Wirtschaft der Woche vom 31. 07. bis 06. 08. 2001

 

   
Eissalons aus NÖ erobern China
Wr. Neustadt - 1982 startete der gelernte Konditor Toni Harrer seine erste eigenständige Eiserzeugung in Wr. Neustadt. Mittlerweile betreibt er neun Filialen mit Hilfe von 210 Mitarbeitern. Die Mehrzahl der Harrer-Eissalons befindet sich im südlichen Niederösterreich zwischen Wimpassing, Neunkirchen, Wr. Neustadt, Bad Sollenau und Vöslau.
Doch auch in der chinesischen Sechs-Millionen Stadt Hang Zhou wurde Toni Harrer vor sieben Jahren zum Eispionier. "Es gab zwar schon vorher Speiseeis in China. Aber das chinesische Eis ist Fabrikseis, das auch entsprechend schmeckt. Unser Eissalon war der erste ausländische in der Stadt. Er wurde als Joint Venture-Unternehmen 1996 aufgemacht. Wir haben heute rund 2.000 Kunden täglich. Das scheint nicht viel, aber in China ist Speiseeis noch immer ein Luxus, den sich nicht viele leisten können", teilte Harrer dem NÖ Wirtschaftspressedienst mit. Rund 20 Hotels in Hang Zhou verkaufen in ihren Lobbies und Cafés Harrer-Eisspezialitäten. Mittlerweile haben auch schon andere ­ vorwiegend amerikanische ­ Speiseeishersteller die Expansionsmöglichkeiten in Hang Zhou erkannt und Produktionsstätten eingerichtet.
Harrer will zukünftig mehr eigene Standorte in China schaffen. Seit zwei Jahren tüftelt er an einem Speiseeis-Grundmassensystem, das die sehr eingeschränkte Haltbarkeit heutiger Massen um Monate übertrifft. Derzeit läuft die Testphase in der praktischen Umsetzung. "Das könnte vielleicht die Speiseeiserzeugung revolutionieren", so Harrer.
 

   
VOEST Alpine Schmiede von Mitsubishi ausgezeichnet
"Supplier of the year"-Award geht nach Linz
Linz/Tokio (pte) - Mitsubishi Heavy Industries hat der Linzer VOEST Alpine Schmiede GmbH für das vergangene Jahr den Award "Supplier of the year" verliehen. Damit wurde das heimische Unternehmen als einziger nicht-asiatischer Betrieb geehrt. Wie die VOEST-Alpine-Tochter in einer Aussendung mitteilte, seien für Mitsubishi die "hohe Flexibilität, Kundentreue und gleichbleibende Qualität sowie Preisgestaltung" Gründe für die Auszeichnung gewesen. Die Tochter des japanischen Mitsubishi-Konzerns vergab insgesamt 23 Awards und bewertete dafür rund 700 nationale und internationale Lieferanten.
"Wir konnten uns damit als Schlüssellieferant im japanisch dominierten Lieferantenkreis von Mitsubishi etablieren", so VOEST Alpine Schmiede-Geschäftsführer Arnold Letschnik. Es sei gelungen, mit Einsatz, guten Produkten und Verständnis für den Kunden auch den "hohen Anforderungen von Mitsubishi" gerecht zu werden. Seit fünf Jahren beliefert das oberösterreichische Unternehmen Mitsubishi mit Kurbelwellen für große Dieselmotoren mit einer Leistung von 2.000 PS. Der Award ist nach eigenen Angaben die dritte durch einen ausländischen Kunden verliehene Auszeichnung.
VOEST Alpine Schmiede ist eine Spezialist für große und schwere Werkstücke. Produziert werden hauptsächlich Kurbelwellen, Pleuelstangen und Kolbenoberteile für Dieselmotoren mit einer Leistung von 1.000 bis 35.000 PS. Diese Triebwerke kommen beispielsweise in Schiffen oder stationären Antriebsaggregaten zum Einsatz.
