Wirtschaft der Woche vom 02. 07. bis 08. 07. 2002

   
Bartenstein: Ökostrom-Regelung nützt Strombeziehern und Umwelt
Für ganz Österreich einheitliche Zuschläge für alternative Stromerzeuger vereinbart
Wien (bmwa) - "Die Einigung auf einen bundesweit einheitlichen Zuschlag für Strom aus Kraft-Wärme-Kopplungen, alternative erneuerbare Energieträger und Kleinwasserkraftwerke bringt den Stromkunden mit der Ersparnis von insgesamt 125 Millionen Euro spürbare Vorteile und als wichtiger Beitrag zur vereinbarten Einhaltung der CO2-Reduktionsziele eine deutliche Entlastung der Umwelt", erklärte Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit Dr. Martin Bartenstein am Mittwoch (03. 07.).
Nach der vorwöchigen Einigung zwischen Bund und Ländern über die Auflassung der in den einzelnen Bundesländern unterschiedlichen Regelungen wurde der Entwurf eines Ökostromgesetzes als Initiativantrag von ÖVP und FPÖ im Wirtschaftsausschuss des Nationalrats eingebracht und mit den Stimmen von ÖVP, FPÖ und SPÖ angenommen. Einstimmig angenommen wurde im Wirtschaftsausschuss die Novelle zum Gaswirtschaftsgesetz.
Die Kompetenz für die Förderung dieser Stromproduzenten wandert von den Ländern zum Bund. Die maximale jährliche Förderung mittels eines Zuschlags zum Netztarif wird von derzeit maximal 400 Millionen Euro auf künftig rund 275 Millionen Euro reduziert. Von diesem Volumen sind bis zu 110 Millionen für Ökostrom aus alternativen erneuerbaren Energieträgern wie Biogas, Windkraft oder Photovoltaik vorgesehen, 80 Millionen für kleine und mittelgroße Wasserkraftwerke (bis 10 Megawatt Leistung), 75 Millionen werden in den Jahren 2003 und 2004 für Kraft-Wärme-Kopplungen (KWK) zur Verfügung stehen. Die KWK-Förderung soll für bestehende und Altanlagen schrittweise reduziert werden, ab 2008 nur mehr für erneuerte Anlagen bereit gestellt werden und ab 2010 ganz ausgelaufen sein.
Als maximaler Zuschlag werden in den Strombezugstarifen 0,34 Cent je Kilowattstunde vorgesehen. Da wird dadurch erreicht, dass die Stromhändler den "Ökostrom" zu Mindesttarifen - um rund 0,1 Cent je Kilowattstunde über dem Marktpreis - kaufen müssen. Statt bei einer eigenen Ökostromgesellschaft wird die Abwicklung des umweltfreundlich erzeugten Stroms bei den drei Regelzonenführern (Ostösterreich, Tirol und Vorarlberg) angesiedelt. Dort wird die Ökoelektrizität auf die Bilanzgruppenhändler verteilt.
Für Elektrizität aus Kleinwasserkraftwerken wird es keine eigene Investitionsförderung und keinen Zertifikathandel mehr geben. An deren Stelle tritt eine Einspeiseregelung. Die Tarife sollen in einer eigenen Verordnung im Einvernehmen zwischen dem Wirtschaftsminister, dem Umweltminister, dem Justizminister sowie den Ländern festgelegt werden. Kommt innerhalb von sechs Monaten keine Einigung mit den Ländervertretern zustande, so kann der Bund alleine entscheiden.
Dank eines Händlermix-Systems soll für die Stromkunden die Herkunft von "Ökostrom" auf der Stromrechnung nachvollziehbar werden.

