Vermischtes und Internet
der Woche vom 11. 06. bis 17. 06. 2002

   
Stunde der Wahrheit für Musikindustrie
Suche nach neuem Businessmodell hat begonnen
Los Angeles (pte) - Vertreter der Musikindustrie sehen spannenden Zeiten entgegen, nachdem Universal und Sony angekündigt haben, ihr Musikrepertoire online anzubieten. Obwohl unabhängige Labels und der Musikhandel den Schritt begrüßt haben, sind die Auswirkungen der Entscheidung auf die Zukunft des Musikgeschäfts noch nicht absehbar, berichtet die LA Times.
Mit dem Verkauf einzelner Songs wird das Businessmodell des Albums aufgegeben. Der Sorge über die Finanzierbarkeit von Musikproduktionen steht die Hoffnung auf hochwertigere Songs aufgrund des gesteigerten Konkurrenz- und Qualitätsdrucks gegenüber.
"Die neue Botschaft der Labels an den Konsumenten ist: 'Download bei uns bedeutet Bezahlung für Künstler und Musiker'", erklärt Eagles-Mitglied Don Henley seine Sicht der Dinge. Für ihn stellt sich die Frage, wie viel die Labels an die Musiker zahlen wollen. "Ich vermute ziemlich wenig, wenn die Vergangenheit als Maßstab dient", so Henley weiter. Bei einer CD-Produktion erhält der Musiker etwa neun Prozent pro verdientem Dollar. Vorher zieht das Label allerdings noch Produktions- und Verpackungskosten sowie den Aufwand für die Promotion ab. Laut LA Times bietet Universal den Künstlern doppelte Tantiemen, also 18 Prozent pro Dollar, bei Online-Distribution. Die Produktionskosten werden nach wie vor abgezogen.
Universal und Sony wollen pro Song 99 US-Cent, für ein Album 9,99 Dollar, verlangen. Das Album-Konzept diente dazu eher schwächere Songs im Kombi-Angebot mit den Hitsingles zu verkaufen und so die Produktionskosten einzuspielen. Einzelne Singles wurden nur zu Promotionszwecken an Radio- und TV-Stationen weitergegeben oder relativ teuer mit Bonusvariationen als Maxi-CDs verkauft. "Wenn wir den Verkauf als Bündel aufgeben, fangen die Schwierigkeiten erst an", ist sich Jim Griffin, CEO des Medienconsulters Cherry Lane Digital, sicher. "Der Preis für eine Single kann nicht niedrig genug sein, um Fans anzusprechen, und nicht hoch genug, um für Labels die Kosten abzudecken", meint Griffin.
Andere, vor allem Künstler und deren Agenten, sehen eine positive Entwicklung. Der Druck für den Musiker bessere Songs zu produzieren sei größer, weil er sie nicht mehr im Albumbündel verkaufen kann. Der Trend könnte dazu führen, dass die Labels kostspielige Langzeitverträge für Albums vermeiden. Eine Konzentration auf moderate Single-Verträge könnte wiederum einen Trend weg von der Massenware hin zur Qualität bedeuten. Sichere Aussagen über die Zukunft des Businessmodells wagen aber nicht einmal mit Online-Distribution vertraute Independent Labels wie Matador Records. Das kleine Label bietet Teile seines Repertoires zum Download an. Der Effekt der Downloads auf die CD-Verkäufe ist aber auch für Matador Records "wirklich schwierig quantifizierbar", berichtet die LA Times.