 

   
Magna Eybl kleidet Mercedes und BMW ein
Ebergassing (nöwpd) - Als "gut" beurteilt Geschäftsführer Ing. Karl Steiner die mittelfristigen Zukunftsaussichten des Textilerzeugers Magna Eybl. Das Werk im niederösterreichischen Ebergassing gehört seit Anfang Mai dieses Jahres zur Magna-Gruppe "Intier", die derzeit ihren Börsengang plant und weltweit etwa 20.000 Arbeitskräfte beschäftigt. Steiner ist Mitglied des Intier-Vorstandes im Headquarter Toronto mit der Zuständigkeit für Europa sowie auch Werkchef in Ebergassing. Dort sind derzeit 670 Mitarbeiter tätig.
Im Vorjahr erzielte Magna Eybl mit 640 Beschäftigten im Jahresdurchschnitt einen Jahresumsatz von 1,5 Milliarden Schilling. Nicht weniger als 98 Prozent der Produktion gingen in den Export, vor allem nach Deutschland, aber auch nach England und Schweden. Mehr als 70 Prozent des Geschäftes wurden bzw. werden mit den Hauptkunden BMW und Mercedes abgewickelt, doch liefert Magna Eybl auch an Audi, SAAB und Rover.
Im ersten Halbjahr 2001 lag der Umsatz bei 750 Millionen Schilling, berichtet Steiner in einem Gespräch mit dem NÖ Wirtschaftspressedienst: "Die Kunden sind mit ihren Verkäufen stabil. Daher sind wir auch mit unseren Lieferungen stabil." Und: "Ich sehe die nächsten vier bis fünf Jahre sehr positiv."
Die Jahresproduktion von Innenteppichen für Autos erreichte 2000 in Ebergassing den Spitzenwert von fünf Millionen Quadratmetern, womit eine Million Fahrzeuge ausgestattet werden konnte. Allerdings machen Innenteppiche nur 25 Prozent des Umsatzes von Magna Eybl aus. 75 Prozent entfallen auf fertige Teile, wie etwa Laderaumauskleidungen für Kombis oder Türverkleidungen für PKW. Steiner ist zufrieden: "Täglich verlassen 35.000 fertige Teile das Werk Richtung Deutschland."
 

   
WKÖ relativiert neuesten IT-Bedarf – Maßnahmen aber dringend notwendig
Bock: „Zu hohe Schätzungen sind der Sache nicht dienlich. Wirtschaft leistet substanziellen Beitrag. Weitere Bildungsaktivitäten müssen folgen“
Wien (pwk) - Als „zu hoch und der Sache nicht dienlich“ bezeichnet Friedrich Bock, Arbeitsgemeinschaft Informationsgesellschaft der Wirtschaftskammer Österreich, die jüngst veröffentlichten Zahlen im Zusammenhang mit dem aktuellen Fachkräftemangel im IT-Bereich. „Nach unserer WIFO-Studie vom April und der Synthesis-Studie des Wirtschaftsministeriums vom Mai dieses Jahres wird der IT-Fachkräftemangel auf 7.400 für das Jahr 2002 geschätzt“, relativiert Bock die gestern Mittwoch veröffentlichten Zahlen des Marktforschungsinistitutes IDC. So spricht deren Studie von fehlenden 60.000 IT-Spezialisten bereits im heurigen Jahr.
„Man kann es aber drehen und wenden wie man will, als Tatsache bleibt ein Bedarf an hochqualifizierten Arbeitskräften für die Wirtschaft übrig.“ Um diesen zu decken sieht Bock die Notwendigkeit von drei Maßnahmen im Aus- und Weiterbildungsbereich. So soll ein nationales Bündnis für Weiterbildung, eine rasche Erhöhung des qualifizierten Frauenanteils und die Einrichtung von universitären Kurzcolleges für die Ausbildung von IT-Fachleuten angegangen werden.
