Rotes Kreuz fordert Ausbau der Pflegedienste  

erstellt am
01. 08. 03

Salzburg (Rotes Kreuz) - Unter Beteiligung zahlreicher Top-Manager der Österreichischen Wirtschaft fand am Donnerstag (31. 07.) im Salzburger Helga Treichl Hospiz das Kurzsymposium "Hospiz? Ein Leben in Würde für Jedermann" statt. Im Rahmen dieser Veranstaltung verglich der Norwegische Experte für Palliativmedizin Stein Husebo die verschiedenen Gesundheitssysteme von Norwegen und Österreich. Bei gleichen Kosten kennzeichnet das norwegische System die Hälfte an Spitalsbetten im Akutbereich, allerdings die doppelte Anzahl an Langzeitpflegebetten - die Anzahl des Personals im Pflege- und Betreuungsbereich ist doppelt so hoch wie in Österreich. Auch die Zahl der Ärzte im Pflegebereich ist deutlich höher als bei uns. "Wie die Gesellschaft mit ihren Alten und Pflegebedürftigen umgeht zeigt ihre Reife", so Husebo. Wichtig sei auch eine öffentliche Diskussion um das Thema, denn die Demographie zeigt, dass in wenigen Jahren die Zahl der über 90-Jährigen auf das Zehnfache steigen wird.

Der Rotkreuz-Präsident Fredy Mayer schließt an die aktuelle innenpolitische Debatte rund um die Kosten für die Gesundheit an: "Ich bin überzeugt, dass wir in Zukunft im Gesundheitswesen kein Geld einsparen können, allerdings müssen die Prioritäten verändert werden. Ein Teil der Mittel, die noch heute in Akutbetten investiert werden, brauchen wir morgen im Bereich der Pflegedienste". Der Rotkreuz-Präsident fordert erneut "zielgerichtete gesundheitspolitische statt finanzpolitischer Lösungen".

"Anbetracht der Tatsache, dass sich die Zahl der Pflegebedürftigen in der Zukunft stark erhöhen wird, muss bereits jetzt mit Maßnahmen begonnen werden, um dann den Bedarf auch decken zu können. Denn bis diese Aktivitäten wirken, vergehen sicher einige Jahre", so Mayer abschließend.
     
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