Chronik der Woche vom 13. 07. bis 19. 07. 2002

   
Thema Unwetter – Vorarlberg vor 92 Jahren: Das halbe Land wurde verwüstet
1910 erlitt Vorarlberg eine Wasserkatastrophe
Bregenz (vlk) - Die Hochwasser- Überschwemmungen der letzten Tage in Ober- und Niederösterreich erinnern an die Wasserkatastrophe, die Vorarlberg im Juni 1910 in noch nie da gewesenem Ausmaß heimsuchte: Damals erlitten 87 der 102 Gemeinden empfindliche Schäden; am ärgsten betroffen waren das Montafon und Feldkirch mit Umgebung. Noch heute geben die Akten im Vorarlberger Landesarchiv ein beredtes Zeugnis dieser Jahundertkatastrophe.
Hochwasser war für die Vorarlberger, zumal für die leidgeprüften Rheingemeinden, eine wiederkehrende Gefahr, aber an eine Katastrophe diesen Ausmaßes konnte sich niemand erinnern. "Blühende Dörfer und Landschaften wurden überschwemmt, die Ernte vernichtet, die Bevölkerung vielfach vor den Ruin gestellt", berichtete seinerzeit Landesarchivar Viktor Kleiner.

Überschwemmungen, Muren; Feldkirch mannshoch unter Wasser
Für einmal war es weniger der Rhein, der Sorgen bereitete, sondern vor allem die Ill mit ihren Nebenflüssen, die Bregenzerach mit ihren Zuflüssen und andere Wildbäche, die am 14. und 15. Juni 1910 das Montafon, den Walgau, das Klostertal, Feldkirch und Umgebung und den innere Bregenzerwald verwüsteten. Enorme Regenfälle und die gleichzeitig einsetzende Schneeschmelze brachten ungeheure Wassermengen zu Tal.
Zu den Überschwemmungen kamen Vermurungen: "Soweit das Auge reicht, sieht es fast nur Schuttfelder, Seen, zerstörtes Kulturland, Schaden in die Millionen!" berichtete ein Augenzeuge aus dem Montafon. Die Feldkircher Altstadt stand mannshoch unter Wasser. Rettungsmannschaften aus Bregenz bargen mit Booten zahlreiche Menschen aus Lebensgefahr. Gott sei Dank waren keine Todesopfer zu beklagen. Aber die Schäden im ganzen Land waren gewaltig!

Schaden entsprach dem fünffachen Landesbudget
Allein der Schaden an öffentlichen Uferschutzbauten, Straßen und Brücken wurde auf 8,8 Millionen Kronen geschätzt. Das entsprach dem fünffachen Landeshaushalt. "Wahrlich, hätten nicht Landesvertretung und Landesausschuss 40 Jahre hindurch weise Sparsamkeit auf allen Gebieten des Landes walten lassen (...)", führte damals Landeshauptmann Adolf Rhomberg die dramatische Situation vor Augen, "das Land würde heute direkt vor dem Ruin stehen". Ein Sonderlandtag beschloss 1911 zwei große Elementarbauprogramme, zu deren Finanzierung 4,9 Millionen Kronen an Darlehen aufgenommen wurden, die zur Hälfte vom Staat zu tilgen waren; auf das Land entfielen 1,9 Millionen, deren Rückzahlung empfindlicher Steuererhöhungen (unter anderem wurde die Biersteuer verdoppelt) erforderte.