 
7 Tage und 7 Nächte und 25.000 Besucher im Neuen IMAX Wien
Wien - Eine Leinwand so hoch wie ein siebenstöckiges Haus: 21 x 29 Meter pures Filmerlebnis. Neue 3D Technologie, Multimedialobby und 24.000 Watt starker Sound haben das IMAX-Publikum begeistert: Nach nur einer Woche haben sich schon 25.000 Besucher die neuen Filme im IMAX Wien angesehen.
Das Publikumsinteresse hatte sich bereits vor der Eröffnung abgezeichnet: Schon vor den offiziellen Filmstarts am 7. Juni waren 35.000 Karten vorbestellt, jetzt nach einer Woche Spielzeit waren schon 25.000 Besucher im Neuen IMAX Wien. Obwohl es nur einen Kinosaal gibt, kommen pro Tag an die 3.500 Besucher ins neue IMAX an der Westseite des Technischen Museums. Möglich ist das durch die Anzahl der gespielten Shows: Die Vorstellungen beginnen bereits um 10:00 Uhr und beginnen laufend jede Stunde bis 22:00 Uhr.
Highlights im Besucherranking sind die "Tiefen der Meere" in 3D und "Human Body - Faszination Mensch" in 2D. Allein der IMAX-Klassiker "Tiefen der Meere 3D" wurde schon von 10.000 Personen gesehen.
"Wir haben viele Jahre an dem "Erlebnisnetzwerk IMAX" gearbeitet und freuen uns sehr, dass es vom Publikum so gut angenommen wird. Das Interesse an den neuen Filmen ist riesengroß - die Filme werden aber auf jeden Fall 3 Monate im Programm bleiben, sodass jeder sich alle Filme ansehen kann, die er möchte," erklärt der Geschäftsführer des Neuen IMAX Wien, Ing. Alfred Gelbmann.
Das neue IMAX Wien - Das Erlebnisnetzwerk mit 3D-Technologie jetzt an der Westseite des Technischen Museums!!

 

VOR: Elektronische Fahrplanauskunft neuerlich weiterentwickelt
Europaweit erste Organisation, die Routen in Internet-Plattform anbietet
Wien (rk) - Ein großer Schritt weiter bei der elektronischen Fahrplanauskunft des Verkehrsverbundes Ost-Region (VOR): In Zukunft werden zu den Fahrplänen auch komplette Routen ("Routing") einschließlich Umsteigemöglichkeiten, Beschreibung der Verkehrsanlagen bis hin zu Rolltreppen, Aufzügen angegeben ... und damit auch detaillierte Angaben für Menschen, deren Mobilität eingeschränkt ist, wie etwa Behinderte, Personen mit Kinderwagen, gegeben sein. Die Internet-Plattform ( http://www.vor.at/ ) macht’s möglich. VOR-Geschäftsführer Direktor Manfred Novy präsentierte gemeinsam mit Fachleuten aus seinem Team - Werner Molik, Kommunikation und Hans-Heinz Heider, Fahrpläne - am Mittwoch Nachmittag diese Weiterentwicklung der elektronischen Fahrplanauskunft (EFA) der Öffentlichkeit. Novy dabei zum Grundsätzlichen: "Damit wollen wir eine neue Servicequalität erreichen, wir setzen alles daran, dass die Fahrgäste noch mehr als bisher zufrieden sind. Sie sollen nicht nur gern sondern auch informiert mit uns fahren".
Man könnte in Anlehnung an einen altbekannten Text auch sagen "...wie die Zeit vergeht": Vor mehr als einem Jahrzehnt 1991) wurde beim VOR zur Unterstützung der Telefonauskunft die EFA eingeführt, 1997 kam die erste Fahrplan CD-Rom heraus, online-Auskünfte gibt es seit 1999 für Wien, Niederösterreich und das Burgenland, seit 2000 österreichweit (Bahn und PostBus). Mit 2002 wird die "intermodale" Auskunft online eingeführt. Intermodal - das neue Zauberwort bedeutet:

  • Zuschnitt der Fahrplanauskunft auf persönliche Bedürfnisse.
  • Darstellung persönlicher Profile (z.B. Start oder Ziel,
  • Ausschluss bestimmter Verkehrsmittel).
  • Auf in ihrer Mobilität eingeschränkte Personen wird besonderes
  • Augenmerk gerichtet.
  • Routing nun auch im Öffentlichen Verkehr.
  • Darstellung von Wegeketten oder Haltestellen-Umgebungs-)Plänen mit allen Zugangsmöglichkeiten und genauer Wegbeschreibung. Ein Beispiel: Das Verkehrsbauwerk "Karlsplatz" wird in 10 Bereiche (Sektoren) mit 18 Zugangsmöglichkeiten über 4 Geschosse verteilt, aufgegliedert.