 
BA/CA-Gruppe finanziert Wasserkraftwerk in China
Wien (ba-ca) - Ein Bankenkonsortium aus Bank Austria Creditanstalt-Gruppe (Konsortialführer) und Bayerische Landesbank Girozentrale hat kürzlich mit der Bank of China einen Exportkreditvertrag über rund 114 Millionen Schweizer Franken unterzeichnet.
Dabei handelt es sich um die Finanzierung für das Pumpspeicherkraftwerk Lang Ya Shan (Gesamtleistung circa 700 MW), wofür die VA TECH HYDRO die elektromechanische Ausrüstung liefert. Das Kraftwerk wird einen wesentlichen Beitrag für die Sicherung des Spitzenstrombedarfs der Provinz Anhui leisten und in vier Jahren seinen Betrieb aufnehmen.
Die Finanzierung basiert auf einer Exportrisikogarantie der Oesterreichischen Kontrollbank. Um das Projekt für die österreichische Seite zu gewinnen, mussten BA/CA-Gruppe und Bayerische Landesbank Girozentrale eine langfristige Finanzierung zu besonders attraktiven Konditionen zur Verfügung stellen.
Für die BA/CA-Gruppe nimmt die Außenhandelsfinanzierung mit China mit einem Anteil von rund zehn Prozent eine prominente Rolle im Exportfinanzierungsgeschäft ein. Bereits seit 1985 ist die Gruppe mit einer eigenen Repräsentanz in Peking präsent. China selbst ist für die österreichischen Exporteure nach wie vor der wichtigste Markt in Asien. Mit der Finanzierung von Lang Ya Shan hat die Bank Austria Creditanstalt-Gruppe einmal mehr ihre Kompetenz im China-Geschäft unter Beweis gestellt.

 
AMS Wien: 69.344 Arbeitslose im Juni
Plus 17,9 Prozent gegenüber Juni 2001 - weniger Arbeitslose als im Mai - mehr Schulungen des AMS Wien
Wien (ams) - 69.344 Arbeitslose zählte das AMS Wien mit Stichtag Ende Juni, um 17,9 Prozent (oder 10.521 Personen) mehr als im Juni des Vorjahres. Damit verflacht sich der Anstieg der Arbeitslosigkeit in Wien im Vorjahresvergleich weiterhin und liegt fast im Österreichschnitt.
Gegenüber dem Vormonat sank die Arbeitslosigkeit - nicht mehr saisonal bedingt - um 2.248 Personen oder 3,1 Prozent. Dies deutet auf eine beginnende leichte Entspannung hin. Es waren Ende Juni 40.648 Männer (plus 17,5 Prozent) und 28.696 Frauen (plus 18,5 Prozent) arbeitslos vorgemerkt. Die vorläufige Arbeitslosenquote beträgt 8,4 Prozent.

Zahl der SchulungsteilnehmerInnen steigt deutlich
10.302 Personen befanden sich im Juni im Schulung, weitere 11.066 sind bereits für eine kommende Schulung gebucht. Zum Vergleich: In der Zeit der Umorganisation des AMS Wien (Februar) waren 7.708 Personen in Schulung, 7.200 gebucht. Der Anstieg der SchulungsteilnehmerInnen gegenüber Juni 2001 beträgt 6,2 Prozent.

Arbeitslosigkeit nach Alter
Die Zahl der von Arbeitslosigkeit Betroffenen in Wien verteilte sich im Juni erstmals wieder gleichmäßiger auf alle Altersgruppen. Unter 25-jährige: 7.438 (1.216 oder 19,5 Prozent mehr als im Vorjahr) 25 bis unter 45-jährige: 36.227 (5.881 oder 19,4 Prozent mehr) 45 und älter: 25.679 (3.424 oder 15,4 Prozent mehr)