 
Thema Unwetter – LH Weingartner: "Tirol ist mit einem blauen Auge davongekommen!"
Innsbruck (lk) - Im Rahmen einer Pressekonferenz berichtete Landeshauptmann Dr. Wendelin Weingartner gemeinsam mit DI Herbert Biasi (Vorstand der Landes-Abt. Katastrophenschutz), DI Alois Poppeller (Vorsitzender der Landeskommission für private Elementarschäden) und DI Viktor Hofer (Vorstand der Abt. Wasserwirtschaft) am Mittwoch (14. 08.) über die Maßnamen des Landes nach der Hochwasserkatastrophe.
“Gemeinsam mit DI Biasi habe ich mir gestern an Ort und Stelle von der aktuellen Situation im stark betroffenen Tiroler Unterland ein Bild gemacht. Sehr erfreulich ist vor allem die gute Nachbarschaftshilfe. Mein Lob und Dank gilt auch dem schnellen Einsatz aller privaten Rettungsorganisationen, der Feuerwehren und des Bundesheers. Tirol ist noch mit einem blauen Auge davongekommen. Um in Zukunft Hochwasserkatastrophen verhindern zu können, sind für das Land Tirol drei Maßnahmen von größter Bedeutung: Es gilt, die bestehenden Projekte im Bereich des Schutzwasserbaus zu realisieren um die Sicherheit zu erhöhen. Des weiteren ist ein effektiveres Frühwarnsystem in Planung. Drittens bemüht sich das Land Tirol um einen unbürokratischen Ablauf der finanziellen Schadensvergütungen,” informierte LH Weingartner. Auch DI Biasi beurteilte die Einsätze der unterschiedlichen Einheiten als optimal: “Die Dynamik der Ereignisse war sehr groß. Durch die gute Koordination der Einsatzleitungen in den Gemeinden und Bezirken konnten aber effektive Sofortmaßnahmen getroffen werden.” “In Tirol wird bereits seit einigen Jahren ein sehr aktiver Schutzwasserbau betrieben. Um in Zukunft solche Katastrophen noch besser verhindern zu können, werden die bereits laufenden Projekte auf jeden Fall weitergeführt und neue geplant werden,” erklärte DI Hofer. Der Vorstand der Abteilung für private Elementarschäden, DI Poppeller, zu den finanziellen Schadensersatzzahlungen: “Die Schadenserhebungen sind bereits in Gange und werden voraussichtlich noch bis Ende nächster Woche andauern. Erst danach wird sich das wirkliche Ausmaß der Sachschäden ermessen lassen. Wir bemühen uns auf jeden Fall um eine rasche und unbürokratische Vergütung.”

 
Thema Unwetter - Sofortmaßnahmen des Bundes bringen spürbare Verbesserung
W. Eisl: Unbürokratische Hilfe von Banken und Versicherungen
Salzburg (lk) - Die Entscheidung des heutigen Ministerrates, ein umfassendes Hilfspaket für die Opfer der Hochwasserkatastrophe in Österreich im Ausmaß von 650 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen, bezeichnete Salzburgs Finanzreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Wolfgang Eisl, der derzeit auch Katastrophenreferent Landeshauptmann Dr. Franz Schausberger vertritt, als wirksame Vorschläge und Sofortmaßnahmen, die für die Betroffenen eine spürbare Verbesserung bedeuten.
Die Bundesregierung habe mit ihrer heutigen Entscheidung Möglichkeiten gefunden, die für die betroffenen Bundesländer eine wertvolle Hilfe darstellen, so Eisl am Mittwoch (14. 08.). Der Bericht aus dem Ministerrat sei als sehr positiv zu bewerten, da durch das Maßnahmenbündel Sorge getragen werde, dass Hochwasseropfern, die ihr Hab und Gut verloren haben oder die schwer geschädigt wurden, rasche und unbürokratische Hilfe zukommt. Mit der finanziellen Unterstützung könne die Infrastruktur wieder aufgebaut werden. Eisl verwies auch darauf, dass am Montag, 19. August, auf Anregung des derzeitigen Vorsitzenden Landeshauptmann Dr. Franz Schausberger eine außerordentliche Landeshauptleute-Konferenz in Wien stattfinden wird, an der auch Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel und einige Minister teilnehmen werden. Bei dieser Sitzung sollen die weiteren Maßnahmen zwischen Bund, Ländern, Städten und Gemeinden sinnvoll koordiniert werden.

