Personalia der Woche vom 13. 07. bis 19. 07. 2002

   
Anton Guadagno verstorben!
Die Opernfestspiele St. Margarethen trauern um ihren Dirigenten
St. Margarethen (ofs) - Freitag (16. 08.) morgens musste Anton Guadagno (79), der musikalische Leiter der Opernfestspiele von St. Margarethen, nach einem Herzanfall von seiner Pension in Mörbisch mit dem Notarzthubschrauber nach Eisenstadt geflogen werden. Da sich sein Zustand verschlechterte, wurde er mittags in das Allgemeine Krankenhaus nach Wien geflogen. Leider verbesserte sich sein Gesundheitszustand nicht mehr: Anton Guadagno verstarb am Freitag in Wien.
Guadagno, der alternierend mit seinem Sohn Steven die Aufführungen dirigierte, hätte noch ein Mal in St. Margarethen auftreten sollen, ehe er wieder in die USA abreisen wollte.
Die Mitarbeiter der Opernfestspiele St. Margarethen, allen voran Intendant Wolfgang Werner, trauern um den allseits beliebten Dirigenten.
Maestro Anton Guadagno wurde in Castellamare del Golfo (Trapani) in Italien geboren und war amerikanischer Staatsbürger. Vor kurzem wurde Guadagno von der Republik Österreich mit dem renommierten Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet. Seine besonderen Fachkenntnisse im symphonischen Orchesterbereich und im Opernrepertoire machten ihn zu einem der angesehensten Dirigenten in Häusern wie der Metropolitan Opera New York, Opera de Paris, Royal Opera Covent Garden (London), San Francisco Opera, Köln, Berlin, München, Hamburg, Monte Carlo und der Arena di Verona.
An der Wiener Staatsoper dirigierte Anton Guadagno über 29 Jahren lang. Seit fünfzehn Jahren war er als künstlerischer Leiter und erster Dirigent der Palm Beach Opera tätig; seit fünf Jahren fungierte er als erster Gastdirigent des Tokyo Philharmonic Orchestra. Bei den Opernfestspielen in St. Margarethen übernahm er heuer erstmals die musikalische Leitung.
Unser Beileid und Mitgefühl gilt seiner Familie.
Die restlichen vier Vorstellungen sind durch einen Gastdirigenten gesichert.

 
Pater Georg Sporschill erhielt Montfortorden in Gold
LH Sausgruber: "Land würdigt damit großartiges Engagement im Dienste der Armen"
Bregenz (vlk) - Landeshauptmann Herbert Sausgruber hat am Freitag (16. 08.) in seinem Büro im Landhaus in Bregenz dem gebürtigen Feldkircher Pater Georg Sporschill den Montfortorden in Gold verliehen.
"Pater Sporschill hat sich in den vergangenen Jahren durch sein hervorragendes Engagement im Dienste der Armen und sozial schwacher Gruppen, insbesondere für die Straßenkinder in Rumänien, ohne Zweifel große Verdienste erworben. Seine Hilfe ist besonders wertvoll und nachhaltig wirksam", betonte Landeshauptmann Sausgruber in seiner Ansprache.
Georg Sporschill, als fünftes von neun Kindern 1946 in Feldkirch geboren, hat heute eine "Familie" mit mehr als 400 Straßenkindern in Rumänien. Sausgruber: "Der Weg von Georg Sporschill dorthin war vom Mut gekennzeichnet, immer wieder Grenzen zu überschreiten".
Nach dem Studium von Theologie, Psychologie und Erziehungswissenschaften trat er in den Landesdienst ein. Kurz darauf, im Jahr 1976, entschied er sich zum Eintritt in den Jesuitenorden. 1978 wurde er zum Priester geweiht. Sein erstes Bemühen als Jesuitenpater galt den Obdachlosen sowie den strafentlassenen, drogensüchtigen Jugendlichen in Wien, für die er in der Blindengasse eine Bleibe einrichten konnte. Viele Initiativen, die heute in Wien Institution sind, gehen auf ihn zurück: mehrere Obdachlosenhäuser für Jugendliche, Männer und Frauen, das "Inigo" - ein Lokal, in dem Langzeitarbeitslose eine Anstellung finden – oder der "Canisibus" - ein Bus, der Obdachlose mit dem Nötigsten versorgt.
Im Jahr 1991 wurde Pater Georg im Auftrag der Caritas für sechs Monate nach Rumänien geschickt, um dort Hilfe für Straßenkinder zu leisten. Er machte sich seine Erfahrungen in der Obdachlosenszene in Wien zunutze und begann, sich um die Straßenkinder von Bukarest zu kümmern. "Viele hundert Kinder konnten, vorübergehend oder langfristig, auf den Beistand und die Hilfe von Pater Georg zählen", führte der Landeshauptmann aus, "Heute zählen die Straßenkinder zu seinen besten Freunden". Wie sehr sein "Straßenkinderprojekt" auch bei den staatlichen Stellen in Rumänien Anerkennung gefunden hat, zeigt die Verleihung der rumänischen Staatsbürgerschaft an Georg Sporschill.
Heute kann Georg Sporschill auf ein einmaliges Werk zurückblicken. Mehr als tausend Kindern hat der von Georg Sporschill gegründete Verein CONCORDIA in Rumänien geholfen. Seit dem Winter 2002 können in der "Stadt der Kinder" nahe der rumänischen Industriestadt Ploiesti 100 ehemalige Straßenkinder in einer Gemeinschaft leben. Vier Kinderhäuser mit acht Familiengruppen bieten Hoffnung auf eine bessere Zukunft - die Chance für viele auf Erziehung und Ausbildung und auf ein selbständiges Leben.
In den Jahren 1991 bis 1994 hat das Land Vorarlberg die verschiedenen Aktivitäten von Pater Sporschill für die Straßenkinder von Rumänien (Bau von zwei Waisenhäusern in Bukarest, Aufbau der "Kinderfarm" in Aricesti) mit 95.000 Euro unterstützt.

