Wirtschaft der Woche vom 14. 08. bis 20. 08. 2001

 

   
Sprunghafter Anstieg der Unternehmensneugründungen im ersten Halbjahr 2001
17,5 % mehr Gründungen als im Vorjahr - Leitl: "Österreich kann Europas Gründerland Nr.1 werden"
Wien (pwk) - Die Gründungsintensität hat in Österreich weiter stark zugenommen. Nach Auswertungen der Wirtschaftskammer Österreich wurden im ersten Halbjahr 2001 rund 15.000 Unternehmen neu gegründet. Damit wurde der Vergleichswert des Vorjahres um 17,5% übertroffen. Dieses Halbjahresergebnis lässt für das Gesamtjahr 2001 einen neuen Gründungsrekord von mindestens 25.000 Gründungen erwarten. "Mit jedem neuen Unternehmen werden durchschnittlich auch vier neue Jobs geschaffen. Wenn die Dynamik bei den Unternehmensgründungen anhält, dann könnten bis Ende des Jahres 100.000 neue Arbeitsplätze entstehen. Das sind deutlich mehr, als durch Insolvenzen verloren gehen", rechnet Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl vor. Mehr Unternehmensgründungen bedeuten aber nicht nur zusätzliche Arbeitsplätze, sondern auch mehr Einnahmen für den Finanzminister. "Die österreichische Wirtschaft ist trotz einer vorrübergehenden Konjunkturabkühlung auf einem gesunden Wachstumspfad und leistet damit ihren Beitrag zur Sanierung des Staatshaushaltes. Deshalb erwarte ich mir, dass man von fixen Zusagen über die Senkung der Lohnnebenkosten, die noch vor wenigen Monaten gegeben wurden, keinesfalls abrückt. Es sei denn, man will dieses Wachstum mutwillig beeinträchtigen oder sogar gefährden", warnt Leitl.
Damit der Gründerwelle nicht der Wind aus den Segeln genommen wird, sprach sich Leitl für eine Verlängerung des befristeten Neugründungsförderungsgesetzes (NeuFöG), das sich in der Praxis bestens bewährt hat. Das NeuFöG befreit Jungunternehmer, die bis zum 1.1.2003 ein Unternehmen gründen, von Stempelmarken, Bundesverwaltungsabgaben und Eintragungsgebühren. Bestimmte lohnabhängige Abgaben und Beiträge (Lohnnebenkosten) entfallen für die Dauer von 12 Monaten.
Im ersten Halbjahr 2001 fanden 56 % der Gründungen im Bereich Gewerbe Handwerk, Dienstleistung statt. 27 % entfielen auf die Sektion Handel und knapp 11 % auf die Sektion Tourismus und Freizeitwirtschaft. Spitzenreiter sind die Branchen Unternehmensberatung und Informationstechnologie (1.865 neue Betriebe), Finanzdienstleister (1.569), Direktvertrieb (941), Gastronomie (794), Werbung und Marktkommunikation (747) sowie Freizeitbetriebe (472). Ein knappes Drittel (33,0 %) der Unternehmensneugründer sind Frauen. Damit ist der Gründungsanteil von Frauen etwas höher als es ihrem Anteil an Kammermitgliedern entspricht (Ende 2000: 30,3 %). Mehr als ein Drittel der Unternehmensgründer ist bereits jünger als 30 Jahre. Knapp 40 % der neuen Unternehmen werden im Alter zwischen 30 und 40 gegründet, gefolgt von der Altersgruppe der 40- bis 50-jährigen mit rund 20%.
