Wissenschaft, Technik und Bildung
der Woche vom 27. 08. bis 02. 09. 2002

   
Nachhaltige Energiesysteme für Gemeinden
Montanuniversität Leoben steckt hinter einem millionenschweren EU-Projekt zur Entwicklung und Installierung von "energieautarken" Gemeinden und Regionen
Leoben (uni) - Gegensätzliche Gemeindetypen wie beispielsweise ländliche Gemeinden und Regionen der Steiermark über Inseln wie Mallorca bis hin zu schwach entwickelten Gebieten mit Strukturproblemen wie die Region um Nagylak in Ungarn zu Energie-Selbstversorgern zu machen, ist das Ziel des EU-Projektes SESCO (Substainable Energy Systems for Communities).
Das Projekt läuft im 5. EU-Forschungsprogramm "Energie, Umwelt und Nachhaltige Entwicklung" unter dem Schwerpunkt "Zukunftsfähige Gemeinden". Das Projektvolumen inklusive Demoanlagen umfasst 20 Millionen Euro, wobei sich der EU-Förderbeitrag für die steirischen Partner auf rund 4,2 Mio. Euro beläuft. Dies entspricht etwa zehn bis zwölf hochqualifizierten Arbeitsplätzen für einen Zeitraum von 5 Jahren.

Forschungspartner Montanuniversität
Als Projektkoordinator und Forschungspartner fungiert die Abteilung für Technische Ökosystemanalyse an der Montanuniversität Leoben unter der Leitung von Univ.Prof. Dr. Jürgen Wolfbauer. Projektleiter ist Dr. Hans Kürzl, der auch die steirische Gemeinden Stallhofen sowie die Region Sulmtal/Koralpe für die Projektidee gewinnen konnte. Partner aus der Wirtschaft sind unter anderem die "nopro GmbH" in Katsch an der Mur, das Technische Büro Schneider" in Trofaiach sowie die "Wagner GmbH" in Stallhofen.

Energieautarke Gemeinden
Zu den Zielvorgaben zählt die Installierung von Multipartner-Netzwerken mit lokalen Behörden, Energieversorgungsunternehmen, Gewerbetreibenden, Verbrauchern etc. über die Optimierung des "erneuerbaren Anteils" am Gesamtenergieverbrauch bis hin zur Ökologisierung der Einspeistarife im liberalisierten Markt. Ziel ist die tatsächlich "energieautarke Gemeinde".

Regionalspezifische Lösungen
Liegen die Projekterkenntnisse in Stallhofen beispielsweise in der Etablierung einer "Demo-Anlage" für lokale Energieversorgung auf Basis einer Hackschnitzelheizung und einer Biogasanlage, so sind die Zielsetzungen im Bereich Sulmtal/Koralpe die Einrichtung eines Trinkwasserkraftwerks und eines Holzgas-Blockheizwerkes. Für die Fallstudie einer typischen Mittelmeerinsel mit touristischer Ausrichtung am Beispiel Mallorcas ergibt sich die Biodieselerzeugung aus Biomasse und die Nutzung des Solarenergieangebots. Die erste Modellanlage auf Mallorca wird in der zweiten Septemberwoche installiert. Für Nagylak in Ungarn ist die Energieversorgung auf Basis von Biomasse für kommunale Einrichtungen, Haushalte und Industriebetriebe und die Restrukturierung von Industrieanlagen (Hanfplattenproduktion) vorgesehen.

 
Revolution im Rohstoffabbau mit neuer Bergbaumaschine
Leoben (uni) - Eine weltweit einzigartige Bergbaumaschine, die im Stollen Rohstoffe schneidet" und gleichzeitig den neu entstandenen Hohlraum festigt, entwickelten das österreichische Unternehmen VA Bergtechnik und das Institut für Bergbaukunde der österreichischen Montanuniversität Leoben. Neue Maßstäbe setzt das jüngst abgeschlossene gemeinsamen Forschungsprojekt "AVSA" (Alternatives Vortriebssystem Schneiden Ankern) von VA Bergtechnik und Montanuni Leoben.
Im Auftrag der DSK (Deutsche Steinkohle) wurde ein vollkommen neues Konzept für eine sogenannte Teilschnittmaschine für den Einsatz im mittelfesten Hartgestein entwickelt. Dieses neue Konzept für eine Teilschnittmaschine vereinigt in einer Maschine das Fräsen und gleichzeitig paralleles Einbringen des Ausbaues. Dadurch werden Stehzeiten im Vortrieb entscheidend minimiert.

