Wissenschaft, Technik und Bildung
der Woche vom 16. 07. bis 22. 07. 2002

   
Informationstechnologie bei Lehrlingen auf dem Vormarsch
Schausberger: IT-Lehrlingsoffensive ist auch ein Anreiz für Unternehmer
Salzburg (lk) - Für die Unternehmer müssen Anreize zur Einstellung von Lehrlingen geschaffen werden, die IT-Lehrlingsoffensive sei ein solches Beispiel dafür. Dies betonte Landeshauptmann Dr. Franz Schausberger am Sonntag (21. 07.), in seiner turnusmäßigen Radiosendung, in der er mit Dr. Kurt Oberholzer, Leitender Redakteur der Salzburger Wirtschaft, zum Thema IT-Lehrlingsoffensive sprach. Es sei ein besonderes Anliegen, gerade im Zukunftsmarkt Informationstechnologien ganz neue Angebote zu schaffen, so Schausberger.
Die IT-Lehrlingsoffensive schafft vierwöchige Grundausbildungskurse für neu eingestellte Lehrlinge in acht Informationstechnologie-Lehrberufen. Die Kurse werden von qualifizierten Vortragenden aus der Wirtschaft und aus dem Bildungsbereich in Labor- und EDV-Räumen in der Stadt Salzburg bzw. bei entsprechender Nachfrage auch in Zell am See und in St. Johann abgehalten werden. Für die Unternehmen bringe diese Aktion eine ganze Reihe von Vorteilen, erläuterte Schausberger. Zum Beispiel, dass durch die praktischen Grundausbildungen am Beginn des Lehrverhältnisses die Lehrlinge anschließend unmittelbar im Betrieb eingesetzt werden können, und zum Zweiten, dass in Unternehmen keine materiellen und personellen Ressourcen für Lehrlingsausbildung gebunden werden. Außerdem werde für die Unternehmer selbst ein Anreiz geschaffen, verstärkt Lehrlinge in diesen zukunftsträchtigen Lehrberufen einzustellen bzw. neue Lehrstellen zu schaffen. Die Voraussetzung für die Inanspruchnahme dieses Angebotes seitens des Landes, des AMS und der Wirtschaftskammer ist ein bereits abgeschlossener Lehrvertrag oder ein aufrechtes Lehrverhältnis im ersten Lehrjahr.
Das Land Salzburg unterhält mit einem Aufwand von jährlich 25 Millionen Euro 13 Landesberufsschulen mit zehn Landesberufsschülerheimen für 10.000 Lehrlinge. Heuer investiert das Land beispielsweise in die laufende Modernisierung, besonders im EDV-Bereich für alle Berufsschulen, mehr als eine Million Euro. Für den Ersatz von Unterbringungskosten in Schülerheimen stehen außerdem Stipendien des Landes zur Verfügung. Daneben gibt es seit 1991 vom Land und von der Wirtschaftskammer eine Auslandsstipendienaktion für Lehrlinge. Mit der freien Wahl des Verkehrsmittels werde es ab Herbst 2002 in Folge der erfolgreichen Verhandlungen von Landesrat Walter Blachfellner im Bereich der Lehrlingsfreifahrt eine weitere Verbesserung geben, sagte Schausberger.

Lehrlingsausbildung soll freiwillig bleiben
Von der Idee, einen Ausbildungsfonds zu gründen, in den jene Betriebe einzahlen sollen, die keine Lehrlinge ausbilden, hält Landeshauptmann Schausberger nicht viel. Das würde das Ende der dualen Ausbildung bedeuten, die zusätzliche Belastung der Wirtschaft durch Abgaben und bürokratischem Aufwand wäre nicht vertretbar, so Schausberger. Die Lehrlingsausbildung müsse eine freiwillige Sache bleiben, für die Unternehmer sollen Anreize zur Einstellung von Lehrlingen, wie beispielsweise die IT-Lehrlingsoffensive, geschaffen werden.