Arbeitslosigkeit nach Berufen
Technische Berufe sind in Wien nach wie vor vom Anstieg überproportional stark betroffen, auch Kulturberufe, Verkehr und Handel steigen stärker an als der Durchschnitt. Am Bau hat sich die Lage entspannt, der prozentuelle Anstieg ist nicht hoch.
Techniker: 2.968 Personen - plus 57,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr Lehr-/Kulturberufe: 3.078 Pn. - plus 30,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr Verkehr: 3.543 Pn. - plus 28,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr Handel: 7.026 Pn. - plus 27,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr Büroberufe: 11.705 Pn. - plus 24,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr Fremdenverkehr: 6.424 Pn. - plus 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr Gesundheit: 2.158 Pn. - plus 13,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr Reinigung: 5.000 Pn. - plus 12,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr Metall-Elektroberufe: 8.286 Pn. - plus 8,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr Bau: 5.596 Pn. - plus 5,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr

Offene Stellen und Lehrstellen
Mit 3.777 geht die Zahl der dem AMS gemeldeten offenen Stellen weiterhin zurück, und zwar um 2.153 oder 36,3 Prozent gegenüber dem Juni 2001. Es sind 150 dem AMS Wien gemeldete Lehrstellen sofort verfügbar. Dem gegenüber stehen 675 Lehrstellensuchende.

 
WKÖ-Präsident Leitl: "UN-Oil for Food-Programm" für Österreich optimieren
Leitl trifft irakischen Außenminister Naji Sabri - beste Chancen für österreichische Exporteure
Wien (pwk) - "Vor dem Golf-Krieg war der Irak für die österreichische Wirtschaft einer der wichtigsten Exportmärkte im arabischen Raum und sogar in Übersee", stellt WKÖ-Präsident Christoph Leitl bei seinem Treffen mit dem irakischen Außenminister Naji Sabri am Dienstag (02. 07.) in der Wirtschaftskammer fest.
"Unser Ziel muss es sein, österreichischen Exporteuren durch ein größeres Engagement im Rahmen des 'UN-Oil-for Food-Programmes' wieder ihr Lieferpotential zu erhöhen, das 1989 147 Mio Euro betrug. Österreich liegt in einer irakischen Prioritätsrangliste aufgrund seiner strikten neutralen Haltung im Golfkrieg und der Zeit danach ganz oben und ist weltweit eines der wichtigsten Lieferländer im Rahmen des Programmes "Erdöl gegen Lebensmittel", so Leitl.
Mit Beschluss des UN-Sicherheitsrates wurde im Dezember 1996 das UN-Hilfsprogramm "Oil for Food" für die irakische Zivilbevölkerung geschaffen. Der Irak darf innerhalb dieses Zeitraumes unbeschränkt Rohöl ausführen und aus dem Erlös humanitäre Hilfslieferungen sowie Ersatzteile für Ölförder- und Transporteinrichtungen, aber auch Anlagen für die Strom- und Wasserversorgung und Umweltschutz bezahlen. "Österreich lieferte in den ersten Phasen des Programmes fast ausschließlich Nahrungsmittel, Medikamente und medizinische Ausrüstungen, ab Phase VI vermehrt Ersatzteile, aber auch Neuanlagen für die Industrie, den Strom- und Landwirtschaftssektor, die Erdölindustrie und die Bahninfrastruktur", erklärte der WKÖ-Präsident. Mit Juni 2002 wurde das UN-Hilfsprogramm für eine weitere halbjährige Phase verlängert. Gleichzeitig sind Erleichterungen der Genehmigungsverfahren beschlossen worden, die eine Verbesserung der Lieferchancen auch für Österreich mit sich bringen werden.
Die österreichischen Exporte in den Irak beliefen sich im Jahr 2001 auf 85,6 Mio Euro, das bedeutet eine Steigerung von 175 % gegenüber 2000. Dieser positive Trend setzte sich auch in den ersten drei Monaten 2002 fort, mit einer Steigerung von beachtlichen 890 % und einem Exportvolumen von 35 Mio Euro. Die Importe aus dem Irak betrugen im Jahr 2001 190 Mio Euro und im ersten Quartal 2002 27 Mio Euro.

