Vermischtes und Internet
der Woche vom 28. 08. bis 03. 09. 2001

 

   
Milchschnitten als Schuljause?
Wien (rk) - Dass gegen eine "Milchschnitte" oder einen "Fruchtzwerg" ab und zu nichts einzuwenden ist, wird nun auch von offizieller Seite bestätigt. Die gesunde Schuljause, wie sie im "Jausenquartett" der MA 38 auf der Seite "Das ABC für Eltern von Taferlklasslern" auf www.wien.gv.at/ beschrieben ist, sollte allerdings zur Standardernährung eines Schulkindes gehören.
Diese und andere interessante Tipps rund um den Schulbeginn - vom Schulwegtraining bis zur Hilfe gegen Schulangst - finden sich auf www.wien.gv.at/ . Wußten Sie beispielsweise, dass Ihr Taferlklassler nie mehr als drei Kilo tragen und die Schultaschenbreite mit der Schulterbreite des Kindes übereinstimmen sollte? Auch das ergonomisch korrekte Sitzen am Arbeitsplatz ist unerlässlich für die richtige Körperhaltung des Kindes. "Verschnaufpausen" gehören ebenfalls zum absoluten Muss. Bevor es nach dem Schulalltag ans Aufgaben schreiben und Lernen geht, darf nach Herzenslust gespielt und herumgetollt werden. Am Anfang sollte das Lernprogramm übrigens nicht länger als 30 bis 45 Minuten dauern. Wenn die Kleinen trotzdem mit dem "Ernst des Lebens" nicht klar kommen sollten, helfen SchulpsychologInnen.
   

   
Computer in jedem dritten Haushalt Österreichs
19 Prozent sind ans WWW angeschlossen
Wien (pte) - In 34% der Haushalte Österreichs befindet sich ein oder mehrere PCs. Mehr als die Hälfte davon ist an das Internet angeschlossen (19% der Haushalte). Das ergab eine Auswertung des Mikrozensus, der im September des vorigen Jahres erhoben wurde. Dabei wurden die PC- und Internet-Nutzung sowie die Verbreitung von Telearbeit untersucht. Die Auswertung wurde von der Statistik Austria im Auftrag des Wirtschaftsministeriums http://www.bmwa.gv.at durchgeführt. Bei der Mikrozensus-Erhebung wurden rund 30.000 Haushalte befragt.
Jeder zweite Österreicher im Alter zwischen 15 und 60 Jahren nutzt, zu Hause oder in der Arbeit, den PC - Männer eher als Frauen (54% zu 48%). Unter Jugendlichen von 15 bis 19 Jahren ist der Anteil mit zwei Dritteln wesentlich höher. Bei der privaten PC-Nutzung dominieren die Männer. Elf Prozent von ihnen gaben an, den Computer (fast) täglich einzuschalten. Dem stehen nur sechs Prozent der Frauen gegenüber. Der Anteil dieser Personen ist außerdem abhängig vom Bildungsgrad. Absolventen von Hochschulen oder höheren Schulen nutzen den PC zu rund 17% täglich, Personen, die eine mittlere Schule abgeschlossen haben, oder solche mit Lehrabschluss deutlich weniger (sieben Prozent bzw. fünf Prozent). Am Arbeitsplatz setzen 41% der Erwerbstätigen den Computer ein, 27% das Internet. Auch hier überwiegen Personen mit höherer Bildung. Absolventen von zumindest einer mittleren Schule setzen den PC zu rund zwei Dritteln ein, Arbeitnehmer mit Pflichtschul- oder Lehrabschluss nur zu 14% bzw. 31%.
Die häufigste Anwendung ist laut der Untersuchung Textverarbeitung mit 67%. Kommunikationssoftware, also Programme zum Versenden von E-Mails oder SMS sowie zum Chatten im Internet, wird von 29% der PC-Nutzer verwendet.
Die Telearbeit ist in Österreich wenig verbreitet. Je nach Definition üben in Österreich zwischen 1,6% (57.800 Personen) und 3,9% (140.600 Personen) diese Form der Tätigkeit aus. Telearbeiter sind zu 77% männlich, zu 75% unselbstständig und zu 65% Absolventen einer höheren Schule oder Hochschule.
 