Unbürokratische Hilfe von Banken und Versicherungen
Auch mit Vertretern der Sparte Banken und Versicherungen der Wirtschaftskammer Salzburg traf Landeshauptmann-Stellvertreter Eisl zusammen. Dabei wurden Möglichkeiten besprochen, wie die Banken und Versicherungen rasch und unbürokratisch den von der Hochwasserkatastrophe Betroffenen helfen können.
Die stellvertretenden Spartenobleute Generaldirektor Walter Schwimbersky und Kommerzialrat Heinrich Spängler sagten zu, dass die Banken ihren jeweiligen Kunden umfangreich entgegenkommen werden. Vor allem werden die Banken ihren Kunden rasch und unbürokratisch, aber auch mit günstigen Bankkonditionen helfen. Für die gewerblichen Unternehmen wird es eine Zinsenstützungsaktion durch den Bund und die Länder geben, welche für Aufwendungen zur Beseitigung von Katastrophenschäden dient. Die Abwicklung dieser Zinsenstützungsaktion erfolgt ausschließlich über die jeweilige Bank.
Auch die Versicherungswirtschaft werde sich bemühen, alle Schadensfälle so schnell wie möglich abzuwickeln, um dadurch den Salzburgerinnen und Salzburgern rasch helfen zu können. Landeshauptmann-Stellvertreter Wolfgang Eisl bedankte sich bei den Vertretern der Banken und der Versicherungen. Besonders freue ihn, dass die Banken und Versicherungen ihren Kunden auch in Notzeiten zur Seite stehen.

 
Thema Unwetter – Landesrat Fill: OÖ Hilfsplattform für Unternehmen aktiv
Cluster koordinieren unter www.hilfsplattform.at Hilfsangebote von derzeit mehr als 50 Unternehmen
Linz (lk) - Um den Unternehmen nach der Hochwasserkatastrophe rasch konkrete Hilfe und Unterstützung anbieten zu können, wurde von Wirtschafts-Landesrat Josef Fill beim Cluster-Management der Oö. Technologie- und Marketinggesellschaft mbH eine Hilfsplattform für Betriebe eingerichtet: http://www.hilfsplattform.at
Mit dieser Hilfsplattform sollen Unternehmen, die vom Hochwasser betroffenen sind, auf Hilfsleistungen von nicht betroffenen Firmen zugreifen können, um rasch wieder den Produktionsbetrieb aufnehmen zu können. Weiters hat auch die Wirtschaftskammer eine Hochwasser- Hilfsplattform installiert (http://www.wko.at/ooe).
Wirtschaftslandesrat Fill: "Schon mehr als 60 Unternehmen aus Ober- und Niederösterreich und anderen Bundesländern, die nicht durch das Hochwasser geschädigt wurden, bieten ihre Unterstützung an. Große wie kleine Betriebe leisten rasche Hilfe. Etwa durch kurzfristige Übernahme von Fertigungsaufträgen, durch Bereitstellung von Fachkräften und Transporthilfen, die zwischenzeitliche Nutzung von vollausgestatteten Büros, Lagerhallen usw."
Diese Hilfsplattform wird von den Cluster-Teams der oö. Branchennetzwerke professionell koordiniert:

Einrichtung der Notrufstelle in der TMG: Tel. 070-79810-5100, E-Mail: hilfsplattform@tmg.at , Fax 070-79810-5060

Homepage http://www.hilfsplattform.at: hier sind Hilfsangebote und Hilfswünsche gelistet. Weiters findet man relevante Informationen für hochwassergeschädigte Unternehmen gebündelt (z.B. Finanzierungsmöglichkeiten, Versicherungen, Sanierungsfirmen, Notbetreuungsstellen, Spendenkonten usw.)

Rund 60 konkrete Hilfsangebote aus Oberösterreich, Niederösterreich,

der Steiermark, Kärnten und Tirol sind bereits eingegangen. Große wie kleine Firmen haben ihre Unterstützung, in vielen Fällen kostenlos, angeboten.

Beispiele
Fa. Anger Maschinenbau kann Techniker zur Maschineninstandsetzung zur Verfügung stellen, bietet Maschinenreinigung an.

Fa. ARWÖ Plast, Neumarkt/Wallersee, kann kurzfristig Spritzgussaufträge übernehmen und stellt weiters 200 m² Büroflächen zur Verfügung.

