Wirtschaft der Woche vom 20. 08. bis 26. 08. 2002

   
Eröffnung von "Chefsache-Wirtschaft und Ethik" beim Europäische n Forum Alpbach
Leitl fordert "Globalisierung mit europäischen Antlitz"
Alpbach (pwk) - Bei der Eröffnung des Alpbach-Symposiums zum Thema "Chefsache - Wirtschaft & Ethik" wies WKÖ-Präsident Christoph Leitl in seiner Eröffnungsrede am Dienstag (20. 08.) auf die besondere Verflechtung zwischen den Begriffen Wirtschaft und Ethik hin.
"Viele glauben, dass es sich bei Wirtschaft und Ethik um ein Minderheitenthema handelt. Aber die Ereignisse der letzten Jahre haben uns die Brisanz dieses Themas gezeigt. Immer wieder auftauchende politische und wirtschaftliche Begriffe wie "Globalisierungsfalle", "Vertrauensverlust" und "Identitätskrise" sind unweigerlich mit Ethik verbunden. Auch muss man sich fragen, wie die geistliche Befindlichkeit einer Welt ist, in der z.B. amerikanische Manager einen Eid auf ihre Bilanzen ablegen müssen. Auch im Bereich der Globalisierung gibt es diesbezüglich noch viele offene Punkte. Hier stellt sich nämlich die Frage, wie eine zukünftige Globalisierung gestaltet werden soll." Leitl spricht sich diesbezüglich für eine "Globalisierung nach europäische Antlitz" aus.
Allerdings müssen dazu erst die entsprechenden Institutionen geschaffen werden, welche auch die politische Organisation zur Schaffung der Rahmenbedingungen durchsetzen können, so Leitl.
Aber nicht nur auf europäischer bzw. globaler Ebene gibt es enge Verflechtungen zwischen Wirtschaft und Ethik. Leitl wies weiters auch auf die besondere Bedeutung ethischer Werte für Klein- und Mittelbetriebe hin: "Ethische Fragen spielen bei KMU´s eine nicht zu unterschätzende Rolle, da hier der Faktor Mensch sehr stark im Vordergrund steht und somit das gesamte Handeln des jeweiligen Unternehmens äußerst personenbezogen ist. Dies kann neben vielen Vorteilen natürlich auch zu Problemen führen."
Generell müsse im Wirtschaftsbereich über drei Punkte nachgedacht werden: "Benefit statt Profit" Änderung der Strategie - eine win-win Strategie, die eben auch ethische Aspekte miteinbezieht, ist der bessere Weg statt eine win-loose Situation, bei der das "Ausradieren" des anderen im Vordergrund steht. Umdenken bei der Unternehmensphilosophie: Wettbewerb soll über die Menschlichkeit angesprochen werden
"Allerdings darf es nicht sein, dass sich nur eine Seite an moralische und ethische Werte hält", so Leitl abschließend. "Es ist notwenig, dass sich nicht nur die KMU´s an solche Standards halten, sondern eben auch der Staat, um so ein positives Miteinander gewährleisten zu können. Denn es darf nicht sein, dass ethisch richtiges Verhalten mit ökonomischer Dummheit gleichgesetzt wird."
Wilfried Stadler, Generaldirektor der Investkredit, wies in seinem Eröffnungsstatement ebenfalls auf die Wichtigkeit moralischer und sozialer Aspekte und deren Einbeziehung in die unterschiedlichen Wirtschaftssysteme hin: "One size fits all" ist nicht die Patentlösung. Ein System, das in einem Kulturkreis funktioniert, muss nicht unbedingt auch in einem anderen funktionieren. Nachhaltige Erfolge von Wirtschaftssystemen enstehen nur dann, wenn sie einen Sinn machen, und ein Sinn ergibt sich nur dann, wenn eben auch moralische und soziale Aspekte miteinbezogen werden. Denn erst wenn man einem Wirtschaftssystem ein ethisch moralisches Fundament gibt, ist man in der Lage, auch andere Kulturen davon zu überzeugen, dass dieses System in Ordnung ist".