"Insgesamt untermauert der Entwicklungstrend der Unternehmensneugründungen nicht zuletzt den Erfolg unserer Bemühungen, den Schritt in die Selbständigkeit zu fördern und den Unternehmensstart auf vielfache Weise zu unterstützen", sagte Leitl. Angesichts der prognostizierten "Wachstumsdelle" müsse die Wirtschaft auch selbst Impulse setzten, um den Wirtschaftsstandort Österreich zu sichern und gleichzeitig den Finanzminister bei der Sanierung des Budgets zu unterstützen. "Deshalb wird es neben einer Exportinitiative im Herbst dieses Jahres auch eine neue Gründeroffensive der Wirtschaftskammern geben, damit Österreich langfristig zum Gründerland Nr. 1 in Europa wird", kündigte Leitl an. Die Junge Wirtschaft hat dafür bereits einen Business-Plan erstellt. Er sieht u.a. den Abbau von bürokratischen Hemmnissen durch die Verankerung des One-Stop-Shop-Prinzips in der gesamten Verwaltung, die Entwicklung breitenwirksamer Finanzierungsinstrumente wie z.B. private Beteilungsplattformen, steuerbegünstigte Jungunternehmerfonds oder Kapitalgarantien sowie eine drastische Einschränkung von Eigenregieleistungen der Öffentlichen Hand vor. Kernpunkt der Initiative ist eine Imageoffensive für die Selbständigkeit an allen Bildungseinrichtungen.
   

   
Flughafenkooperation Slowakei-Österreich: bitte warten
Wien (nöwpd) - Das "Memorandum of Understanding", ein Papier, das die Zusammenarbeit der Flughäfen Wien-Schwechat und Bratislava-Ivanka regeln soll, läßt weiter auf sich warten. "Für die slowakische Seite bilden die Verabschiedung eines slowakischen Luftverkehrskonzeptes sowie die Privatisierung der Flughafenverwaltung Bratislava grundlegende Voraussetzungen, um in eine Kooperation mit dem Flughafen Wien eintreten zu können." Dies teilte Infrastrukturministerin Dr. Monika Forstinger in Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage des Nationalratsabgeordneten Kurt Eder von der SPÖ mit.
In der Letztfassung des Luftverkehrskonzeptes, dessen Verabschiedung für April geplant gewesen war, sei eine Ausgliederung der slowakischen Flughafenbehörde durch Umwandlung in einzelne privatrechtlich strukturierte Flughafen-Betriebsgesellschaften vorgesehen. Das Luftverkehrskonzept für die Slowakei sei allerdings noch immer nicht verabschiedet worden, was eine zuverlässige zeitliche Abschätzung des Verabschiedungsprozesses derzeit unmöglich mache, so Forstinger.
 

   
Egston profitiert jetzt von Tochterhilfe aus Tschechien
Eggenburg (nöwpd) - Auf Grund des weltweit eingesetzten Konjunkturrückganges muß auch die international erfolgreiche Waldviertler Elektronikfirma Egston ihre Umsatzpläne für heuer um rund zehn Prozent zurücknehmen. Im Vorjahr hatte das Unternehmen mit 495 Millionen Schilling seinen bisher höchsten Jahresumsatz erreicht. Von der Produktion gehen 79 Prozent in den Export, vor allem nach Deutschland, Schweden, Finnland, Frankreich und Belgien. Die Auslagerung der Produktion von Komponenten ins kostengünstigere Tschechien zeigt gerade unter den derzeit angespannten Marktbedingungen die positiven Auswirkungen auf die Konkurrenzfähigkeit des Stammhauses und seine Beschäftigungslage. Im ersten Halbjahr 2001 wurde ein Umsatz von 219 Millionen Schilling erzielt. Eine Größenordnung, mit der Geschäftsführer Ing. Walter Wunderer "sehr zufrieden" ist. Wie Wunderer in einem Gespräch mit dem NÖ Wirtschaftspressedienst mitteilte, wirke sich allerdings die weltweite wirtschaftliche Rezession auch auf Egston aus: "Den Trend spüren natürlich auch wir." Gegenwärtig seien die Auftragseingänge rückläufig, Aufträge würden verschiedentlich auf Grund der ungünstigen Konjunktursituation verschoben. Die Schwierigkeiten seien jedoch nicht existenzgefährdend, unterstreicht Wunderer: für Egston bestehe "keine Gefahr". Egston erzeugt induktive Bauelemente, Kabelsysteme und Kabelverbindungen, Netzgeräte und elektronische Baugruppen. Neben 150 Mitarbeitern in Eggenburg beschäftigt das Technologie-Unternehmen an zwei tschechischen Standorten in Znaim und Jemnice derzeit etwa 500 Mitarbeiter. Nachdem sich in der Umsatzhöhe des Vorjahres noch ein Großauftrag ausgewirkt hatte, wurde für heuer ein Umsatz von 482 Millionen Schilling budgetiert. Auf Grund der schlechteren Konjunkturaussichten ist er zuletzt nach unten, auf 442 Millionen Schilling, korrigiert worden. Womit im zweiten Halbjahr ein Umsatz von 223 Millionen Schilling erreicht werden müßte, was in Anbetracht der gegebenen Umstände eher schwierig sein wird.
