, zu besichtigen. Die Archäologen stehen dabei für Fragen zur Verfügung.
Am Freitag, 21. Juni, ab 7.30 Uhr besuchen über 1.600 Kinder das Keltengelände am Burgberg nahe der Grenze zum Burgenland. Sie erleben das keltische Dorf am Gelände der größten und besterhaltenen Wallanlage Österreichs wie vor mehr als 2.000 Jahren mit Knochenschnitzen, Lederverarbeitung, Schmieden, Bogenschießen, Keramik, Spinnen und Weben.
Zu den Höhepunkten des Festes gehören eine Keltenküche und der Markt mit der originalgetreuen Bekleidung, dazu ein Urtontrommler" und jede Menge Musik. Am Samstag, 22. Juni, um 19 Uhr nimmt Landeshauptmannstellvertreterin Heidemaria Onodi den Keltenbieranstich vor.

 
Güssinger Kultursommer zeigt Theaterproduktion "Am Grenzweg"
Güssing - Die Festspiel-Stadt Güssing bietet ihren Besuchern heuer wieder ein reichhaltiges Sommerprogramm rund um die traditionellen Burgspiele: Zum Auftakt ein Betyárenfest, Chor- und Orchester Konzerte, kleine, aber feine Events an erlesenen Schauplätzen in der Region, ein Open Air der Extraklasse im Burghof mit Candy Dulfer & Band, das „Historisches Stadtfest“, ein Musical, jede Menge Spaß für Kinder und vieles mehr …

Zum Theaterstück: Am Grenzweg - Vom Leben und Tod des Betyáren Savanyú Jósko: Betyáren nannte man jene Wegelagerer, die im 18./19. Jh. die Wälder Pannoniens durchstreiften. Zumeist waren es landlose Bauern, entlassene Hirten oder aus den unmenschlichen Zwängen des 15 Jahre dauernden Militärdienstes geflohene Deserteure. In einer - ins Romantische verklärten - Ballade heißt es: „Ich habe die Wege verstellt, den Herren geraubt das Geld. Was ich von ihnen genommen, haben die Armen bekommen“.
Die letzte dieser legendären Figuren aus dem Bakony-Wald nördlich des Plattensees war Savanyú Jósko. Sein „Wirkungskreis“ erstreckte sich bis ins heutige Südburgenland, und die Geschichten über ihn leben noch heute im Volksmund. Noch Jahre nach der Revolution 1848 war Savanyú ein gefeierter Volksheld. Von Hirten, Gastwirten und besonders von Frauen geschätzt, geschützt und dem Zugriff der Gendarmen entzogen, wurde er schließlich durch Verrat gefasst. Die damals bereits gemäßigte Rechtsprechung verurteilte ihn „nur“ zu lebenslanger Haft.
Nach 15 Jahren Kerker wegen guter Führung entlassen, begann die wahre Tragödie des Savayú Jósko: Die Welt hatte sich radikal verändert und bedurfte Seinesgleichen nicht mehr. Nach jämmerlich gescheiterten Versuchen, dort anzuknüpfen, wo er bei seiner Verhaftung aufgehört hatte, setzte er dem unrühmlichen Dasein ein Ende, - den Kopf mit einem Seidenschal an einen Stuhl festgebunden, um selbst im Tode das Haupt nicht beugen zu müssen …

Karten für die Theateraufführungen sind in allen Verkaufsstellen von ÖsterreichTicket sowie unter der Tickethotline ++43 / (0)1 / 96096 (täglich von 9 bis 21 Uhr) erhältlich.

Burgspiele Güssing - „Am Grenzweg“ - Vom Leben und Tod des Betyáren Savanyú Jósko
Spielfassung, Regie: Frank Hoffmann – Mitwirkende: Ensemble der Burgspiele Güssing
Premiere: Freitag 28. Juni, Beginn: 20.30 Uhr
Weitere Spieltermine: jeweils Freitag & Samstag um 20.30 Uhr
Juni: 29.
Juli: 5. / 6., 12. / 13., 19. / 20., 26. / 27.
Ort: Burg Güssing, Kartenpreise: 19,- bis 24,- Euro
Gesamtprogramm des Güssinger Kultursommers 2002 siehe http://www.kultursommer.net oder http://come.to/burgspiele