 
Konservatorium Wien auf Erfolgskurs
AbsolventInnen und Studierende international anerkannt und erfolgreich
Wien (rk) - Das auslaufende Studienjahr brachte eine Reihe beachtenswerter Erfolge für Studierende und AbsolventInnen der renommierten Institution. So gewann heuer eine Studentin des Konservatoriums Wien, Arpine Rahdjian-Tekbas, den ersten Preis in der Kategorie Operette beim Internationalen "Hans Gabor Bellvedere Wettbewerb". Sie studiert seit 97 in der Klasse Josef Hopferwieser.
Auch ein erster Platz beim diesjährigen EBU-Wettbewerb geht an einen Konservatorium-Studenten: Erst kürzlich ließ der junge Geiger Dalibor Karvay als Sieger des EBU-Wettbewerbes aufhorchen. Mit ihm belegt (nach Julian Rachlin und Lidia Baich) bereits zum dritten Mal in Folge ein Student des Konservatoriums Wien den ersten Platz beim Eurovisions Grand Prix for Young Musicians. Dalibor Karvay studiert seit 1999 in der Klasse Boris Kuschnir am Konservatorium Wien.

Ballettabteilung bringt äußerst bemerkenswerte KünstlerInnen hervor
Die 17-jährige Syuzanna Mkrtchyan errang beim 4. Internationalen Ballettwettbewerb "Serge Lifar" (18. - 25.Mai in Kiew, National Opernhaus) den ersten Preis. Sie studierte in der Klasse Evelyn Téri und erhielt ihr Diplom mit Auszeichnung. Nun kann sie zwischen zwei Angeboten - einem Engagement an der Deutschen Oper am Rhein ,Düsseldorf und einem im ART Ballet Budapest - wählen.
Ihr Kollege Dinu Tamazlacaru erreichte zuerst beim "Prix de Lausanne" im Jänner dieses Jahres und dann auch noch im Mai den ersten Preis beim Internationalen Ballettwettbewerb "ARABESK - 2002" in Perm. Dabei behauptete sich der Schüler der Herrenklasse Abzalov gegen 89 TeilnehmerInnen aus 12 Ländern. Da es keine eigene Kategorie für SchülerInnen gab, musste sich der 18-Jährige mit den Profitänzern messen. So kam es zum ersten Mal in der Geschichte des Wettbewerbs "ARABESK" dazu, dass Schüler vor Solotänzern (darunter auch russischen) gewannen. Im Juni absolvierte Dinu seine Diplomprüfung am Konservatorium mit Auszeichnung und hat ab August 2002 einen Vertrag für die von Vladimir Malakhov neu formierte Compagnie an der Berliner Staatsoper.
Beim letzten Wettbewerb in dieser Saison - dem 3. Intern. Wettbewerb in St. Pölten - erzielten ebenfalls Studentinnen des Konservatoriums schöne Preise: Den Preis der besten ÖsterreicherIn und den zweiten Preis in ihrer Kategorie erhielt Marietta Kro, Astrid Leth erreichte den dritten Preis, - beide studieren in der Klasse Karl Musil.
Das Stipendiatenprojekt des Tanzquartier Wien ist ein Fördermodell für Absolvent/innen österreichischer Tanzausbildungen. Bei der Audition am 2. Juli konnte sich eine Studentin der Ballettabteilung des Konservatoriums, Eva Hagedorn, gegen TeinehmerInnen aus Institutionen wie SEAD Salzburg, dem Bruckner-Konservatorium Linz / IDA und spiral[e] Wien durchsetzen und eines der zwei zu vergebenden Stipendien sichern. Die Jury war über das gute Niveau der angehenden Tänzerinnen angenehm überrascht und sprach den Schulleitungen ihren herzlichen Dank für die geleistete Arbeit aus.

Profiorchester entschieden sich für StudentInnen/AbsolventInnen des Konservatoriums Wien
Im Juni wurden zwei zu vergebende Schlagwerk-Stellen bei den Wiener Philharmonikern mit Klaus Zauner (bereits diplomiert) und Oliver Madas - beide Studenten der Klasse Ernst Theis - besetzt. Sie gewannen das Probespiel des Orchesters der Wiener Staatsoper. Besonders erfreulich ist, dass auch die dritt- und viertgereihten Kandidaten dieses Probespiels, Benjamin Schmiedinger (Klasse Gerhard Windbacher) und Margit Schoberleitner (diplomiert im Juni 2001 in der Klasse Ernst Theis), Studierende des Konservatoriums Wien sind.
Beim Fagottprobespiel des Orchesters der Wiener Staatsoper (Wiener Philharmoniker) ging Benedikt Dinkhauser als Sieger hervor. Er ist bereits seit 1995 Studierender der Klasse Michael Werba, bei dem auch die zweitgereihte Bianca Schuster studiert.
Bereits im Dezember 2001 gewann Peter Vasicek, Student der Klasse Ernst Theis, ein Schlagwerkprobespiel der Wiener Volksoper.
Der Trompeter Jürgen Pöchhacker, Absolvent der Klasse Karl Steininger, erhielt durch ein Probespiel eine Stelle für die 1. Trompete am Opernhaus Dortmund.