Vorteile für beide Partner
"Diese Zusammenarbeit bringt uns nur Vorteile," meint Mag. Bernd Lippacher, Marketingleiter der zum schwedischen Sandvik-Konzern gehörigen VOEST-Alpine Bergtechnik in Zeltweg. "Zum einen können wir durch den engen Kontakt die bestens ausgebildeten Absolventen der Montanuni auf uns aufmerksam machen, zum anderen ist es uns möglich durch praxisnahe Forschungsprojekte die Uni zu befruchten." Ganz ähnlich sieht die Sachlage auch Prof. Peter Moser vom Institut für Bergbaukunde. Wir kooperieren mit dem weltweit führenden Konzern in Sachen Voll- und Teilschnittmaschinen, außerdem können wir die Infrastruktur in Zeltweg auch noch für die Grundlagenforschung nutzen," fasst Moser die Vorteile zusammen.

Am Puls der Industrie
"Wir wollen künftig noch enger kooperieren, je näher die Absolventen der Studienrichtung Bergwesen am Puls der Industrie sind, desto besser," sagt Prof. Peter Moser von der Montanuniversität. Für Mag. Bernd Lippacher sind das 1999 abgeschlossene 3,6 Mio. Euro schwere EU-Projekt ICACUTROC", das maßgeblich dazu beitrug, dass der Einsatz von Fräsmaschinen für den Tunnelbau, der zur Zeit nur auf mittelfestes Gestein beschränkt ist, zukünftig auch in sehr festem Gestein möglich wird, und das derzeit abgewickelte Projekt "AVSA" nur der Beginn einer längeren Partnerschaft. "Wir wollen noch viele gemeinsame Projekte in Angriff nehmen," so Lippacher.

Langfristige Zusammenarbeit
Im Jahre 2002 wurde aus diesem Grunde von der VA Bergtechnik Zeltweg und dem Institut für Bergbaukunde der Montanuni Leoben nun ein langfristiger Zusammenarbeitsvertrag unterzeichnet in dem die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten über spezielle Projektaktivitäten hinaus langfristig festgelegt wurden.

 
Lehrlinge auf dem Weg zum Praktikum ins Ausland
Offensive für bessere Ausbildung - Verabschiedung durch Stadträtin Uray-Frick
Graz (mag) - Mit dem Abflug der ersten Lehrlinge zu einem Auslandspraktikum hat nun die Umsetzung eines wichtigen Teiles des Lehrlingsimpulsprogramm der Stadt Graz unter dem Namen LIP 2001+ begonnen. Eine bessere Lehrlingsausbildung bringt allen etwas - der Jugend bessere Chancen, den Betrieben Personal mit höherer Qualität.
Dies ist, wie die Grazer Wirtschaftsstadträtin Mag. Maxie Uray-Frick in Erinnerung ruft, kurz gefasst die Zielsetzung des Lehrlingsimpulsprogrammes (LIP) 2001+. Dieses auf drei Säulen (Auslandspraktika für Lehrlinge, aktive Erhöhung des Lehrstellenangebotes und Lernortkooperation zwischen schulischen und betrieblichen Ausbildungsstätten) basierende Programm soll die angestrebte Qualitätserhöhung in der Lehrlingsausbildung erreichen.

Zusatzqualifikation erwerben
Um Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, Zusatzqualifikationen zu erwerben, ihre Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern und gleichzeitig auch andere Kulturen kennen zu lernen, finanziert die Stadt Graz im Rahmen des Lehrlingsimpulsprogramms (LIP) 2001+ dreiwöchige Auslandspraktika für Lehrlinge aus Grazer Betrieben.

Französische Küche kennen lernen
Heute wurden als erste Teilnehmer vier Grazer Kochlehrlinge, die im französischen Dunkerque einen dreiwöchigen Praktikumsaufenthalt absolvieren, von Wirtschaftsstadträtin Mag. Maxie Uray-Frick und dem Präsidenten der durchführenden Firma IFA, KR Bundesinnungsmeister Franz Bamberger, verabschiedet. Die Lehrlinge werden eine Woche in einer Schule und zwei Wochen in einem französischen Betrieb verbringen, wo sie Besonderheiten der französischen Küche und Patisserie erlernen können. Die Kosten für die Reise, Unterbringung und Verpflegung sowie für das Praktikum und die Begleitung übernimmt die Stadt Graz, der Eigenbetrag pro Praktikumsplatz beträgt nur 150 Euro für die gesamte Dauer.

