Kultur und (Volks-)Musik
der Woche vom 28. 08. bis 03. 09. 2001

 

   
"Grand Prix der Volksmusik 2001" im ORF:
Die Schweiz holte sich den Bergkristall - 1 Mio Zuseher
Wien (orf/ots) - Harmonischer Wettstreit der Töne: 16 Solisten und Gruppen aus Österreich und den Nachbarländern wetteiferten beim 16. Internationalen "Grand Prix der Volksmusik" um den begehrten Bergkristall". Wolfram Pirchner präsentierte am Samstag, dem 1. September 2001, um 20.15 Uhr in ORF 2 live aus der Wiener Stadthalle diesen Wettbewerb des volkstümlichen Schlagers, den die Schweizerin Marianne Cathomen für sich entscheiden konnte. 1.024.000 Zuseher (42 Prozent Marktanteil, 15 Prozent Reichweite) verfolgten den "Grand Prix der Volksmusik" im Fernsehen.
Vier mal vier Interpreten aus Deutschland, der Schweiz, Italien/Südtirol und Österreich stellten sich dem 16. Internationalen Finale, das heuer zum vierten Mal live aus Wien übertragen wurde. Mit 33 Punkten konnte Marianne Cathomen das Publikum - das auch in diesem Jahr per TED abstimmen konnte - für sich gewinnen. Dicht dahinter lag die junge Österreicherin Stephanie mit 32 Punkten und auf Platz drei die Gruppe Bergfeuer aus Südtirol mit 31 Punkten. Der Siegertitel "Hey Baby, küss mich nochmal" entstammt der Feder von Wolfgang Düting (Musik und Text).

So entschied das Publikum mittels TED-Abstimmung:
33 Punkte, Marianne Cathomen, Titel: "Hey Baby, küss mich nochmal"
32 Punkte, Stephanie, Titel: "Ich heiße Stephanie"
31 Punkte, Bergfeuer, Titel: "Ciao Marlena"
31 Punkte, Die Edlseer & Zellberg Buam, Titel: "Edlziller Partyknüller"
24 Punkte, Vincent & Fernando, Titel: "Bouna Fortuna"
23 Punkte, Oliver Thomas, Titel: "Zigeunergeigen"
22 Punkte, Gletscherwind, Titel: "Wo der Traum an Freiheit grenzt"
21 Punkte, Judith & Mel, Titel: "Alles wird gut"
20 Punkte, "Claudio de Bartolo, Titel: "Jeder neue Tag bringt kleine Wunder"
20 Punkte, Johannes Kalpers, Titel: ""Ein Lächeln für die ganze Welt"
18 Punkte, Gschwandtner, Titel: "Komm und tanz nochmal mit mir"
11 Punkte, Reiner Kirsten, Titel: "Da war Musik in allen Herzen"
8 Punkte, Raphael Haslinger & Marc Storace, Titel: "One World"
7 Punkte, Diana, Titel: "Ola la"
6 Punkte, Zeitlos mit Jasmine, Titel: "Heimliche Wünsche"
5 Punkte, Zwei Brüder, Titel: "Zauberwunderland"
Für Österreich gingen Stephanie mit "Ich heiße Stephanie", Die Edlseer & Zellberg Buam mit "Edlziller Partyknüller", die Gschwandtner mit "Komm und tanz nochmal mit mir" und die Zwei Brüder mit "Zauberwunderland" an den Start und konnten die Plätze zwei, vier, elf und sechzehn belegen.
Der "Grand Prix der Volksmusik" ist eine Koproduktion von ORF, ZDF, SF DRS und RAI Bozen.
