Vermischtes und Internet
der Woche vom 13. 08. bis 19. 08. 2002

   
IBM baut Supercomputer für das Forschungszentrum Jülich
Neues System ist 13 mal schneller als gegenwärtig verfügbare Modelle
Jülich/Armonk (pte) - Das Forschungszentrum Jülich hat einen Vertrag mit IBM über die Lieferung und Installation eines IBM-Supercomputers im Zentralinstitut für angewandte Mathematik (ZAM) abgeschlossen.
Auf Basis der IBM Power4-Mikroprozessor-Technologie soll der neue Rechner eine Spitzenleistung von 5,8 TFLOPS (5,8 Billionen Berechnungen pro Sekunde) erreichen. Das ZAM, nach eigener Aussage weltweit führend im Bereich des High Performance Computing (HPC), wird mit dem neuen System den schnellsten Supercomputer in Deutschland betreiben.
Im Forschungszentrum Jülich möchte man den Supercomputer besonders im Bereich der Festkörperforschung für die Analyse von Nano-Magneten einsetzen. Es handelt sich dabei um komplexe, magnetische Strukturen in Molekül- und Atomgröße, die immer weiter miniaturisiert werden. Der neue Rechner, der dreizehn Mal mehr Leistung bringt als die bisherigen Supercomputer, soll eine Berechnung magnetischer Zustände ermöglichen, die mit herkömmlichen Modellen nicht geklärt werden konnten. Auch vom John-von-Neumann-Institut für Computing (NIC), einem der nationalen Supercomputer Zentren, soll der IBM-Supercomputer genutzt werden.
Eine Kooperation zwischen dem ZAM und dem IBM-Entwicklungslabor in Böblingen soll darüber hinaus für eine optimale Einbindung des neuen HPC-Systems in das UNICORE-Grid sorgen. Die Grid-Technologie verbindet die nationalen Supercomputer-Zentren in Deutschland. Die Schaffung europaweiter Verbindungen ist in Vorbereitung und wird den neuen IBM-Supercomputer mit einschließen.

 
Lokale, digitale Kabel-TV-Programme behaupten sich im Wettbewerb
Die österreichischen Kabelnetzbetreiber garantieren lokale Information in digitaler Form
Wien (pwk) - Im Vorjahr wurden in ganz Österreich in 130 Kabelfernsehnetzen entweder vom Kabelbetreiber selbst oder von selbständigen Programmpartnern produzierte lokale TV-Programme angeboten.
"Diese lokalbezogenen Informationen über Ereignisse vor der Haustür konnten sich im Konkurrenzumfeld einer Vielzahl hochprofessioneller TV-Kanäle behaupten", zeigt sich Alfreda Bergmann-Fiala, Vorsteherin des Fachverbandes der Telekommunikations- und Rundfunkunternehmungen der Wirtschaftskammer Österreich am Mittwoch (14. 08.) erfreut. Die statistischen Daten der Kabel-TV-Unternehmungen 2001, die von der Wirtschaftskammer erhoben wurden, zeigen die große Akzeptanz derartiger Lokalprogramme. Das Konkurrenzumfeld der Lokalprogramme bilden die von den Kabelbetreibern weitergeleiteten Radio- und Fernsehsender: Die Netzbetreiber bieten im Durchschnitt neben den ORF-Programmen 35 TV-Kanäle an und versorgen damit insgesamt mehr als 1 Million Haushalte.
77 Kabelbetreiber boten in ihren Netzen den Pay-TV-Sender Premiere analog mit über 7.000 Abonnenten an. "Premiere World", das digitale Angebot dieses Senders, wird von 54 Kabelnetzbetreibern angeboten und hatte Ende 2001 mehr als 13.000 Digitalkunden. Da die Netze der "LIWEST" in Linz, Wels und Steyr erst im Frühjahr 2002 mit einem digitalen TV-Zusatzangebot auf den Markt gekommen sind, setzt sich die Summe der Digital-TV-Kunden im Kabel am Jahresende aus jenen der Telekabel Wien 4.400) und "Premiere World" zusammen und betrug daher insgesamt rund 17.500. "Die Prognose, dass sich die Zahl der digitalen Kabelfernsehkunden heuer verdoppeln wird, kann man bereits jetzt sicher abgeben", so Bergmann-Fiala abschliessend.