 
Libro-Weiterbestand bis Herbst gesichert
Banken und Insolvenzfonds einig – Banken gewähren 11,5-Mio.-Euro-Kredit
Wien/Guntramsdorf (pte) - Die Weiterführung der insolventen Buch- und Medienhandelskette Libro ist vorerst bis Herbst gesichert. Wie Masseverwalter Günther Viehböck am Dienstag (02. 07.) mitteilte, wurden bei der gestrigen Gläubigerausschusssitzung die Voraussetzungen für die weitere Finanzierung beschlossen. Die Einigung steht allerdings noch unter dem Vorbehalt, dass ein unabhängiger Wirtschaftsprüfer bis Donnerstagabend das vorgelegte Konzept gutheißen muss.
2.300 Arbeitsplätze bleiben bis Herbst definitiv erhalten.
Das Finanzierungskonzept basiert auf drei Säulen: Zum einen gewähren die Hauptlieferanten ihre Zahlungsziele. Das heißt, Libro muss 75 Prozent des Einkaufspreises bar bezahlen, die restlichen 25 Prozent werden gestundet. Die Banken, im Ausschuss durch die Bank Austria und Raiffeisen vertreten, stellen eine zusätzliche Kreditlinie im Ausmaß von 11,5 Mio zur Verfügung und der Insolvenz-Ausfallgeld-Fonds wird aufgrund seiner gesetzlichen Verpflichtungen die Löhne und Gehälter bezahlen. Somit werden die Gehaltszahlungen bis September vom Fonds übernommen.
Durch dieses Maßnahmenpaket, das noch einer Umsetzung mit den einzelnen Partnern bedarf, kann eine sofortige Betriebsschließung der gesamten Unternehmensbereiche Libro und Amadeus verhindert werden, hieß es weiter. Viehböck habe dadurch die Möglichkeit gewahrt, einen "Lebendverkauf" des Unternehmens durchzuführen. Eine sofortige Unternehmensschließung würde die Chance die Chance, das Unternehmen "lebend" zu verkaufen zunichte machen. Alle Libro- und Amadeus-Arbeitsplätze würden dadurch verloren gehen.

 
Wiener Börse hält führende Position
Wien (ba-ca) - Die Analysten der Bank Austria Creditanstalt-Gruppe sind weiterhin vom Aufwärtspotenzial des Wiener Aktienmarktes überzeugt. Die Gewinnentwicklung der notierten Unternehmen lässt noch immer etwas Spielraum nach oben offen, auch wenn die Aufwärtsbewegung des ATX im dritten Quartal abflachen dürfte. Quer über den Index sollten sich die Gewinne je Aktie im Jahr 2002 um rund 8% verbessern. Für 2003 stellen die Analysten sogar einen Anstieg um 25% in Aussicht.
Die führende Position des ATX im Vergleich mit anderen westeuropäischen Indizes, trotz eines traditionell schwächeren zweiten Quartals, ist einerseits auf gute Fundamentaldaten, andererseits auf die enge Verbindung der österreichischen Wirtschaft mit den Wachstumsmärkten in Mittel- und Osteuropa zurückzuführen. Dank dieser Stärke konnten nicht einmal die turbulenten Ereignisse rund um Bilanzfälschungen in den USA dem ATX nachhaltig schaden.

CEE-Engagement macht sich bezahlt
Im Gegensatz zu den meisten westeuropäischen Märkten sind viele mittel- und osteuropäische Indizes weiterhin im Plus. Mittelbar hat dies auch einen Einfluss auf die Wiener Börse. Jene österreichische Unternehmen, die einen Bezug in die Region haben, zeigen eine vergleichsweise bessere Kursentwicklung auf. Investoren honorieren das höhere Wachstumspotenzial in Osteuropa und investieren verstärkt - zum Teil auch im Rahmen ihrer eigenen Mittel- und Osteuropa-Strategie - in diese Titel. Als Beispiele wären Erste Bank, BBAG, S&T als auch Mayr-Melnhof zu nennen.

