Trude Marzik 80 Jahre  

erstellt am
04. 06. 03

Wien (rk) - Die bekannte und beliebte Mundartdichterin Trude Marzik feiert am 6. Juni ihren 80. Geburtstag. Seit ihrem ersten Gedichtband "Aus der Kuchlkredenz" 1971 hat sich Marzik mit ihrer Form einer humorvollen und auch nachdenklichen Wiener Vorstadtlyrik einen breiten Leserkreis geschaffen.

Trude (eigentlich Edeltrud) Marzik wurde am 6.Juni 1923 in Wien-Hernals geboren. Ihr Anglistikstudium musste sie kriegsbedingt zweimal unterbrechen, absolvierte aber 1944 die Bühnenreifeprüfung, so dass sie mit Kabarettauftritten auch in schlechten Zeiten ihr Geld verdienen konnte. Nach dem Krieg übernahm sie eine Stelle bei der Fluggesellschaft Panam, wo sie bis in die 70er Jahre arbeitete.

Lange bevor sie mit ihren Mundartgedichten an die Öffentlichkeit trat, hatte sie schon Gelegenheitsgedichte für den Privatgebrauch verfasst. 1971 erschien ihre erste Gedichtsammlung mit dem sprechenden und originellen Titel "Aus der Kuchlkredenz", die sie schlagartig bekannt machte. Die 13. Auflage des Bandes im Jahr 1996 wurde zum Goldenen Buch des Hauptverbandes des Österreichsichen Buchhandels erwählt. Es folgte eine Reihe von Lyrikbänden, charakterisiert durch liebevollen Humor und ihren natürlichen Wiener Charme, darunter "A bissl Schwarz, a bissl Weiss" (1971), "Parallelgedichte" (1973), "Trude Marziks Wunschbüchl" (1974), "Das g'wisse Alter" (1979), "A Jahr ist bald um" (1981) und "Wiener Melange" (1990, 4. Aufl. 1997). Zuletzt erschien im Jahr 2000 der Band "Am Anfang war die Kuchlkredenz", mit dem sie den Titel ihres ersten Erfolgsbuches wieder aufnahm

Ihre erste größere Prosaarbeit war der autobiographisch gefärbte Roman über das Kriegsende "Hochzeitsreise 45" (1984). Der Roman "Mizzi. Ein Mädel aus der Vorstadt" (1987) erzählt aus der Perspektive der Hauptfigur die Wiener Geschichte vom Ersten Weltkrieg über die Zwischenkriegszeit und den Zweiten Weltkrieg bis in die Gegenwart.

Trude Marzik verfasste auch zahlreiche Texte für Lieder und Chansons sowie gemeinsam mit Fritz Muliar den Band "Wenn Sie mich fragen".

1986 erhielt die Autorin das "Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien", 1988 den "Nestroy-Ring"
     
zurück