   

   
Orangerie zu neuem Leben erweckt
Kulturhistorisches Juwel funktionell restauriert
Eisenstadt (bmls) - Die Orangerie im Schlosspark von Eisenstadt, eines der bedeutendsten Kulturdenkmäler des Burgenlandes, ist zu neuem Leben erweckt worden. Kulturlandesrat Helmut Bieler  präsentierte am 20.08.2001 gemeinsam mit dem Bürgermeister der Freistadt, Alois Schwarz, und WHR Dr. Robert Tauber, Vorstandsmitglied des Schlossparkvereines, das revitalisierte Objekt der Öffentlichkeit. „Es ist gelungen, ein einmaliges kulturhistorisches Juwel nicht nur vor dem Verfall zu retten, sondern ein attraktives, multi-funktionales Ambiente für verschiedene Veranstaltungen zu schaffen“, sagte Bieler. Die Gesamtkosten der Baumaßnahmen betrugen 62,7 Millionen Schilling. Das Projekt wurde von der Europäischen Union, dem Bund, dem Land Burgenland und der Stadt gefördert. Erstes Großereignis in und rund um die Orangerie ist ab 23. August das „Fest der 1.000 Weine“. Danach wird auch das Areal vor der Orangerie zur Gänze neu gestaltet.
„Insgesamt sind in den letzten Jahren im Rahmen des EU-Leitprojektes ´Kulturviertel Eisenstadt´ knapp 100 Millionen Schilling aufgewendet worden“, sagte Bieler: „Damit sind einzigartige Bauten für die Nachwelt erhalten und für die kulturelle und touristische Nutzung adaptiert worden.“ Neben der Orangerie sind auch Projekte am Schloss Esterhazy, der Landesgalerie, dem Österreichisch-Jüdischen Museum sowie dem Haydnzentrum finanziert worden. „Die Orangerie ist sozusagen der vorläufige Schlusspunkt und die Krönung dieser einmaligen Revitalisierungs-Offensive der ersten Ziel 1-Periode“, betonte Bieler.
Die Arbeiten an der Orangerie wurden in zwei Etappen durchgeführt. In der ersten Projektphase erfolgte die Renovierung des östlichen Flügels. Verschiedene Räumlichkeiten und die technische Infrastruktur für Veranstaltungen wurden geschaffen. Die Kosten betrugen insgesamt 7,2 Millionen Schilling. Die zweite Phase sieht insbesondere die Restaurierung und Adaptierung des mittleren Pavillons und des westlichen Flügels, des Glashauses und Gärtnerhauses sowie des Orangerieparterres vor. Notwendige Nebenräume wurden errichtet. Die Kosten dafür betragen rund 55,5 Millionen Schilling.
Der Ostflügel soll künftig, ähnlich wie bereits im 19. Jahrhundert, wieder als „Palmenhaus“ genutzt werden. Das Gewächshaus kann aber auch für kleinere Veranstaltungen, Ausstellungen oder Konzerte herangezogen werden. Das einzigartige Oktogon – mit einer fünf Meter hohen Palme im Zentrum – soll als Empfangsraum dienen. Der Westflügel bietet Raum für verschiedenste Veranstaltungen, wie Präsentationen, Hochzeiten, Kulturveranstaltungen oder Tagungen und verfügt zusätzlich über eine Galerie, die auch für Seminare genutzt werden kann.
„An einem detaillierten Nutzungskonzept, das alle Möglichkeiten auslotet, wird noch intensiv gearbeitet“, teilte Bieler mit. Ihm gehe es grundsätzlich auch um mögliche Synergien, die in Zusammenhang mit der kulturellen und touristischen Nutzung des Schlosses Esterhazy, dem Haydnzentrum und eine Reihe anderer historischer Räumlichkeiten in Eisenstadt erzielt werden sollen.
Bürgermeister Alois Schwarz betonte, dass die Landeshauptstadt mit der restaurierten Orangerie nun einen zusätzlichen Anziehungspunkt für Gäste aufweist. Die Orangerie sei eine Sehenswürdigkeit, die durch ihre Einzigartigkeit das Bild von Eisenstadt als „Stadt mit kultureller Tradition“ weiter festigen werde.
Für WHR Dr. Robert Tauber, Vorstandsmitglied des „Vereins zur Pachtung, Pflege und Erhaltung des Esterhazy´schen Schlossparks in Eisenstadt“, ist mit der Restaurierung der Orangerie „ein weiteres Element eines faszinierenden Gesamtkunstwerkes wieder erweckt worden“. Schließlich zähle der Esterhazy-Schlosspark zu den beeindruckendsten Anlagen in ganz Europa. Ensembles, wie sie der einmalige Schlosspark mit der Orangerie im Zentrum, darstellt, seien kaum anderswo zu finden. „Dieses kulturhistorische Glanzlicht des Burgenlandes wird zu einem nationalen und internationalen Anziehungspunkt werden“, ist Tauber überzeugt.