Zykliker dominieren weiterhin die Empfehlungsliste
Die Empfehlung für voestalpine, die von einem hohen Stahlpreis und guter Nachfrage profitiert, wurde von Buy auf Strong Buy verbessert. Eine Top-Empfehlung bleibt auch VA TECH, obwohl die Aktie in den letzten Wochen stark nachgegeben hat. Unverändert ist auch Telekom Austria als Strong Buy-Empfehlung, nachdem der Rückkauf des 25%igen Anteils der Telecom Italia an der Mobilkom Austria zu einem sehr günstigen Preis vollzogen wurde.
Neu in die Empfehlungsliste wurde Wienerberger, die durch hohe Profitabilität besticht, aufgenommen. Auf "Kaufen" bleiben Andritz, Austrian Airlines, Böhler-Uddeholm, Palfinger und S&T.

 
Explosionsartiger Anstieg von Österreichs Exporten in die Vereinten Arabischen Emirate
WKÖ-Präsident Leitl unterzeichnet Kooperationsabkommen mit dem Generalsekretär der Industrie- und Handelskammer Abu Dhabi, Mohammad Omar Abdullah
Wien (pwk) - Die Vereinten Arabischen Emirate (V.A.E.) sind Österreichs wichtigster Wirtschaftspartner im Nahen Osten. Die österreichischen Exporte sind 2001 auf 316,9 Mio Euro angestiegen, was einer explosionsartigen Steigerung von 162,7 % entspricht.
Die Importe nahmen ebenfalls kräftig, um 42 % auf über 10 Mio Euro zu. Um diese positive Handelsentwicklung zu fördern, sollen die Geschäfts- und politischen Kontakte Österreichs zu den V.A.E. durch ein Kooperationsabkommen intensiviert werden", berichtet WKÖ-Präsident Christoph Leitl bei der Unterzeichnung des Abkommens mit dem Generalsekretär der Industrie- und Handelskammer Abu Dhabi, Mohammad Omar Abdullah, am Montag (01. 07.) in Wien.
Vereinbart wird in dem Kooperationsvertrag eine Intensivierung des Außenhandels, die Durchführung gegenseitiger Wirtschafts- und Handelsdelegationen und die verstärkte Beteiligung an Fachmessen, die in beiden Ländern abgehalten werden. Auch der verbesserte Informationsaustausch bei Gesetzes-, Normen- und Regulierungsverordnungen ist Teil der Vereinbarung. Das WKÖ-Schiedsgericht könnte für Rechtsfragen im Handel zwischen den V.A.E. und Österreich künftig verstärkt einbezogen werden und damit die Rechtssicherheit für die Exportbetriebe erhöhen und schneller und unbürokratisch Lösungen herbeiführen.
Ebenfalls gilt es mit dem Abkommen Kooperationen im Bereich der Aus- und Weiterbildung zu intensivieren. Hier könnte vor allem das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) der WKÖ künftig eine Rolle spielen und vor allem bei der Erwachsenenbildung ihr Leistungsangebot in den V.A.E. zur Verfügung stellen.
Als Grund für die außerordentlich kräftige Steigerung der österreichischen Exporte in die V.A.E. gibt Präsident Leitl große Zulieferaufträge für die zahlreichen Infrastrukturprojekte in den V.A.E. an. Vor allem im Bereich der Kraftwerks- und Entsalzungsanlagen sowie im Stromverteilernetz kommen immer mehr österreichische Produkte und Dienstleistungen zur Verwendung.
Die guten Wirtschaftsaussichten in den Vereinten Arabischen Emiraten lassen für die nächsten Jahre auf weitere Aufträge für österreichische Unternehmen hoffen, weshalb sich das österreichische Exportvolumen auf diesem hohen Niveau einpendeln sollte, meint Leitl. Wichtigste Exportgüter Österreichs sind vor allem Maschinen und Fahrzeuge sowie bearbeitete Waren, insbesondere Glaserzeugnisse. Wichtigste Importwaren sind Bekleidung und Rohstoffe.