 
RSO-Wien im Juni: Konzerte in Wien und Passau
Wien (orf) - Das Radiosymphonieorchester Wien spielt am 11. Juni im Wiener Konzerthaus die konzertante Aufführung von Heinrich Marschners Oper "Hans Heiling", am 15. Juni gastiert das Orchester beim Festival "Europäische Wochen Passau" - beide Abende dirigiert Dennis Russell Davies.
Am 11. Juni wird Heinrich Marschners romantische Oper "Hans Heiling" in einer konzertanten Aufführung vom RSO-Wien unter der Leitung von Dennis Russell Davies im Wiener Konzerthaus gespielt (auf Ö1 am 22.6., 19.30 Uhr). Andreas Schmidt singt die Titelrolle, Danielle Halbwachs die Anna, Jane Henschel die Königin der Erdgeister, Mette Ejsing die Gertrud und Deon van der Walt den Konrad. Marschner (1795-1861) war der bedeutendste deutsche Opernkomponist zwischen Weber und Wagner und somit eine der zentralen Figuren der deutschen Romantik. Berühmt wurde er zu Lebzeiten mit seinen Opern "Der Vampir" 1827), "Der Templer und die Jüdin" (1829) und "Hans Heiling" (1831/32) - expressive Harmonik, Leit- und Erinnerungsmotivik, symphonische Verfeinerung und psychologische Durchdringung waren Charakteristika seines Schaffens.
Am 15. Juni gastiert das RSO-Wien unter Dennis Russell Davies beim Festival "Europäische Wochen Passau": In der Studienkirche werden das Violinkonzert von Philip Glass (Solist: Robert McDuffie), das Orchesterstück "Momentum" der Amerikanerin Chen Yi und Dvoráks Symphonie Nr. 9 "Aus der Neuen Welt" aufgeführt.

 
Kunstprojekt "Erlauf erinnert sich"
Landesregierung unterstützt mit 95.000 Euro
St. Pölten (nlk) - In der Marktgemeinde Erlauf findet heuer nach 2000 zum zweiten Mal das temporäre Kunstprojekt "Erlauf erinnert sich" statt, bei dem sechs international anerkannte KünstlerInnen - Alice Creischer, Sanja Ivekovic, Werner Kaligofsky, Dorit Margreiter, Roman Ondak und Haroutyun Simonyan - thematisch für den historisch so bedeutenden Ort Friedensgemeinde Erlauf" arbeiten.
Inklusive dem am 20. September im Stift Melk stattfindenden Symposium zum Thema "Kunst, Gedächtnis und Nation" belaufen sich die Gesamtkosten des Vorhabens auf 105.000 Euro. Der Finanzierungsbeitrag des Landes Niederösterreich beträgt laut einem von der Landesregierung gefassten Beschluss 95.000 Euro.
Die im Rahmen des Projektes noch bis Oktober laufende Ausstellung trägt den Titel "Monumente, Gegenmonumente und Nation". Sie bezieht sich einerseits auf die vorhandenen Denkmäler in Erlauf, auf den Ort selbst und die Zeit des Zweiten Weltkriegs sowie auf die Erinnerungen an den Holocaust. Der Kunst kommt dabei einmal nicht die Aufgabe zu, Denkmäler zu schaffen, sondern den geistigen Hintergrund von Denkmälern zu thematisieren.