Den Bedarf frühzeitig erkannt hat die Wirtschaft. Sie leistet selber aktive und substanzielle Beiträge, um dem Mangel „aus eigener Kraft“ entgegenzuwirken. „So haben wir fünf neue Lehrberufe im IT-Bereich geschaffen, unterstützen die betreffenden BHMS und Fachhochschulen finanziell, bieten mit unseren WIFIs und INCITE, einem Programm unseres Fachverbandes für Unternehmensberatung und Informationstechnologie, umfangreiche Umschulungsangebote und vergeben als Wirtschaftskammer auch noch 3.000 IT- und wirtschaftsspezifische Stipendien.“
Den kurzfristigen Bedarf möchte Bock durch den „Import“ qualifizierten Personals abdecken. „Hier zeigt die IDC-Studie sehr deutlich die Zustimmung der heimischen Klein- und Mittelbetriebe für den Zuzug ausländischer Fachkräfte.“ So sprachen sich in der IDC-Studie 70 Prozent der befragten 300 Unternehmer aus dem KMU-Bereich für diesen Zuzug aus.
 

   
Steiermark: Bauern stöhnen unter Trockenheit
Wien (aiz) – Die heimischen Bauern kommen abermals in Bedrängnis. Die Wetterextreme – die geringen Niederschläge in den letzten Monaten, hohe Temperaturen sowie fehlende Winterfeuchte – wirken sich für einzelne Kulturen bereits katastrophal aus. Landwirtschaftskammerpräsident Gerhard Wlodkowski erklärte dazu in einer Aussendung: „Das Schadensausmaß liegt nach einer aktuellen Erhebung bereits über ATS 150 Mio.“ Die Rinderbauern sind besonders betroffen: „Sehr unter Druck kommen abermals die Rinderbauern“, klagt der Kammerpräsident. Die Heuernte beim zweiten Schnitt bringe Mindererträge um bis zu 70 %. Viele Bauern müssten bereits auf das eingebrachte Winterfutter zurückgreifen. Rindernotverkäufe seien vorhersehbar. Die Grasnarbe sei bereits derart ausgebrannt, dass kein vollwertiges Grünfutter mehr nachwachsen könne. Besonders sind die Bezirke Graz-Umgebung (nördlicher Teil), Hartberg und Weiz betroffen, so die Aussendung. Wlodkowski fordert deshalb Unterstützung für die ohnehin heuer schon durch BSE und Maul- und Klauenseuche unschuldig zum Handkuss gekommenen Rinderbauern: „Damit sie Teile ihrer Herden nicht zu noch schlechteren Preisen abverkaufen müssen, ist ein Futterzukauf notwendig. Dieser ist meist nur über Kredite finanzierbar. Wir fordern zumindest eine Abdeckung der Kreditkosten durch die öffentliche Hand.“
Dramatisch ist auch die Situation bei Mais und Kürbis in den südlichen und südöstlichen Landesteilen der Steiermark. Die Kürbisse sind in exponierten Lagen bereits gelb. In den nächsten Wochen steht eine Frühernte bei geringen Erträgen bevor. Kürbis wird normalerweise Ende September bis Mitte Oktober geerntet.
 

   
Modernste Weinabfüllanlage Österreichs in Krems
Krems (nlk) - In Krems wurde heute von Landesrat Dipl.Ing. Josef Plank die neue Weinabfüllanlage von Winzer Krems, Österreichs größtem genossenschaftlich organisierten Qualitätsweinproduzenten, in Betrieb genommen, die als modernste Anlage Österreichs gilt. Winzer Krems befindet sich im Besitz von ca. 1.500 Mitgliedswinzern mit rund 990 Hektar Weingärten in Krems und Umgebung. Hauptrebsorte ist der Grüne Veltliner, auf den rund 65 Prozent der Gesamtproduktion entfallen. Der Exportanteil von Wein und Sekt liegt bei 22 Prozent.
Plank betonte, der feste Glaube an eine erfolgreiche Zukunft sei ein entscheidendes Element im heimischen Weinbau. Winzer Krems sei dabei Aushängeschild. Angesichts der Konzentrationstendenzen im Lebensmittelbereich und des Umstandes, dass in Österreich nur 2.500 Betriebe mehr als 5 Hektar haben, bestehe höchste Notwendigkeit für klassische Genossenschaften und Erzeugergemeinschaften. Notwendig dabei seien aber eine kompromisslose Orientierung am strategischen Ziel Qualität, Offenheit für wirtschaftliche Zusammenhänge sowie Investitionen in die Umwelt und damit das Image des Unternehmens wie hier in Krems.