Die neue Auskunftsmöglichkeit ist mit 13. Juni 2002 parallel zur bestehenden Fahrplanauskunft online unter http://www.vor.at/ abrufbar. Es handelt sich vorerst noch um einen Testbetrieb, in dem Auskunft über das gesamte Wiener Stadtgebiet und zahlreiche Gemeinden in Niederösterreich südlich der Donau gegeben wird. Im September d.J. soll die Überleitung des Testbetriebs in die Normalphase erfolgen, in weiterer Folge sind Ausweitungen auf den gesamten VOR-Bereich und schließlich flächendeckend auf ganz Niederösterreich und das ganze Burgenland vorgesehen.
Unterstützt werden die Fahrgäste im VOR-Bereich schon jetzt durch die kleine, handliche Broschüre "Ihr VORteil für unterwegs", die alles über Tickets und Tarife sowie so manchen Kniff für die vermittelt, die unter dem Motto "VORfahren statt im Stau stehen", lieber mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind.


 
Mobile Solutions: 54.Österreich Radrundfahrt mit SMS-Redaktionssystem
Datenkraft, ein aufstrebender Grazer IT-Dienstleister, entwickelt SMS Redaktionssystem
Graz (pts) - In Zeiten steigender Mobilität werden Mobile Solutions auch im Internet immer wichtiger - nicht nur bei Hardware sondern auch bei den einzelnen Websites und den dazugehörigen Applikationen. Die Datenkraft GmbH, ein junges Grazer IT-Dienstleistungs- unternehmen, bringt mit seinem SMS Redaktionssystem eine Innovation auf den Markt, die es möglich macht, Webcontent über SMS zu steuern.
Mit Laptop und One Handy ausgestattet, benutzen die Redakteure der Kleinen Zeitung Online ein neuartiges SMS Redaktionssystem, um News und Wetter ohne Zeitverlust auf der Website www.radrundfahrt.at zu publizieren. Gerade in den Bergen sind die aktuellen Highspeed Technologien wie GPRS der Mobilfunkanbieter zuweilen noch instabil. Hier bietet SMS als Übertragungsprotokoll einfach mehr Stabilität. Datenkraft, ein aufstrebendes Grazer IT-Unternehmen, das schon durch innovative Onlinespiele und Kampagnen aufgefallen ist, schafft damit gänzlich neue Möglichkeiten im World Wide Web.
Der von Datenkraft für die Kleine Zeitung entwickelte Webauftritt der Österreich Radrundfahrt zeigt eindrucksvoll wie Mobile Solutions im Internet genutzt werden können. Die Website zur 54. Österreich Radrundfahrt bietet topaktuelle Informationen, aktuelle Wetterberichte, News von der Strecke und die aktuelle Position des Hauptfeldes. Radsportfans, denen das noch nicht genug ist, finden Animationen zum Streckenverlauf und zu den Höhenprofilen jeder einzelnen Etappe.
Der kommerzielle Einsatz von SMS Redaktionssystemen liegt vor allem im Event- und Sportbereich. Im Businessbereich liegen die Anwendungen in Alarmierungssystemen die mit Hilfe dieser Technik vollkommen automatisiert ablaufen können. Als Fallbeispiel: Ein Unternehmen meldet eine Störung an einen Mitarbeiter im Support, gibt dieser innerhalb einer bestimmten Zeit keine Rückmeldung per Anruf oder SMS wird der nächste Techniker alarmiert.
Der Direktlink zur 54. Österreich Radrundfahrt: http://www.radrundfahrt.at

Über Datenkraft
Datenkraft IT-Consulting GmbH wurde im August 1999 gegründet und betreut mit 13 Mitarbeitern Unternehmen wie die Kleine Zeitung, die pewag Weissenfels Holding AG, T-Mobile, inode, KWB, Unitrain und weitere. Die Geschäftsbereiche der Datenkraft GmbH gliedern sich in Onlinemarketing (Kampagnen, Spiele, Banner...) und Intranet Businessapplikationen (CRM, Workflow, Content Management...).

 
Apple mit neuer Werbekampagne gegen Microsoft
"Real People" erklären, warum sie Windows den Rücken kehren
Cupertino (pte) - Mit seinem größten Werbefeldzug seit der "Think Different"-Kampagne will Apple in den USA Windows-Kunden zum Umstieg auf sein Betriebssystem überzeugen. Unter dem Motto "Real People" sind Werbeanzeigen in renommierten Blättern wie "Time" und "Newsweek" sowie TV-Spots geplant.
Außerdem können Windows-User ihre PCs in die Apple-Geschäfte bringen, wo ihnen ein Apple-Mitarbeiter hilft, ihre Daten von den PCs zu überspielen, berichtet Cnet.
Im Mittelpunkt der "Real People"-Kampagne stehen ehemalige Windows-Nutzer, die erzählen, warum sie sich für den Umstieg auf Apple-Geräte entschieden haben. Die Menschen, die in der Kampagne vorkommen, sind laut Apple repräsentativ für jene 10.000 Briefe und E-Mails, die man von PC-Usern bekommen habe. "Das sind echte Leute", so Apple-Chef Steve Jobs. "Wir haben ihnen nicht gesagt, was sie sagen sollen." Kreiert wurden die TV-Spots von dem Dokumentarfilmer Errol Morris ("The Thin Blue Line"). Wie viel der Werbefeldzug Apple kostet, gab Jobs nicht bekannt. Laut Medienberichten sollen sich die Kosten für die USA aber in der Höhe von rund 50 Mio. Dollar bewegen.