Ulrich Thielemann von der Universität St. Gallen sieht bezüglich Wirtschaft und Ethik bereits jetzt erste reelle Verknüpfungen: Wirtschaftsethik ist in Mode - bereits viele Unternehmen haben sogenannte "code of conducts" ihrer Firmenphilosophie zugrundegelegt. Es geht eben darum, die Geschäftspolitik auf ein solides Fundament zu stellen. Ethik in der Wirtschaft zahlt sich letztendlich sicher aus, da es ein nützliches Instrument zur langfristigen Erfolgssicherung ist."
Im Zuge der Eröffnung kam auch Kardinal Franz mittels Videobotschaft zu Wort. In seiner Rede wies er darauf hin, dass es in unserer kleinen Welt nicht so wichtig ist, was "ich" mache, sondern es viel mehr zählt, darauf zu achten was die anderen" machen." Denn letztendlich, so Kardinal König, "sind wir alle in einem gemeinsamen Netzwerk miteinander verbunden und somit voneinander abhängig. Aus diesem Grund ist es daher auch so wichtig, ethische Maßstäbe an das wirtschaftliche Handeln zu legen."

 
Richard Schenz: "Reinigendes Gewitter am Kapitalmarkt"
Alpbach-Diskussion über "Vertrauen in Kapitalmärkte" - Wiener Börse als Börse für Klein- und Mittelbetriebe
Alpbach (pwk) - Am ersten Tag von "Chefsache-Wirtschaft & Ethik" beim Europäischen Forum Alpbach fand im Congresszentrum ein hochkarätig besetzter "Round Table" zum Thema "Vertrauen in Kapitalmärkte" statt. In der durchaus hitzig geführten Diskussion waren sich die Teilnehmer aber darin einig, dass die gegenwärtige Krise der Kapitalmärkte eine grundlegende Wertediskussion erfordere.
Dass diese Werte nicht immer die gleichen sind, liegt in der Natur der Sache. So stellt für Stephan Schulmeister vom Wirtschaftsforschungsinstitut der Kapitalmarkt lediglich nur ein Umverteilungssystem dar, in dem die "Player" mit unterschiedlichen Zugangsbedingungen teilnehmen: "It´s not a fair game" - denn man kann einem System nicht mehr entnehmen als man ihm zuführt. Denn von nichts kommt nichts."
Naturgemäß anderer Meinung war der Kapitalmarktbeauftragte der Bundesregierung, Richard Schenz: "Zur Zeit findet gerade ein reinigendes Gewitter am Kapitalmarkt statt, was zur Folge hat, dass sich das, was sich in den letzten Monaten in den USA abgespielt hat, nicht mehr ereignen wird. Es werden neue Regeln geschaffen, die dies verhindern. Auf Österreich bezogen, muss man festhalten, dass sich solche Ereignisse wie in den USA nie ereignen hätten können, da es bei uns sehr wirksame Kontrollmechanismen gibt. Der österreichische Kapitalmarkt ist sauber." Angesprochen auf die Situation der österreichischen Börse meint Schenz: "Österreich braucht eine regionale Börse, da viele Unternehmer einfach Angst haben, an ausländische Börsen zu gehen. Die Wiener Börse hat sicherlich als KMU-Börse ein rosige Zukunft vor sich."
Abgesehen von der unternehmerischen Perspektive sieht Schenz noch einen weiteren positiven Aspekt für die zukünftige Entwicklung des Kapitalmarktes: "Sicher ist, dass der Staat das bisherige Pensionsvorsorgemodell nicht aufrecht erhalten wird können. In Zukunft wird daher der Kapitalmarkt einen weiteren und wichtigen Punkt in der Altersvorsorge darstellen. Die Leute sollen daher ruhig Vertrauen in den Kapitalmarkt haben und in Aktien investieren." Nicht ganz so optimistisch sieht die Situation der Vorstandsvorsitzende von Böhler Uddeholm, Claus Raidl: "Der österreichische Kapitalmarkt hat mit einigen strukturellen Problemen zu kämpfen. Er ist zu klein und ihm wird momentan einfach noch zu wenig Beachtung geschenkt. Daran muss man sicherlich arbeiten. Weiters muss man aber auch rechtliche Anpassungen vornehmen, um so noch mehr Sicherheit für die Anleger gewährleisten zu können." Diesbezüglich erhält Raidl auch von Hans Georg Kantner (Kreditschutzverband), Unterstützung: Österreich hat grundsätzlich einen Kapitalmarkt, der seinem Namen auch gerecht wird. Allerdings muss einfach gewährleistet sein, dass Anleger nicht abgezockt werden. Den Kontrollmechanismen gilt daher besonderes Augenmerk." Von Gebräuchen, wie sie momentan allerdings in den USA passieren, wo Manager einen Eid auf ihre Bilanz ablegen müssen, hält Kantner nichts.

