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Rieder/Schicker präsentieren innovatives Zustellservice "eTrans"
Pilotprojekt im 2. und 20. Bezirk bringt mehr Kundenservice und reduziert Verkehr
Wien (rk) - "Mit dem Pilotprojekt eTrans erproben wir gemeinsam mit privaten Unternehmen ein System, das zum Ziel hat, für Kunden mehr Zustell-Service zu bieten und über die Koordination und Bündelung von Zustellfahrten eine Reduktion des Lieferverkehrs im innerstädtischen Bereich zu erzielen.
Ein weiterer positiver Effekt sind geringere Zustellkosten für Gewerbetreibende", erklärten Wiens Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Dr. Sepp Rieder und Planungsstadtrat DI Rudolf Schicker am Mittwoch (24. 07.) im Rahmen der Präsentation des Pilotprojektes eTrans. Die Finanzierung des Projektes erfolgt durch die privaten Betreiber sowie durch Mittel der Stadt Wien und des Bundes.
Kernidee von eTrans ist es, die Hauszustellung von Waren zu koordinieren. Egal ob Waren per Internet, Telefon, Fax oder direkt im Geschäft gekauft werden, eTrans organisiert die Zustellung in eine im Haus installierte "Logistik-Box". Von dort kann sie der Käufer dann rund um die Uhr abholen. Und das alles zu einem sehr günstigen Tarif: Im Rahmen des Pilotprojektes empfiehlt die eTrans-Zentrale ihren Partnern einen Preis von maximal 3 Euro pro Lieferung.
Voraussetzung für die Inanspruchnahme ist die kostenlose Anmeldung bei eTrans sowie die eTrans-Mitgliedschaft des Gewerbetreibenden bei dem die Waren gekauft werden. Bereits zu Beginn der Pilotphase haben sich fünf Gewerbetreibende - ein Sportgeschäft, ein Computerhändler, ein Fahrradgeschäft, ein Juwelier und ein Weinhändler - angemeldet. In der dreimonatigen Pilotphase können vorläufig "nur" die rund 1.300 Bewohner der Wohnhausanlage Forsthausgasse 16-20 dieses Service in Anspruch nehmen. Die Ausweitung auf mehr Partner-Geschäfte und andere Bezirke hängt von der Nachfrage ab.
An dem Mediengespräch nahmen auch der Geschäftsführer des Wiener Wirtschaftsförderungsfonds, DI Dr. Bernd Riessland und DI Peter Dosti, Geschäftsführer der logline e-logistic solutions-GmbH, teil.

So funktioniert das innovative Zustellsystem "eTrans"
Der Kunde bestellt die Waren per Internet, Telefon, direkt beim Händler, oder über den angeschlossenen e-Shop www.eTrans.at. Diese Internetplattform bietet sowohl die Möglichkeit, eigene Geschäftsseiten zu erstellen, aber auch bestehende Internetangebote zu integrieren.
Bestellt der Käufer per Internet wird er umgehend per email über die Verfügbarkeit und den Lieferzeitpunkt der Ware informiert. Bestellt er im Geschäft, so kann der Verkäufer ihm mitteilen, wann die Ware zugestellt wird.
Danach wird der Transport zum fixierten Zeitpunkt durchgeführt. Der Händler packt die bestellte Ware zusammen und hält das Paket zur Abholung bereit. Der Transporteur stellt die Ware direkt in die Wohnung oder in die eTrans-Box zu. Der Kunde kann sie mit seinem persönlichen Öffnungscode, den er bei der Anmeldung bei eTrans erhält, jederzeit abholen. Sobald der Kunde sein Paket aus der Einkaufsbox abgeholt hat, erfolgt elektronisch eine Meldung an die Zentrale, dass die Box für weitere Lieferungen bereitsteht.
Alle Bestellungen bis 11 Uhr vormittags werden am selben Tag bis spätestens 18 Uhr zugestellt, Bestellungen nach 11 Uhr am nächsten Tag.
Die Höhe der Zustellkosten liegt im Ermessen des Händlers. Empfohlen wird, max. 3 Euro pro Zustellung an den Kunden zu verrechnen.