 
Schaden durch Software-Piraterie weltweit rückläufig
Raubkopierrate allerdings gestiegen – Deutschland mit dem höchsten Anstieg in Westeuropa
Wien (pte) - Der weltweit durch Software-Piraterie entstandene Schaden war im Jahr 2001 erneut rückläufig. Laut einer Studie des Marktforschungsinstituts IPR ging der Schaden von 11,8 Mrd. auf 10,9 Mrd. Dollar zurück, was dem Stand von 1997 entspricht. Im Gegensatz dazu stieg die Piraterierate, die schon 2000 leicht gestiegen war, nun mit 40 Prozent weiter auf ein Niveau, dass zuletzt 1997 herrschte.
In Westeuropa kletterte die Rate von 34 auf 37 Prozent. Deutschland verzeichnete hier einen Anstieg um sechs auf 34 Prozent und nimmt mit einer Schadensumme von rund 762 Mio. Euro den traurigen ersten Platz in Europa ein. Entgegen dem europäischen Trend sank im Vorjahr der Anteil illegal genutzter Standardsoftware in österreichischen Unternehmen auf 33 Prozent, wie die Business Software Alliance (BSA) am Montag (10. 06.) in einer Aussendung mitteilte.
Auch der Schaden durch Raubkopien ging in Österreich zurück, von 79,6 Mio. auf 47,3 Mio. Euro. Die Region mit dem höchsten Schaden durch Raubkopien war wie in den Jahren zuvor, auch 2001 Asien/Ozeanien mit rund 4,7 Mrd. Dollar. Dahinter lag auf dem zweiten Rang Westeuropa. Aufgrund der wirtschaftlichen Stagnation sank in Westeuropa der Verlust von 3,08 Mrd. Dollar im Jahr 2000 auf 2,66 Mrd. Dollar (2,97 Mrd. Euro) im vergangenen Jahr. Die höchste Gesamtrate in Westeuropa hat Griechenland mit 64 Prozent. Osteuropa blieb mit einer Steigerung von 63 auf 67 Prozent auch im vergangenen Jahr Spitzenreiter bei der Raubkopierate, hieß es weiter. Nordamerika ist weiterhin die Region mit dem geringsten Piraterieanteil (26 Prozent), wobei in den USA mit einer Rate von 25 Prozent anteilsmäßig die wenigsten Raubkopien im Umlauf sind. Nur zwei Regionen, Lateinamerika und der Mittlere Osten, konnten ihre Piraterieraten senken.
Der Anstieg der Raubkopierate in Westeuropa stehe nach Einschätzung der BSA zum Teil im Zusammenhang mit dem geminderten Wirtschaftswachstum. "Gerade in rezessiven Zeiten meinen Unternehmen, Kosten senken zu können, wenn sie illegale Software einsetzen", so Georg Herrnleben, Regional Manager Central Europe der BSA. "Dieses Verhalten ist kurzsichtig, denn effiziente, moderne und vor allem legale Produktionsmittel helfen dabei, konkurrenzfähig zu bleiben". Das europäische Sorgenkind bleibt der Osten. Entgegen dem globalen Trend steigt in Osteuropa der Schaden durch Softwarepiraterie genauso wie der Anteil unlizenzierter Programme. Von den EU-Beitrittskandidaten haben Bulgarien und Rumänien mit einer Rate von 75 Prozent den höchsten Anteil gewerblicher Raubkopien. Die drei Länder mit den weltweit höchsten Piraterieraten der Welt sind Vietnam (94 Prozent), China (92 Prozent ) und Indonesien (88 Prozent).
Details zur Studie unter: http://www.bsa.or.at/softwarepiraterie/