 
  Molterer: Startschuss für österreichisches Waldprogramm
Breiter Dialog soll Gefahren für den Wald abwenden und seine Funktionen sichern
Klagenfurt (bmlfuw) - Um die unersetzbaren wirtschaftlichen, ökologischen und landeskulturellen Leistungen unserer Wälder bei sich rasch ändernden Verhältnissen auch langfristig sicherzustellen, brauchen wir einen breiten gesellschaftlichen Konsens. Es geht darum, Gefahren für den Wald abzuwenden, wie sie durch Schadstoffbelastungen und Klimawandel drohen, und seine Funktionen wie insbesondere auch den Schutz vor Naturgefahren langfristig zu sichern.
Die österreichische Forstwirtschaft soll durch den geplanten breiten Dialog gleichzeitig auch eine Schrittmacherfunktion in der Nachhaltigkeitsdiskussion einnehmen. Dies erklärte Forst- und Umweltminister Mag. Wilhelm Molterer anlässlich der Klagenfurter Holzmesse, unmittelbar vor seiner Abreise zum Nachhaltigkeitsgipfel in Johannesburg/Südafrika.
Nach dem erfolgten Startschuss zur Entwicklung des Österreichischen Waldprogramms lädt Molterer unter dem Motto: "Der Wald geht uns alle an" alle öffentlichen Einrichtungen, Intereressensvertretungen und Nichtregierungsorganisationen ein, gemeinsam den sorgsamen Umgang mit dem Wald weiterzuentwickeln. Es geht um Rahmenbedingungen, die einen gerechten Interessenausgleich gewährleisten, die die vielfältigen Interessen an der Nutzung des Waldes auch in Zukunft miteinander vereinbar machen. Als Ergebnis der Diskussionen erwartet sich Molterer waldpolitische Leitlinien zu wichtigen Handlungsfeldern wie "Wald als Wirtschaftsfaktor", "Wald und Gesellschaft", "Biologische Vielfalt" und "Schutz vor Naturgefahren". Die Leitlinien werden Grundlage für die österreichische Forstpolitik sein. Das Waldprogramm wird kurz-, mittel- und langfristig das forstpolitische Geschehen in Österreich prägen, sagte Molterer.
Beim Waldprogramm handelt es sich nicht um ein rein fachpolitisches Programm, sondern um einen fortdauernden, offenen Dialog zwischen allen waldrelevanten Sektoren, Verbänden, Organisationen und Interessengruppen, insbesondere den Waldbesitzern, der Holzindustrie, den Jägern, dem Tourismus sowie dem Natur- und Umweltschutz. Im Mittelpunkt soll die Suche nach Problemlösungen für Interessenkonflikte im Waldbereich stehen. "Als Land mit langer Tradition der forstlichen Nachhaltigkeit hat Österreich eine besondere Verpflichtung, nachhaltig im ökologischen, ökonomischen und sozialen Sinn mit seinem Wald umzugehen. Es ist mir ein Anliegen, dass die Forstwirtschaft weiterhin eine Vorreiterrolle in der Nachhaltigkeitsdiskussion einnimmt", betont Molterer.
Der Walddialog wird im Herbst 2002 mit entsprechenden Veranstaltungen beginnen und soll bis Ende 2004 konkrete Ergebnisse bringen. Die Forstsektion des Lebensministeriums ist beauftragt, den Österreich weiten Walddialog auf Basis international anerkannter Grundsätze wie Offenheit, Transparenz, Partizipation, ganzheitlicher, intersektoraler und interdisziplinärer Ansatz sowie Langfristigkeit zu organisieren. Mit dem Einsatz von Internettechnologie soll eine möglichst breite und effiziente Interaktion ermöglicht werden. Alle Betroffenen und am Wald Interessierten sind aufgerufen, dieses Angebot anzunehmen und ihre Standpunkte einzubringen.
Mit der Entwicklung eines Österreichischen Waldprogramms kommt Österreich gleichzeitig Anforderungen bestehender internationaler Abkommen nach, insbesondere des Waldforums der Vereinten Nationen, der Biodiversitätskonvention und der Klimaschutzkonvention.