 
Pachem wächst jährlich um mehr als 30 Prozent
Kooperation mit Unilever und Rexam – 2000-Quadratmeter-Zubau in Hohenems
Hohenems (twp) - Eine strategische Allianz mit dem Lebensmittelgiganten Unilever und dem englischen Verpackungsmittelbecherhersteller Rexam läßt bei der Vorarlberger Pachem AG in Hohenems die Umsätze in die Höhe schnellen. Das Geschäftsvolumen wächst – nicht nur wegen der Kooperation - jedes Jahr um mehr als 30 Prozent, heuer will der Spezialetikettendrucker seinen Umsatz sogar um 40 Prozent von 23 auf 32 Millionen Euro steigern.
Voraussetzung für diese auf fünf Jahre abgeschlossene Kooperation war die Errichtung eines eigenen Produktionswerkes in Ryhl in North-Wales. Das Werk wurde vor rund einem Jahr in Betrieb genommen, das Investitionsvolumen belief sich auf 5,5 Millionen Euro.
"Unilever hat europaweit seine Margarineverpackungen umgestellt. In unserem britischen Werk produzieren wir die neuen Labels. Diese Kooperation ist die ideale Voraussetzung für den Markteinstieg in Großbritannien", erklärt Geschäftsführer und Mitgründer Günther Birkner dem Wirtschaftspressedienst twp.at. Allein der Margarineauftrag sei 16 Millionen Euro schwer.
Für das Jahr 2002 rechne man mit einem Umsatz von neun Millionen Euro allein im englischen Werk. Neben dem Standort in Ryhl überlege man bereits die Errichtung von weiteren Produktionsstandorten in Süd- und Osteuropa. Für jeden dieser Standorte wird ein Zielumsatz von rund 50 Millionen Euro angepeilt.
Ebenfalls vergrößert werden mußte die Zentrale in Hohenems. Im Dezember letzten Jahres wurden in der dritten Ausbaustufe weitere 2.000 Quadratmeter Produktions- und Bürofläche fertiggestellt.
Das 1991 gegründete Unternehmen beschäftigt 140 Mitarbeiter, 100 davon in der Zentrale im Ländle. 85 Prozent der Produkte werden exportiert, der überwiegende Teil nach England, Deutschland und in die Schweiz. Um die rasche Expansion finanzieren zu können, holten die Unternehmensgründer Thomas Summer und Günther Birkner den Vorarlberger Risikokapitalfinancier Hypo Equity an Bord.
Pachem ist eigenen Angaben nach europäischer Marktführer in der Dekorationstechnologie von Lebensmittelverpackungen. Mit modernsten Druckverfahren werden neben Haftetiketten und Folienetiketten für die Spritzgußfertigung auch Schrumpffolien bedruckt. Diese schrumpfen über Wärme und passen sich direkt an die Produktoberfläche an.