 
eTrans als Element eines urbanen Verkehrssystems
Für die Bewältigung des innerstädtischen Verkehrs ist eine intelligente Transportlogistik unverzichtbar - und hier ist neben der politischen und planerischen Phantasie auch die Bereitschaft der Wirtschaft gefragt. So ist etwa die Etablierung zeitlich beschränkter und dafür räumlich ausgedehnter Ladezonen in manchen Einkaufsstraßen durchaus überlegenswert. Zwar würde die zeitliche Bündelung des Zulieferverkehrs für die Lieferanten einen höheren organisatorischen Aufwand bedeuten, andererseits könnte so das innerstädtische Lieferverkehrsaufkommen in einzelnen Einkaufsstraßen massiv gesenkt werden.
eTrans passt perfekt zu diesem Konzept, da Lieferant und Kunde dadurch zeitlich entkoppelt werden können. Außerdem kann durch die Zusammenfassung einzelner Warenlieferungen der Lieferverkehr massiv gesenkt werden. eTrans ist daher sowohl bei Fahrten zum Endverbraucher als auch zu anderen Firmen sehr vorteilhaft. Besonders wichtig ist bei derartigen Systemen allerdings eine Harmonisierung der verschiedenen konkurrenzierenden Anbieter. Die parallele Einführung verschiedener eventuell inkompatibler Systeme würde schon mittelfristig zu einem Koordinierungs-Chaos führen. Intelligenz ist daher nicht nur beim Betrieb, sondern auch bei der Einführung der neuen Systeme gefragt.

Geänderte Lebensgewohnheiten - neue Serviceideen
Geänderte Lebensgewohnheiten der Bevölkerung bewirken ebenso wie neue Vertriebskonzepte des Handels eine Änderung der Anforderungen an die Logistik. Hauszustellungen werden - nicht zuletzt im Gefolge von elektronischen Marktplätzen - stark ansteigen. Der Empfänger der Waren ist aber, insbesondere in städtischen Regionen, oftmals nicht erreichbar.

Vorteile für Kunden und Geschäftsleute
Die physische Zustellung der von den Kunden bestellten Güter erfolgt direkt in die Einkaufs-Boxen unmittelbar am jeweiligen Wohnort. Der Vorteil für den Kunden liegt auf der Hand: Nämlich die maximale zeitliche Flexibilität bei der Abholung der zugestellten Waren. Die Flexibilität hilft aber auch den zumeist kleineren Gewerbetreibeden, die die Ware zu den üblichen Geschäftszeiten routenoptimiert liefern können und nicht an individuelle Anwesenheitszeiten gebunden sind, ihre Transportkosten zu minimieren.

Projektpartner
Folgende Projektpartner haben sich zur Realisierung dieses wegweisenden Projektes zusammengefunden:
o BUWOG - Bauen und Wohnen Gesellschaft mbH
o L.O.B. Logistik- und Organisationsberatungs GmbH
o logline e-logistic solutions GmbH
o Wiener Wirtschaftsförderungsfonds (WWFF)
o Lokale Transportunternehmer: Dirk Bernhauser, Georg Mandowski
Die Firma logline e-logistic solutions ist für die technische Lösung im Bereich der elektronischen Vernetzung der Projektpartner und die Leitung und Durchführung des Pilotprojekts zuständig. Die BUWOG stellt für das Projekt eine Wohnhausanlage (Wien, Forsthausgasse) zur Verfügung und wirkt an der Erstellung des Ist- und Sollkonzeptes sowie der logistischen Prozesse mit. Der Wiener Wirtschaftsförderungsfonds evaluierte die Anforderungen der Unternehmen (Händler) sowie der Kunden (Bewohner) an das neue Bestellsystem (Internetplattform) und Zustellsystem.

Unterstützung durch Stadt Wien und Bund
Die Gesamtkosten betragen rund 300.000 Euro, wobei die Projektbetreiber vom Bundesministerium für Innovation, Verkehrs und Technologie sowie von der Stadt Wien (Wiener Wirtschaftsförderungsfonds - WWFF) unterstützt werden. Die Stadt Wien stellt über den Wiener Wirtschaftsförderungsfonds 21.000 Euro zur Verfügung, das BMVIT fördert im Rahmen des "Logistik Austria Plus"-Programms diese Projekt mit 120.000 Euro. Inklusive der Vorbereitungszeit ist damit die Finanzierung bis Ende September sichergestellt.  