Landwirtschaftskammerpräsident Rudolf Schwarzböck meinte, von dem mit einer Qualitätsoffensive eingeleiteten „österreichischen Weinwunder“ profitierten rund 18.000 NÖ Winzerfamilien und das ganze Land. Besonders erfreulich sei die Verdoppelung hinsichtlich Flaschenzahl und Wertschöpfung des Weinexports zwischen 1996 und 2000. Wirtschaftskammerpräsidentin Sonja Zwazl sagte, Wirtschaft und Landwirtschaft seien nicht apriori Gegenpole. Im Sinne einer Konzentration der regionalen wirtschaftlichen Ressourcen müsse ein sachorientierter Weg der Zusammenarbeit gegangen werden.
In Krems wurde nach der Erneuerung des Trockenteils im Jahr 2000 nun in fünf Wochen der gesamte Nassteil modernisiert. Konzeption und Installation der rund 56 Millionen Schilling (4,07 Millionen Euro) teuren Anlage erfüllen alle Vorgaben der Qualitätssicherung. Bei der Planung wurde besonders auf effiziente Energienutzung und geringste Umweltbelastung Wert gelegt. Die Stundenleistung beträgt 8.000 bis 12.000 Flaschen, pro Jahr werden rund 12 Millionen Flaschen befüllt.
 

   
Anhaltender Konjunkturanstieg im Sachgüterbereich, Bauwesen rückläufig
Wien - Nach Berechnungen der Statistik Austria erzielten im April 2001 die Unternehmen des gesamten Produzierenden Bereiches (Sachgüterbereich und Bauwesen) bei leicht rückläufiger Beschäftigung (-0,4%) Umsätze in der Höhe 144,7 Mrd. S (10,5 Mrd. €), d.s. um 6,3% mehr als vor einem Jahr.
Auf Betriebsebene ist im April 2001 festzustellen, dass die 6.999 Betriebe (-2,3%) des Sachgüterbereich mit 571.000 unselbständig Beschäftigten (+1,2%) ihren Produktionswert um 7,9% im Jahresabstand auf 125,0 Mrd. S (9,1 Mrd. €) steigern konnten.
Im Sachgüterbereich hielt in den 13 erhobenen Branchen die gute Auftragslage an: Neuaufträge konnten auf 64,4 Mrd. S (4,7 Mrd. €) aufgestockt werden (+2,7%), an Auftragsbeständen standen mit 254,2 Mrd. S (18,5 Mrd. €) Ende April 2001 um 8,5% mehr in den Orderbüchern.
Alle Branchen des Sachgüterbereiches – mit Ausnahme der Rundfunk-, Fernseh- und Nachrichtentechnik (6,3 Mrd. S, 461 Mio. €; -13,9%) - konnten gegenüber dem April des Vorjahres Produktionszuwächse erzielen. Bei der Mineralölverarbeitung (7,0 Mrd. S, 505 Mio. €; +19,1%) und bei der Herstellung von Geräten der Elektrizitätserzeugung und -verteilung (4,8 Mrd. S, 350 Mio. €; +15,3%) lagen die Zunahmen weit über dem Gesamtdurchschnitt (+7,9%).
Im Bauwesen (Hoch- und Tiefbau einschließlich Baunebengewerbe) hatten die 4.704 Betriebe (-3,9%) weniger Beschäftigte (173.000 unselbständig Beschäftigten, -5,4%), erwirtschafteten 17,4 Mrd. S (1,3 Mrd. €).Bauproduktion, was einen Rückgang von 3,2% bedeutet.
Die Auftragslage im April 2001 lässt für das Bauwesen jedoch einen leichten Aufschwung der Konjunktur vermuten. Zum Monatsende lagen die Auftragseingänge von 17,5 Mrd. S (1,3 Mrd. €; +3,2%), sowie die verfügbaren Auftragsreserven mit 76,0 Mrd. S (5,5 Mrd. €; +3,1%) über dem Vorjahresniveau.