 
ORF und Partner setzen erfolgreiche Kooperationen fort
Von Orth bis Falkenau: Kotagung in Zürich bringt u. a. gemeinsame Film- und Serienprojekte
Wien (orf) - In Zürich trafen einander vergangene Woche die Programmchefs von ORF, ZDF und SF DRS bei der alljährlichen Koproduktionstagung, um über die TV-Kooperationen der nächsten Zeit zu verhandeln.
ORF-Generaldirektorin Dr. Monika Lindner, Programmdirektor Dr. Reinhard Scolik und Informationsdirektor Gerhard Draxler beschlossen mit ihren deutschen und schweizerische Kollegen die Fortführung zahlreicher, gemeinsamer Erfolgsprogramme in den Bereichen TV-Unterhaltungshow, Film, Serien und Dokumentation.
Fortsetzung erfolgreicher Serien wie "Schlosshotel Orth", ORF-Beteiligung bei neuen Filmprojekten Neben dem ORF-Publikum werden auch die ZDF-Zuschauer weiterhin regelmäßig Gäste im "Schlosshotel Orth" sein. Neue Folgen der österreichischen Krimiserie "Soko Kitzbühel" und die Fortsetzung der Heimatreihe "Wilder Kaiser" stehen ebenso auf dem gemeinsamen Produktionsplan, wie sechs Mal Romantik pur nach Rosamunde Pilcher. Förster Christian Wolff residiert weiterhin im Forsthaus Falkenau" - eine neue Staffel der ORF/ZDF/SF DRS-Koproduktion wurde vereinbart - und das "Traumschiff" sticht für zwei neue Folgen in See. Darüber hinaus beteiligt sich der ORF an Filmprojekten des ZDF wie "Claras Coup", ein romantischer Komödien-Zweiteiler mit Hannelore Elsner. Auch der Österreicher Bernhard Schir, zuletzt in "Love Letters - Liebe per Nachnahme" im ORF zu sehen, spielt in der ORF/ZDF-Koproduktion "Der Kranichmann" an der Seite von Susann Anbhe.
Österreichisch-schweizerische Kultur Gemeinsam mit dem Schweizer Rundfunk produziert die ORF-TV-Kulturabteilung das Melodram "Ausgeliefert". In der Hauptrolle: Harald Krassnitzer, der sich als Gefängnispsychologe in seinen eigenen Theorien verfängt. Die Dreharbeiten dazu starten im September. Ebenfalls mit den Schweizern geplant: die Tanzperformance "Der Gefesselte" mit Saburo Teghigaware nach einem Text von Ilse Aichinger.
Top-Unterhaltungsprogramme auch weiterhin in ORF und ZDF Im Bereich Unterhaltungsshow gibt es auch 2003 eine ORF-Beteiligung beim ZDF-Aushängeschild "Wetten, dass ...?" inklusive Open-Air-Special im Sommer. Das "Superwunschkonzert der Volksmusik" am Muttertag ist im nächsten Jahr ebenso gemeinsamer Fixpunkt wie der "Kiddy Contest" und die "1, 2 oder 3 Gala 2002" in Wien. Ebenfalls für ein weiteres Jahr fixiert: der internationale "Grand Prix der Volksmusik" unter Beteiligung der RAI Bozen. Auch die Koproduktion "Zauber der Musik" mit André Rieu und Barbara Wussow wird im nächsten Jahr fortgesetzt und soll 2003 und 2004 in Wien gedreht werden. Das "Wenn die Musi spielt"-Open-Air, das der ORF seit vielen Jahren erfolgreich produziert, wird vom ZDF 2003 wieder übernommen, und der deutsche Sender wird Partner beim "Hansi Hinterseer - Open Air", das der ORF im August in Kitzbühel aufzeichnet.
Informationsdirektor Gerhard Draxler erhielt die Zusage für eine ZDF-Beteiligung an der "Universum"-Produktion "Vergiftet!" über Heil und Unheil von tierischen und mineralischen Giften - zu sehen voraussichtlich 2004 im ORF. Darüber hinaus wird gemeinsam an einem Dreiteiler über die "Wüsten der Welt" gearbeitet - Ausstrahlung Herbst/Winter 2002. Der ORF setzt die Kooperation darüber hinaus mit Universum "Grizzly Giganten" fort.
"Apropos Film" wird eingestellt Einvernehmen der Sender herrscht auch bei "Apropos Film". Das 33 Jahre alte Format wird nächsten Jahr eingestellt - die Thematik "Film" aber in zahlreichen anderen Formaten des ORF, vor allem in "Treffpunkt Kultur", verstärkt zum Tragen kommen.

