Fruchtbringende Kooperation Traklhaus - Sommerakademie  

erstellt am
08. 08. 03

Schausberger: Durchbruch zur Modernität auch in der Kultur / Raus: Internationales Renommee für Galerie im Traklhaus
Salzburg (lk) - Die Jubiläen „30 Jahre Galerie im Traklhaus" und „50 Jahre Sommerakademie" seien ein Zeichen der fruchtbringenden Kooperation dieser beiden Einrichtungen. So hätten beispielsweise die Ausstellungen der Sommerakademie-Professoren im Programm der Galerie im Traklhaus stets eine zentrale Rolle gespielt, betonte Landeshauptmann Dr. Franz Schausberger am Donnerstag (07. 08.) bei der Feier zu den Jubiläen „30 Jahre Galerie im Traklhaus" und „50 Jahre Sommerakademie für bildende Kunst". Kulturreferent Landesrat Dr. Othmar Raus stellte in diesem Zusammenhang unter anderem fest, dass in den vergangenen 30 Jahren insgesamt 60 Künstlerinnen und Künstler ihre Arbeiten im Traklhaus vorgestellt haben. Die Werke dieser internationalen und österreichischen Künstlerpersönlichkeiten haben im Sommer sehr viele Besucher angezogen und der Galerie im Traklhaus großes internationales Renommee verschafft.

Der Aufschwung Salzburgs zur einer wirtschaftlichen Spitzenposition habe, so Landeshauptmann Dr. Schausberger, auch in der Kulturszene seit den 60er-Jahren zum Durchbruch in die Modernität geführt. Auch die Malerei nahm nach 1945 in Salzburg eine beachtliche Entwicklung und fand den Anschluss an die internationale Moderne. Das hängt nicht zuletzt damit zusammen, dass alte und neue Kunstvereinigungen, neue Produktionsstätten, Galerien, das Salzburger Museum Carolino Augusteum oder andere Museen des Landes eine rege Tätigkeit entfalteten, sagte Landeshauptmann Dr. Schausberger. Einer der bedeutendsten und international anerkannten Maler seiner Generation war Oskar Kokoschka. Dessen Beziehungen zu Salzburg begannen im Jahre 1950. Die Gründung der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst auf der Festung Hohensalzburg durch ihn und Friedrich Welz, die von 1953 bis 1963 als „Schule des Sehens" geführt wurde und in der seither international anerkannte Künstler als Lehrer tätig sind, sei jedenfalls ein besonderer Lichtblick gewesen. Die Sommerakademie sei, so Schausberger, bis heute hinsichtlich der Qualität der Lehre, des Renommees der lehrenden Künstlerinnen und Künstler, der Seriosität und Aktualität des Veranstaltungsprogrammes sowie der kreativen Atmosphäre der Klassenateliers unerreicht.

Rund 20.000 Studierende haben hier in den vergangenen 50 Jahren unter Anleitung von etwa 320 Künstlerinnen und Künstlern gemalt, gezeichnet, druckgrafisch gearbeitet, Videos, Foto-arbeiten und Filme produziert, Skulpturen, Plastiken oder Collagen und Installationen geformt oder sich auf weitere Weise künstlerisch kreativ betätigt. Ohne traditionsbegründende Absicht des Initiators entstand an einem außergewöhnlichen Ort eine einzigartige und trotz vieler Epigonen in aller Welt unerreichte Einrichtung mit besten Zukunftschancen und großartiger Außenwirkung, eine Einrichtung von jedenfalls internationalem Format, die unsere gemeinsame regionale wie nationale Unterstützung mehr als verdient. Dafür wolle sich die Politik in diesem Lande auch weiterhin vorbehaltlos einsetzen, sagte Landeshauptmann Dr. Schausberger.

Raus: 60 Gemeinsame Künstlerinnen und Künstler
50 Jahre Sommerakademie und 30 Jahre Galerie im Traklhaus ergeben 60 „gemeinsame" Künstlerinnen und Künstler, sagte Kulturreferent Landesrat Raus. Für die diesjährige Jubiläumsausstellung wurden 30 Künstlerinnen und Künstler ausgewählt, von Anzinger bis zu den Zhou Brothers alle mit klingenden Namen. Es wurden vor allem diejenigen eingeladen, die öfter als Professor/innen der Sommerakademie auf der Festung oder in den anderen Ateliers unterrichtet haben. Seit 30 Jahren werde vom Land Salzburg im historischen Traklhaus die Galerie im Traklhaus betrieben und von der Kulturabteilung als Fördergalerie genutzt. Mit dem Förderprogramm wurde der jüngeren Künstlergeneration in Salzburg eine Ausstellungsmöglichkeit mit Dokumentation durch einen Katalog geboten. Das Förderprogramm wurde jährlich österreichweit ausgeschrieben, die Auswahl der Künstler wurde von einer unabhängigen Jury getroffen, die jedes Jahr anders zusammengestellt war. Das Interesse von Seiten der Künstler war groß, es gab bis zu 150 Einreichungen.

Vor rund fünf Jahren sei den geänderten Rahmenbedingungen am Galerien-Sektor Rechnung getragen worden und die Galerie im Traklhaus habe sich neue Schwerpunkte gesetzt. Seitdem gibt es Kooperationsausstellungen z.B. mit dem Museum moderner Kunst in Passau, der Galerie im Stifterhaus in Linz, der Galleria d'Arte Moderna in Bologna, dem Künstlerhaus Palais Thurn und Taxis in Bregenz und dem Kunsthaus beim Engel in Luxemburg. So könne den Künstlerinnen und Künstlern zusätzlich zur Ausstellung in der Galerie im Traklhaus auch noch die Präsentation ihrer Arbeiten an einem weiteren Ort ermöglicht werden. Seit dem Beginn ihres Bestehens pflege die Galerie im Traklhaus eine intensive Zusammenarbeit mit dem Rupertinum und der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst, die viele qualitätvolle und interessante Ausstellungen ermöglichte.

Ein weiterer Bestandteil des Ausstellungsprogrammes der Landesgalerie sind Ausstellungen von Preisträgern des Landes Salzburg und die Präsentation der Kunstankäufe des Landes. Der Galerie im Traklhaus seien Vielfalt und Abwechslung immer wichtig gewesen und so sollten alle Bereiche der bildenden Kunst abgedeckt werden. Jüngere und ältere Kunstschaffende, weniger bekannte und renommierte Salzburger, österreichische und internationale Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt haben ausgestellt, viele Techniken und Stile waren vertreten. Trotzdem habe die Galerie im Traklhaus ihr Programm und ihre Linie. Die Ausstellung „30 Sommer-akademie-Künstler" sei ein durchaus repräsentativer Querschnitt dafür, sagte Raus, der bereits 15 Jahre für die Galerie im Traklhaus zuständig ist.
     
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