Chronik der Woche vom 13. 07. bis 19. 07. 2002

   
  LH Haider glänzte in historischer Rolle als Herzog Bernhard
"Die Schlacht bei Greifenburg" war großer Erfolg für Publikum und Veranstalter - Schlacht anno 1252 war für Kärntens Landeseinheit bedeutsam
Klagenfurt (lpd) - Vor 750 Jahren fand die Schlacht bei Greifenburg im Oberen Drautal statt. Jetzt wurde dieses für Greifenburg und für Kärnten bedeutsamen Jubiläums eindrucksvoll gedacht und das Geschehen gleichsam am Originalschauplatz auf der Ritterwiese in Hauzendorf/Greifenburg nachgespielt: mit einem Theaterstück mit Kampfszenen. Über 1500 Menschen wohnten dem bunten Ritterspektakel bei, an dem Dutzende Ritter in ihrer Rüstung und auch die professionelle Rittertruppe Caput Draconis mitwirkte.
In der Rolle des Kärntner Herzog Bernhards brillierte Kärntens Landeshauptmann Jörg Haider. Man gewöhne sich an historische Rollen, so der standesgemäß kostümierte Herzog, der hoch zu Ross auf dem Schlachtfeld einritt und den gefangen genommenen Graf Meinhard III. von Görz zur Rede stellte. Wie Haider sagte, habe er im Vorjahr die Rolle des Landesfürsten im Zuge der Landesausstellung Schauplatz Mittelalter in Friesach zu spielen gehabt. Nun sei er in der Rolle des gütigen, friedliebenden Herzogs, die bestens zu ihm passe. "Groß ist als Herrscher nur jener, der Land und Leut fördert, anstatt nur auf sich selbst zu schauen. Einen Krieg zu beginnen, Meinhard, ist kein Zeichen von Größe, sondern von Schwäche. Und Euren Schmerz stillt auch kein Krieg, den Ihr vom Zaune brecht", las Herzog Bernhard auch als großer Menschenkenner dem Görzer Grafen die Leviten.
Die Schlacht bzw. der Sieg war historisch sehr bedeutsam, weil sie die Landeseinheit ermöglichte, die durch das Drängen auf Vorherrschaft seitens der Görzer Grafen gefährdet war, erklärte Herzog Jörg, dessen großes Schauspieltalent einmal mehr starken Beifall fand.
Der Markt Greifenburg stand eine Woche lang im Zeichen des Jubiläums "750 Jahre Schlacht bei Greifenburg". Die Schlacht selbst mit anschließender Siegesfeier war der Höhepunkt eines umfangreichen Programmreigens für jung und alt, der Ritterkämpfe, Handwerksvorführungen, Austellungen, Ritteressen, einen Mittelaltermarkt, Falknervorführungen usw. umfasste.
Organisator der Veranstaltungen war Dr. Dieter Klammer zusammen mit den örtlichen Vereinen. Er sagte, dass die Zusammenarbeit aller Beteiligten hervorragend war und der enorme Publikumserfolg die lange Vorbereitung und alle Bemühungen voll gelohnt habe.
Die Geschichte zu Schlacht: Herzog Bernhard von Spanheim, der das Land regierte, hatte die Herrschaft Greifenburg rechtmäßig gekauft. Dies war aber wie ein Stachel im Fleisch der mächtigen Görzer Grafen, die rundum ihre Besitzungen hatten, für sie war der Kauf eine Kampfansage. Graf Meinhard III. von Görz gelang es, das Schloss Greifenburg zu besetzen. Es kam am 8. September 1252 zum Kampf. Die Truppen von Herzog Bernhard bzw. seines Sohnes, des Erzbischofs von Salzburg, waren schließlich siegreich und sicherten somit den Spanheimern Grundbesitz und Einfluß im Herzogtum Kärnten. Die Friedensverhandlungen fanden ihren Abschluss am 27. Dezember 1252 im Frieden von Lieserhofen.