Fa. Austria Alu Guss, Ranshofen, hat Bereitschaft zur Unterstützung bekundet.

Fa. BMW will unterstützen und prüft entsprechende Möglichkeiten.

Fa. Esterbauer, Uttendorf, bietet auch Hilfeleistungen an.

Fa. Fill Maschinenbau, Gurten, stellt Facharbeiter (Maschinentechniker) zur Verfügung.

Fa. FREWO (Tischler), Langau/NÖ, bietet Maschinenpark für Kleinunternehmen an, weiters 3 Notunterkünfte.

Fa. Lederhilger, Sipbachzell, bietet Lagerräumlichkeiten und Transportautos.

Fa. Magna Steyr, Graz, wird Hilfe leisten.

Fa. Mark Metallwaren, Spital/Pyhrn, bietet früheres Firmengebäude (4000 m²) sowie Lagerflächen an.

Fa. Pöttinger Landmaschinenbau, Grieskirchen, stellt zehn Fachkräfte (Schlosser) zur Verfügung.

Fa. Schenker, Wels, bietet 300 m² kostenlose Lagerfläche an.

usw.

Start der Vermittlung von Hilfeleistungen:Einer betroffenen Tischlerei aus dem Raum Freistadt, die eine Lagerfläche suchte, konnten über die Hilfsplattform bereits Kontakte zu zwei Unternehmen vermittelt werden, die Lagerräumlichkeiten angeboten haben.

Bereitstellung von Büroflächen auch in den oö. Technologiezentren
Linz, Rohrbach, Neufelden, TIC Steyr, Braunau, Ried und Schärding

 
Thema Unwetter – Schwere Verwüstungen durch Hochwasser auch in der Landwirtschaft
Linz - "Das Jahrhunderthochwasser des heurigen Augustes hat in der Landwirtschaft Verwüstungen und Ernteausfälle in nie geahntem Ausmaß verursacht. Die unermesslich hohen Schäden in der Landwirtschaft können im Detail noch gar nicht abgeschätzt werden, da in unserer ersten Schätzung nur die unmittelbaren Ernteausfälle grob geschätzt wurden", stellt Präsident Kletzmayr in einer ersten Stellungnahme fest.
Die Schäden sind vielfältig. Einerseits gibt es Ernteausfälle durch Überflutungen, Vermurungen sowie Anlandung von Schwemmmaterial. Andererseits gibt es momentan nicht zu beziffernde Schäden durch Bodenabtrag, Humusverlust, Hangrutschungen, die aufwändige und kostspielige Rekultivierungsmaßnahmen nach sich ziehen. Ernorme Schäden sind auch durch Zerstörungen durch Schwemmmaterial wie entwurzelte Bäume, Äste, verschiedenste Gegen-
stände entstanden.

Ernteausfälle
Das wahre Ausmaß wird erst feststellbar sein, wenn das Hochwasser wieder weg ist. Aufgrund einer ersten, allerdings sehr groben Schätzung ist davon auszugehen, dass auf einer Fläche von ca. 7.000 ha Acker, ca. 5.000 ha Grünland sowie ca. 600 ha Gemüsefläche die Ernte vernichtet oder zumindest erheblich geschädigt ist.
Bei den geschädigten Ackerkulturen handelt es sich vorwiegend um Mais, Zuckerrübe und Sojabohne.
Bei Gemüse sind praktisch alle Kulturarten des Frisch- sowie Verarbeitungsgemüses betroffen.
Bei den Grünlandflächen wird der Ernteausfall dadurch verursacht, dass der jeweilige Grünlandaufwuchs aufgrund von Erd- und Schlammablagerung nicht nutzbar ist.
Basierend auf einer ebenfalls sehr vorsichtigen und daher mit Unschärfen behafteten Schät-zung würde sich ein Schadensausmaß nur für die Ernteausfälle von etwa 12 Mio. Euro für
Oberösterreich errechnen. Die grob geschätzte Schadensfläche liegt bei 12.700 ha, wobei die überschwemmte Fläche doppelt so groß ist.
Diese Schadenssumme würde somit die Summe der heurigen Elementarschäden bis zum Augusthochwasser übersteigen.
"Die zerstörerische Kraft des Wassers hat unsere Kulturböden nachhaltig geschädigt. In vielen Gebieten sind große Mengen an Humus unwiederbringlich durch Erosion, Erdrutsche oder Hangrutschungen verloren gegangen", zieht Kletzmayr eine traurige Bilanz. Diese Schäden können zum momentanen Zeitpunkt monetär nicht bewertet werden. Allerdings werden diese Schäden deutlich höher sein als die oben angeführten Ernteausfälle. Die Bodenverschlämmung sowie die Zerstörung des Bodengefüges bedürfen aufwändiger Rekultivierungsmaßnahmen, die sich in Einzelfällen über Jahre erstrecken werden müssen.
Die Landwirtschaftskammer hat in einer ersten Soforthilfe 63.000,- Euro an den Hochwasserfonds des Landes überwiesen.
"Wir werden im Rahmen unserer Möglichkeiten den schwerstbetroffenen Bauernfamilien - wo immer es nur möglich ist - zur Seite stehen, um ein Weiterarbeiten zu ermöglichen", so abschließend Präsident Kletzmayr.