 

   
OMV verstärkt Aktivitäten am australischen Gasmarkt
Wien / Perth - OMV AUSTRALIA PTY LTD., eine 100 % Tochtergesellschaft der OMV Aktiengesellschaft, hat mit der Entwicklung des offshore Gasfelds Patricia Baleen vor der Küste des australischen Bundesstaates Victoria begonnen. Betriebsführer ist die im Eigentum der OMV AUSTRALIA stehende Basin Oil Pty Ltd. Der Produktionsbeginn ist für Herbst 2002 geplant. Mit der zu erwartenden maximalen Produktionsmenge von 0,4 Mrd m3 pro Jahr können acht Prozent des Bedarfs des Bundesstaates Victoria abgedeckt werden. Dies bedeutet eine deutliche Steigerung der OMV Aktivitäten am australischen Gasmarkt.
Das Gasfeld Patricia Baleen war Teil der OMV Akquisition der Explorations- und Produktionsfirma Cultus Petroleum NL im Jahr 1999. Das Feld liegt 24 km vor der südöstlichen australischen Küste im sogenannten "Gippsland Basin". "Die Entwicklung dieses Gasfelds ist das erste OMV geführte Großprojekt in Australien und markiert unseren Eintritt in den Gasmarkt des Bundesstaates Victoria", so der Geschäftsführer von OMV AUSTRALIA, Wolfgang Zimmer.
Bei Patricia Baleen wird eine sogenannte "Stand alone" Entwicklung vorgenommen: Die Infrastruktur wird daher vorerst nur für dieses Feld gebaut. Aus zwei Unterwasser-Produktionssonden, deren Steuerung von der Küste aus erfolgt, wird das Gas über eine eigene 24 Kilometer lange Pipeline zu einer Aufbereitungsanlage an der Küste transportiert.
OMV AUSTRALIA ist durch ihre 100 % Töchter Basin Oil Pty Ltd und
Cultus Timor Sea Pty Ltd am Gasfeld Patricia Baleen mit insgesamt 60 % beteiligt. Die restlichen 40 % hält Diamond Gas Resources Pty Ltd, eine 100 % Tochter der japanischen Mitsubishi Corporation. Mitsubishi Corporation wird demnächst mit Tokyo Gas ein Joint Venture bilden, wobei sich deren 40 % Beteiligung am Gasfeld Patricia Baleen in ein 75 zu 25 Verhältnis zugunsten der Mitsubishi Corporation darstellen wird.
Die Entwicklung des Gasfelds, mit geplanten Investitionen von 61 Mio EUR (100 Mio australische Dollar) wird von OMV AUSTRALIA und Diamond Gas Resources Pty Ltd getragen. Geplanter Produktionsbeginn ist September 2002, eine maximale jährliche Produktionsmenge von 0,4 Mrd m³ (16 Mrd Kubikfuß) wird erwartet. Dies entspricht rund acht Prozent des Bedarfs des Bundesstaats Victoria.
Am 18. Mai 2001 schloss OMV AUSTRALIA mit dem staatlichen Energieversorger aus Queensland, Energex Retail Pty Ltd, einen Gasliefervertrag ab. Für das Gasfeld wird eine Gesamtproduktionsmenge von rund 1,6 Mrd m3 (59 Mrd Kubikfuß) erwartet. Die Lieferung wird via Pipeline an die Küste und von dort über die "Eastern Gas Pipeline" erfolgen. Die Eastern Gas Pipeline verbindet Australiens wichtigste Gas-Absatzmärkte Sidney und Melbourne.
OMV AUSTRALIA, mit Sitz in Perth, wurde im November 1998 gegründet. Die Akquisition der australischen Explorations- und Produktionsfirma Cultus durch die OMV im September 1999 war die erste erfolgreiche Übernahme eines österreichischen Konzerns im australischen Explorations- und Produktionsbereich (E&P). Die OMV schuf damit eine starke Ausgangsbasis für die nachhaltige Erweiterung des E&P-Geschäfts auf diesem Kontinent. Die fünf E&P Kernregionen der OMV sind Österreich, Libyen, UK, Pakistan und Australien.
