WTO ruft EU und USA zu Abbau von Agrarsubventionen auf  

erstellt am
30. 07. 03

EU-Kommissar Fischler sieht USA am Zug
Montreal (aiz.info) - Die Welthandelsorganisation WTO hat die Europäische Union und die USA zu einem Abbau ihrer Agrarsubventionen aufgerufen. Dies sei ein "Schlüsselthema" der laufenden Verhandlungen, sagte WTO-Generaldirektor Supachai Panitchpakdi am Montag (28. 07.) nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP bei einem informellen WTO-Treffen im kanadischen Montreal. Dort wollen Handelsminister aus 25 Ländern den WTO-Gipfel im mexikanischen Cancún im September vorbereiten. EU-Agrarkommissar Franz Fischler unterstrich dabei, Europa habe in Sachen Subventionsabbau bereits einen großen Schritt gemacht. Er verwies dabei auf die Ende Juni ausgehandelte Agrarreform, mit der die EU unter anderem die Überproduktion drosseln will. Nun seien die USA am Zug, betonte der Kommissar.

Panitchpakdi hatte zum Auftakt der Konferenz vor einem Scheitern der laufenden WTO-Verhandlungsrunde gewarnt. Er sei sich über die Schwierigkeiten im Klaren, sagte er, es gehe jedoch um Themen, "die von Regierungen mutige Entscheidungen verlangen werden". Der WTO-Chef hofft, dass die in Montreal versammelten Minister "uns Hinweise liefern können, in welche Richtung wir uns bewegen sollten, und uns ein Gefühl dafür geben, wie weit wir gehen können". Es sei sehr wichtig, dass die WTO-Verhandlungen erfolgreich verlaufen. Ein Scheitern wäre für die Weltgemeinschaft ein Signal, dass das multilaterale System versagt habe, erklärte der WTO-Chef.

Begleitet wurde das Treffen von Demonstrationen. Vor Beginn der Konferenz zogen hunderte Globalisierungsgegner mit Gasmasken und Helmen durchs Stadtzentrum, schlugen Schaufenster ein und stürmten die Filiale einer Schnellimbisskette.
     
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