 
Thema Unwetter – NÖ: Die Situation stabilisiert sich
In einigen Regionen ist die Lage weiterhin kritisch
St. Pölten (nlk) - Die Hochwassersituation in Niederösterreich hat sich weitgehend stabilisiert. Der Pegelstand der Donau in der Wachau – Kienstock erreichte Mittwoch (14. 08.) Nacht einen Höchststand von 10,85 Meter – ist in den vergangenen Stunden nicht mehr gestiegen. Nach wie vor stehen im Bezirk Amstetten zahlreiche Orte sowie Städte wie Melk und Ybbs teilweise unter Wasser. Ebenso in der Wachau.
In Krems – Stein wurde vorsichtshalber evakuiert – hat entgegen Befürchtungen der mobile Hochwasserschutz bis jetzt gehalten, die Situation ist jedoch noch immer ernst. Auch in Klosterneuburg kam es zu großflächigen Überschwemmungen. Die stromabwärts fließenden Wassermassen haben nun auch die Gebiete östlich von Wien erfasst. Fischamend steht großteils unter Wasser, auch in Bad Deutsch-Altenburg und Hainburg ist die Lage kritisch.
Im Waldviertel ist in den letzten Stunden keine weitere Verschärfung der Situation eingetreten, im Oberlauf des Kamp hat sich die Lage sogar entspannt. Unverändert kritisch ist jedoch die Situation im Mündungsbereich des Kamp. Der Krisenstab der NÖ Landeswarnzentrale in Tulln tagt permanent, um sofort auf die jeweilige Situation reagieren zu können.
Tausende Hilfskräfte sind in den Hochwassergebieten weiterhin rund um die Uhr im Einsatz, um – wo es notwendig ist – Evakurierungen oder Sicherungsmaßnahmen vorzunehmen. Gleichzeitig laufen in jenen Regionen, wo sich Lage zu entspannen beginnt, die Aufräumarbeiten an.
Die Eindrücke der letzten Tage bringen die Menschen oft weit an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Die Einsatzkräfte und eine Vielzahl weiterer freiwilliger Hilfskräfte versuchen nicht nur zu helfen und zu retten, sondern geben den Menschen, die mancherorts alles verloren haben, auch Halt, seelischen Beistand und moralische Unterstützung. In den Krisenregionen sind außerdem nach wie vor zahlreiche Straßen gesperrt.
Neben zahlreichen Institutionen hat auch das Land ein Spendenkonto für die Hochwasseropfer bei der NÖ Hypo- Bank eingerichtet. Es lautet auf „Soforthilfe Hochwasser NÖ“, die Kontonummer ist 03455/022990, Bankleitzahl 53000.