   
Forscher stehlen Rechenleistung
Mathematische Berechnung auf Computern ohne Wissen der Besitzer durchgeführt
Notre Dame, Indiana (pte) - Forscher der Universität von Notre Dame haben den Nachweis für "Parasitic Computing" erbracht. Laut "Nature" haben sie ein mathematisches Problem mit der ungewollten Mithilfe von Rechnern in Europa, den USA und Japan gelöst. Ähnlich der auf viele private Computer verteilten Auswertung von Signalen aus dem Weltall, mit denen nach außerirdischem Leben gefahndet wird ("seti@home" http://www.seti.org ), wurde bei dem Experiment eine umfangreiche Operation in kleine Teile zerlegt und dezentral gelöst. Im Gegensatz zu "Distributed Computing" wussten die Besitzer der Computer in diesem Fall allerdings nichts davon, dass sie ihre Rechenleistung zur Verfügung stellten. Die Internet-User wurden mit irreführendem Geschwätz beschäftigt und die Rechner von ihren eigentlichen Aufgaben abgehalten. Gleichzeitig wurde ihnen Rechenleistung "gestohlen".
Die Wissenschafter haben sich bei ihrem Versuch des Transmission Control Protocols (TCP) bedient. Das TCP stellt die korrekte Übertragung von Daten im Internet sicher. Die Rechner von Sender und Empfänger führen jeweils eine mathematische Operation, die Berechnung der Kontrollsumme, durch und vergleichen die Ergebnisse. Stimmen die Resultate nicht überein, ist die Übertragung gestört worden und der Transfer wird nochmals versucht. Die Forscher ersetzten diese Kontrolloperation durch eine mögliche Lösung ihres Problems. Sie sandten diese Lösungen an Server auf der ganzen Welt. Diese Rechner schickten dann nur gültige Lösungen zurück. Denn andernfalls wurde die Kommunikation unterbrochen, ähnlich wie bei der Eingabe einer ungültigen URL.
Der Versuch war weniger dazu geeignet, das Mathematik-Problem der Forscher möglichst rasch zu lösen, als vielmehr dazu, eine potenzielle Sicherheitslücke aufzuzeigen. Die Berechnung selbst hätte mit einem Desktop 200 Mal schneller durchgeführt werden können. Mit ausgereifteren Technologien könnte sich das allerdings ändern. Das "Stehlen" von Rechnerleistung ist ein rechtlich völlig ungeregelter Bereich und wirft außerdem Fragen in Bezug auf moralisches Verhalten im Internet auf. Den Internet-Usern ist soweit kein Schaden zugefügt worden.
 

   
Bürorituale - ein direkter Weg zum Erfolg
Hamburg (vital/ots) - Sie werden meist belächelt, wenn sie jeden Tag exakt zur selben Zeit ihre gewohnte Tasse mit Kaffee füllen oder montags eine Vase mit frischen Blumen auf den Millimeter genau neben dem Bild mit Frau und Kindern platzieren. Doch diese Gewohnheitsmenschen machen etwas richtig. Londoner Wissenschaftler haben nach einem Bericht der Zeitschrift VITAL jetzt aber herausgefunden, dass Bürorituale der direkte Weg zum Erfolg sind. Wer Gewohnheiten treu bleibe, leiste mehr im Beruf, arbeite effektiver und sei weniger anfällig für Stress. Nach Überzeugung der Wissenschaftler holt man mit Ritualen "tief Luft", bereitet sich innerlich auf Anforderungen und Aufgaben vor und darauf, wie man sie am besten angeht. Rituale stärkten zudem das Selbstbewusstsein. 60 Prozent von 1500 befragten Angestellten gaben laut VITAL-Bericht an, ihre Lieblingskrawatte deshalb so oft im Büro zu tragen, weil sie ihnen seelisches Rückgrat verleihe.
 