 

   
Neuer Höhepunkt in der Beziehung Philip Glass – NÖ:
Erstaufführung von „Satyagraha“ im St. Pöltner Festspielhaus
St. Pölten (nlk) - Der 12. Oktober ist ein großer Tag für die zeitgenössische Kunst: Im Festspielhaus St.Pölten findet die österreichische Erstaufführung von „Satyagraha“, einer Oper des amerikanischen Komponisten Philip Glass statt. Bemerkenswert ist auch die Ausstattung der Oper: Der niederösterreichische Maler und Aktionist Hermann Nitsch ist für Bühnenbild und Kostüme verantwortlich. Nitsch ist kein Neuling auf diesem Gebiet; er stattete bereits eine Produktion in der Wiener Staatsoper aus. Michael Schilhan führt Regie, Peter Keuschnig dirigiert das NÖ Tonkünstlerorchester, weiters wurde der Chor „Concentus Vocalis“ verpflichtet. Für die Hauptrolle wurde der amerikanische Tenor Tony Boutté gewonnen, der als idealer Interpret für das Werk von Philip Glass gilt.
Die Eigenproduktion des Festspielhauses beschreibt Episoden aus dem Leben Mahatma Gandhis. Sein Name steht für Gewaltlosigkeit, sein Ziel war die Freiheit, und er zeichnete sich durch Menschlichkeit aus. Die Oper greift den Gedanken des gewaltlosen Widerstandes auf, die Gandhi zu einer mächtigen politischen Waffe machte. Das Wort „Satyagraha“ bedeutet Gewaltlosigkeit, auch Stärke, die aus Wahrhaftigkeit und Liebe geboren ist. Intendantin Mimi Wunderer: „Das Festspielhaus St.Pölten steht mit seiner allgemeinen Programmatik und seinem akzentuierten Bekenntnis für eine kritische, offene und zeitgemäße Haltung. Diese wollen wir weiterpflegen.“ Sie kündigt an, dass das Festspielhaus mit dieser Produktion nach Teheran eingeladen wurde. Sie soll im Rahmen der von der UNO ausgerufenen Proklamation zum Dialog der Zivilisationen aufgeführt werden. „Satyagraha“ ist nicht das erste Glass-Projekt in Niederösterreich: 1988 gab es „1000 Airplanes on the Roof“ auf dem Flughafen Schwechat, im vergangen Jahr wurde seine Musik zu „Dracula“ im Festspielhaus aufgeführt.
 

   
Außenministerium veranstaltet Auslandskulturtagung am 3. und 4. September 2001
Die Titel der Tagung: "Zwischen Kultur und Politik" und "Austrian Culture goes Science"
Wien (bmaa) - Am kommenden Montag, den 3. September 2001 beginnt im Technischen Museum Wien die diesjährige österreichische Auslandskulturtagung . Sie steht unter dem Motto ,,Zwischen Kultur und Politik" - zu den Zielen der österreichischen Auslandskulturpolitik, und wird am 4. September im Österreichischen Forschungszentrum Seibersdorf unter dem Titel ,,Austrian Culture goes Science" - Wissenschafts- und Forschungsstandort Österreich fortgesetzt.
Erstmals wird auf Einladung von Außenministerin Benita Ferrero-Waldner nach ihrer Eröffnungsrede über ,,Die politische Dimension der Auslandskultur" auch Staatssekretär Franz Morak eine Ansprache halten. Ziel der Auslandskulturtagung ist laut Sektionsleiterin Monika Kalista heuer die Realisierung der im Konzept ,,Auslandskultur Neu" besonders betonten Synergieeffekte. Ein neues, umfassendes, durchgängiges Corporate Design soll zum einen die unterschiedlichsten 28 Kultur - Foren verbinden, zum anderen aber auch die individuelle Aufgabenstellung des jeweiligen Landes unterstützen. Dabei soll der Modernisierung und Stärkung der Kulturarbeit und dem Einbeziehen von Menschen- und Projektorientierung Rechnung getragen werden.
