Krebserreger genetisch entschlüsselt  

erstellt am
24. 06. 03

Deutsche Forscher auf der Spur von Helicobacter-Bakterien
Würzburg (pte) - Ein internationales Forscherteam hat gemeinsam mit Biotechnologieunternehmen das komplette Genom des krebserregenden Bakteriums Helicobacter hepaticus entschlüsselt. Das Bakterium ruft bei Mäusen Leberentzündungen und Leberkrebs hervor, berichtet die Uni Würzburg. Die Forscher werden ihre Arbeit auch im Fachmagazin "Proceedings of the National Academy of Sciences" veröffentlichen.

"Da jetzt sowohl sein Erbgut als auch das der Maus vollständig bekannt sind, können wir nun systematisch die Ursachen für die krebsauslösenden Fähigkeiten des Erregers untersuchen", erklärt Projektleiter Sebastian Suerbaum vom Institut für Hygiene und Mikrobiologie an der Uni Würzburg. Die Forschungsergebnisse sind auch darum von Bedeutung, weil das Bakterium sehr eng mit dem Helicobacter pylori verwandt ist", führt der Experte aus. Dieses Bakterium ist der zweithäufigste Krankheitserreger beim Menschen. Eine Infektion mit Helicobacter pylori erhöht das Risiko, an Magenkrebs zu erkranken. Im Erbgut des Bakteriums, das die Mäuse befällt, haben die Forscher außerdem eine neue Pathogenitätsinsel entdeckt. "Darunter versteht man eine Gruppierung von Genen, die wahrscheinlich an der Krankheitsentstehung mitwirken", erklärt der Wissenschaftler. Die Forscher hoffen, dass sie durch den Vergleich der beiden Bakterien die Wirkung von H.pylori besser durchschauen läßt.

An dem Forschungserfolg waren neben den Wissenschaftlern von der Uni Würzburg und vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) http://www.mit.edu , auch noch die Biotech-Firma MWG Biotech AG und das Schweizer Bioinformatik-Unternehmen GeneData beteiligt.
     
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