Seit etwa vier Jahren arbeitet Egston mit KTM in der Produktion von Elektrofahrrädern zusammen. E-Bikes werden von einer zunehmenden Zahl von Verkehrsteilnehmern als eine ernstzunehmende Alternative zu anderen Transportmitteln angesehen, nicht zuletzt auch in urbanen Ballungsgebieten. Sie gleichen äußerlich weitgehend herkömmlichen Fahrrädern. Ein im Vorderrad eingebauter Nabenmotor treibt das E-Bike an; der Akku ist in einer unauffälligen Satteltasche untergebracht. Kern des E-Bike-Systems ist die von Egston entwickelte Steuerungselektronik, die jederzeit maximalen Schub bei größtmöglicher Schonung der Batterie gewährleistet. Gemeinsam mit KTM werden jährlich ca. 2.000 Elektrofahrräder hergestellt. Wunderer zeigt sich zufrieden: "Die Kooperation läuft gut."
 

   
Alpbacher Wirtschaftsgespräche: Highlights des Tages auf http://wko.at
Tagesgeschehen mit "real video" Interviews am Internetportal der Wirtschaftskammer Österreich
Wien/Alpbach (pwk) - Für alle Interessierten der Wirtschaftsgespräche in Alpbach, bietet http://wko.at - das Internetportal der Wirtschaftskammer Österreich ein besonderes Service an. Über die Highlights des Tages berichtet wko.at, mit 10 Millionen Zugriffen im Monat das größte Wirtschaftsportal Österreichs, in einer Tageszusammenfassung. Interviews mit anwesenden Experten werden im "real video" Format wiedergegeben. So werden die Alpbacher Wirtschaftsgespräche, heuer unter dem Thema "eBusiness Reality-Check: Benchmarking Europe" und "neue Priorität Weiterbildung", für jeden zum aktuellen Erlebnis.
 

   
Korea mit stabilen Wachstumsperspektiven als interessanter Exportmarkt Asiens
Wien/Seoul (pwk) - "Mit stabilen Wachstumsperspektiven für die mittlere Zukunft bleibt das OECD-Mitgliedsland Korea, das heute bereits zu den entwickelten Industrieländern gezählt werden muss, mit Sicherheit einer der interessantesten Exportmärkte für die österreichische Wirtschaft in Asien", berichtet der Handelsdelegierte Christian Kesberg in Seoul. Dies gilt trotz Rücknahme der Wachstumsprognose für 2001 von 5,3 auf 3,8 Prozent aufgrund der konjunkturellen Abkühlung auf Koreas wichtigsten Exportmärkten weiter, da niedrige Arbeitslosigkeit, zuversichtliche Konsumenten und ein positives Investitionsklima zu zusätzlichen Nachfrageimpulsen im zweiten Halbjahr auf dem Heimmarkt führen werden", so der Handelsdelegierte.