 
Josefstadt: Lohners Abschied mit Molieres "Menschenfeind"
Wien (rk) - Mit Molieres "Menschenfeind" nimmt Helmuth Lohner als Schauspieler in der kommenden Saison Abschied vom Theater in der Josefstadt, das er bis Ende der Saison 2002/2003 leitet. Die Inszenierung von Günter Krämer hat am 9. November 2002 Premiere, einer der Höhepunkt der kommenden Spielzeit, die Lohner am Montag vorstellte.
Der Bogen der Saison reicht von Ibsen und Schnitzler über Molnár und Thomas Bernhard bis zu Harold Pinter und Tom Stoppard. Die Stücke sind fast durchwegs aus dem Ensemble besetzt, was einerseits sparen helfe und andererseits die Qualität der Schauspieler des Hauses unterstreiche, so Lohner.
Thomas Bernhards "Über allen Gipfeln ist Ruh" in der Regie von Wolf-Dietrich Sprenger mit Joachim Bißmeier eröffnet am 5. September die Saison, es folgt Ibsens "Wildente", Regie Dietmar Pflegerl, mit Gertrud Drassl, Premiere am 24. Oktober. Schnitzlers "Fink und Fliederbusch" mit Michael Dangl, in der Regie von Jürgen Kaizik hat am 16. Jänner 2003 Premiere, ab 6. März spielt Herbert Föttinger in der Regie von Janusz Kica den "Liliom". Im Gedenken an den 125. Geburtstag von Franz Molnár gibt es auch eine Matineé am 12. Jänner. Mit Otto Schenk als Harold Pinters "Hausmeister" (Premiere 3. April, Regie Alexander Waechter)und Tom Stoppards "Das einzig Wahre" mit Sandra Cervik (ab 8. Mai, Regie Beverly Blankenship) ist die Saison am Haupthaus komplett.
In den Kammerspielen inszeniert Fritz Muliar Curth Flatows "Das Geld liegt auf der Bank" mit Ossi Kolmann, Felix Dworak führt Regie bei "Beste Freunde” von William Douglas Home mit Harald Serafin. Elfriede Ott, Fritz Muliar und Ossi Kolmann bestreiten einen Abend mit "Frühere Verhältnisse" von Nestroy und "Abschiedssouper" von Schnitzler (Regie Peter Gruber). Das verflixte siebente Jahr" von George Axelrod mit Jessica Blume und Martin Zauner (Regie: Thaddäus Podgorski) und "Die Affäre" von Eugène Labiche mit Boris Eder beschließen die Spielzeit.

 
Starke Frauen in der Villa Trapp
Gemeinsame Architektur-Vortragsreihe „Power Play“
Salzburg (mag) - Außergewöhnliche Frauen aus dem Bereich der Architektur, der Architekturtheorie und Landschaftsplanung sind an einem außergewöhnlichen Ort im Süden der Stadt Salzburg zu Gast. Das ehemalige Kloster „Kolleg St. Josef“, errichtet im Park der legendären Villa Trapp in Aigen, zählt zu den weltweit herausragenden Beispielen moderner Sakralbauten.
In den 60er Jahren wurde es von der „Gruppe 4“, den Architekten Friedrich Kurrent, Wilhelm Holzbauer und Johannes Spalt geplant. Seit wenigen Monaten bietet es dem ICCM (Internationales Zentrum für Kultur & Management) Unterkunft. Ein architekturgeschichtlich einzigartiger und daher richtiger Ort für die Architektur-Vortragsreihe „Power Play“, die in Kooperation der Initiative Architektur, des Frauenbüros der Stadt Salzburg und des ICCM veranstaltet wird.
„Im Mittelpunkt der Reihe „Power Play“ stehen Frauen, die international herausragende Projekte geplant und auch realisiert haben. Ihre Motivation, ihre Leistungen, aber auch ihre Schwierigkeiten im Umgang mit den gestellten Aufgaben kommen in den Vorträgen zur Sprache“, erläutert Bürgermeister und Frauenressortchef Heinz Schaden.
Es geht um junge Architektur, die international Anerkennung gefunden hat. Das Spektrum reicht vom Kirchenbau in Bolivien bis hin zur Revitalisierung des Hafens in Rotterdam. Den Auftakt am Donnerstag, 6. Juni 2002 um 19 Uhr machen die Architektin Jae Cha (USA) und die Architekturtheoretikerin Margit Ulama (Österreich).
Die 1970 in New Delhi (Indien) geborene Jae Cha studierte in den USA Architektur. Nach einem zweijährigen Studien-Aufenthalt in Japan realisierte sie einen Kirchenbau in Urubo/Bolivien und ein Gemeinde-Zentrum in Marcovia/Honduras. Zahlreiche internationale Auszeichnungen würdigen ihr junges Schaffen.
Die aus Oberösterreich stammende Margit Ulama (geb. 1960) studierte in Wien Architektur. Sie ist als Architekturtheoretikerin, Jurorin, Kuratorin und Gastprofessorin an der Linzer Kunstuniversität tätig. Neben den zahlreichen Fachpublikationen in Tageszeitungen und einschlägigen Zeitschriften, publizierte sie bisher auch zwei Romane. Die beiden publizistischen Welten stellen ein gegensätzliches Nebeneinander dar, das befruchtet und neue Einblicke in die jeweilige Disziplin zur Folge hat.