 
Thema Unwetter – Donauinsel: Vorausblickende Planung ist ein Segen für Wien
Wien (rk) - "Angesichts der unfassbaren Katastrophe, die nicht nur Österreich, sondern ganz Zentraleuropa erfasst hat, gilt unser aller Anteilnahme und Unterstützung einmal den Betroffenen. Gerade jetzt aber ist es auch an der Zeit, sich bei jenen PlanerInnen und StadtpolitikerInnen zu bedanken, die vor mehr als 30 Jahren dafür gesorgt haben, dass Wien heute nicht in den Fluten versinkt. " stellte Planungsstadtrat DI Rudolf Schicker am Mittwoch (14. 08.) fest.
"Besonderer Dank gilt dem damaligen Planungsstadtrat Fritz Hofmann, in dessen Amtszeit das Projekt vom reinen technischen Bauwerk zu der städtebaulichen Intervention wurde, die nach dem damals entwickelten 'Wiener Modell' in einem interdisziplinären Verfahren auch zur mittlerweile nicht mehr wegzudenkenden Freizeit-, Erholungs- und Naturlandschaft wurde" sagte der Planungsstadtrat.
"Es wäre billig, angesichts der heutigen Katastrophe politisches Kleingeld daraus schlagen zu wollen, aber es ist dennoch notwendig, daran zu erinnern, dass die ÖVP die Insel damals zum Anlass nahm, aus einer Koalitionsregierung in Wien auszuscheiden und dieses Vorhaben jahrelang schlecht zu machen versucht hat" fügte Schicker hinzu.

 
Thema Unwetter – LH Haider: Land und Firma Rogner starten Aktion für Kinder aus Hochwassergebiet
Niederösterreichische Kinder verbringen eine Ferienwoche in Sonnleitn, während Eltern Aufräumarbeiten verrichten – Ähnliche Hilfsaktion auch für Kinder aus OÖ. geplant – Auch Kelag hilft
Klagenfurt (lpd) - Das Land Kärnten und die Firma Rogner starten eine Aktion speziell für „junge“ Hochwasseropfer. Wie Landeshauptmann Jörg Haider am Mittwoch (14. 08.) bekanntgab, wird eine gemeinsame Aktion seitens des Landes mit der Firma Rogner für Hochwasseropfer aus Niederösterreich initiiert. Demnach wird die Firma Rogner an die 80 Appartements im Feriendorf Sonnleitn am Naßfeld/Hermagor und damit Unterkünfte für rund 320 Kinder aus Niederösterreich für eine volle Woche zur Verfügung stellen.
Der Landeshauptmann übernimmt die Kosten für die Verpflegung und Busfahrten in Kärnten. Landeshauptmann Haider: „Diese Aktion hat einen großen Nutzen für die betroffenen Kinder sowie für deren Eltern, weil diese sich voll auf die Aufräumarbeiten nach der Hochwasserkatastrophe konzentrieren können und dabei sicher sein können, dass sich während dieser Tage ihre Kinder in guter Obhut befinden“.
Der Landeshauptmann unterstreicht die Wichtigkeit solidarischer Hilfe. Auch Kärnten habe in den Katastrophenjahren 1965 und 1966 Hilfe aus diesen Bundesländern erhalten und dass es sich nun – im umgekehrten Fall – auch mit Taten dankbar zeige, sei selbstverständlich.
Robert Rogner senior hat spontan reagiert, als er diese schrecklichen Bilder der Katastrophe gesehen hat und war überzeugt: „Wir müssen hier einen Beitrag zur Hilfe leisten“. Rogner stellt übrigens auch Unterkünfte in seinem Feriendorf Königsleiten im Waldviertel zur Verfügung.
Die Kinder werden vom 17. bis 24. August am Naßfeld sein. Für ein entsprechendes Betreuungsprogramm wird das Landesjugendreferat unter Landesrat Gerhard Dörfler sorgen. Die betroffenen Bezirkshauptmannschaften und Gemeinden in Niederösterreich sind derzeit dabei, die Kinder auszusuchen bzw. zu melden, die Abwicklung läuft über die Katastrophenschutzreferate.
Wie Landeshauptmann Haider nach Rücksprache mit Direktor Egger weiters informierte, stellt auch die Kelag ebenfalls 15 Personen sowie Gerätschaften wie Pumpen, LKW, usw. für Aufräumarbeiten zur Verfügung. Die Kelag hat auch schon 10.000 Euro an die Hochwasserhilfe überwiesen. Übrigens: Wer rasch hilft, hilft doppelt. Das vom Land eingerichtete Spendenkonto lautet auf „Kärnten hilft Österreich-Hochwasseropfer“: Konto-Nr. 1340000, BLZ: 52000 Hypo Alpe-Adria- Bank.