Österreichs Exporte nach Korea erreichten im Vorjahr nach dem krisenbedingten Einbruch 1998 einen Zuwachs von fast 40 Prozent, wobei der Maschinen- und Anlagensektor, der nach wie vor mehr als 50 Prozent der Gesamtausfuhren ausmacht, mit einem Plus von 42,8 Prozent besonders hervorragt. Skiexporte haben sich verdoppelt, bei Musikinstrumenten, optischen Erzeugnissen, Analysegeräten, aber auch im Bekleidungssektor wurden Zuwachsraten zwischen 30 und 65 Prozent ausgewiesen. Bei chemischen Erzeugnissen fiel das Plus mit 20,7 Prozent vergleichsweise bescheiden aus. "Zwar lagen Österreichs Exporte im ersten Quartal um 4 Prozent unter dem Rekord des Vorjahresniveaus, das konjunkturelle Zwischentief scheint aber überwunden", zeigt sich Kesberg überzeugt.
Die Einfuhren Österreichs konzentrierten sich auf wenige Sparten und reflektierten das immense Wachstum der koreanischen IT- und Elektronikindustrie, die sich mit einem Beitrag von fast 50 Prozent zum Bruttonationalprodukt zum wesentlichsten Antriebsaggregat der Volkswirtschaft entwickelten. Mobiltelefone, Elektrogeräte, elektronische Komponenten und das PKW-Geschäft machten mehr als 50 Prozent der österreichischen Importe aus. Die Zinssenkungen in den USA und ihre positiven Auswirkungen auf die Investitionsnachfrage und den privaten Verbrauch lassen für das zweite Halbjahr eine Belebung des Exportgeschäftes erwarten.
Sicher ist für Seoul im September eine deutliche Steigerung der ausländischen Übernachtungszahlen. Bei der 36. Berufsweltmeisterschaft vom 13. bis 16. 9. werden etwa 600 Jugendliche aus aller Welt erwartet, ebenso etwa 600 Experten und nochmal so viele ausländische Besucher. Tausende koreanische Zaungäste werden während der Weltmeisterschaft erwartet, da dieses Ereignis für das Land mit den meisten Medaillen einen hohen Stellenwert hat. Österreich wird mit einer Mannschaft von 21 Jugendlichen unter dem Motto "Seoul our goal" dabei sein und hat den Titel Berufsweltmeister zu verteidigen.
 

   
Philips-Österreich baut 1.200 Mitarbeiter ab
Stadt Wien bietet dem Elektronikkonzern eine Arbeitsstiftung an
Wien / Amsterdam (pte) - Philips schließt Mitte 2002 die Videorecorder-Entwicklung und -Produktion in Wien und baut an diesem Standort insgesamt 1.200 der 2.700 Mitarbeiter ab. Grund für die Maßnahme ist die Auslagerung der Herstellung von analogen Videorecordern für den europäischen Markt, gab das Unternehmen am Donnerstag in einer Aussendung bekannt. Diese Geräte produziert zukünftig der japanische Elektronikkonzern Funai, mit dem eine Zusammenarbeit beschlossen wurde. Durch diese Kooperation will Philips seine führende Marktposition in Europa "trotz des nachlassenden Wachstums und des deutlichen Preisverfalls" sichern.
Die weiteren österreichischen Philips-Standorte in Klagenfurt und Gratkorn bleiben von der Neuausrichtung der industriellen Aktivitäten (Entwicklung, Produktion, Support) in Wien unberührt. Im ungarischen Werk Szekesfehervar werden mit Beendigung der Videorecoder-Produktion 150 Arbeitsplätze gestrichen.
Vom Auslaufen der Entwicklung von analogen Videorecordern und der Produktion von Videorecorder-Laufwerken sind im Wiener Werk 850 Arbeitsplätze betroffen. Auch die Produktion von Faxgeräten wird "aufgrund des deutlichen Preisverfalls" bei diesen Produkten verringert. Die Kapazitäten der verschiedenen Leiterplattenbestückungs-Aktivitäten werden ebenfalls aufgrund der gesamten Produktionsänderungen und in Abstimmung mit den Kapazitäten ungarischer Leiterplatten-Produktionsstätten neu ausgerichtet. Philips Consumer Electronics will sich in Wien auf die Technologie-Entwicklung des Audio/Video Playback und Recording konzentrieren. Dieses Kompetenzzentrum wird ausgebaut, heißt es weiter. Im High Tech Campus Vienna werden Ende nächsten Jahres rund 1.000 Mitarbeiter in den Produktionsbereichen inklusive Infrastruktur und Support sowie etwa 500 in den Entwicklungszentren beschäftigt sein.