 
Die logistische Lösung
eTrans ist ein spezifisch für Konsumenten, Transporteure und Händler entwickeltes Zustellsystem auf Basis einer Internetplattform.
Bestehende Verteilstrukturen zeichnen sich wirtschaftlich gesehen durch eine zufällige und chaotische Ausrichtung aus. Es gibt eine große Anzahl von Leerfahrten, da die durchgeführten Transporte unkoordiniert sind. Damit verbunden sind räumliche und zeitliche Redundanzen. Da es ökonomisch gesehen nicht optimal ist, wenn jeder Händler seine Kunden mit einem eigenen Fahrzeug plus Fahrer selbst beliefert, ist es erforderlich, die bestehenden Verteilstrukturen zu bündeln und damit zu optimieren. So entstehen insgesamt Kostenersparnisse.
Im eTrans Lösungsmodell werden diese Lieferbeziehungen zusammengefasst. Dadurch entstehen in einer Region Gemeinschaften von selbständigen Transportunternehmern. Deren Lieferrouten mit freien Kapazitäten werden elektronisch erfasst, ausgewertet und genützt. So wird ein nahezu lückenloses Verteilnetz in der gesamten Region mit einer möglichst geringen Anzahl von Leerfahrten angestrebt, das ökonomische und ökologische Vorteile mit sich bringt.
Transporteure haben so die Möglichkeit, ohne große zusätzliche Aufwendungen mehr Aufträge als bisher auszuführen und neue Kundengruppen zu erschließen, die sie kostengünstig bedienen können. Außerdem profitieren sie von den vielfältigen statistischen Auswertungen, die ihnen das eTrans System aufgrund des vorhandenen Datenmaterials problemlos liefert.
Händler müssen kein eigenes Zulieferservice mehr organisieren, dass zumeist unflexibel und kostenintensiv war. Sie können eine Abholung/Zustellung "auf Knopfdruck" bestellen und dadurch ihren Servicegrad erheblich verbessern. eTrans ist einfach zu implementieren und kann rasch an bestehende Shopping-Portale angebunden werden.

Die technische Lösung
eTrans ist eine typische Lösung aus dem Bereich ASP (Application Service Providing). Das bedeutet, dass die Software-Applikationen über ein Netzwerk zur Verfügung gestellt werden. Im Gegensatz zum Vertrieb der Software durch Programm-CDs, benötigt ASP keine Installation und damit auch keine Updates auf dem jeweiligen Computersystem. Die technische Ausstattung der beteiligten Händler und Transporteure beschränkt sich dabei auf ein Minimum und umfasst einen PC mit zumindest zeitweiligem Internetzugang und die üblichen Büroutensilien wie Telefon, Fax und Mobiltelefon.

Die Vorteile von eTrans für Käufer, Geschäftsleute und Zulieferer:
Aus Sicht des Konsumenten:
o Unbürokratische Anmeldung und Abwicklung des angebotenen Service o Nutzung auch via Internet - d.h. von zu Hause / aus dem Büro - möglich
o Zustellung von Waren gegen sehr geringes Aufgeld
o Öffnungszeiten rund um die Uhr: Elektronische Transportboxen vor Ort ermöglichen Abholung von 0-24 Uhr

Aus Sicht des Handelsunternehmens:
o Unternehmer bietet seinen Kunden rasches und günstiges Zustellservice o Teilnahme über Internet: Dadurch keine / geringe Startinvestitionen
o Handelsunternehmen erhält einen komfortablen und einfachen Zugang zu einem flächendeckenden Transportunternehmerverbund
o Lückenlose Verfolgung des Transportprozesses möglich
o Imageverbesserung

Aus Sicht des Transporteurs:
o Zeitvorteile, weil Adressat nicht anwesend sein muss: weniger Leerfahrten
o Zustellmöglichkeiten untertags und nicht nur am Tagesrand
o Optimierte Tourenplanung

eTrans - Info-Hotline
Interessierte als auch Gewerbetreibende können sich entweder unter der Netzadresse http://www.etrans.at/ oder unter der Telefonnummer 503 06 40-400 über das Projekt informieren und anmelden.