 
Platter bestärkt Aussage Fischlers zu Italienischunterricht
Innsbruck (lk) - “Die Aussage von EU-Kommissar Fischler zum Italienisch-Unterricht an den Tiroler Pflichtschulen geht in die richtige Richtung”, ist der Tiroler Schul-Landesrat Günther Platter überzeugt. “Das Erlernen der gegenseitigen Muttersprachen innerhalb der Europaregion Tirol birgt nämlich nicht nur symbolische Wirkung der Offenheit gegenüber dem nahen Nachbarn, es geht auch um die aktive sprachliche Anwendung in dem gemeinsamen Kultur- und Wirtschaftsraum Tirol”, so Platter.
Die wichtige Anregung seitens des EU-Kommissars decke sich voll und ganz mit den Überlegungen des Landesrats: “In den letzten Monaten habe ich eine Arbeitsgruppe mit der Aufgabe des Verfassens eines Bildungsleitbildes betraut. Mein klarer Auftrag war unter Anderem jener, dass sich die Tiroler Bildungspolitik künftig verstärkt mit der Europaregion Tirol und dabei mit dem Erlernen von Italienisch auseinandersetzt.”
Was die Realisierung von Italienisch-Unterricht betrifft, können die Tiroler Pflichtschulen bereits auf jahrelange Erfahrung verweisen. Ca. 20 Prozent der Hauptschulen bieten heute Italienisch als Pflicht- oder Freigegenstand an. “Für Schulen, die Italienisch als Pflichtgegenstände oder als alternative Pflichtgegenstände anbieten, wird das Pflichtkontingent um 2 Stunden pro Gruppe erhöht, erklärt Platter, “mein erklärtes Ziel ist es, im Zuge des Stellenplans mehr Stellen für Italienisch-Lehrer an den Tiroler Pflichtschulen anzubieten!”

 
ÖBB entwickeln "Salzbaron auf Schienen"
Mit 65 Tonnen Fassungsvermögen und spezieller Ausstattung ist der neu entwickelte ÖBB-Salzwaggon ein Meilenstein in der Transportlogistik
Wien (öbb) - Ein echter "Salzbaron auf Schienen" ist der von den ÖBB neu entwickelte Salzwaggon, der den Salztransport in Österreich auf völlig neue Grundlagen stellt.
Während die bisher verwendeten Waggons nach 25 Jahren Betrieb ausgedient haben, bringen die neuen, speziell für den Salztransport entwickelten Waggons den Abnehmern das Salz noch rascher, effizienter und unter Einhaltung höchster Lebensmittelstandards von den Abbaugebieten in die Produktionsbetriebe. Mit bis zu 65 Tonnen Fassungsvermögen und einer verbesserten Be- und Entladung wird den "Salinen Austria" zudem ein kundengerechtes Angebot ersten Ranges bereit gestellt.

Der neue Salzwaggon: sauber, effizient und beständig
"Ladegutspezifische Adaptierungs- und Erhaltungskosten haben sich bei den bisher für Salztransport verwendeten Waggons als nachteilhaft erwiesen," erklärt Wolfgang Scharinger, Leiter des ÖBB-Güterverkehrs (Rail Cargo Austria), die Ausgangslage. Nach rund 25 Jahren Betrieb gehen diese Waggons bald in den Ruhestand. Die ÖBB haben daher rechtzeitig an einem Nachfolgemodell gearbeitet, das nun speziell für den Salztransport eingesetzt wird. "Berücksichtigt werden mussten die besonderen Eigenschaften des Ladeguts, die logistischen Rahmenbedingungen bei der Be- und Entladung und die hohen Lebensmittelstandards, die auch beim Transport eingehalten werden müssen," so der Leiter des Kompetenz-Centers Güterwaggons von ÖBB-Technische Services, Gerald Anderwald.
Der Reinhaltung des Lageguts kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Neben den lückenlos verschließbaren Be- und Entladeeinrichtungen, die den völligen Schutz des Salzes vor Verunreinigungen sicher stellen, wurden korrosionsanfällige Bauteile in Nirosta-Ausführung angefertigt. Zudem schützt der lebensmittelechte Innenanstrich den Waggon vor der korrosiven Wirkung des Salzes.