Kons-Nachwuchs erobert auch Bühne und TV
Zur diesjährigen Romy-Verleihung wurden gleich zwei Studenten der Schauspielabteilung des Konservatoriums Wien nominiert: Stefano Bernardin erhielt den 1. Preis der Kategorie männlicher Shooting-Star , Manuel Wittig kam gleich an zweiter Stelle. Auch Elfriede Ott, die Leiterin und Seele dieser Abteilung ist, erhielt eine Romy für ihr Lebenswerk.
Veit Schäfermeier steht neben seinem Studium auf der Bühne des "Theaters an der Wien" und spielt die zweite Besetzung der Titelrolle in "Jekyll & Hyde". Er studiert seit 1998 in der Abteilung "Musikalisches Unterhaltungstheater", Klasse Wolfgang Groller.

Sensationelle Engagements bereichern das kommende Studienjahr
Kein Geringerer als der weltberühmte Cellist Mischa Maisky konnte für einen Workshop (Violoncello und Kammermusik) von 6. bis 8. Nov. 02 verpflichtet werden. Dabei werden Studierende des Konservatoriums die Möglichkeit haben, bei einer öffentlichen Probe mit dem Maestro zu musizieren.
Für das Kooperationsprojekt mit der Volksoper "Singen mitten im Lärm der Welt" und die damit verbundene "Gastprofessur" für Interdisziplinäre Theaterarbeit konnte Dominique Mentha gewonnen werden.

 
TU Wien liefert Software für Mars-Vermessung
Institut für Photogrammetrie und Fernerkundung verwaltet Datenmenge von zwei Terrabyte
Wien (pte) - Die europäische Raumfahrtbehörde ESA will ab 2003 den Mars vermessen. Das Institut für Photogrammetrie und Fernerkundung (IFP) der Technischen Universität (TU) Wien hat die Aufgabe übernommen, die enorme Datenmenge von zwei Terrabyte effizient zu verwalten. "Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie bis Ende 2003 mit rund 190.000 Euro gefördert", erklärte Peter Dorninger vom Institut für Photogrammetrie und Fernerkundung der TU Wien gegenüber pte.
Für die Datenverwaltung wird ein "TMIS" (Topographic Mars Information System) entwickelt, das einerseits den kooperierenden Forschern die Daten zur Verfügung stellt und andererseits der Öffentlichkeit über eine Website http://www.ipf.tuwien.ac.at/MarsExpress/index.html neue Einblicke gewähren soll. Über Zusatzmodule ermöglicht TMIS vielfältige Geländeanalysen. So sind mit aus anderen Missionen verfügbaren Daten bereits jetzt Regensimulationen oder 360-Grad-Panoramen in höchster Qualität hergestellt worden. Die Panorama-Darstellungen können für Landungssimulationen zukünftiger Missionen eingesetzt werden. Regensimulationen sind für Hydro- und Geologen von besonderem Interesse. Wasserläufe, abflusslose Gebiete, Einzugsgebiete von Flüssen können präzise ermittelt werden und auf verschiedene Arten dargestellt werden.
Die Mission "Mars Express" der ESA soll unter anderem eine komplette topographische Kartierung des roten Planeten liefern. Zu diesem Zweck wird mit einer hochauflösenden Stereo-Kamera vier Jahre lang die ganze Mars-Oberfläche mit ihren 150 Millionen Quadratkilometern fotografiert. Im Zuge dessen sollen zehn mal zehn Meter große geomorphologische Strukturen erfasst werden.