 
Trotz Hochwasserschäden gute Weinernte in Sicht
Weinbau will Abschaffung der Schaumweinsteuer
St. Pölten (nlk) - Gerade in jenen Gebieten im Kamptal und in der Wachau, die am ärgsten vom Hochwasser betroffen sind, befinden sich zahlreiche Weinbaubetriebe. Viele Weingärten bieten auch ein Bild der totalen Verwüstung. Wo sich das Wasser besonders lang hielt, faulen reifende Trauben und sind von Pilzkrankheiten bedroht.
Dennoch gibt es für Dipl.Ing. Josef Pleil, Präsident des Österreichischen Weinbauverbandes, positive Aspekte: "Im besonders arg betroffenen Kamptal hielt sich der Schaden an den Weingärten in Grenzen. Bei nur 10 Prozent muss man von einem Totalschaden reden." Er schränkt allerdings ein: "Wie es in den Weinbauernhöfen selbst aussieht und wie hoch die Schäden an den Maschinen sind, darüber kann man noch kein endgültiges Urteil abgeben."
Die Weinernte insgesamt verspricht sehr gut zu werden. Die Reife setzte sehr früh ein, und es ist - trotz Hochwasserkatastrophe - mit guter Quantität und Qualität zu rechnen.
Der österreichische Weinbau ist voll in die von der EU initiierten Umstellungs- und Umstrukturierungsaktion von Weingärten eingestiegen. Die EU fördert nationale Umstellungspläne, durch die die Konkurrenzfähigkeit des Weines steigt. In Österreich wird in einem fünfjährigen Umstellungsplan mit Hilfe von 50 EU-Millionen die Struktur geändert. Vor allem erfolgt eine Ausweitung der Rotweinbaufläche, um das Versorgungsdefizit mit heimischem Rotwein zu reduzieren. Die Weißweinregionen setzen weiterhin voll auf Weißwein, pflanzen aber neben typisch österreichischen Sorten auch internationale Spitzensorten wie Chardonnay, Sauvignon Blanc und Riesling. Eine weitere Neuerung greift in den Weinbauregionen: In den Gebieten Carnuntum, Kremstal, Thermenregion, Traisental, Wachau und Weinviertel wurden regionale Weinkomitees installiert, deren Aufgabe es ist, die Absatzsituation zu verbessern. Dazu wird der Markt durchleuchtet, Lieferverträge werden ausgehandelt, und gemeinsam mit dem Österreichischen Weinmarketingservice werden Marketingmaßnahmen gesetzt. Geplant ist auch die Schaffung von gebietstypischen Herkunftsweinen. Die Möglichkeit, solche DAC-Weine (Districtus Austriae Controllatus) zu kreieren, gibt die kürzlich beschlossene Weingesetznovelle.
Eine große Sorge haben vor allem die Weinbaugebiete im Großraum Poysdorf: Sie liefern seit Jahren Sektgrundwein, leiden aber unter der Schaumweinsteuer. Diese schreibt eine erhebliche Besteuerung für Schaumweine mit einem Kohlensäuredruck über drei Bar vor. Damit sind die heimischen Schaumweine kaum konkurrenzfähig gegenüber dem ausländischen Prosecco, der mit einem geringeren Druck der Besteuerung nicht unterliegt. Der Wettbewerbsnachteil beträgt pro Flasche 1,21 Euro. Ein wesentliches Anliegen des nationalen Weinkomitees ist daher, dass die österreichische Schaumweinsteuer ersatzlos gestrichen wird.

 
Im Club der besten Drucker
Zum zweiten Mal: STYRIA-Zeitungsdrucker bei der Print-Weltmeisterschaft ausgezeichnet.