Know How von ÖBB-Güterverkehr und ÖBB-Technische Services im Einsatz
Entwickelt wurde der "Salzbaron auf Schienen" vom ÖBB-Güterverkehr (Rail Cargo Austria) gemeinsam mit ÖBB-Technische Services in Abstimmung mit dem langjährigen Geschäftspartner "Salinen Austria". Gefertigt werden die neuen Salzwaggons in den ÖBB-eigenen Werkstätten in Jedlersdorf in Wien, wo der Prototyp heute, Mittwoch, erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wurde.
Der nun fertig gestellte Prototyp wird in den nächsten Monaten auf allen wichtigen Relationen mit bis zu 120 km/h im Alltagsbetrieb getestet. Mit Jahresende planen die ÖBB die Serienproduktion zu starten und damit einen weiteren Schritt im Rahmen der Modernisierung der 17.000 Waggon starken Güterverkehrsflotte zu setzen, die zuletzt mit der Entwicklung des Steel-Waggons - speziell für Stahltransporte - für Aufsehen gesorgt hat.

 
EU-Projekt bringt Landschaftsarchitektur auf Hochglanz
Institut für Landschaftsplanung und Gartenkunst der Technischen Universität (TU) Wien leitet ab kommenden Herbst EU-Projekt LE:NOTRE - mehr als 80 europäische Hochschulen aus über 30 Ländern nehmen daran teil.
Wien (tu) - André Le Notre, französischer Landschaftsarchitekt des Barock und Planer der Gärten von Versailles stand dem jüngsten europäischen Landschaftsarchitektur-Projekt Pate. Das Themenspektrum ist reichhaltig: beginnend von der Geschichte und Pflege historischer Gärten über Strategische Landschaftsplanung bis hin zur Erhaltung der Kulturlandschaft und zu städtischer Freiraumplanung.
Die Leitung von LE:NOTRE stellt für die TU Wien eine große Ehre dar, ist es doch das erste derartige Projekt im Zusammenhang mit dem SOCRATES-ERASMUS-Programm, das von einer österreichischen Universität aus initiiert und koordiniert wird.
Anleihe wurde beim berühmten Gartendesigner von Versailles, André Le Notre, genommen. LE:NOTRE steht hier aber für "Landscape Education: New Opportunities for Teaching and Research in Europe". In drei Jahren sollte es durch LE:NOTRE gelingen, einen qualitativen Quantensprung in der Zusammenarbeit bei der universitären Lehre und Forschung in der Landschaftsarchitektur zu erreichen. Dadurch wird die potentielle Mobilität von Studenten, Lehrern und Forschern verbessert - ganz im Sinne des "Bologna-Abkommens".
Ausgangspunkt bildet die derzeitige europäische 'best practice' in der Landschaftsarchitektur. Verschiedene Arbeitsgruppen, die ein breites Themenspektrum der Landschaftsarchitektur behandeln werden (z. B. Vegetationstechnik und Pflanzenverwendung, Landschaft und die Umweltverträglichkeit von Großprojekten), bilden den Kern von LE:NOTRE. Das Gesamtbudget von LE:NOTRE wird mit Euro 1.126.897,00 veranschlagt.
Erreichen will man mit LE:NOTRE, dass die europäische Dimension und Identität der Landschaftsarchitektur gestärkt wird, Kernthemen für Lehrpläne an den europäischen Universitäten herausgearbeitet, verbesserte Lehrmethoden und gemeinsame Ressourcen für die Lehre entwickelt sowie neue Möglichkeiten zur Präsentation von Forschungsergebnisse gesucht werden. Das Potential für Forschung auf dem Gebiet der Landschaftsarchitektur auf europäischer Ebene soll als wichtige Vorbedingung für forschungsgeleitete Lehre gestärkt werden.
Die Kommunikation mit Berufsverbänden, öffentlichen Behörden, Landschaftsarchitektur- studentInnen und verwandten Disziplinen auf europäischer Ebene soll darüber hinaus intensiviert werden. Wichtig ist den Projektpartnern dabei, dass der Dialog nach Projektrealisierung auf einem unverändert hohen Qualitätsniveau und in gleich bleibender Intensität weiter geführt wird.
Initiiert wurde das EU-Projekt LE:NOTRE von Professor Richard Stiles, Vorstand des Institutes für Landschaftsplanung und Gartenkunst an der TU Wien und seit 1998 Präsident des European Council of Landscape Architecture Schools. Das Dreijahresprojekt wird von Stiles koordiniert und geleitet. Er wird mit einer internationalen Steuerungsgruppe von Professoren und Hochschullehrern auf dem Gebiet der Landschaftsarchitektur aus allen Teilen Europas zusammenarbeiten. Der Gruppe werden Vertreter aus der EU als auch aus möglichen zukünftigen EU-Mitgliedsländern Mittel- und Osteuropas angehören.