Die Stadt Wien bietet dem Philips eine Arbeitsstiftung an. Der Wiener ArbeitnehmenInnen Förderungsfonds (WAFF ) führe bezüglich der geplanten Kündigungen bereits Gespräche mit dem Elektronikkonzern, erklärte Wirtschaftsstadtrat Sepp Rieder am Donnerstag in einer Aussendung. Diese Stiftung soll den Betroffenen zusätzliche Qualifizierungsmaßnahmen bieten. Der Anspruch auf Arbeitslosengeld wird von einem halben bzw. einem Jahr auf maximal vier Jahre ausgedehnt.
Mit dem ins Leben gerufenen "New-Placement-Programm" soll laut Philips die weitere Beschäftigung der betroffenen Mitarbeiter unterstützt werden. Umschulungs-Maßnahmen, Weiterbeschäftigungs-Angebote in anderen Philips-Bereichen und ein Jobvermittlungs-Programm sind geplant. Insgesamt beschäftigt Philips in Österreich derzeit 4.100 Mitarbeiter. Diese Zahl wird sich bis Ende nächsten Jahres auf 2.900 verringern. Im Vorjahr setzte der Konzern weltweit 37,9 Mrd. Euro mit 212.390 Mitarbeitern um. Philips ist eigenen Angaben zufolge in den Bereichen Farbfernseh-Geräte, Lichtsysteme, elektrischen Rasierer, Farbbildröhren für TV- und Computermonitore und One-Chip-TV-Produkte am Weltmarkt führend.
 

   
Rund ATS 375 Mio. aus EU-Strukturfonds für Österreich und Slowenien
Brüssel (aiz) - Die EU-Kommission hat am Freitag ein Programm zur grenzübergreifenden Zusammenarbeit zwischen Österreich und Slowenien genehmigt, das im Rahmen der Gemeinschaftsinitiative Interreg kofinanziert wird. Bis 2006 stehen für das Programm 54,4 Mio. Euro (ATS 749 Mio.) zur Verfügung. Rund ATS 375 Mio. davon werden aus dem Gemeinschaftshaushalt bereit gestellt. Profitieren sollen die Steiermark, Kärnten sowie die slowenischen Grenzregionen. Das Zielgebiet zähle insgesamt 2,37 Mio. Einwohner. „Ziel dieses ersten Interreg-Programmes zwischen Österreich und Slowenien ist es, gute Beziehungen aufzubauen und die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Grenzregionen zu verbessern“, sagte der für Regionalpolitik zuständige EU-Kommissar Michel Barnier. Im Mittelpunkt des Programmes stünden Wirtschaftsnetze, Umweltschutz und Raumentwicklung. Er sei überzeugt davon, „dass das Programm positive Impulse für den Beitrittsprozess und die Vorbereitung der gemeinsamen Zukunft der betreffenden Regionen geben wird“, sagte Barnier.
Der Gemeinschaftsbeitrag gliedert sich in drei Bereiche. Für den Bereich der „wirtschaftlichen Zusammenarbeit“, also die Förderung neuer Unternehmen und grenzübergreifender Infrastrukturen wie Netzwerke und Wissenschaftsparks, stehen ATS 151,63 Mio. zur Verfügung. Für „Humanressourcen und regionale Zusammenarbeit“ wurden ATS 91,5 Mio. veranschlagt. Im Mittelpunkt der davon betroffenen Maßnahmen steht die regionale Zusammenarbeit in den Bereichen Berufsbildung, allgemeine Bildung und Kultur. Rund ATS 115 Mio. gibt es schließlich für „nachhaltige Raumentwicklung“. Darunter fallen Projekte zu Umwelt und Verkehr sowie die Bereiche natürliche Ressourcen und Raumentwicklung. Unter anderem sollen die Grundlagen für eine bessere grenzüberschreitende Planung von Verkehrsinfrastrukturen zwischen Graz und Maribor geschaffen werden.