Graz - 50 Zeitungsdruckereien und ihre Mitarbeiter aus allen fünf Kontinenten bekommen es dieser Tage schriftlich. Sie treiben es nicht nur bunt, sondern drucken weltweit am besten. Zum zweiten Mal en suite schaffte es auch "druck: STYRIA" die begehrte Auszeichnung des "International Newspaper Color Quality Clubs" zu bekommen.
Alle zwei Jahre veranstalten die weltumspannenden Serviceorganisationen für Zeitungs- und Medientechnik (Ifra, NAA und Panpa) eine Zeitungsdruck-Weltmeisterschaft. Vergleichbar mit einem mehrere Monate dauernden Zehnkampf müssen die Teilnehmer druck-punktgenau die unterschiedlichsten Kriterien über-erfüllen. Bildqualität, Farbwiedergabe, Kontrast, Passergenauigkeit, kurzum optimale Druckqualität im laufenden Betrieb ist gefragt. Entsprechend streng ist auch die Auslese - nur ein Drittel der 156 Teilnehmer aus 30 Nationen wurde heuer den Qualitätsansprüchen der Jury gerecht.
Für die Techniker des Hauses Styria/Carinthia ist die erneuerte Mitgliedschaft im Club der besten Drucker eine besondere Auszeichnung. "Denn wir mussten mit einer teils zehn Jahre alten Technik zum selben Ergebnis kommen wie etwa Hightech-Druckereien", freut sich der Geschäftsführer der Styria-Druckereien, Erwin Murlasits, für sein Team, das damit "hohen Ausbildungsstand, enormen Ehrgeiz, beste Zusammenarbeit und optimale Motivation" unter Beweis gestellt hat.
Schon wartet die nächste Herausforderung. Anfang kommenden Jahres laufen in Graz- Messendorf und im kärntnerischen St. Veit drei neue Rotationsmaschinen an. Sie bringen durchgehend Farbe in die Styria- Zeitungsprodukte, allen voran die Kleine Zeitung. Und sie werden schnell sein. Die drei 96-Seiten Druckgiganten schaffen pro Stunde 135.000 Zeitungen - gegenüber derzeit 110.000 Stück. Übersprungen wird gleichzeitig ein Arbeitsschritt in der Druckvorstufe. Künftig werden die Zeitungstexte und Bilder direkt vom Computer auf die Druckplatte (Computer to plate) belichtet - ein weiterer Schritt zu noch höherer Qualität.
Doch vorher geht es nach Barcelona. Dort werden Anfang Oktober die Quality-Club- Projektleiter Andreas Kirchner (druck: STYRIA) und Siegfried Reiter (m4! Mediendienstleistungs- gesellschaft) stellvertretend für die "Styria Medien AG/Kleine Zeitung" die nun errungene Auszeichnung in die Hand gedrückt bekommen.

Quelle: Kleine Zeitung Graz

 
AUA landet in den schwarzen Zahlen
Halbjahres-EBIT von 29,7 Mio. Euro – Auch Gesamtjahr soll positiv werden
Wien (pte) - Die Austrian Airlines Group hat das erste Halbjahr 2002 überraschend mit schwarzen Zahlen beendet. Das EBIT konnte im Vergleich zum Vorjahr von minus 31,5 Mio. Euro auf 29,7 Mio. Euro ins Plus gedreht werden. Das Halbjahresergebnis vor Steuern (EGT) betrug 4,3 Mio. Euro im Vergleich zu minus 70,2 Mio. Euro im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. "Es ist im ersten Halbjahr zu einer zwar sehr, sehr langsamen, aber doch zu einer Erholung im Flugverkehr gekommen", so AUA-Vorstandsvorsitzender Vagn Soerensen am Dienstag (20. 08.).
Die Fluglinie peilt nun für das Gesamtjahr ein ausgeglichenes Ergebnis an. "Unter bestimmten Voraussetzungen wie etwa einem stabilen Spritpreis, keinem wesentlichen Konjunkturabschwung oder einer Entspannung im Nahen Osten rechnen wir mit einem EBIT von 24 Mio. Euro", meinte Finanzvorstand Thomas Kleibl.