 
2. Europäischer TCM-Kongress ab 10 September
Spezial-Konferenz zum Thema "Medizin aus aller Welt" in Wien
Wien (pte) - Vom 10. bis 15. September 2002 findet im Wiener Parkhotel Schönbrunn der 2. Europäische Kongress für Traditionelle Chinesische Medizin statt. Mit unterschiedlichen Schwerpunkten setzt sich die Veranstaltung nach dem 1. Europäischen Kongress im Jahr 1999 und dem Symposium für TCM im Jahr 2000 auch in diesem Jahr wieder mit der qualitativen Breite der Alternativmedizin auseinander. Veranstaltet wird die Konferenz von der Wiener TCM-Akademie.
Am 11. und 12. September steht die Veranstaltung unter dem Signet "Medizin aus Aller Welt". Dabei werden Methoden der tibetischen und ayurvedischen Medizin als auch die naturheilkundliche Verfahren aus Europa vorgestellt. Die Universität für Ayurvedische Medizin in Katmandu/Nepal, die Universität für Tibetische Medizin in Lhasa/Tibet und das chinesische Shaolin-Kloster beteiligen sich an dieser Veranstaltungsreihe. "Die Veranstaltungsreihe bietet die Möglichkeiten, Jahrtausende alte medizinische Modelle von international anerkannten Therapeuten vermittelt zu bekommen. Es lässt sich ein Vergleich zwischen Alternativmedizin, Schamanismus, klassischer und moderner Gesundheitsvorsorge und neu entwickelten therapeutischen Methoden ziehen", so Andreas Bayer, Kongresspräsident und Leiter der TCM-Akademie in Wien zu pressetext.austria.
Von 13. bis 15. September treffen sich Experten aus China, den Vereinigten Staaten sowie von 44 Gesellschaften aus Europa, um die Entwicklung der chinesischen Medizin zu diskutieren. Vorträge und Workshops ergänzen dieses Programm. "Die Wiener TCM-Akademie legt großen Wert darauf, auch interessierten Laien den Weg zur Traditionellen Chinesischen Medizin zu öffnen", so Bayer. Ergänzend zu den Kongressen werden auch drei Round-Table-Gespräche stattfinden. Ein jour-fixe ist der TCM-Info-Tag am Ende des Kongresses. Die Veranstaltung ist der Öffentlichkeit zugänglich. Die Shaolin-Mönche werden dabei ihr Können in einer Show zeigen.

 
Steiermark: Europas höchster Windpark Anfang September am Netz
24 Mio. Euro Projekt wird 40.000 Megawattstunden Strom erzeugen
Oberzeiring/Steiermark (pte) - Der höchste Windpark Europas im steirischen Oberzeiring steht knapp vor der Vollendung. Am 2. September soll das Windkraftwerk Tauernwindpark Oberzeiring seine Arbeit aufnehmen, knapp vier Tage später wird der erste grüne Strom bereits ins Netz gespeist. 11 Windkraftanlagen entstehen auf 1.900 Meter Seehöhe in der Nähe des steirischen Schigebiets Lachtal. Der Bau stellt für die Windkraftnutzung ein absolutes Pilotprojekt dar und wird auch aus Forschungsgeldern der EU mitfinanziert.
Das Projekt wird aus 11 Windkraftanlagen mit je 1,75 MW Nennleistung bestehen. Sie sollen rund 40.000 MWh pro Jahr erzeugen. Die Strommenge entspricht knapp dem Verbrauch von 15.000 Haushalten oder 0,8 Prozent des steirischen Elektrizitätsbedarfes. Der Bau und Betrieb des Windparks in dieser Höhe stellen große Herausforderungen dar: Der komplizierte Transport der Anlagenteile über die Höhenstraße und per Hubschrauber, das Eingraben der Stromkabel in teilweise sehr schwierigem Gelände und der Betrieb der Anlagen bei starker Kälte und Eisansatz an den Rotorblättern. Viele dieser Herausforderungen wurden im Rahmen eines EU-geförderten Forschungsprojekts gelöst.
Die Gesamtinvestitionen für das Projekt betragen rund 24 Mio. Euro, die EU fördert die technische Entwicklung mit rund 1,2 Mio. Euro. Beteiligt an der Entwicklung sind Partner aus Dänemark, Deutschland, Finnland und Österreich. Die EU hat mit der Ökostromrichtlinie 2001 Österreich das Ziel gesetzt, den Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromproduktion bis zum Jahr 2010 von 70 auf 78 Prozent zu steigern.