»Köl‘sches Mädchen« wurde 100  

erstellt am
01. 08. 03

Innsbruck (rms) - Erstaunlich rüstig und fesch, beredt, humorvoll und einem edlen Tropfen nicht abgeneigt, feierte am Donnerstag (31. 07.) Christine Fiegl ihren hundertsten Geburtstag. Zwischen dem Frühstück am mit roten Rosen geschmückten Tisch und dem vormittäglichen Turnunterricht tauchte Bürgermeisterin Hilde Zach im Wohnheim Hötting auf, um der Jubilarin mit einem bunten Blumenstrauß zum Geburtstag zu gratulieren.

Dieser "Geburtstags-Date" der Frau Bürgermeisterin dauerte etwas länger als üblich, nachdem sich herausstellte, dass auch die Jubilarin aus einem Metzgereibetrieb, zwar nicht aus Hall, aber aus Köln stammt. Unter Metzgerstöchtern gab's dann viel zu erzählen, vom täglichen Stehen im kalten Metzgerladen, von den Weihnachten, die keine waren, weil die Nächte zuvor durchgearbeitet werden musste, vom Vater, der es als selbstverständlich annahm, dass die Tochter ins Geschäft einsteigt.

Wie Hilde Zach war das "Köl'sche Mädchen (wie sie sich selbst bezeichnete), ein so genanntes "Sandwichkind", also altersmäßig zwischen den zwei anderen Geschwistern. "Frau Bürgermeisterin, wenn wir so viele Parallelen haben, müssen sie mir es nachmachen und auch 100 Jahre alt werden", meinte die Jubilarin gut gelaunt.

Christine Fiegl ist am 31. Juli 1903 in Köln geboren. Neben der Arbeit im elterlichen Metzgereibetrieb war sie begeisterte Sportlerin. (Bruder "Ubi" Eiker" war Weltmeister im Staffelschwimmen). Christine Fiegl war besonders beim Tennis und beim Landhockey nicht zu schlagen. Bei einem Turnier im Meran hatte sie auch ihren Mann, einen gebürtigen Meraner kennen gelernt, 1938 wurde geheiratet und 1943 kam die Familie nach Innsbruck, nachdem der Betrieb in Köln einem Bombentreffer zum Opfer gefallen war. Der Gatte fand in der Folge Arbeit bei der Innsbrucker Obst-Firma Folladori, ein Sohn war bei der Stadt Innsbruck, der andere bei einer Versicherung tätig. Seit fünf Jahren ist Frau Fiegl im Wohnheim Hötting zuhause und dort mit ihrem Leben rundum zufrieden. Als Rezepte für ihr hohes Alter nannte die Jubilarin die sportliche Betätigung, dass sie immer auf sich geschaut hat und dass vor allem der Humor nie zu kurz kam.

Am Samstag wird im Kreis der Familie gefeiert. Die Jubilarin hat drei Enkel und vier Urenkel. "Da kommt was auf mich zu, das können Sie mir glauben", so Christine Fiegl gut gelaunt.

Mit den besten Glückwünschen und dem Kompliment "Sie sind ein großes Vorbild für uns", verabschiedete sich die Bürgermeisterin und nahm sich dann noch Zeit, sich vom Heimleiter über die Umbauarbeiten im Wohnheim Hötting informieren zu lassen.
     
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