In den Bundesländern Steiermark und Kärnten leben 1,4 Mio. Menschen mit einem durchschnittlichen Pro-Kopf-BIP von 127 % des EU-Durchschnitts. Die rund eine Million Einwohner auf der slowenischen Seite der Grenze erwirtschaften ein Pro-Kopf-BIP von etwa 67 % des EU-Schnitts. Weit weniger markant ist dagegen der Unterschied bei den Arbeitslosenzahlen. Im österreichischen Teil des Gebiets betrage die Arbeitslosenquote 7,7 %, im slowenischen Teil 8,9 %.
 

   
Wärmepumpenboom verhilft IDM zur Absatzverdopplung
Matrei (pte) - Durch einen Boom bei Wärmepumpen konnte Idea Development Matrei (IDM) im ersten Halbjahr bereits den Wärmepumpenabsatz des Vorjahres erzielen, so IDM-Geschäftsführer Manfred Pletzer gegenüber twp http://www.twp.at . Für heuer rechnet das im Gebiet der alternativen Wärmeerzeugung tätige Unternehmen mit einer Verdopplung des Wärmepumpenverkaufs. Insgesamt sollen 500 Stück abgesetzt werden. Außerdem erwartet Pletzer eine Steigerung des Umsatzes um 30 Prozent auf 50 Mio. Schilling.
Nur rund 15 Prozent der Wärmepumpen werden am heimischen Markt verkauft. Hauptmarkt ist Deutschland. Dort findet IDM indirekte Unterstützung von der deutschen Regierung, die alternative Wärmeerzeugung fördert. Die übrigen von IDM erzeugten Produkte gehen zu rund 40 Prozent in den Export. Deutschland ist dabei mit 75 Prozent Hauptabnehmer. Jeweils knapp 13 der 40 Prozent fallen auf Italien und Holland.
Neben der Wärmepumpentechnik produziert IDM vor allem Energieversorgungsanlagen und Aluheizkörper. Das in Matrei ansässige Unternehmen beschäftigt derzeit 25 Mitarbeiter. IDM wurde 1979 von der ABH – Vermögens- und Verwaltungs GmbH mit Sitz in Hopfgarten übernommen.
 

   
Zunahme des Verkehrs zwischen Österreich und den Nachbarstaaten nahezu unabhängig von EU-Beitritt
Wien (pwk) - Gegen Horrormeldungen und Fehlinterpretationen zur neuesten WIFO-Studie zum steigenden Verkehrsaufkommen zwischen Österreich einerseits und den Staaten Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn und Slowenien andererseits wendet sich Roderich Regler, Leiter der Abteilung für Verkehrspolitik der Wirtschaftskammer Österreich. „Wie die Studie feststellt, erfolgt der Verkehrszuwachs mit unseren Nachbarländern durch die erfreulich steigende Wirtschaftskraft dieser Staaten, was weitgehend unabhängig vom EU-Beitritt ist. Schon die derzeit geltenden Europa-Abkommen bringen für den Handel der EU mit diesen Staaten erhebliche Vorteile, begünstigen die wirtschaftliche Verflechtung und führen zu umfangreichen Investitionen österreichischer Betriebe in Joint-Ventures in den Nachbarländern. Es ist somit völlig falsch, vor einer Verkehrslawine im Falle der EU-Erweiterung zu warnen,“ unterstreicht Regler.
Die WIFO-Studie prognostiziert für Österreich, dass im Jahr 2015 im internationalen Güteraustausch einschließlich des Transitverkehrs mit den fünf angeführten Staaten rund 35 Mio. Tonnen Güter auf der Straße, 26 Mio. Tonnen auf der Schiene und 4,5 Mio. Tonnen auf der Donau befördert werden. Dabei ist auch eine starke Steigerung des Bahntransportes von 15 Millionen Tonnen auf 26 Millionen Tonnen zu erwarten. „Es erfolgt somit keine Verlagerung von der Schiene auf die Straße, sondern es werden im internationalen Warenaustausch einfach mehr straßenaffine Güter zu transportieren sein,“ betont Roderich Regler.