Der geografische Schwerpunkt der Auslandkultur liegt innerhalb von Europa im Rahmen der EU-Erweiterung. Herausragendes Projekt ist der Neubau des Österreichischen Kulturforums New York und seine Eröffnung am 18. April 2002.
Verstärkt wird sich die Auslandskultur in Hinkunft der Wissenschaft widmen, um durch eine gezielte Koordinierung mit den Bildungs- und Wissenschaftseinrichtungen in Österreich ein neues Österreich-Image in der internationalen Staatengemeinschaft zu formen. Dabei geht es ganz besonders auch um die Rolle der Naturwissenschaften und die Berücksichtigung des Prozesses, dass den naturwissenschaftlichen Erkenntnissen ein immer größerer Einfluss auf die Gestaltung des gesellschaftlichen Wertesystems zukommt.
 

   
Zuwachs für Museum Carnuntinum:
Niederösterreich kauft römische Sammlung Hofmeister an
Bad Deutschaltenburg (nlk) - Seit Generationen werden von der Familie Hofmeister in Bad Deutsch-Altenburg auf eigenem Grund Relikte aus Carnuntum gefunden. Im Laufe der Jahrzehnte entstand eine Sammlung von Münzen, Bronzestatuetten, Fibeln und Steinskulpturen. Die Sammlung „Hofmeister“ wurde nunmehr, wie kürzlich von der NÖ Landesregierung beschlossen, durch das Land Niederösterreich um einen Gesamtbetrag von 2,5 Millionen Schilling (181.682 Euro) angekauft.
Die schönsten Stücke davon werden der Schausammlung des Museums Carnuntinum in Bad Deutsch-Altenburg einverleibt. Der andere Teil gelangt in die Studiensammlung des Landes, die der wissenschaftlichen Bearbeitung und einer modernen Inventarisierung harrt.
„Die Sammlung Hofmeister ist für das Land Niederösterreich von großem Wert, obwohl die Landessammlung schon an die 400.000 Sammlungsnummern beinhaltet. Einige Stücke sind von besonders hervorragender Qualität, wir können unsere Schausammlung damit sehr gut ergänzen“, erklärt dazu Landesarchäologie Univ.Prof. Dr. Werner Jobst. Er regt an, die Sammlung im Rahmen einer Sonderausstellung im Archäologischen Park Carnuntum der Öffentlichkeit zu präsentieren. Ein Teil der Sammlung wird im Rahmen der Ausstellung „Die Siedler von Carnuntum. Bernsteinhändler, Kaiserpriester, Legionäre“ von März bis Juni 2002 in Brixen gezeigt.
 

   
Graz: Wichtiges Kulturhauptstadt-Projekt gesichert
Graz (mag) - Ein für das Kulturhauptstadtjahr 2003, aber auch für die Partnerschaft mit der russischen Stadt St. Petersburg überaus wichtiges Projekt ist auf den Weg gebracht worden: Der weltberühmte Dirigent Valerij Gergijew und das gleichermaßen renommierte Mariinskij-Theater aus St. Petersburg werden im Februar 2003 für 13 Aufführungen zu Gast in Graz sein. Auf dem Programm werden drei Opern - jeweils eine aus dem 18., 19. und 20. Jahrhundert - sowie zwei Orchesterkonzerte stehen. Heute Nachmittag wurde auf die Unterzeichnung des Vertrages zwischen der Graz 2003 Kulturhauptstadt Europas Organisations GmbH. und dem Repräsentanten von Maestro Gergijew und dem Mariinskij-Theater, Promotor Gerhard Rieder, im Rathaus mit einem Gläschen Sekt angestoßen.
Bürgermeister Alfred Stingl betonte im Beisein von Kulturstadtrat Mag. Siegfried Nagl gegenüber seinen Gästen, Vereinigte Bühnen-Intendantin Karen Stone, Bühnen-Verwaltungsdirektor Dr. Peter Nebel, die 2003-Geschäftsführer Dr. Manfred Gaulhofer und Mag. Eberhard Schrempf sowie Gerhard Rieder von Rieder Promotions Wien, wie wichtig es für das Kulturhauptstadtjahr sei, gleich in der ersten Phase, im Februar 2003, einen absoluten Höhepunkt zu bieten. Valerij Gergijew sei ein Weltstar, der diesen Ruf ob der Faszination seiner künstlerischen Persönlichkeit in den nächsten Jahrzehnten noch weiter festigen werde, so Stingl, der allen Beteiligten herzlich für ihren Einsatz, ihre Verhandlungsgeduld sowie für die finanzielle und organisatorische Kooperation dankte.