 
Hitliste 2001: Schloss Schönbrunn an 1.Stelle
Wien (rk) - Der 1. Platz geht an Schloss Schönbrunn: Die ehemalige Habsburger-Sommer- residenz setzte sich im Jahr 2001 mit 1,759.000 Besuchern an die Spitze der Hitliste der Wiener Sehenswürdigkeiten. Der Tiergarten landete mit 1,724.000 Schaulustigen auf Platz 2, gefolgt vom Kunsthistorischen Museum, dessen Sammlungen im Hauptgebäude sich 751.000 Kulturinteressierte anschauten. Platz 4 hält das Riesenrad mit 711.000 Fahrgästen, Platz 5 erreichten die Kaiserappartements in der Hofburg mit 401.000 am imperialen Erbe Interessierten.
Hundertwassers Werke und die Ausstellungen im KunstHausWien kamen bei 390.000 Besuchern gut an, der Glanz der Silberkammer in der Hofburg machte bei 387.000 Eindruck. 376.000 Luftikusse schnupperten auf dem Donauturm Höhenluft, 366.000 Tierfreunde fanden Gefallen am Naturhistorischen Museum, und 353.000 Kunstliebhaber genossen die Klimt-Gemälde in der Österreichischen Galerie Belvedere. Übrigens sind alle dieser "Top Ten" Partner der vom Wien-Tourismus aufgelegten Wien-Karte.
Zu den großen Publikumsmagneten zählten auch das Technische Museum mit 345.000 Besuchern, die Schatzkammer in der Hofburg, deren Prunk 284.000 Nostalgiker bewunderten, und die Kaisergruft, wo 217.000 einen Blick auf die Grabstätten der Habsburger warfen. 215.ooo tauchten in die Schönheit der Unterwasserwelt im Haus des Meeres ein, 197.000 Personen zählte die Kunsthalle im Jahr ihrer Übersiedlung vom Karlsplatz ins MuseumsQuartier Wien, und 159.000 Kunstbegeisterte ließen sich ins MAK, das Österreichische Museum für angewandte Kunst, locken. Das üppige Grün des Palmenhauses sorgte bei 156.000 für Entspannung, die Lipizzaner der Spanischen Hofreitschule erhielten von 141.000 Pferdefans Applaus, und im Haus der Musik waren 140.000 Tönen und Klängen auf der Spur. Unter die meistbesuchten Wiener Sehenswürdigkeiten des Jahres 2001 kam auch das Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien mit 108.000 Neugierigen, die das neue Haus im MuseumsQuartier nach der Eröffnung im September des Vorjahres betraten.

Überragend: der Stephansdom
Beliebteste Sehenswürdigkeit, jedoch außer Konkurrenz, ist der Wiener Stephansdom: Das Gotteshaus, bei freiem Eintritt zu besichtigen, wird jährlich von geschätzten vier Millionen Menschen aufgesucht. Keine Besucherzahlen für 2001 haben Bank Austria Kunstforum (2000 auf Platz 5 der Hitliste), der Stephansdom bezüglich Dom- und Katakombenführungen sowie Fahrten auf den Südturm, die Wiener Staatsoper zu Führungen im Haus und das im September 2001 eröffnete Leopold Museum bekannt gegeben.

Die 30 größten Hits 2001
  1. Schloss Schönbrunn, Schauräume: 1,759.000 Besucher
  2. Tiergarten Schönbrunn: 1,724.000 Besucher
  3. Kunsthistorisches Museum (Hauptgebäude): 751.000 Besucher
  4. Riesenrad: 711.000 Besucher
  5. Kaiserappartements, Hofburg: 401.000 Besucher
  6. KunstHausWien: 390.000 Besucher
  7. Silberkammer, Hofburg: 387.000 Besucher
  8. Donauturm: 376.000 Besucher
  9. Naturhistorisches Museum: 366.000 Besucher
10. Österreichische Galerie Belvedere: 353.000 Besucher
11. Technisches Museum: 345.000 Besucher
12. Schatzkammer, Hofburg: 284.000 Besucher
13. Kaisergruft: 217.000 Besucher
14. Haus des Meeres: 215.000 Besucher
15. Kunsthalle Wien: 197.000 Besucher
16. MAK - Österr. Museum für angewandte Kunst: 159.000 Besucher
17. Palmenhaus, Schönbrunn: 156.000 Besucher
18. Spanische Hofreitschule (Vorführungen & Training): 141.000 Besucher
19. Haus der Musik: 140.000 Besucher
20. Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien: 108.000 Besucher (seit 15.9.01)
21. Secession: 101.000 Besucher
22. Historisches Museum der Stadt Wien (Hauptgebäude): 100.000 Besucher
23. Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek: 93.000 Besucher
24. Schmetterlinghaus, Burggarten: 93.000 Besucher
25. Wagenburg, Schloss Schönbrunn: 83.000 Besucher
26. Jüdisches Museum der Stadt Wien: 80.000 Besucher
27. Mozart-Gedenkstätte Figarohaus: 70.000 Besucher
28. Heeresgeschichtliches Museum: 68.000 Besucher
29. Zoom Kindermuseum: 53.000 Besucher
30. Palais Harrach: 52.000 Besucher (Sonderausstellungsräume des KHM).