 
Lehrgang "Betriebswirtschaftslehre und Kommunikation"
Berufsbegleitendes Studium am RIZ Wiener Neustadt
St. Pölten (nlk) - Bereits zum 11. Mal veranstalten die Regionalen Innovationszentren in Niederösterreich (RIZ) den universitären Lehrgang "Betriebswirtschaftslehre & Kommunikation". In vier Semestern vermittelt dieser Lehrgang neben erstklassigem BWL-Know-how auch Führungskompetenzen und tiefgehende IT-Anwenderkenntnisse. Gestartet wird am 28. September im RIZ Wiener Neustadt.
Der Lehrgang "Betriebswirtschaftslehre & Kommunikation" richtet sich nicht nur an Techniker. Auch Absolventen anderer nicht betriebswirtschaftlicher Ausbildungen, die bestrebt sind die wirtschaftlichen Hintergründe ihrer Arbeit besser zu verstehen, können sich profundes Wissen holen. Der Lehrgang bietet weiters eine besonders gute Gelegenheit für Unternehmensgründer und Jungunternehmer, ihr kaufmännisches Know-how aufzupolieren.
Da das Studium nur berufsbegleitend absolviert werden kann, wurde es entsprechend teilnehmerorientiert organisiert. Das betriebswirtschaftliche, rechtliche und volkswirtschaftliche Basiswissen wird großteils im Selbststudium erarbeitet. Die Seminartage dienen der Diskussion von Fallstudien und Anwendungsproblemen aus dem Erfahrungsbereich der Teilnehmer. Dadurch haben Berufstätige die Möglichkeit, sich große Teile der Studienzeit frei einzuteilen. So finden die Seminare meist an Werktagen zwischen 17.30 und 21 Uhr statt. Persönlichkeitsbildende Kurse werden zu Blöcken, die auch an Wochenenden stattfinden können, zusammengefasst. Um Mehrkosten für die Teilnehmer zu vermeiden, wurde ein spezielles Augenmerk auf kreative und kommunikative Einheiten gelegt. Präsentations-, Moderations- und Argumentationstechniken sind nur einige davon.
Die Absolventen schließen nach erfolgreicher Absolvierung der einzelnen Kurse und Prüfungen, sowie einer Projektarbeit und eines Abschlussreferates mit dem Titel "Akademische/r Kaufmann/frau für Betriebswirtschaft und Kommunikation" ab.
Für das nächste Semester werden wieder maximal 36 Ausbildungsplätze vergeben. Interessenten haben die Möglichkeit sich direkt über das Internet www.riz.at unter Easy Training zu bewerben.

 
Nachhaltigkeit & Umweltcheck: Wiener Experten im EU-Umweltteam
Umweltproblematik in neun europäischen Städten wird untersucht
Wien (rk) - Umweltexperten der Wiener Umweltschutzabteilung (MA 22) und der Wiener Umweltanwaltschaft sind in einem europäischen Expertenteam tätig, das sich mit der nachhaltigen Entwicklung in verschiedenen europäischen Städten beschäftigt.
Im Rahmen des EU-Projekts PRESUD - "Peer Reviews for European Sustainable Development" wird am Beispiel der Städte Wien, Birmingham, Den Haag, Leipzig, Malmö, Newcastle, Nottingham, Tampere und Venedig untersucht, was europäische Städte zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen können. Das Projekt läuft seit November 2001 und wird bis zum Jahr 2004 dauern. Neben den einzelnen Partnerstädten haben sich an PRESUD auch die Europäische Kommission, die Organisation for Economic Cooperation and Development (OECD), Eurocities, die britische Improvement and Development Agency (IdeA) und die University of the West of England (UWE) beteiligt.
Die Stadt Wien hat sich bereits 1996 mit der Unterzeichnung der Charta von Aalborg zur Nachhaltigkeit bekannt. Langfristig sollen die wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Interessen derart optimal aufeinander abgestimmt werden, dass der Lebensraum Stadt für seine Bewohner auch noch in 50 oder 100 Jahren lebenswert ist. Notwendig dazu sind differenzierte, umweltpolitischen Lösungen, die wirtschaftlich, politisch und gesellschaftlich umgesetzt werden können.

Städte im Umweltcheck
Die Expertenteams (Peer-Review-Team), die jede Stadt unter die Lupe nehmen, bestehen aus jeweils fünf Personen - aus MitarbeiterInnen von Stadtverwaltungen und gewählten PolitikerInnen. Sie besuchen die Städte, führen Interviews mit LokalpolitikerInnen, ExpertInnen der Stadtverwaltung und Fachleute verschiedenster Interessensvertretungen. Untersucht wird, welchen Umwelteinflüssen die neun Städte ausgesetzt sind und mit welchen Strategien und Maßnahmen sie versuchen, im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung die Belastungen zu reduzieren. So will man herausfinden, wie die Städte den ökologischen, ökonomischen und sozialen Anforderungen gerecht werden und welche Fortschritte sie dabei erzielen. Die gesammelten Informationen fließen in einen Bericht (Review) ein, der auch Verbesserungsvorschläge enthält, wie man auf dem Weg zur nachhaltigen Stadt noch erfolgreicher sein kann.