Das Gastspiel des Mariinskij-Theaters ist aber auch für den am 2. Juli unterschriebenen Partnerschaftsvertrag mit St. Petersburg - die Stadt gestaltet 2003 den "Europäischen Kulturmonat", feiert den 300. Geburtstag und beteiligt sich auch an der "Kulturhauptstadt Europas Graz" - wichtig: "Dies ist ein großer Baustein für die Beziehungen zwischen unseren beiden Städten, ein wichtiger Träger, den wir dem St. Petersburger Gouverneur Wladimir Yakowlew bei seinem Österreich-Besuch Ende September vorstellen können", unterstrich Bürgermeister Stingl. Das geplante Programm mit Opern aus dem 18., 19., und 20. Jahrhundert, das genau zum 300. Geburtstag von St. Petersburg passt, bezeichnete der Grazer Bürgermeister als "schönes kulturelles und geistiges Konzept".
 

   
Linzer Kunstmuseum an der Donau nimmt Gestalt an
Voll im Zeitplan liegen die Bauarbeiten für das Lentos-Kunstmuseum an der Donau. 35 Mann sind damit beschäftigt, das 130 Meter lange Ausstellungsgeschoß aufzusetzen. Bis Ende Oktober sollen diese Arbeiten beendet sein, im Anschluss beginnt der Aufbau der Dachkonstruktion. Ende 2001 soll der komplette Rohbau des Kunstmuseums ohne Garage fertig gestellt sein.
Besonderes bautechnisches Know how erfordert derzeit die Errichtung der 60 Meter langen freitragenden Trägerkonstruktion über der Skulpturenhalle. Dieses entscheidende Bauelement besteht aus Stahlbeton und enthält im unteren Teil 64 Stück Bewehrungsstahl mit einem Durchmesser von 40 Millimeter. Bis die Konstruktion selbsttragend ist, dienen einige provisorisch errichtete Säulen zur Unterstützung, die voraussichtlich bis zum Jahresende wieder entfernt werden können.
Parallel zu diesen Arbeiten beginnt im heurigen Dezember der Neubau der unterirdischen Tiefgarage, die neben dem Museum direkt unter dem Donauparkgelände situiert ist. Damit die Grünfläche unbeschädigt erhalten bleibt, erfolgt die Zufahrt über einen 70 Meter langen Tunnel von der Unteren Donaulände aus. Insgesamt 50 Stellplätze stehen den künftigen MuseumsbesucherInnen zur Verfügung.
Mit dem Innenausbau und dem architektonischen Markenzeichen des Lentos - einer vorgehängten punktgehaltenen Glasfassade - gehen die Arbeiten im kommenden Frühjahr weiter. Ein Jahr später steht dann das neue Museumsquartier an der Donau für den Kunstbetrieb der Neuen Galerie zur Verfügung.
 

   
Ausstellung „Fischamend, Wiege der österreichischen Luftfahrt“
Regionales Forschungsprojekt soll im „Haus der Luftfahrt“ münden
St. Pölten (nlk) - Seit zwei Jahren arbeitet das Fischamender Heimatmuseum an der Erforschung der Geschichte der Luftfahrt, die in Österreich ihren Beginn auch in Fischamend hatte. Erstes Ergebnis der Forschungsarbeiten ist die Ausstellung „Fischamend – eine Wiege der Luftfahrt in Österreich“, die am Dienstag, 11. September, um 19 Uhr in der NÖ Landesbibliothek eröffnet wird und bis 12. Oktober zu sehen ist. In weiterer Folge arbeitet die aus 20 Personen bestehende Arbeitsgruppe des Heimatmuseums langfristig an einem „Haus der Luftfahrt“ in Fischamend.