 
24 Jugendliche besuchen die schönsten Plätze Niederösterreichs
AÖ-Jugendtreffen mit Teilnehmern aus 13 Ländern
St. Pölten (nlk) - Ein Jugendtreffen der besonderen Art ist das "Auslandsösterreicher- Jugendtreffen": 24 Jugendliche aus 13 Ländern treffen für eine Woche Ende August zusammen, um den schönsten Plätzen Niederösterreichs einen Besuch abzustatten. 2002 findet bereits das zwölfte Treffen in Niederösterreich statt, das Kindern und Enkeln ausgewanderter Österreicher Gelegenheit gibt, das "Land ihrer Ahnen" (besser) kennen zu lernen.
Das Motto im heurigen Jahr lautet "So ein Theater" und erfreut die Jugendlichen mit einer breiten Palette an Ereignissen, die für sie "Theater" sind. Die Oper in Wien, das Festspielhaus und der Klangturm in St.Pölten werden ebenso besucht wie ungewöhnliche Bühnen-orte, bei einem Hüttenabend mit Schuhplattlern kann diese anstrengende Kunst selbst probiert werden. Dazu kommen Kabarett, das Theater zum Fürchten im Mödlinger Bunker, experimentelles Theater zum Mitmachen, das Casino Baden, die Sommerakademie - und Sternentrommeln am Lagerfeuer. Auch Wiens Unterwelt auf den Spuren des "Dritten Manns" und die Dramatik pompöser Grabdenkmäler auf dem Wiener Zentralfriedhof stehen auf dem Programm. Damit es nicht nur hinunter, sondern auch hoch hinauf geht, ist außerdem eine Fahrt mit der Seilbahn auf die Rax vorgesehen. Ingrid Grün und Maria Rigler sind die Regisseusen dieser Woche der theatralischen Kunst".
Ein positiver Nebeneffekt dieses Treffens ist, dass nicht nur Kontakte und Freundschaften zu und in Niederösterreich entstehen, sondern auch solche der Auslandsösterreicher-Jugendlichen untereinander. "Menschliche Beziehungen und Freundschaft sind der Schlüssel zum Zugang in ein Land. Das ist für die Auslandsösterreicher-Jugendlichen ebenso ein Gewinn wie für unser Land Niederösterreich", weiß Auslandsösterreicher-Referentin Traude Walek-Doby aus langjähriger Erfahrung. Treffen für Auslandsösterreicher-Jugendliche gibt es nur in Niederösterreich.

 
  LH Haider stiftet Gedenkstein für Franz Stelzhamer
Traditionsreiches Treffen der Dichersteingemeinschaft Zammelsberg
Weitensfeld (lpd) - Ein Fixpunkt für die Dichtersteingemeinschaft Zammelsberg unter Dieter Hölbling- Gauster ist alljährlich der 15. August: Heuer trafen einander wieder zahlreiche Mitglieder und Freunde dieser Gemeinschaft am Zammelsberg in der Gurktaler Gemeinde Weitensfeld zur Musik- und Literaturpflege.
Dabei wird Jahr für Jahr auch ein Gedenkstein zu Ehren eines deutschsprachigen Dichters bzw. Schriftstellers enthüllt. Heuer stand das feierliche Zammelsberger Treffen im Zeichen des Gedenkens an den oberösterreichischen Dichter Franz Stelzhamer (1802 – 1874), der heuer vor 200 Jahren zur Welt gekommen war.
Kärntens Kulturreferent Landeshauptmann Jörg Haider stiftete den Gedenkstein zu Ehren seines Landsmannes Stelzhamer und nahm persönlich die Enthüllung dieses Gedenksteines bzw. der Gedenktafel vor – es ist übrigens der 31. Dichterstein im Dichterhain und steht neben jenem für Peter Rosegger. Stelzhamer hat u. a. die oberösterreichische Landeshymne (die einzige in Mundart) geschrieben. Der Landeshauptmann dankte der großartigen Initiative der Dichtersteingemeinschaft, die sich darum verdient macht, Besonderheiten aus Literatur und Musik schöpfen zu können und diese einem weiten Kreis näherzubringen. Stelzhamer habe aus seinem Herzen gesprochen und sei von großer Heimatliebe beseelt gewesen. Dies verbinde ihn auch mit den Kärntnern, so Haider, deren Heimatverbundenheit ebenfalls tief verwurzelt sei. Dieter Hölbling- Gauster hielt die Gedenkrede für Franz Stelzhamer.
Die Dichtersteingemeinschaft gedachte diesmal weiters auch des bekannten Kärntner Liedschöpfers und Chorleiters Günther Mittergradenegger, der vor zehn Jahren verstarb. Für den einstigen, ebenfalls sehr bekannten Künstlerpfarrer aus dem Gurktal, Professor Johannes Pettauer, wurde ein Gedenkstätte errichtet und eingeweiht. Ehrenkrugverleihungen und offenes Volksliedersingen rundeten das Programm ab.