Aktionspläne werden innerhalb von 18 Monaten umgesetzt
Die Partnerstädte haben sich verpflichtet, auf Basis dieses Berichts einen Aktionsplan zu entwickeln und innerhalb von 18 Monaten umzusetzen. Bestehende Strategien für mehr Nachhaltigkeit sollen effizienter gestaltet, neue Methoden entwickelt und die Arbeitsweise, aber auch der Einsatz finanzieller Mittel optimiert werden. Die Aktionspläne (SMART Actions Plans) sollen spezifische, realistische, messbare und kurzfristig wirksame und umsetzbare Maßnahmen enthalten. Die Experten rechnen damit, dass sich mit Hilfe der Aktionspläne die Bereiche Ökonomie, Ökologie und Soziales viel besser aufeinander abstimmen lassen. Ob das auch in der Praxis gelungen ist, wird sich ab 2003 zeigen. Dann sind die Expertenteams wieder unterwegs, um den Erfolg der Aktionspläne zu evaluieren. Im Jahr 2004 wird der Schlussbericht vorliegen.

Stadt Wien profitiert in vielerlei Hinsicht
Die Teilnahme der Stadt Wien an diesem Projekt bringt viele Vorteile. Die Wiener Experten, die in mehreren Peer Review Teams vertreten sind, haben die Möglichkeit, am Beispiel anderer europäischer Großstädte verschiedene Strategien zur nachhaltigen Entwicklung studieren und hinterfragen zu können. Neue Ideen und Lösungsansätze, die in anderen Städten bereits praktiziert werden, können dann mit dem erlernten Know-how in Wien realisiert werden. Da auch die Stadt Wien von einem Peer-Review-Team im September 2002 besucht wird, erhält sie gleichzeitig wertvolle Informationen, wie erfolgreich die Stadt auf dem Weg zur Nachhaltigkeit unterwegs ist und wo Verbesserungspotentiale bestehen. Denn der "Peer Review"-Bericht ist eine wichtige externe Betrachtung der Selbsteinschätzung der Stadt Wien. Das Projekt schafft außerdem ein europaweit einsetzbares Instrument zur Messung und Förderung der Umsetzung der nachhaltigen Entwicklung in europäischen Städten, wovon letztendlich die Stadt Wien nochmals profitiert.

 
Dem Industrielärm an den Kragen
Linz (uni/idw) - Eine einfache und daher kostengünstige aber umso mehr effektive Lösung zur Lärmeindämmung in einem Hydrauliksystem beschreibt DI Josef Mikota in seiner Dissertation "Beiträge zur Entwicklung eines kompakten und verstellbaren Schwingungstilgers für hydraulische Systeme". Was sehr kompliziert klingt, in der Praxis aber - was zahlreiche Versuche mit der heimischen Industrie zeigten - einfach ein Weniger an täglichem Lärm in unserem Umfeld bedeutet.
Laut Aussagen der europäischen Kommission leidet ungefähr ein Drittel aller Europäer unter den Auswirkungen von Lärm. Obwohl die negativen Auswirkungen von Lärm, wie Unwohlbefinden, Nervosität, Tinnitus, etc. seit längerem bekannt sind, gestaltet sich die Bekämpfung der Ursachen - weil oft teuer - im Allgemeinen schwierig. Hydraulikanlagen tragen im industriellen Bereich oft wesentlich zur Lärmbelästigung von Mitarbeitern und Anrainern bei. Der Lärm solcher Anlagen entsteht durch sehr schnelle Bewegungen in ihrem Inneren und gelangt entweder vom Entwicklungsort auf kurzem Weg an die Oberfläche und wird dort an die Umgebung abgestrahlt. Oder er breitet sich im Hydrauliksystem über die Hydraulikflüssigkeit aus und geht unter Umständen weit entfernt vom Entstehungsort an die umgebende Luft über. "In der Dissertation von DI Mikota wird ein neuer, sehr viel versprechender Beitrag für die Bekämpfung der Ausbreitung in einem Hydrauliksystem erarbeitet", so Univ.Prof. DI Rudolf Scheidl. Das Bemerkenswerte daran: Die bisher bekannten Lösungen sind entweder zu teuer, zu unhandlich oder zeigen zu geringe Wirkung. Das Konzept von DI Mikota besticht durch besondere Einfachheit und verspricht daher eine sehr kostengünstige Lösung, trotzdem ist die erzielbare Wirkung hoch. Derzeit wird das Konzept von einem namhaften europäischen Hydraulikhersteller auf eine mögliche Serienanwendung untersucht.