 
Mai 2002: Nach guter Wintersaison hervorragender Start in den Sommer
Übernachtungen: +14,1%, Ankünfte: +13,1%
Wien - Gemäß Ergebnissen der Statistik Austria wurden im Mai 2002 rund 6,4 Mio. Übernachtungen gemeldet, um 14,1% mehr als im Jahr zuvor, wobei schon der Mai 2001 mit einem Plus von 9,7% ein schon sehr gutes Ergebnis brachte. Diese positive Nächtigungsentwicklung ist fast ausschließlich auf den Ausländertourismus (+22,5%; +761.000 Übernachtungen) und nur zu einem geringfügigen Teil auf Inländernächtigungen (+1,7%; +38.500 Übernachtungen) zurückzuführen.
Grund für die äußerst positive Entwicklung dürfte u.a. die hohe Feiertagsdichte (Christi Himmelfahrt, Pfingsten, Fronleichnam) im diesjährigen Mai, aber auch das - wie bereits im Vorjahr - in diesem Monat stattgefundene GTI-Treffen in Kärnten und der Formel-1-Lauf in der Steiermark gewesen sein. Auch die Nächtigungen in Hotelbetrieben der 5-/4-Stern-Kategorie nahmen um 11,6%, jene in 3-Stern-Betrieben um +9,4% und in 2-/1-Stern-Betrieben um +13,5% zu. Auch bei den Privatquartieren (+25,1%) und den privaten Ferienhäusern/-wohnungen (+36,0%) war die Nächtigungsbilanz äußerst positiv. Die Zahl der Gäste (Ankünfte) nahm um insgesamt 13,1% (Mai 2001: +9,0%) zu, wobei die Inländerankünfte um 6,9%, jene der Ausländer um 17,1% anstiegen.
Unter den wichtigsten Herkunftsländern stieg die Zahl der Nächtigungen bzw. Ankünfte von Gästen - mit Ausnahme der USA (-23,4% bzw. -26,9%) und dem Vereinigten Königreich (-5,7% bzw. -6,9%) - aus Deutschland (+33,5% bzw. +29,3%), den Niederlanden (+23,4% bzw. +19,5%), Italien (+12,2% bzw. +9,5%), der Schweiz (+12,7% bzw. +15,0%) und Frankreich (+25,5% bzw. +17,3%).
Ausnahmslos waren auch dieses Jahr in allen Bundesländern Nächtigungszuwächse, diesmal zwischen +1,8% in Wien und +26,9% in Vorarlberg festzustellen. Bezüglich den relativen Zuwächsen konnten Tirol mit +25,7% und Vorarlberg mit +26,9% ihr gutes Vorjahresergebnis sogar mehr als verdoppeln, Salzburg mit +15,2% rd. 5 Prozentpunkte dazugewinnen. In Kärnten konnte, trotz eines Nächtigungszuwachses von rund 30,0% im Mai 2001, auch diesjährig eine Zunahme von 20,9% verzeichnet werden. Das Burgenland steigerte sich von +3,0% im Vorjahr auf +25,6% im Mai 2002, was auf die hohen Zuwächse sowohl bei den Inländernächtigungen (+19,3%) als auch bei den Ausländerübernachtungen (+45,2%) in diesem Bundesland zurückzuführen war.
Für das bisherige Kalenderjahr 2002 (Jänner bis Mai 2002) liegen rund 51,5 Mio. Übernachtungen vor, um 2,5% bzw. 1,3 Mio. Übernachtungen mehr als im Vorjahreszeitraum (Ankünfte: +3,6%). Die Nächtigungszunahme war insbesondere auf das vermehrte Kommen der deutschen (+2,8%; Ankünfte: +4,2%), der holländischen (+4,9%; Ankünfte: +6,9%), der britischen (+8,9%; Ankünfte: +8,8%) und der Schweizer Gäste (+8,3%; Ankünfte: +8,8%) zurückzuführen. Im nächtigungsstärksten Bundesland Tirol (21,1 Mio. Übernachtungen) wurden um 2,3% mehr Übernachtungen (Ankünfte: +3,5%) gezählt, aber auch in den Bundesländern Salzburg (+3,7%; Ankünfte: +3,9%), Vorarlberg (+1,6%; Ankünfte: +3,4%), Steiermark (+2,4%; Ankünfte: +5,2%) und Kärnten (+2,4%; Ankünfte: +3,2%) lagen Zuwächse vor. In Hotelbetrieben der 5-/4-Stern-Kategorie nahm das Nächtigungsaufkommen um 3,7% (Ankünfte: +3,0%) zu, ebenso in Privatquartieren (+1,9%; Ankünfte: +4,4%) wie auch in den privaten Ferienwohnungen/-häusern (+3,6%; Ankünfte: +5,6%.