 
Wenn die Kühe Trachten tragen
Der zauberhafte Almabtrieb in Reith im Alpbachtal feiert sein 20. Wiegenfest
Reith - Der Reither Almabtrieb darf für sich verbuchen, die traditionsreichste und zugleich authentischste Veranstaltung dieser Art in Tirol zu sein. Das hübsche Dorf im Alpbachtal hat in der Vergangenheit akribisch darauf geachtet, dass diese farbenprächtige „Heimfahrt“ nicht zum inszenierten Touristenspektakel verkommt, sondern ein echtes, ursprüngliches Volksfest bleibt, bei dem in der intimem Atmosphäre eines Kirchtagsfestes die sichere Rückkehr des Viehs ausgiebig mit Essen, Trinken und Musik gefeiert wird.
Zum 20. Geburtstag des Reither Almabtriebes präsentiert sich der Ort an den letzten beiden Samstagen im September – 21. und 28.9. 2002 - besonders festlich geschmückt. Passend zum traditionellen Charakter des Almabtriebes zeigen die Bauern der Umgebung heimische Handwerkskunst.
Seit exakt 20 Jahren schon gibt es den Reither Almabtrieb, dessen Zeitpunkt sich jeweils nach der Witterung richtet. Wenn auf den hoch gelegenen Almen des Alpbachtales nichts mehr wächst, ziehen die kleinen Herden geschmückter Rinder von der Bauernfamilie begleitet ins Dorf ein. Weil nicht alle Bauern ihre Tiere zur gleichen Zeit in die Ställe zurückbringen, findet die „Heimfahrt“ in der Regel an zwei Samstagen im September statt. Diesmal ist es der 21. und 28. 09. 2002. Beginn jeweils um 10 Uhr.
Der Ursprung des "Aufkranzens" oder "Aufbüschens" ist ein heidnischer Brauch, bei dem der Bauer versuchte, seinen wertvollsten Besitz, das Vieh, durch Masken für böse Geister unkenntlich zu machen. Zu Hause oder auf der Alm konnte man ja durch Zeichen am Stall oder Türstock sein Hab und Gut schützen, aber auf dem Weg bekamen die Tier lärmende Glocken umgehängt, damit sich der Böse gar nicht erst herantraute. Als Grundlage für den Almschmuck wird genommen, was auf dem Bergen des Alpbachtales wächst. Almrausch, Silberdisteln, Baummoos, Wacholder und kleine Rosen bilden das Herzstück, das mit bunten Bändern ergänzt den kunstvoll gefertigten Schmuck ergibt. In Reith werden die Tiere zum Dank für einen glücklichen Almsommer und aus Freude an ihrem Beruf von den Sennerinnen und Bäuerinnen, die die überlieferte Kunst beherrschen, geschmückt. Aber auch heute wird nur dann aufgekranzt, wenn auf der Alm kein tödlicher Unfall passiert und unten am Hof niemand von der Familie verstorben ist.

Handwerkskünste vergangener Tage
Waren es anfangs die festlich geschmückten Kühe, die alleine die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich zogen, so kam in den letzten Jahren der Bauernmarkt als besondere Attraktion dazu. Zu sehen sind auf diesem Markt bäuerliche Handwerkskünste, die entweder fast schon ausgestorben sind oder nur noch von wenigen Spezialisten betrieben werden. So gibt es hier noch Seifensieder, Toggelmacher, Schindelmacher, Federkielsticker und, und, und. Insgesamt 35 verschiedene Handwerkssparten versammeln sich auf diesem einzigartigen Marktplatz. Beim gleichzeitig laufenden Fest kann man sich mit Kiachl, Krapfen, Knödl und Prügeltorte verpflegen. Die Namen der Speisen lassen keinen Zweifel daran, dass es sich um deftiges und schmackhaftes aus der Tiroler Küche handelt. Den so gespeicherten Kalorien kann man beim Tanz im Dorfzentrum wirksam Paroli bieten.

Kuhfladen kontra High-Tech
Wie nah Tradition und Zukunft beisammen liegen, kann man übrigens in Reith selbst erproben. An einem Terminal im Tourismusbüro kann jedermann elektronische Almabtriebs-Grüße übers Internet in alle Welt versenden. So findet die „Heimfahrt“ der Reither Kühe nun auch im Cyberspace statt.