 
Hilfswerk-Ehrenpräsident Kiefer verstorben
LHStv. Prokop: Ein NÖ Sozialpionier
St. Pölten (nlk) - Im 85. Lebensjahr ist in der Nacht auf Montag in Baden der Ehrenpräsident des NÖ Hilfswerkes, Vizebürgermeister a.D. Eugen Kiefer, verstorben. "Er war ein niederösterreichischer Sozialpionier", stellte Landeshauptmannstellvertreterin Liese Prokop fest: "Mitmenschen in Not zu helfen, war ihm Zeit seines Lebens ein Herzensanliegen, das Land Niederösterreich hat Eugen Kiefer ungeheuer viel zu verdanken."
Eugen Kiefer wurde am 11. September 1917 in Schlesien geboren. Nach Baden kam er, als er gleich am Beginn des Zweiten Weltkrieges schwer verwundet wurde. Von 1942 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1983 war an der Bezirkshauptmannschaft in Baden tätig, und zwar in der Sozialabteilung. Im Dezember 1978 gründete er das Badener Hilfswerk, an dessen Spitze er 22 Jahre, bis zum Jahr 2000, stand. Seit 1979 gehörte er dem Vorstand des NÖ Hilfswerkes an, von 1992 bis 1995 war er Präsident der größten niederösterreichischen Wohlfahrtsorganisation. Eugen Kiefer engagierte sich auch beim Roten Kreuz und im Seniorenbund, bis 1995 war er auch Vizebürgermeister der Stadt Baden. Er war Träger zahlreicher Auszeichnungen, wie dem Leopold Kunschak-Preis, und Ehrenbürger seiner Heimatstadt.

 
  LH Haider traf Kärnten-Fan aus Nahost: Hilde el Husseini
Hilde el Husseini lebt seit 70 Jahren im Orient – Kärnten kennt sie seit 50 Jahren
Villach (lpd) - Hilde el Husseini (92) ist ein ganz besonderer Kärnten-Fan: Die gebürtige Konstanzerin lebt seit 70 Jahren im Orient. Ihre Tochter Suad hat in eine der reichsten Familien Saudi-Arabiens eingeheiratet.
Hilde el Husseini – sie hatte Ibrahim el Husseini aus dem Clan des Jerusalemer Großmufti geheiratet und vorerst in Palästina gelebt - kennt Kärnten seit 50 Jahren. Jetzt ist sie im Zuge ihres Aufenthaltes im Warmbaderhof mit Landeshauptmann Jörg Haider zusammengetroffen. Damit hat sich für sie ein großer Wunsch erfüllt, denn sie wollte unbedingt einmal „den in der arabischen Welt hochgeschätzten Kärntner Landeshauptmann persönlich treffen und sprechen.“
Hilde el Husseini, die in Dschidda in Arabien lebt, kennt Kärnten seit 50 Jahren. Auf ihren Reisen von Nahost nach München war sie stets durch Kärnten gefahren und lernte das Land mehr und mehr schätzen. Regelmäßige Urlaube in Seefels und Velden waren die Folge.
In Auen hatte Hilde el Husseini auch eine Villa besessen. Die rüstige und hochgebildete Dame bekannte gegenüber dem Landeshauptmann, mit dem sie angeregt diskutierte: „Die Kärntner sind die besten von den Österreichern“. Sie erzählte auch, dass ihr Schwiegersohn viel zu früh verstorben ist, er war „erst knappe 70“. Landeshauptmann Haider dankte Hilde el Husseini für ihre Kärnten-Treue und Kärnten-Begeisterung.