Im Jahr 1999 wurden auf allen dreizehn für den Lkw-Verkehr geöffneten Grenzübergängen zwischen Österreich einerseits und Tschechien, der Slowakei und Ungarn andererseits zusammen 5.983 Lkw pro Tag gezählt. „Es kann also keine Rede davon sein, dass Österreich durch den Lkw-Verkehr aus dem Osten überrollt wird“, stellt Regler fest. So betont ja die WIFO-Studie, dass der Anteil des gesamten Güterverkehrsaufkommens mit den fünf genannten Beitrittskandidatenländern am Straßenverkehr in Österreich auch im Jahr 2015 noch unter 7 % liegen wird.
 

   
OMV verdoppelt Halbjahres-Gewinn
Wien (pte) - Die OMV hat im ersten Halbjahr dieses Jahres Gewinn und Umsatz deutlich gesteigert. Der EBIT-Gewinn konnte auf 364 Mio. Euro ebenso beinahe verdoppelt werden wie das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) auf 340 Mio. Euro. Der Periodenüberschuss nach US GAAP stieg um 60 Prozent von 125 auf 222 Mio. Euro und der Umsatz kletterte um 17 Prozent auf 3,915 Mrd. Euro. Die OMV geht davon aus, in diesem Geschäftsjahr ein Rekordergebnis erzielen zu können, erklärte Generaldirektor Richard Schenz Dienstag in einer Aussendung.
Mit dem Markteintritt in Serbien und Bosnien-Herzegowina im Bereich Raffinerien und dem Bau der Melaminanlage im Bereich Chemie und Kunststoffe habe das Unternehmen bereits die nächsten Expansionsschritte gesetzt, heißt es weiter. Alle Geschäftsbereiche verbesserten ihre Ergebnisse, wobei "Raffinerien und Marketing" mit einem Plus von 388 Prozent am stärksten zulegen konnte. Der Personalstand des OMV-Konzerns verringerte sich dagegen im Vergleich zum ersten Halbjahr 2000 um vier Prozent oder 238 Beschäftigte auf 5.703.
Im zweiten Halbjahr erscheint dem umsatzstärksten österreichischen Unternehmen "eine ähnlich gute Entwicklung wie im ersten Halbjahr eher unwahrscheinlich". Die OMV rechnet damit, dass die Margen unter Druck geraten werden. Außerdem würden die guten Ergebnisse der ersten Jahreshälfte das günstige wirtschaftliche Umfeld und die positiven Effekte der Kosteneinsparungs-Programme widerspiegeln. Der Kurs des an der Wiener Börse notierten Öl-, Gas- und Chemiekonzerns fiel am Dienstag um 2,8 Prozent auf 105 Euro (Jahreshoch 122,65 Euro; Jahrestief 77,26 Euro).
 

   
Leitl: Ausbau der Verkehrsnetze zu unseren EU-Erweiterungs-Nachbarn dringend notwendig
Wien (pwk) - Zur Bewältigung des Verkehrsaufkommens zwischen Österreich und den Beitrittskandidaten-Ländern ist ein Ausbau der grenzüberschreitenden, aber auch der innerösterreichischen Verkehrsinfrastruktur unerlässlich. "Die Handelsverbindungen mit unseren mittel- und osteuropäischen Nachbarländern und die Reisetätigkeit nehmen zu. Auch die verstärkte Pendlerbewegung, die durch die EU-Beitritte in wenigen Jahren erwartet wird, ist ein Faktor, den wir bei der Infrastrukturplanung unseres Landes schon jetzt ins Kalkül ziehen müssen. Die WKÖ fordert daher den raschen Ausbau der wichtigsten neuralgischen Verkehrsverbindungen", erklärt der Präsident der Wirtschaftskammer Österreich, Christoph Leitl.