Derzeit ist OMV AUSTRALIA, die 50 Mitarbeiter beschäftigt, an 16 Explorationsblöcken (on/offshore) in Australien und Neuseeland beteiligt; in acht Blöcken ist die OMV Betriebsführer. OMV AUSTRALIA fördert bereits in zwei Feldern eine tägliche Menge von durchschnittlich 4.000 boe (Barrel Öläquivalent).
 

   
Stromliberaliserung bringt bis zu 13 Mrd. Schilling
E-Control: Größtes Einsparungspotenzial bei Netztarifen
Wien (pte) - Mit der 100-prozentigen Liberalisierung des Strommarktes ab 1.Oktober 2001 werde es noch einmal zu einer Kostenreduktion für Haushalte von bis zu zehn Prozent kommen, meinte Walter Boltz, Geschäftsführer der Elekrizitäts-Control GmbH (E-Control) am Dienstag vor Journalisten. Insgesamt ergebe sich eine voraussichtliche Ersparnis von zehn bis 13 Mrd. Schiling jährlich für Österreichs Konsumenten und Wirtschaft. Durch den Wettbewerb würden alle Kunden in Österreich ungefähr gleich viel zahlen, die Diskriminierung einzelner Gruppen falle weg. "Vor allem die Netztarife werden sinken."
"Prinzipiell ist ein wesentlicher Teil der Liberalisierungseinsparungen bereits an die Endkunden weitergegeben", so Boltz. Es sei aber noch mehr möglich. Allein durch die Senkung der Netztarife wären Einsparungen von drei bis vier Mrd. Schilling möglich. So wurden beispielsweise im Burgenland die Durchleitungsgebühren um fünf Prozent gesenkt. In Salzburg werden diese ab 1. September ebenfalls um fünf Prozent reduziert, in der Steiermark gar um 17 Prozent. "In einem Zeitraum von zwei Jahren werden diese Kosten um zehn bis 15 Prozent gesenkt werden, längerfristig nochmals um das Selbe." Durch vorgezogene Preissenkungen konnten Österreichs Haushalte bis jetzt etwa drei bis vier Mrd. Schilling einsparen. Ab der vollen Marktöffnung rechnet die E-Control mit schrittweisen Einsparungen von weiteren drei bis vier Mrd. Schilling pro Jahr. Wirklich einheitliche Gebühren werden erst für 2003 erwartet.
Die heimische Industrie habe sich bis jetzt ca. vier bis fünf Mrd. Schilling jährlich erspart. Boltz geht aber davon aus, dass die Preise für die Industrie und Großunternehmen aber wieder höher werden. "Die jetzigen Strompreise für die Industrie sind einfach zu billig und langfristig nicht wettbewerbsfähig." Für ein durchschnittliches österreichisches KMU betrage die jährliche Ersparnis ca. 10.000 Schilling. Dies sei gerade neuen Unternehmen zu Gute gekommen. Durch eine Energie-Ersparnis von bis zu 40 Prozent habe die Stromliberalisierung eine regelrechte Gründerwelle ausgelöst.
Für einen durchschnittlichen Haushalt betrug die Ersparnis bis jetzt rund 1.000 Schilling. "Bis zur vollen Liberalisierung sind noch einmal 200 bis 300 Schilling drinnen", rechnet Boltz. Die E-Control rät allen wechselwilligen österreichischen Haushalten früh genug ihre bestehenden Verträge zu kündigen, da den Netzbetreibern für die technische Abwicklungen des Lieferantenwechsels eine Frist von acht Wochen einberäumt wurde. Auch die Kündigungsfristen sollten beachtet werden, da diese von Versorger zu Versorger etwas variieren. Die meisten Lieferanten bieten ein spezielles Service für Umsteiger an. Erfahrungen aus Großbritannien hätten gezeigt, dass im ersten Jahr der Stromliberalisierung nur fünf Prozent den Lieferanten gewechselt hätten. Ein ähnliches Potenzial sieht Boltz auch in Österreich.