Fischamend wird nicht ohne Grund als eine der Geburtsstätten der österreichischen Luftfahrt angesehen: 1909 wurde hier die k.u.k. militäraeronautische Anstalt angesiedelt. Aus dieser Forschungsanstalt gingen sämtliche Entwicklungen und Erfindungen auf dem Gebiet der Ballonfahrt, Luftschifffahrt, Flächenflugzeuge, Hubschrauber, Funktechnik, Propellertechnik sowie Versuchseinrichtungen hervor. Gleichzeitig mit der Errichtung der militäraeronautischen Anstalt entstanden hier Anlagen zur Gaserzeugung, Unterkünfte für Offiziere und Mannschaften und die erste gewaltige Ballonhalle. Einige hundert Personen lebten und arbeiteten auf diesem Areal.
Das erste lenkbare Militärluftschiff, welches in Fischamend in Dienst gestellt wurde, war 1909 das Militärluftschiff „Parseval“. Etwas später installierte man einen hoch modernen Funktelegrafen in den damals schnellsten Lenkballon mit der Bezeichnung „M III“. Ab 1912 verlagerten sich die Aktivitäten der k.u.k. militäraeronautischen Anstalt auf die Fluggeräte „Schwerer als Luft“. Fischamend wurde Versuchsflugplatz und Flugzeugwerk. In diesem Werk wurden u.a. die bekannten Lohner- und Etrich-Flugzeuge in großer Stückzahl erzeugt und eingeflogen. Darüber hinaus wurde speziell auf den Gebieten Funk, Fallschirm, Bordinstrumente, Bewaffnung, Fotografie, Windkanal und Hubschrauber geforscht und in die Praxis umgesetzt.
Anfang 1916 griff man den Gedanken wieder auf, die Artilleriebeobachtung durch Helikopter mit Motorantrieb zu versuchen. Gleichzeitig mit den Flugzeug- und Hubschraubererprobungen wurden auch die dazugehörigen Bauteile und die notwendige Prüfvorrichtung entwickelt. Es entstand eine technisch bedeutende Luftschrauben-Prüfanlage, die mit einem zur damaligen Zeit neuartigen Verfahren betrieben wurde.
Ein großer Teil der Entwicklungen der drahtlosen Telegraphie im Flugwesen nahm ebenfalls in Fischamend seinen Anfang. Der erste erfolgreiche Funkverkehr fand wahrscheinlich 1910 aus einem Ballon statt.
Ausstellung „Fischamend – eine Wiege der Luftfahrt in Österreich“, NÖ Landesbibliothek St.Pölten, Franz Schubert-Platz 3, Lesesaal, 11. September bis 12. Oktober, Mittwoch bis Freitag von 8.30 bis 16 Uhr, Dienstag 8.30 bis 19 Uhr.
 

   
IG Galerien sorgt für frischen Wind in der Kunstszene
Wien (pts) - Die Interessensgemeinschaft Galerien für zeitgenössische Kunst hat sich formiert, um frischen Wind in die österreichische Kunstszene zu bringen. "Wir wollen die Kunstbürokratie aufbrechen, neue Kreise für Kunst begeistern und der Vielfalt in der Kunstszene zum Durchbruch verhelfen", erklärt Georg Haslinger, der Speaker der IG Galerien anlässlich einer Pressekonferenz in Wien.
Das Statement von Haslinger ist programmatisch. "In den vergangenen Jahren hat eine gewisse Verkalkung im scheinbar magischen Dreieck zwischen Kunstpolitik, Kunstmarkt und Kunstszene stattgefunden. Wir wollen das langsame Abbröckeln des Kalkes beschleunigen und für mehr Dynamik sorgen", so Haslinger. Bereits die Organisationsform der IG setzt neue Zeichen: Nicht ein geschlossener Kreis von Präsidiumsmitgliedern bestimmt die Politik der IG, sondern eine Reihe von Arbeitsgruppen (AGs) definiert die jeweiligen Etappenziele und setzt diese auch um.
Basis für die Arbeit der AGs ist die Präambel der IG Galerien. Darin wurde festgeschrieben, dass
- Informationen allen Mitgliedern zugänglich zu machen sind,
- Galerien und Künstler transparente und langfristige Kooperationen eingehen,
- in gemeinsamen Aktionen Kunstinteressierten, öffentlichen und privaten Institutionen die Arbeit der Galerien und Künstler näher gebracht wird.