Die AUA habe sich im Jahr 2002 einer konsequenten Neuausrichtung verschrieben, so Soerensen. Als zentrale Punkte nannte der AUA-Chef eine Wertorientierung", die Behebung von Defiziten, eine klare Geschäftsverteilung innerhalb der Gruppe und eine Fokussierung auf das Regionalgeschäft sowie den West-Ost-Transfer. Die positiven Ergebnisse des ersten Halbjahres seien aber erst ein "kleiner Teilerfolg". Von den im Vorjahr begonnenen 18 strategischen Initiativen seien erst drei bis vier beendet worden. Einige würden noch bis ins Jahr 2004 laufen, so Soerensen. In einer zweiten Phase würden nun zusätzliche Maßnahmen ergriffen, mit dem Ziel die AUA auch langfristig wieder profitabel zu machen. Die Investitionstätigkeit im ersten Halbjahr wurden beispielsweise um 30 Prozent zurückgeschraubt. So konnte die Bestellung von sechs Airbus A-320 in sechs A-319 umgewandelt werden. 2002 werden keine neuen Flugzeuge gekauft, auch für 2003 gab sich die Gruppe zurückhaltend.
"Prinzipiell liegen wir mit unserem Sanierungskonzept im Plan", so Soerensen. Der Abbau von Überkapazitäten erfolge allerdings langsamer als erwartet. Die Sitzkilomter gingen insgesamt um 6,9 Prozent zurück, die Linien-Sitzkilometer um 12,1 Prozent. Wie bei allen traditionellen Fluglinien gebe es nach wie vor Überkapazitäten, die vor allem im (traditionell reiseschwächeren) Wintersemester zum Tragen kommen dürften. Trotzdem konnte das Passagieraufkommen der Austrian Airlines Group in den ersten sechs Monaten um 0,5 Prozent auf 4,086.918 Mio. beförderte Passagiere gesteigert werden. Auch die Flugumsätze stiegen um 1,4 Prozent auf 960,2 Mio. Euro. "Wir versuchen das Geschäft vermehrt von der Langstrecke zur Kurzstrecke und von ertragsschwachen zu ertragsreichen Regionen zu verlagern", meinte Marketingvorstand Josef Burger. Aber auch hier gelte es, die Kapazität an die Nachfrage anzupassen. Auf ein Preisdumping werde sich die AUA-Group allerdings nicht einlassen, so Burger in Hinblick auf die zunehmende Konkurrenz durch Billigfluglinien.
Für das zweite Halbjahr sei die Konsolidierung des Regionalflugsegmentes in Form der Integration von Rheintalflug in Tyrolean Airways vorgesehen. Über Details hüllten sich die AUA-Bosse allerdings in Schweigen. "Eine definitive Entscheidung wie die neue Markenstruktur aussehen wird, werden wir im Herbst treffen", so Soerensen. Die einzelnen Marken sollen enger an die "Mainline" Austrian Airlines angebunden werden.

 
Thema Wiederaufbau – Hödlmayr will Standort Schwertberg unbedingt erhalten
Wirtschafts-Landesrat Fill sichert volle Unterstützung zu
Schwertberg/Linz (lk) - Zumindest eine gute Nachricht gibt es jetzt nach dem verheerenden Hochwasser für die Region Schwertberg: Das renommierte Logistik-Unternehmen Hödlmayr will seinen Standort unbedingt erhalten. Das ist das Ergebnis eines Gespräches zwischen Firmenchef Johannes Hödlmayr und Wirtschafts-Landesrat Josef Fill in Linz.
Nicht wenige Unternehmer hätten nach einer derartigen Katastrophe das Handtuch geworfen, nicht jedoch Johannes Hödlmayr: Nachdem das verheerende Hochwasser rund 320.000 Quadratmeter des Firmenstandortes Schwertberg überflutet und dabei rund 5000 abgestellte Neuwagen in Mitleidenschaft gezogen hatte, will man jetzt erst recht durchstarten. "Es wird keine Kurzarbeit geben. Wir brauchen derzeit jeden unserer 500 Mitarbeiter", berichtete Hödlmayr gestern in Linz Wirtschafts-Landesrat Josef Fill. Besonders wichtig sei die Frage, ob Großunternehmen wie Engel oder Hödlmayr ihren Hauptstandort in der Region erhalten würden, vor allem auch für viele kleine und mittlere Unternehmen. "Die warten sicher mit ihren Investitionen, bis wir uns entschieden haben", so Hödlmayr.