Als Ausbaumaßnahmen mit höchster Priorität nennt Leitl die Verlängerung der Mühlkreisautobahn A7 von Gallneukirchen über Freistadt nach Wolluwitz, die Nordautobahn Wien-Brünn, die Autobahnverbindung Parndorf-Kittsee-Bratislava sowie eine hochrangige Straßenverbindung von Ilz nach Heiligenkreuz. Verbessert gehören auch die Verbindungen vom Knoten Eisenstadt nach Klingenbach sowie von Völkermarkt nach Dravograd.
Neben dem Straßennetz gilt es auch das Potential der Schienen- und Binnenschifffahrtsverbindungen in Österreich optimal auszunützen und auszubauen, macht Leitl aufmerksam. So können der Ausbau der Bahnstrecke Linz-Summerau-Budweis und eine Elektrifizierung der Strecke Gmünd-Budweis den Straßenverkehr in Richtung Tschechischer Republik entlasten. Verbesserungen sind auch bei der Bahnverbindung nach Bratislava - insbesondere unter Einbindung des Flughafens Wien-Schwechat - erstrebenswert.
Die Verkehrsdrehscheibe Wien ist von dem laut EU um 50 Prozent zunehmenden Verkehrsaufkommen bis 2010 besonders betroffen. "Wien benötigt eine optimale Kombination aller Verkehrsmittel. Um vor allem die Südost-Tangente zu entlasten, ist der rasche Bau der Wiener Südrand-Bundesstraße B301 zwischen dem Knoten Vösendorf und dem Knoten Schwechat der Ostautobahn sicher die wichtigste Maßnahme", zeigt sich Leitl überzeugt. Damit wird der aus Westen kommende Transitverkehr, der in den Osten weiterfahren möchte, am Wiener Stadtgebiet vorbeigeführt. Eine Fertigstellung dieses Projekts müsste spätestens bis 2004 erfolgen. "Von großer Bedeutung ist auch die Errichtung einer Donaubrücke im Bereich Alberner Hafen-Ölhafen Lobau", regt Leitl an. Die Brücke sollte als Verlängerung der B301 von der Anschlussstelle Schwechat der Ostautobahn A4 über die Donau zur Raffineriestraße führen. "Zugleich müsste die Donauuferautobahn A22 vom Knoten Kaisermühlen bis zum Ölhafen Lobau verlängert werden, sodass die B301 vom Knoten Vösendorf über den Knoten Schwechat bis hin zum Knoten Kaisermühlen führt", schlägt Leitl die vollwertige Umfahrungsmöglichkeit der Wiener Südosttangente A23 vor.
 

   
tele.ring-Chef Kremling dementiert Schließungsgerüchte
Wien (pte) - telering-Chef Hartmut Kremling dementiert Branchenspekulationen, nach denen das Unternehmen in den nächsten Monaten geschlossen werden könnte. Die Gerüchte erhielten durch eine Rücktrittsklausel Nahrung, nach welcher der neue tele.ring-Eigentümer Western Wireless (WWI) vom Vertrag mit dem früheren tele.ring-Besitzer Vodafone bis zum ersten Oktober zurücktreten kann. "Diese Klausel ist aufgrund der Kürze der Übernahme im Vertrag enthalten und ist beim Abschluss von Verträgen zwischen Unternehmen international üblich", heißt es in einer Aussendung des Unternehmens von Montag.
Österreich sei ein bedeutender mitteleuropäischer Markt und tele.ring passe mit Slowenien und Kroatien sehr gut in das Konzept des WWI-Engagements in Europa, erklärte der Mobilfunkbetreiber weiter. Im ersten Monat unter dem neuen amerikanischen Eigentümer konnte tele.ring nach eigenen Angaben 30.000 Kunden neu akquirieren und somit die höchste Zuwachsrate seit dem Mobilfunkstart im Mai 2000 verzeichnen. Grund dürfte die aufwendige Werbekampagne für die Aktion "Hot-Summer" sein, in deren Rahmen das Telefonieren von tele.ring zu tele.ring-Handy während des Sommers 25 Groschen pro Minute kostet. Derzeit zählt das Unternehmen 250.000 Mobilfunkkunden.