Derzeit 14 Galerien beteiligen sich in den Arbeitsgruppen Politik, Ethik und Schulen/Universitäten. Weitere AGs sind im Aufbau. Bis Ende 2002 will die IG Galerien auf 40 Mitglieder anwachsen und bis 2004 österreichweit flächendeckend tätig sein. Mittelfristig ist auch die Zusammenarbeit mit internationalen Galeriegemeinschaften geplant. Mitglieder der IG können kommerzielle und nichtkommerzielle Galerien und Kulturinstitute werden, sowie Firmen, die Kunst zu einem aktiven Bestandteil ihres Arbeitsumfeldes machen.
Besonders für Unternehmen soll die Investition in Kunst attraktiver werden. Derzeit sind die Unternehmen, wenn sie Kunstkäufe oder Sponsoringaktivitäten von der Steuer absetzen wollen, vom Goodwill - auf deutsch von der Willkür - der Steuerbeamten abhängig. "Der Kampf um die Absetzbarkeit von Kunstwerken muss ein Ende haben. Wenn es Staatssekretär Franz Morak nicht in dieser Legislaturperiode gelingt, die Bremser im Finanzministerium von der Notwendigkeit einer Steuernovelle zu überzeugen, so hat er als Politiker versagt", meint Philipp Maurer, Leiter der AG Politik.
Die Galerienförderung in eine Ankaufsförderung umzuwandeln, ist aus Sicht der IG Galerien ein positives Signal in die richtige Richtung. "Hier muss sich aber erst weisen, ob die Museen das Budget auch wirklich in Anspruch nehmen und ob sie überhaupt dazu übergehen werden, zeitgenössische Sammlungen aufzubauen", ist Haslinger noch skeptisch, ob künftig mehr Künstler als bisher zu "musealen Ehren" gelangen.
"Solange aber ein eklatantes Ungleichgewicht in der Subvention von Musik, Theater und bildender Kunst besteht, können und wollen wir als IG Galerien nicht auf direkte Förderung verzichten", erklärt Haslinger und kündigt die Erarbeitung von Alternativen zur derzeitigen Vergabepraxis an.
In der Aufbauarbeit junger Künstler sehen die Mitglieder der IG eine ihrer wichtigsten Aufgaben. "Absolventen der Universitäten haben oft irreale Vorstellungen von Preisen und Konditionen. Wir wollen daher an den Kunstakademien regelmäßig Vorträge und Diskussionen veranstalten, und so die Basis für langfristige Erfolge schaffen", erklärt Ruth Maier, Leiterin der AG Schulen/Universitäten. Gleichzeitig sollen Schüler von Gymnasien und Höheren Schulen angesprochen werden, um schon früh die Sensibilität für zeitgenössische Kunst zu wecken.
Dass die Konditionen für Künstler transparent formuliert werden und damit die Galerien untereinander mit offenen Karten spielen, dafür sorgt die AG Ethik, die in Streitfällen auch ein Schiedsgericht aufstellt. "Jeder Galerist investiert sehr viel Zeit und Geld in den Aufbau seiner Künstler. Es ist daher wichtig, dass Künstler und Galeristen eine gemeinsame Maxime ihres Handelns finden. So wie ein Galerist, der von den Künstlern Unkostenbeiträge für eine Ausstellung kassiert, bei der IG nichts verloren hat, so können wir auch nicht akzeptieren, wenn Künstler hinter dem Rücken ihrer Galeristen im Atelier ihre Werke verkaufen", meint Hubert Thurnhofer, Leiter der AG Ethik.
Die AG Ethik ist auch die erste Instanz, die neue Mitgliedsanträge behandelt. Die endgültige Entscheidung über die Aufnahme fällt aber das Präsidium. Entscheidend, ob eine Galerie Mitglied der IG werden kann, ist ein künstlerisch wertvolles Programm und die Erfüllung der Aufnahmebedingungen. Wir verstehen uns als Netzwerk von Galerien, Künstlern und Kunstinteressierten", so Haslinger.