Vortragsreihe Power Play
Donnerstag, 6. Juni 2002, 19 Uhr:
Architektin Jae Cha (USA): „Light is sweet“
Architekturtheoretikerin Margit Ulama (Österreich): “Zum minimalistischen Ornament”

Weitere Veranstaltungen im Frühjahr/Sommer 2002:
Donnerstag, 20. Juni 2002, 19 Uhr:
Architektin Sophie Courrian (Frankreich): „Simplement“

Donnerstag, 4. Juli 2002, 19 Uhr:
Architektin Nasrine Seraji (Frankreich): „Architecture as Territory“

Veranstaltungsort:
ICCM (Internationales Zentrum für Kultur & Management), Kolleg St. Josef, Gyllenstromstrasse 8, 5020 Salzburg

 
Mit Panoramablick über dem Schloßberg "schweben"
Entwurf für Schloßberg-Cafe "Universum" vorgestellt
Graz (mag) - Die harmonische Verbindung mit der Landschaft und den topografischen Gegebenheiten des Schloßbergs, die Öffnung des Gastraumes und der Terrasse nach drei Seiten und ein dadurch möglicher wunderschöner 270-Grad- Panoramablick über die Stadt sowie die Möglichkeit, die gläsernen Fassaden zu verschieben und so je nach Jahreszeit drinnen zu draußen und draußen zu drinnen zu machen: Diese Punkte zeichnen das Siegerprojekt des Architektenwettbewerbs für das neue Schloßberg-Cafe "Universum", das heute im Rathaus vorgestellt wurde, aus.
Die Errichtung des Cafes mit 145 Quadratmetern Gastraum/Bar und 200 Quadratmetern Terrasse wird rund 0,69 Millionen Euro (9,6 Mio. S) kosten und soll bis Frühjahr 2003 abgeschlossen sein. Am 13. Juni soll das Siegerprojekt durch den Grazer Gemeinderat genehmigt werden.

Dritte Erlebnisstätte auf dem Schloßberg
"Dieses Projekt der Architekten DI Siegfried Frank und Arch. Dr. Michael Rieper, das gestern von einer zehnköpfigen Jury ausgewählt wurde, rundet die Kumulation von Erlebnisstätten auf dem Schloßberg ab", freute sich heute Mittag Liegenschaftsreferent Mag. Siegfried Nagl. "Damit wird es ganz bewusst drei Strukturen, nämlich Vinothek, Biergarten/Restaurant und Café geben - und dieses Angebot wird Nachfrage wecken." Außerdem wird durch das Café die Ausstiegsstelle des Schloßberglifts wesentlich attraktiviert und an das Lokal angebunden. Laut Stadtrat Nagl hat schon eine ganze Reihe von Gastronomen Interesse bekundet, das "Cafe Universum" zu führen.

Sonne den ganzen Tag lang
Das Architektenduo Frank/Rieper war mit der für den geschützten Landschaftsteil Schloßberg erforderlichen Behutsamkeit an das Projekt herangegangen. "Unser Entwurf bedeutet einen nur minimalen Eingriff in die Landschaft", versicherte Arch. Dr. Michael Rieper. Das Cafe besteht aus drei Teilen: dem Versorgungstrakt aus Stein, in dem auch öffentliche Toiletten untergebracht werden und der an den Außenwänden und am Dach begrünt wird, dem 145 Quadratmeter großen, nach Süden gerichteten und nach drei Seiten offenen, auf sechs Säulen "schwebenden" Gastraum mit einer fünf Meter langen Bar und der 200 Quadratmeter großen Terrasse, die verschiedenste Ausblicke auf Graz bietet.
Dank der Lage haben Gastraum und Terrasse den ganzen Tag Sonne - die Sonne bewegt sich quasi entlang des "Cafe Universum".

