Die österreichische Zahlungsbilanz im Zeitraum Jänner bis Mai 2003 (auf Basis von Zahlungsströmen; »Cash-Basis«)  

erstellt am
21. 07. 03

Leistungsbilanzüberschuss beträgt nahezu 1,8 Mrd. Euro – Erträge aus ausländischen Wertpapieren nehmen zu
Wien (oenb) - Auf Basis von Zahlungsströmen erhöhte sich der positive Saldo der Waren- und Dienstleistungszahlungen gegenüber dem Vergleichszeitraum (2,34 Mrd. Euro) auf 2,49 Mrd. Euro. Der Reiseverkehr, die wichtigste Komponente der Dienstleistungen, ergab mit 2,27 Mrd. Euro einen etwas geringeren Überschuss als in der Vergleichsperiode, was u.a. mit Feiertagsverschiebungen gegenüber Mai 2002 im Zusammenhang stehen dürfte.

Die Einkommensbilanz schloss in der Berichtsperiode mit einem geringeren Defizit im Ausmass von -0,30 Mrd. Euro (Jänner-Mai: 2002: -0,57 Mrd. Euro). Die positiven Effekte von höheren Erträgen aus ausländischen Wertpapieren sowie aus Direktinvestitionen bzw. geringeren Einkommenszahlungen an das Ausland aus inländischen Papieren konnten die niedrigeren Nettoerträge in der Teilbilanz Einkommen aus Krediten und Einlagen mehr als wettmachen.

Der Negativsaldo der Laufenden Transfers, der im Vergleichszeitraum 2002 noch -1,13 Mrd. Euro betragen hatte, reduzierte sich auf -0,43 Mrd. Euro. Die Bilanz der Vermögensübertragungen stagnierte im Beobachtungszeitraum in etwa auf dem Niveau der vergleichbaren Periode 2002.

Die Kapitalbilanz verzeichnete im Berichtszeitraum Nettokapitalzuflüsse im Bereich Portfolioinvestitionen sowie Nettokapitalabflüsse in den Teilbilanzen Direktinvestitionen und Sonstige Investitionen.

Die grenzüberschreitenden Transaktionen der Portfolioinvestitionen zeigten aktivseitig im Vergleich zum Vorjahr nach wie vor einen geringeren Nettokapitalabfluss, während sich passivseitig der Nettokapitalzufluss an das Vorjahresniveau annäherte. Österreichische Anleger investierten mit 9,95 Mrd. Euro um knapp 40 % weniger als im Vergleichszeitraum 2002. Die Veranlagungen ausländischer Investoren in österreichische Wertpapiere im Ausmass von 14,53 Mrd. Euro lagen nur knapp 10 % unter dem entsprechenden Wert 2002. Per Saldo ergaben sich Kapitalzuflüsse in Höhe von 4,58 Mrd. Euro; in der Vergleichsperiode war ein Nettokapitalabfluss in Höhe von 0,40 Mrd. Euro festzustellen. Langfristige festverzinsliche Wertpapiere waren weiterhin die dominierende Veranlagungsform.


Mit Neuinvestitionen von netto 1,58 Mrd. Euro erreichten österreichische Direktinvestitionen im Ausland etwa den entsprechenden Wert aus 2002 (1,68 Mrd. Euro). Ausländische Direktinvestitionen in Österreich lagen hingegen mit 0,87 Mrd. Euro merkbar über dem Wert der Vergleichsperiode (0,37 Mrd. Euro).

Die Teilbilanz der Sonstigen Investitionen, die hauptsächlich durch das Kredit- und Einlagengeschäft des Bankensystems bestimmt wird, drehte in der Berichtsperiode in einen Nettokapitalexport im Ausmass von -6,01 Mrd. Euro.

Die offiziellen Währungsreserven verzeichneten eine transaktionsbedingte Abnahme in Höhe von 0,87 Mrd. Euro.

     
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