 
USA: "Paula" übersetzt in Gebärdensprache
Computerprogramm für Flughäfen, Hotels und Banken umfasst Mimik und Körperbewegungen
Chikago (pte) - Wissenschaftler der DePaul University haben ein Computerprogramm entwickelt, das die englische Sprache in die Amerikanische Gebärdensprache (ASL) übersetzt. Die Worte werden über Mikrofon aufgezeichnet und in eine animierte Darstellung der Dolmetscherin "Paula" übersetzt, die sowohl Hand- und Körperbewegungen als auch die Mimik einschließt.
Der Computer-Dolmetscher soll anfangs in der Sicherheitsprüfung in Flughäfen eingesetzt werden. Weitere Anwendungsgebiete sehen die Entwickler in Hotels, Kaufhäusern und Banken. "ASL ist nicht einfach nur die englische Zeichensprache", erklärte die Computerwissenschaftlerin Rosalee Wolfe. Die Gebärdensprache schließt Körperbewegungen ein. Diese Tatsache stellte das multidisziplinäre Forscherteam vor etliche Herausforderungen, da die Animationen viel differenzierter sein mussten als Animationen in handelsüblichen Videospielen oder in Kino-Spezialeffekten. "Bisher hat z.B. noch niemand die Bewegungen des Daumens grafisch umgesetzt."
Das ASL-Flughafen-System ermöglicht es Sicherheitsbeamten mit gehörlosen Passagieren zu kommunizieren, da Gehörlose das Geräusch von Metall-Detektoren und Befehle von Sicherheitskräften nicht hören. Erste Feldversuche des Systems sollen in Kürze starten. Zentrales Anliegen der "Paula"-Entwickler ist es aber, die Technologie Non-Profit-Organisationen im Dienst der Gehörlosen zur Verfügung zu stellen. Das umfassende System, dessen Entwicklung vier Jahre und rund 25.000 Arbeitsstunden umfasste, ist hauptsächlich auf die freiwillige Unterstützung von Experten auf dem Gebiet der Computerwissenschaft, der Telekommunikation und der Linguistik zurückzuführen. Für Unternehmen in der Privatwirtschaft kostet das Übersetzungsprogramm rund 8.000 Dollar, so Wolfe.

Demonstration im Web unter http://asl.cs.depaul.edu/demo.html

 
Virtueller Spaziergang in der Grazer Innenstadt
Leuchtturm-Design lässt den Internet-User in eine neue Welt eintauchen:
Graz - Durch die Herrengasse in Graz schlendern, den Stadtpark auch bei Regen trockenen Fußes besuchen, Sehenswürdigkeiten oder die Geschichte der Oper studieren - mit dem Portal www.innenstadt.cc wird der User virtueller Tourist! Kreiert wurde dieser Prototyp des Virtual Reality der Zukunft von den Spezialisten der Grazer Firma Leuchtturm-Design.
Er besticht nicht nur durch die bewegten Bilder, sondern bietet auch legendäre Spiele der 80er Jahre, einen Chat ein E-Cards-Service, sowie Anfrage von Top-News, Horoskop, Wetter und Stadt-Events.
Für Wirtschaft und Gastronomie von Graz hat das neue Portal auch große Vorteile - besonders für die Kulturhauptstadt 2003: Sie haben die Chance, sich mit einer Virtual Reality-Webcard in fünf Sprachen vorzustellen. Ein Bild sagt mehr als tausend Worte, aber ein virtueller Rundblick ist einfach unbezahlbar!
Für das Virtual Reality wird kein eigenes Programm benötigt, die Rundblicke erfordern bei bestmöglicher Qualität nur zwischen 50 und 100 KB. Bis Juli ist die Nutzung der Webcard kostenlos, weiters besteht für Unternehmen noch die Möglichkeit von Werbeschaltungen. Nähere Informationen erhalten Sie unter www.innenstadt.cc oder per e-mail unter commerce@innenstadt.cc.
Das aufstrebende Jungunternehmen Leuchtturm-Design ist im Bereich Webdesign tätig und wurde Ende 2001 von Lukas Freihammer in Graz gegründet. Da die Zukunft Perspektiven und Gewohnheiten verändert, hat sich das Unternehmen auf virtuelle 360° Rundblicke spezialisiert. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.leuchtturm-design.info.

 
7.800 DVDs auf einem Quadratzoll
Madison (pte) - Ein Forscherteam an der University of Wisconsin hat den Prototyp eines Speichers entwickelt, der auf der Basis von Silizium- und Goldatomen arbeitet. Wie das US-Onlinemagazin Technology Research News berichtet, werden die Goldatome auf einer Halbleiterscheibe verteilt. Die Silizium-Atome ordnen sich daraufhin selbstständig in Spuren mit einer Breite von jeweils genau fünf Atomen, wodurch die Oberfläche des Wafers einer CD ähnelt.
Vier Atome in einer Spur können ein Bit an Daten speichern, nach dem metrischen System ist das ein Bereich von 1,5 x 1,7 Nanometern. Auf diese Weise kann der Prototyp auf einer Fläche von einem Quadratzoll (6,45 Quadratzentimetern) 250 Bio. Bit speichern. Für diese Datenmenge sind nach der herkömmlichen Technologie ungefähr 7.800 DVDs notwendig.
Die Silizium-Atome repräsentieren die beiden Werte des binären Systems. Um den Speicher zu formatieren wird durch zusätzliche Silizium-Atome jede Spur auf den Wert eins gesetzt. Bei der Speicherung des Wertes 0 wird an der entsprechenden Stelle ein Atom aus der Struktur entfernt. Eine Vermarktung des neuen Speichers ist noch nicht abzusehen, der Prototyp arbeitet bisher nur im luftleeren Raum und erschütterungsfreier Umgebung.