Detaillierte Preisvergleiche und Tipps stehen auf der Homepage der E-Control zum Download.
 
     
Post stellt Tarifantrag für Zeitungszustellung
Wien (pte) - Die Österreichische Post AG hat heute, Montag, ihr geplantes Tarifmodell für den Versand von Zeitungen an die oberste Postbehörde im Verkehrsministerium übermittelt. Die um bis zu 400 Prozent erhöhten Tarifsätze sollen mit 1. Januar 2001 in Kraft treten und keinerlei Unterscheidung zwischen Kauf- und sonstigen Zeitungen machen. Mit Ausnahme von Sponsoring-Post – dieser werden reduzierte Entgelte angeboten - wird beim Herausgeberstatus keine Unterscheidung gemacht.
Die Post begründet die Neuordnung mit den gestrichenen Subventionen seitens des Bundes, die heuer noch 200 Mio. Schilling ausmachen. Im Vorjahr betrug die Deckungslücke zu Lasten der Post 536 Mio. Schilling, 2001 bereits 951 Mio. Schilling.
Die Opposition und karitative Organisationen üben scharfe Kritik an den geplanten Maßnahmen. "Die Blau-Schwarze Nulldefizit-Strategie killt Vereine, Hilfsprojekte und Informationsvielfalt", kritisiert beispielsweise die Konsumentenschutzsprecherin der Grünen, Gabriela Moser. Für 2002 seien keine Budgetmittel für die Stützung ermäßigter Tarife vorgesehen, die Presseförderung sei nicht aufgestockt worden und den gemeinnützigen Vereinen und Organisationen stünden keine staatlichen Zuschüsse für Aussendungen zu.
Moser fordert Verkehrsministerin Monika Forstinger und Finanzminister Karl-Heinz Grasser auf, ein SOS-Finanzpaket für Printmedien, gemeinnützige Organisationen und Vereine zu schnüren. Weiters fordert sie die Einberufung eines Tarif-Finanzierungsgipfels für Anfang September, bei dem die beiden Minister gemeinsam mit den Betroffenen und der Post AG ein entsprechendes Finanzpaket aushandeln.
 

   
Genmais: 50 ha im Burgenland gemeldet - in OÖ 705 ha vernichtet
Wien (aiz) – Für burgenländische Landwirte, die die vom Sozialministerium zugesagte Entschädigungszahlung von ATS 23.000,- pro Hektar zur Vernichtung von Anbauflächen mit gentechnisch verändertem Mais beanspruchen wollen, endete vergangenen Freitag die Meldefrist. Bisher haben insgesamt 14 Bauern bei der in der Landwirtschaftskammer in Eisenstadt eingerichteten Servicestelle Entschädigungen für rund 50 ha Maisfelder eingebracht, sagte Karl Fuhrmann von der Pflanzenbauabteilung der burgenländischen Landwirtschaftskammer gegenüber der APA. Im Burgenland waren zwei Maissorten der Firma Pioneer zur Aussaat gelangt, in denen durch gentechnische Manipulationen hervorgerufene Verunreinigungen gefunden wurden.
Die Landwirte müssen die betroffenen Maisfelder vernichten. Dies erfolgt in der Regel durch Häckseln und anschließendes Einackern der Pflanzen. Um die Prämie in Anspruch nehmen zu können, müssen die Bauern eine Rechnung über den Ankauf sowie die an den Saatgut angebrachten Anhänger mit der Chargen-Nummer vorweisen können. Das Agrarreferat, das den Bund in der Angelegenheit gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer bei der Sammlung der Daten unterstützt, will die Anträge am Montag dem Gesundheitsministerium übermitteln.
In Oberösterreich wurden bisher 705 ha Maisfläche wegen Gen-Kontamination vernichtet. Diese Zahl gab Gesundheitslandesrätin Silvia Stöger bekannt. Betroffen waren insgesamt 229 Landwirte. Sie erhielten eine Gesamt-Entschädigungssumme von ATS 16,2 Mio. Die Maisfelder, um die es ging, befanden sich vorwiegend in den Bezirken Perg und Kirchdorf.