   
Mikropayment über Mehrwert-Nummern
Linzer Unternehmen entwickelt "PhoneGate"
Linz (pte) - Das Linzer Software- und Consulting-Unternehmen SIN Systems hat ein Micropayment-System entwickelt. "PhoneGate" soll das Bezahlen von Rechnungen im Internet, vor allem von kleinen und kleinsten Beträgen (das so genannte Micropayment), sicher und rentabel machen. Den Kunden wird auf der jeweiligen Webpage eine Mehrwertnummer sowie ein individueller Code angezeigt. Nach dem Wählen dieser Nummer wird mit der Angabe des Codes automatisch die Bezahlung freigegeben. Den Betrag begleicht der Kunde gemeinsam mit seiner Telefonrechnung.
Eine sofortige Mitteilung auf dem Bildschirm informiert den Kunden über die erfolgte Zahlung. Zusätzlich erhalten er und der Verkäufer eine E-Mail mit den Daten der Transaktion, die als Zahlungsbestätigung dient. Beim Kauf von Content wird dem Käufer gleichzeitig der Zugang zu den bezahlten Websites geschickt. In Österreich ist das System vor allem für Kleinbeträge geeignet, denn derzeit liegt die Betragsgrenze für Mehrwertnummern bei 50 Schilling pro Minute. Das bedeutet, dass die Kunden so lange in der Leitung bleiben müssen, bis der Rechnungsbetrag erreicht ist. Je größer der Betrag ist, umso länger dauert der Anruf. Danach legt der Computer automatisch auf. In Deutschland hingegen sei es bereits möglich, dass der volle Betrag bereits beim Wählen der Nummer verrechnet wird. Die Grenze liege hier bei 99 Mark pro Anruf, wie Birgit Frühauf von SIN Systems gegenüber pte erklärte.
Die erste Anwendung von "PhoneGate" wird die telefonische Bezahlung eines Abonnements des Jugendmagazins "Pen" http://www.pen.at sein. Es wird 80 Schilling oder 96 Mehrwertsekunden kosten. Die entsprechende Applikation auf der Website soll nächste Woche online gehen. Die Implementierung von "PhoneGate" für die Bezahlung von Kleinanzeigen ist bereits im Gang. Die Unternehmen, die "PhoneGate" nutzen wollen, bezahlen einen einmaligen Betrag bei der Implementierung des Systems. Danach fließen, in Abhängigkeit von Umfang und Häufigkeit der Transaktionen, fünf bis zehn Prozent des Rechnungsbetrags in die Taschen von SIN Systems.
"PhoneGate" soll den Kunden die Scheu vor Bezahlungen im Internet nehmen. Es müssen keine kritischen Daten, wie etwa Kreditkartennummern, bekannt gegeben werden. Laut Umfragen, etwa von Forrester Research oder Berlecon Research, steht der Sicherheitsaspekt bei Transaktionen im Internet bei Käufern an oberster Stelle.
 

   
TecNetAcademy Niederösterreich startet im September 2001
Der erste Schritt zur modernen IT-Ausbildung der Zukunft
St. Pölten (nlk) - Der Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften mit einer wirtschaftsorientierten IT-Ausbildung ist ungebrochen. Das Land Niederösterreich unterstützt diesen Trend mit einem neuartigen Ausbildungsmodell für die IT-Berufe der Zukunft. Der Startschuss für die neu ins Leben gerufene berufsbegleitende Weiterbildungsform mit dem Namen TecNetAcademy Niederösterreich fällt im September in St.Pölten.
Unter der Patronanz von Wirtschafts-Landesrat Ernest Gabmann wurde im Rahmen erster Bedarfserhebungen geprüft, inwieweit die bestehenden Ausbildungsangebote den Anforderungen der niederösterreichischen Unternehmen entsprechen. „Um in der Zeit der neuen Herausforderung als Land, als Wirtschaftsstandort oder als Einzelner bestehen zu können, hilft nur permanente Aus- und Weiterbildung. Bildung ist jenes Instrument, das das neue Wissen anwendbar macht. In der Anwendung des Wissens und nicht im Wissen selbst liegen die Chancen. Das niederösterreichische Modell der TecNetAcademy bietet jedem diese Chancen und garantiert eine entsprechende bedarfsgerechte Ausbildung“, erklärt Gabmann.
Der Grundgedanke der TecNetAcademy Niederösterreich: Praxisgerechte Ausbildung nah am Unternehmen unter den Prämissen leichter Erreichbarkeit, modularer Kursangebote und zertifizierter Qualität, damit eine möglichst breite Zielgruppe davon profitieren kann. Die Regionalen Innovationszentren (RIZ) in Niederösterreich arbeiten gemeinsam mit der Fachgruppe der Unternehmensberater und Informationstechnologie der Wirtschaftskammer NÖ und der Landesakademie an der Realisierung dieses Modells der Höherqualifikation. Dieser wichtige Impuls im Weiterbildungssektor stärkt außerdem die Technologieoffensive des Landes.
Die Teilnehmer absolvieren zuerst ein Grundmodul, das eine fundierte Basis für eine spätere Spezialisierung bildet. Das Niveau für den Einstieg in dieses erste Modul entspricht dem Computerführerschein. Nach diesem optimal vorbereitenden Programm stehen zwei Wege zur Spezialisierung offen: gezielte Ausbildung zum Netzwerkadministrator oder zum Web/Datenbankprogrammierer. Durch die Kombination von zielorientierter, praxisgerechter Ausbildung können die Absolventen als IT-Coach fungieren und machen somit jedes Unternehmen fit für die Zukunft.

Nähere Informationen zu diesem flexiblen, zweiten Bildungsweg mit einem Top-Zertifikat: Ulrike Haderer, Telefon ++43 / (0)2622 / 263 26-1117, e-mail haderer@riz.co.at