Vom Land Oberösterreich erhält das Unternehmen jedenfalls vollste Unterstützung. "Wir werden uns gemeinsam bemühen, den Standort zu erhalten", betonte Fill. "Das bedarf natürlich auch umfassender Maßnahmen zum Schutz vor künftigen Überflutungen. Und zwar sofort und tunlichst für den ganzen Ort Schwertberg." Sozusagen lebensrettend ist für Hödlmayr derzeit übrigens das Areal in Ennsdorf. "Hier können wir vorerst weitermachen, bis in Schwertberg alle Schäden wieder halbwegs beseitigt sind", so Hödlmayr.

 
Riesling und Veltliner halten Auslandsweine in Schach
St. Pölten (nöwpd) - Trotz des immer größeren ausländischen Angebots bleiben die Niederösterreicher beim Einkauf von Wein aufrechte Patrioten: Wie das Marktforschungsinstitut GfK im Auftrag der Österreichischen Weinmarketing-Servicegesellschaft erhoben hat, konsumierten die privaten Haushalte in Niederösterreich und im Nordburgenland im Jahr 2001 zu 89 Prozent Weine aus inländischem Anbau. Nur zehn Prozent der in Niederösterreich gekauften Weine stammen aus dem Ausland, gar nur ein Prozent wird importiert.
Diese Zahlen unterscheiden sich deutlich von jenen aus den westlichen Bundesländern. Denn in Vorarlberg, Tirol und Salzburg kommt jede dritte Weinflasche, die über den Lebensmittelhandel verkauft wird, aus dem Ausland. Österreichweit halten die ausländischen Tropfen einen Mengenanteil von 22 Prozent. Neben der hohen Qualität des heimischen Weines dürfte auch der Preis ein entscheidendes Kriterium bei der Kaufentscheidung der Niederösterreicher sein. Denn die Bouteille Grüner Veltliner oder Riesling ist in Niederösterreich im Durchschnitt immer noch deutlich billiger zu haben als ein italienischer Chianti oder ein spanischer Rioja. Eine 0,75-Liter Flasche inländischer Wein kostete 2001 in den NÖ Handelsregalen im Schnitt 3,95 Euro. Die ausländische Konkurrenz war erst ab durchschnittlich 4,91 Euro zu haben, was eine Preisdifferenz von fast einem Euro pro Flasche ausmacht.

 
Südafrika sechstwichtigster Überseemarkt für die österreichische Exportwirtschaft
Bereits mehr als ein Drittel der Exporte im Automobilbereich
Wien (pwk) - "Die österreichische Exportwirtschaft konnte die günstige Wirtschaftslage Südafrikas in den vergangenen Jahren erfolgreich nützen und deutliche Exportsteigerungen erreichen", berichtet der österreichische Handelsdelegierte in Johannesburg, Manfred Banholzer.
"Selbst der verheerende Randabsturz in den letzten Monaten 2001 sowie zu Beginn 2002, der insbesondere den Import von Konsumgütern entscheidend traf, ließ für Österreich, dessen Hauptgewicht in dieser Region auf dem Investitionsgütersektor liegt, bescheidene Exportsteigerungen zu", so der Handelsdelegierte. 2001 lagen die österreichischen Exporte bei 330 Mio. Euro. Südafrika war hiermit Österreichs sechstwichtigster Übersee-Exportmarkt nach den USA, China/Hongkong, Japan, Kanada und Brasilien.
Der Rand hat sich in der Zwischenzeit wieder deutlich erholt, das für 2002 angenommene Wirtschaftswachstum von 2,3% dürfte erreicht werden und die Tourismusindustrie boomt. Ferner hat sich Südafrika in den letzten Jahren zu einem internationalen Standort der Automobilindustrie und diese zum erfolgreichsten Exportsektor entwickelt. "Die österreichische Zulieferindustrie hat diese Chance gut genützt und weit mehr als ein Drittel aller österreichischen Exporte nach Südafrika kamen aus dem Automobilbereich, wobei alle Voraussetzungen gegeben sind an diesem Aufschwung weiter teilzuhaben", stellt Banholzer fest.
