Gentechnisch veränderte Nahrung – ein Risiko?  

erstellt am
27. 06. 03

Landesrat Steinkellner: Neue Studie soll Auswirkungen auf den Menschen erforschen
Linz (lk) - "Die Auswirkungen des Genusses von gentechnisch veränderten Organismen auf den Menschen und die damit verbundenen Risiken sind noch völlig ungeklärt. Daher darf es zu keiner Freigabe des Importes und der Zulassung von Gentech-Pflanzen in der EU kommen, wie es die USA immer wieder fordern", erklärte Konsumenten-Landesrat Mag. Günther Steinkellner am Donnerstag (26. 06.) zu jüngsten Vorstößen von US-Präsident George W. Bush. Der Landesrat sprach sich erneut für die Erhaltung der Gentechnikfreiheit in der heimischen Landwirtschaft aus.

Die Mehrheit der heimischen Konsumentinnen und Konsumenten lehnt gentechnisch veränderte Nahrungsmittel ab. Dem hat das Land mit dem Beschluss eines Gentechnik-Verbotgesetzes Rechnung getragen, das derzeit zur Genehmigung in Brüssel liegt.

"Ich hoffe, dass die EU diesem Gesetz bald die Zustimmung erteilt, damit die Gentechnikfreiheit der heimischen Landwirtschaft endgültig gesetzlich verankert ist. Das entspricht nicht nur dem Wunsch der Bevölkerung, sondern eröffnet auch unseren Bäuerinnen und Bauern neue Absatzchancen am Markt", betonte Steinkellner.

Um die Folgen des Genusses von GVO-Produkten auf Menschen zu erforschen, hat Steinkellner kürzlich den Auftrag für eine wissenschaftliche Studie zu diesem Thema vergeben. Dipl. Ing. Werner Müller vom Büro für ökologische Risikoforschung, der im Auftrag des Umweltressorts bereits die Studie "GVO-freie Bewirtschaftungsgebiete" verfasst hat, wird bis Herbst 2003 seine Untersuchungen zum Thema "Recherche und Analyse von Indizien bezüglich humantoxikologischer und allergologischer Risiken von gentechnisch veränderten Soja- und Mais-Pflanzen" vorlegen.

Die Aussagen von US-Präsident Bush, wonach der Einsatz von Gentechnik den Hunger in der dritten Welt bekämpfen kann, weist Steinkellner scharf zurück. "Die Menschen in den Entwicklungsländern dürfen nicht zu Versuchskaninchen der internationalen Gentechnik-Lobby gemacht werden. Den Hunger in der Welt kann man nicht mit wissenschaftlich unerforschten Technologien beseitigen. Für Bush zählen einzig und allein die wirtschaftlichen Interessen der amerikanischen Lebensmittel- und Agrarkonzerne," kritisierte Steinkellner.
     
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