Drinnen wird zu draußen, draußen wird zu drinnen
Architektonischer Höhepunkt sind die Fassaden, vertikal bewegliche Isolierglaspaneele, die es ermöglichen, den Innenraum in einen überdachten Außenraum zu transferieren und die Terrasse anzubinden - man kann also im Freien, aber unter Dach sitzen. Je nach Jahreszeit kann damit drinnen zu draußen werden und umgekehrt. Dieser fließende Übergang zwischen Innen und Außen wird durch einheitliches Mobiliar unterstrichen. Insgesamt werden Gastraum und Terrasse 160 Personen Platz bieten. An der Rückseite des Versorgungstraktes sei außerdem die Errichtung eines Kinderspielplatzes wünschenswert, ergänzte Stadtrat Mag. Nagl. Behindertengerechter Zugang
Das "Cafe Universum" wird durch eine weitläufige Steintreppe von der Dr.-Karl-Böhm-Allee und vom Schloßberglift her erschlossen. Von der Dr.-Karl-Böhm-Allee gibt es auch einen behindertengerechten Zugang.
Der Vorsitzende der Jury, "Hauptplatz-Architekt" Markus Pernthaler, unterstrich, dass das ausgewählte Projekt auch aus der Sicht des Landschafts- und Naturschutzes am besten bewertet wurde und sich der Topografie des Schloßbergs am besten anpasst.

Fertigstellung Frühjahr 2003
Nach dem Gemeinderatsbeschluss, der am 13. Juni fallen soll, gilt es für die MitarbeiterInnen des Stadtgartenamts - das Cafe entsteht ja auf dem jetzigen Areal des Amtes - einen provisorischen Stützpunkt zu finden, damit die Bauarbeiten möglichst rasch beginnen können. Im Frühjahr 2003 sollen dann schon die ersten Gäste den wunderbaren Ausblick auf Graz genießen können.

 
Julia - Eine ungewöhnliche Frau
Start der Dreharbeiten zur fünften Staffel der ORF-Serie – Christiane Hörbiger als Volksanwältin Julia Laubach
Wien (orf) - Am Montag, dem 27. Mai 2002, fiel die erste Klappe zu den Dreharbeiten von 13 neuen Episoden aus dem Leben von Dr. Julia Laubach alias Christiane Hörbiger: Für die fünfte Staffel der TV-Erfolgsserie "Julia - Eine ungewöhnliche Frau" steht Christiane Hörbiger wieder mit Peter Bongartz und Franz Buchrieser und vielen anderen beliebten Schauspielern der Serie bis Anfang Dezember in Retz und Umgebung und in Wien vor der Kamera.
Unter der Regie von Holger Barthel (Folgen 1 bis 7) und Thomas Roth (Folgen 8 bis 13) entstehen 13 neue Geschichten über die erfolgreiche Bezirksrichterin, die am Ende der vierten Staffel von Landeshauptmann Reidinger (Franz Buchrieser) als ideale Kandidatin für die Volksanwaltschaft vorgeschlagen wurde. Die neuen Folgen der ORF/ARD-Koproduktion, hergestellt von DOR Film mit Unterstützung der Niederösterreichischen Landesregierung stehen voraussichtlich im Frühjahr 2003 auf dem Programm des ORF.
Neue Fälle für "Julia" Julia Laubach wird Volksanwältin. Auch dieses neue Amt wird Julia mit dem ihr eigenen Sinn für Recht und Gerechtigkeit ausüben. Ihre ambitionierte Weise, mit Problemen unkonventionell umzugehen, zeichnet sie auch in ihrer neuen Funktion aus. Darüber hinaus begleiten die Zuschauer Julia durch die Höhen und Tiefen ihres Privatlebens, das einmal mehr von großen Schicksalsschlägen getroffen wird. Ehemann Arthur (Peter Bongartz) hat im wohlverdienten Ruhestand alles andere vor, als Ruhe zu geben. Gemeinsam mit Sebastian Reidinger (Fritz Karl) entdeckt er eine neue Leidenschaft: das Fliegen. Darüber hinaus verbindet die beiden aber auch ihr Geschäftssinn: Sie entwickeln Aktivitäten, die für manche beunruhigend sind, nicht zuletzt für Julia.
Schauspielriege in Wien und Retz in Aktion Vor der Kamera von Peter Kappel agieren derzeit wieder namhafte Schauspieler: An der Seite von Christiane Hörbiger sind neben Peter Bongartz, Franz Buchrieser, Fritz Karl, Hertha Schell, Michael König und Alexander Pschill diesmal auch wieder Konstanze Breitebner, Johanna Mertinz, Susa Juhasz, Bibiana Zeller, Philipp Fleischmann, Paula Polak, Sissy Höfferer, Kristina Bangert, Michele Oliveri, Ludwig Dornauer, Gerhard Dorfer, Wolfram Berger, Chris Pichler, Christina Karnicnik, Werner Prinz, Peter Uray, Reinhard Nowak, Fritz von Friedl, Peter Faerber und viele andere in der fünften Staffel mit dabei.