 

   
Christiane Hörbiger - eine Frau mit Format
Exklusiv-Interview mit der österreichischen Schaupielerin über Kinder, Karriere und die Rolle der Frau
Stuttgart - Kinder und Karriere schließen sich für Christiane Hörbiger nicht aus - sie hat sich für bewusst für beides entschieden: "Es ist ein Trugschluss zu denken: Ich hör jetzt auf, bis mein Kind in die Schule geht", bekannte die österreichische Schauspielerin im Exklusiv-Interview mit Reader's Digest. "Das ist wie beim Ballett oder Seiltanzen. Man steigt nicht wieder auf. Und als mein Mann tot war: Wovon hätten wir denn leben sollen?" Das Interview erscheint in der September-Ausgabe des Magazins, die ab sofort erhältlich ist.
Im Gespräch mit Reader's Digest unterstützte die Hörbiger ausdrücklich die Forderung nach Ganztagesschulen: "Damit wäre es für berufstätige Frauen einfacher". Natürlich sollten Frauen wegen ihrer Kinder auch ganz daheim bleiben können, wenn sie es wollen. "Dass eine Frau aber nicht das Recht hat, selbstverständlich Karriere zu machen, finde ich empörend. Frauen und Karriere - das klingt für manche wie eine Charakter-Schramme! Es geht nicht darum, Karriere um jeden Preis zu machen. Es geht darum, dass man sich einen Beruf ausgesucht hat, in dem man reüssiert, und dass man seine Rechnungen bezahlen kann".
In einem Alter, in dem andere an Ruhestand denken, steht die 62-jährige Christiane Hörbiger im Zenit ihrer Schaffenskraft: "Es wird zum Glück nicht ruhiger". Ihre Karriere begann die Schauspielerin, die oft souveräne Frauentypen verkörpert, am Theater. Später wechselte sie zu Film und Fernsehen. Zur Zeit ist sie u. a. in der TV-Serie "Julia - eine ungewöhnliche Frau" zu sehen.
 

   
Kultur - Rund um die Uhr
Festung Kufstein soll als erste Kultureinrichtung Mitteleuropas 24 Stunden am Tag zugänglich werden
Kaum ist der Abschluss der umfangreichen Fassadensanierung an der knapp 900 Jahre alten Festung Kufstein in Sicht, da stöbert „Burgmanager“ Dr. Gottfried Preindl auch schon wieder nach neuen Herausforderungen. Seine jüngste Idee ist so naheliegend wie einzigartig: Die Pforten des imposanten Kufsteiner Wahrzeichens sollen für Besucher rund um die Uhr geöffnet sein!
Preindl: „Die Festung ist zwar schon jetzt 365 Tage im Jahr zugänglich, allerdings nur bis jeweils 17 Uhr. Viele wollen der Burg aber erst nach Büroschluss oder etwa nach dem Bade- oder Skitag einen Besuch abstatten. Das muss möglich sein!“
Parallel dazu soll das Entrée der Festung Kufstein völlig neu gestaltet werden. Bis dato konnte interessierten Besuchern vor der Kasse das umfassende Angebot des erlebnisreichen Kulturguts nur unzureichend präsentiert werden. Ab Mai 2002 sollen attraktiv gestaltete Geschmacksproben der zahlreichen Burgattraktionen Appetit auf den Besuch der Festung machen.
Auch die berühmte Heldenorgel, immerhin die größte Freiorgel der Welt, soll als Attraktion wieder kräftig aufgewertet werden. Aus diesem Grund wird der Orgelspieltisch bzw. die Zuschauertribüne im Festungsneuhof komplett erneuert. Gedacht ist in diesem Zusammenhang auch daran, einen zweiten, mobilen Spieltisch etwa am Unteren Stadtplatz zu installieren. Namhafte Organisten könnten sodann etwa an lauen Sommerabenden Konzerte direkt am Stadtplatz geben und eine überwältigende Klangwolke über die Stadt legen.

Informationen:
Top-City-Kufstein GmbH., A-6332 Kufstein
Oberer Stadtplatz 6/III
Tel: ++43 / (0)5372 / 602-350, Fax: ++43 / (0)5372 / 71060
e-mail:
erika.n@festung.kufstein.at
Internet:
http://www.festung.kufstein.at