Südafrika ist das Land der extremen Gegensätze. Einerseits herrscht tiefe Armut und AIDS ist ein bedrohender Faktor der Bevölkerung, wobei gewisse Industriezweige, z.B. die Bergwerksindustrie, bereits stark behindert werden. Andererseits ist das Land reich an Bodenschätzen und zum Teil bereits hochindustrialisiert. Es gibt in diesem Land aufgrund der langjährigen Abschottung durch das Apartheidregime einen immensen Aufnahmebedarf für technisches Know-how und neue Technologien.
Eine ganze Reihe österreichischer Unternehmen hat dies rechtzeitig erkannt und im Wege von Niederlassungen, Tochterunternehmen oder Beteiligungen an südafrikanischen Firmen den Markt mit Erfolg erschlossen. So hat der österreichische Weichenhersteller VAE durch Akquisition des zur Privatisierung anstehenden einzigen südafrikanischen Weichenerzeugers die Marktführerschaft im südlichen Afrika erlangt. AME International, der weltweit tätige Spitalausstatter mit Schwerpunkt IT-Technologie hat das erste "public/private partnership" Spital in Südafrika, das mit 900 Betten film- und papierlos geführt wird, mit der EDV ausgestattet und einen Betriebsführungsvertrag für die Dauer von 15 Jahren abgeschlossen.
Das Land am Kap der Guten Hoffnung hat die Chance in Kürze im Mittelpunkt der Medieninteressen zu stehen. In der Zeit vom 26. August bis zum 4. September 2002 findet in Johannesburg der UN-Weltgipfel für "nachhaltige Entwicklung" statt. Zu diesem Treffen werden 40.000 Delegierte und 100 Staatsoberhäupter sowie 5.000 Journalisten erwartet. Im Rahmen dieser Konferenz wird das UBUNTU Village aufgebaut, welches Regierungen, NGOs und anderen interessierten Organisationen die Möglichkeit gibt, praktische Lösungen zu diesem Thema vorzustellen. Österreich wird an dieser Ausstellung im Rahmen eines von der WK-Österreich organisierten Standes einer Reihe von österreichischen Unternehmen die Gelegenheit bieten, ihre Vorschläge zu präsentieren.

 
Adcon schließt Lizenzvertrag mit Microchip
Technologielizenzierung als "strategisch bahnbrechender Schritt"
Klosterneuburg/Amsterdam (pte) - Der auf dem Neuen Markt notierte Telemetrie-Spezialist Adcon Telemetry hat mit dem US-Softwareunternehmen Microchip Technology einen weitläufigen Technologielizenzierungsvertrag abgeschlossen. Die derzeitige Planung beinhalte die Entwicklung und Fertigstellung von RF-Produkten (Radiofrequenz), gestützt auf Adcons addLINK Technologie. COO Klaus Wortmann wertet den Vertrag als "strategisch bahnbrechenden Schritt" für sein Unternehmen.
"Wir fühlen uns in unseren Anstrengungen bestätigt, das Vertrauen eines der größten Namen der Industrie gewonnen zu haben", so Wortmann. Der Vertrag sei ein klares Zeichen dafür, dass Adcons Technologie als Standard für niedrigpreisige, drahtlose Datenübertragung eine Vorreiterrolle spiele. Außerdem sei es ein vorsichtiger Indikator für das sich langfristig eröffnende Massenmarktpotenzial". "Diese Verbindung soll den Anfang einer hoffentlich breitangelegten Zusammenarbeit zwischen Microchip und Adcon im Bereich Verbreiterung drahtloser Datenübertragungslösungen und Ausweitung des 'ZigBee' Standards darstellen", so Dick Fisher, Director Microchip Radio Frequency.
Microchip Technolgy Inc. führt laut eigenen Angaben ein breit angelegtes Portfolio für mehrere tausend Applikationen und bedient die steigende Nachfrage für Hochleistungs-Designs in den Fahrzeug- Kommunikations-, Computer-, Consumer- und Industriesteuerungs-Märkten. Mit Hauptsitz in Chandler, Arizona und Design Zentren in Mountain View, Kalifornien und Bangalore, Indien produziert Microchip in Eigenproduktion in Tempe und Chandler, Arizona und Puyallup, Washington. Das Unternehmen beschäftigt weltweit 3.200 Mitarbeiter.