 
Thema Unwetter – Industriellenvereinigung organisiert Solidaritätsfonds
Industrieunternehmen können betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie kleinen Zulieferbetrieben helfen
Wien (pdi) - Auf Initiative mehrerer namhafter Industriebetriebe hat die Industriellenvereinigung (IV) einen Solidaritätsfonds für industrielle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Kleinbetriebe, die Ihr Hab und Gut verloren haben, eingerichtet.
Alle österreichischen IV-Mitglieder, die von der Hochwasserkatastrophe nicht betroffen sind, wurden gestern in einem persönlichen Schreiben, das von IV-Präsident DI Peter Mitterbauer und den IV-Landespräsidenten Dr. Karl Büche (Oberösterreich), Dr. Wolfgang Frank Niederösterreich) und Dr. Richard Schenz (Wien) unterzeichnet wurde, eingeladen, in den Industrie-Solidaritätsfonds einzuzahlen.
Die Vergabe der Fonds-Mittel erfolgt in Zusammenarbeit zwischen den IV-Landesgruppen und der jeweiligen Landesregierung, um den punktgenauen, effizienten und widmungsgerechten Einsatz der Fondsmittel sicher zu stellen.
Die Kontonummer des Industrie-Solidaritätsfonds lautet 52085 520 085, Kennwort: Hochwasserhilfe: Industrie-Solidaritätsfonds Bank - Austria Creditanstalt (BLZ 12000).

 
Thema Unwetter – Schulterschluß: Hilfe für Helfer!
Wien - Mindestens 40.000 Euro an Sofortzahlungen stellt die Österreichische Sanitärwirtschaft (Großhandel, Industrie und Innungen) den durch das Hochwasser in Mitleidenschaft gezogenen Betrieben für Sanitär-, Heizungs- und Lüftungstechnik zur Verfügung. Damit diese wiederum die Aufbauarbeiten zügig vorantreiben können. Kontaktstelle ist die Bundesinnung, Ing. Viehmann, 01 - 501 05-3521.

Zentrale Funktion für Sanitär-, Heizungs- und Lüftungstechniker
Die Wiederherstellung sanitärer Anlagen, von Zu- und Ableitungen, Heizsystemen, die Warmwasserversorgung und Warmwasserbereitungsanlagen - kurz die gesamte Haustechnik im öffentlichen und privaten Bereich - wird nach den Aufräumungsarbeiten eines der vorrangigen Ziele sein. Es sind aber auch zahlreiche Installateurbetriebe - die genaue Zahl liegt noch nicht vor - schwer in Mitleidenschaft gezogen worden. Dem "klassischen Nahversorger" für Energie- und Wasserversorgung sind damit die Hände gebunden!

Rasche Reaktion der heimischen Sanitärwirtschaft
Rasch hat die Sanitärwirtschaft Österreichs (Verband des Sanitärgroßhandels, Arbeitskreis Sanitärindustrie) reagiert und stellt gemeinsam mit der Bundesinnung der Sanitär-, Heizungs- und Lüftungstechniker in einem ersten Schritt € 40.000,-- zur unbürokratischen Soforthilfe zur Verfügung.
Damit soll eine rasche Sanierung der Betriebe gewährleistet sein, die ihrerseits mit ihren Fachkräften und neu angeschafftem Material zur zügigen Schadensbehebung beitragen werden. Die Abwicklung und alle damit verbundenen Aufwendungen übernimmt die Bundesinnung der Sanitär-, Heizungs- und Lüftungstechniker, Ing. Viehmann, 01 - 501 05-3521.