 
ÖBB: Neubau Innsbruck Hauptbahnhof läuft nach Plan
Gitterstruktur und Transparenz bei der Gleichenfeier Nordtrakt bereits gut erkennbar
Innsbruck (öbb) - Der Neubau des Innsbrucker Hauptbahnhofes läuft auf Hochtouren. Ein wichtiger Meilenstein in der Bauabwicklung kann nunmehr gefeiert werden: Der Rohbau des ersten Bauabschnittes wurde fertig gestellt. Bei der traditionellen Gleichenfeier überzeugten sich kürzlich Bürgermeister DDr. Herwig van Staa, der Geschäftsführer der Schieneninfrastruktur- gesellschaft (SCHIG) Mag. Gilbert Trattner und DI Norbert Steiner, Leiter der ÖBB-Bahnhofsoffensive vom zügigen Baufortschritt.

Bauphase 1 wird im Jänner 2003 fertiggestellt
Seit dem offiziellen Startschuss für den Bahnhofsneubau - Spatenstich war am 5.11.2001 - wurde mit Hochdruck an der Baurealisierung gearbeitet. Die Monate November und Dezember 2001 waren von Abbruch- und Aushubarbeiten bestimmt. In den darauf folgenden sieben Monaten konnte der Rohbau des Nordtraktes - erster Bauabschnitt - fertig gestellt werden. Über 7.300 m3 Beton und 820 t an Baustahl wurden verbaut.
Besonders heikel waren die Arbeiten zur Herstellung der Gitterstruktur mit rotem scharfkantigem Sichtbeton. Mittlerweile begannen bereits die Installationsarbeiten für die gesamte Haustechnik - Elektroanlagen, Heizung, Sanitär-, Sprinkleranlage und Lüftung - sowie die Arbeiten für die Dachabdichtung. Die Innenarbeiten für den ersten Bahnhofsteil, der ca. 2/3 des gesamten Bauvolumens umfasst, sollen im Jänner 2003 abgeschlossen werden, damit die Provisorien zur Betriebsabwicklung und alle kundenrelevanten Serviceeinrichtungen von der provisorisch erweiterten kleinen Halle in den ersten Neubauteil verlegt werden können.

Bauphase 2 dauert knapp elf Monate
Im Februar 2003 startet mit dem Abbruch des Südtraktes des noch bestehenden Bahnhofgebäudes bis hin zum Autobusbahnhof die Bauphase 2. Für die Fertigstellung dieses Bauabschnittes werden nur knapp elf Monate veranschlagt, so dass mit Ende 2003 das neue Bahnhofsgebäude am Innsbrucker Hauptbahnhof steht.

Voller Betrieb während des Neubaus
Derzeit wird die gesamte Kundenbetreuung in der kleinen erweiterten Bahnhofshalle abgewickelt, in der auch viele Serviceeinrichtungen und Geschäfte zur Verfügung stehen. Der Zugang zu den Bahnsteigen ist nur durch den südlichen Personentunnel in der kleinen Bahnhofshalle möglich. Wenn der südliche Bahnhofsteil abgetragen wird, übersiedeln Verkaufs- und Serviceeinrichtungen in den zwischenzeitlich fertig gestellten Nordtrakt. Der erste Bauabschnitt des neuen Bahnhofgebäudes wird dann über den nördlichen Personentunnel an die Bahnsteige angebunden.

Das Bahnhofsgebäude aus architektonischer Sicht
In Innsbruck wird die fast einmalige Chance genutzt, einen Personenbahnhof zur Gänze neu zu bauen, ein Bauwerk zu errichten, das zur neuen Visitenkarte für die Stadt Innsbruck wird. Der Bahnhof wird nach den Plänen der Grazer Architekten Riegler und Riewe als eigenständiger Baukörper errichtet. Baulich setzt er sich in der Flucht des nördlich gelegenen historischen Uhrturmgebäudes fort. Die Hauptmerkmale des neuen Bahnhofes sind Transparenz, Offenheit, Übersichtlichkeit und kurze Wege von der Bahnhofshalle zu den Bahnsteigen. Das gesamte Bahnhofsgebäude wird als Betongitterstruktur errichtet. Die Öffnungen werden beidseitig verglast, womit die Transparenz Schiene-Straße erreicht wird. Das Gebäude ist 180 m lang, 18 m breit und 12,5 m hoch. Die eigentliche Bahnhofshalle misst innen 104 m mal 11 m. Durch das Tieferlegen des Niveaus um 4,5 m ergibt sich eine Raumhöhe von 15,5 m.